EQ und Analyzer

Industrial · 14 Apr 2006

Hallo Leute,

setze mich derzeit mit dem Thema EQ auseinander. Hab in einigen Foren gelesen, dass man mit Hilfe eines Analyzers, die Frequenzen der Audiospuren vergleichen kann/soll und damit der Mix möglichst sauber ist, sollen sich die Frequenzen nicht überschneiden. Ist da was dran?

Würde mich freuen, wenn mir die Techniker was dazu sagen würden.

Industrial · 14 Apr 2006

Industrial · 14 Apr 2006

Das Problem bei mir ist, dass ich keine Monitore habe-nicht aus finanziellen Gründen, sondern weil ich keine passende Umgebung habe. Meine Lautsprecher stehen ziemlich nah an der Wand und es dauert noch 1 jahr, bis ich umziehe.
Aus diesem Grund ist auch die Frage zum Analyzer.
Ob die Frequenzen sich überschneiden dürfen hast du mir aber nicht verraten

Industrial · 14 Apr 2006

An die Kopfhörer hab ich auch schon gedacht, nur wenn man fast 0 Erfahrung hat, wie man die ganzen DSP-Effekte "richtig" einsetzt, dann kann es fatal enden. Du weisst ja selber, dass ein gemasterter Song über die Monitore auf den Kopfhörern meist ganz anders klingt. Und gerade die Effekte, wie Hall oder Chorus kann man über die Kopfhörer nur einschätzen. Ist aber ein anderes Thema.
Deswegen geht es mir auch um die Theorie, damit ich einen Anhaltspunkt habe.

Kyu · 15 Apr 2006

Aus reiner Nächstenliebe: Klick
Aber psssssst!

Industrial · 15 Apr 2006

Hey, danke für den Link.Werde mir das Ding mal genauer anschauen.
Trotzdem weiss ich nicht, wie man das einsetzt. Effektreihenfolge ist ja klar
1. EQ 2. Analyzer
aber auf die Frage, ob es sinnvoll ist, dass es sich die Frequenzen nicht überschneiden, habe ich leider keine Antwort bekommen.

triple D · 15 Apr 2006

Hi,

der Analyzer gehört ans Ende der Insertkette im Masterkanal.

Zu den Frequenzen:

Es ist ja bekanntermaßen so, das ein Ton nicht nur eine bestimmte Frequenz benutzt, sondern ein gewisses Frequenzband. Wenn du nun also einen Mix machst, wo du mit sehr steilen Cuts die Frequenzen den einzelnen Instrumenten zuweist, dann wird sichs nicht besonders gut anhören.

Wie nun also Mischen? ... Hmm ... ne allgemeingültige Regel gibts da nicht ... jeder mischt anders. Was aber immer gilt ... der Song muss homogen klingen. Das heist es muss nicht nur die Klangfarbe des Sounds zum Song passen, sondern auch seine Positionierung im Frequenzbereich von 20 - 20000 Hz.

Du kannst mit einem EQ ein bestimmtes Instrument (bzw. Spur) in einem bestimmten Frequenzbereich hervorheben oder absenken. Jeder Schritt ist aber immer aufs Gesamtergebnis bezogen ... und das ist, das der Mix rund klingt, jedoch trotzdem die Instrumente akustisch voneinander getrennt warnehmbar sind.

Um erste Schritte im Mixdown zu gehen, empfehle ich die einen einfachen Loop mit relativ wenig Spuren zu nehmen ... sagen wir 5 Spuren (Bassdrum, Snare, Hihat, Bassline, Lead)

Wenn du nen ordendlich rollenden Beat gezaubert hast, der nicht sofort nervt, dann kannste den Speichern und unter nem neuen Dateinamen aufmachen. Dann am besten probieren und jeweils eine Version eines Mixes speichern.

Hier mal ein paar Tips, die du probieren kannst:

- Bassline -> Notch-Cut bei ca. 400 Hz -> dadurch kann sich die Kickdrum besser im Mix durchsetzen.
- Bassdrum -> leichte Erhöhung im Bereich 600 Hz -> mehr Kick
- alle Spuren außer Bassline und Bassdrum bekommen nen Low-Cut bei 80 Hz (kannste auch tiefer setzten, je nach Gefühl)

Um jetzt den Mix zu testen, kannst du einen Analyzer benutzen. Sieh dir jedoch vorher einen bekannten Track an, der deinem gewünschten Mix entspricht und präge dir die Ausschlagkurve der Frequenzbänder ein. Dur wirst recht schnell durch Try and Error rausfinden, das man manchmal viel zu stark am EQ rumspielt. Meistens reicht eine Absenkung von wenigen dB aus, um ein bestimmtes Instrument besser hervorstechen zu lassen. Du musst dann halt nur rausfinden, welches die störenden Spuren sind.

Viel Spaß beim Mischen

Industrial · 15 Apr 2006

Vielen Dank triple D,

eins habe ich nicht so ganz verstanden

triple D schrieb:
Um erste Schritte im Mixdown zu gehen, empfehle ich die einen einfachen Loop mit relativ wenig Spuren zu nehmen ... sagen wir 5 Spuren (Bassdrum, Snare, Hihat, Bassline, Lead)

Wenn du nen ordendlich rollenden Beat gezaubert hast, der nicht sofort nervt, dann kannste den Speichern und unter nem neuen Dateinamen aufmachen. Dann am besten probieren und jeweils eine Version eines Mixes speichern.

Mein aktuelles Projekt hat 20 Spuren,werden vielleicht mehr sein. Soll ich jetzt
z.B. die ersten 5 Takte der 5 Spuren mit EQ bearbeiten, exportieren und dann wieder die nächsten 5 Takte bearbeiten und exportieren und dann wie ein Puzzle zusammensetzen? Ich glaube, dass du was anderes gemeint hast oder?

DjKeeper · 15 Apr 2006

Industrial schrieb:
dass (...) sich die Frequenzen nicht überschneiden

was zur hölle?!?

SuperBrill · 15 Apr 2006

@ industrial

er meinte, dass du einfach nen Loop nehmen sollst und den auf unterschiedliche Weisen mischst und dann nachher die einzelnen Ergebnisse miteinander vergleichst.

steki · 15 Apr 2006

sehr guter post, triple d, werd ich selber mal testen so

was man vielleicht noch mal allgemein sagen sollte ist, das EQ'en auf der summe
immer nich so schön is und man wenns geht immer vorher schon alles gemacht haben sollt. aber das geht ja auch aus deinem post hervor triple d

technix · 15 Apr 2006

- Bassline -> Notch-Cut bei ca. 400 Hz -> dadurch kann sich die Kickdrum besser im Mix durchsetzen.
- Bassdrum -> leichte Erhöhung im Bereich 600 Hz -> mehr Kick
- alle Spuren außer Bassline und Bassdrum bekommen nen Low-Cut bei 80 Hz (kannste auch tiefer setzten, je nach Gefühl)

Nur dumm, dass nicht alle Basslines und Bassdrums gleich klingen.

Naja gut, ich denke mal, das Prinzip kann man aber an diese Beispiel schon erkennen.

Industrial · 15 Apr 2006

@ triple D

Du hast mir geraten bei allen Spuren, außer Bassline und BD, einen Low Cut einzusetzen. Mein EQ hat diese Funktion nicht, sondern Low Shelf und Hi Shelf.
Oder soll ich manuell die Kurve so einzeichnen, damit z.B. wie bei einem Filter aussieht,wenn ich den Low Cut einstelle.

DjKeeper · 15 Apr 2006

low-shelf is okay (das gleiche). wenn du zeichnest müsstest du ja für jede kleine änderung nochmal zeichnen.

EDIT: is wohl doch nicht das gleiche tzzz:
http://www.movie-college.de/filmschule/ton/toneffekte.htm

triple D · 15 Apr 2006

Industrial schrieb:
Du hast mir geraten bei allen Spuren, außer Bassline und BD, einen Low Cut einzusetzen. Mein EQ hat diese Funktion nicht, sondern Low Shelf und Hi Shelf.
Oder soll ich manuell die Kurve so einzeichnen, damit z.B. wie bei einem Filter aussieht,wenn ich den Low Cut einstelle.

Welchen Sequenzer benutzt du denn? Bei Cubase hast du ja zum Beispiel auf jedem Kanal einen EQ mit 4 frei zuweisbaren Bändern. Dort kannst du eins dazu benutzen jeweils ne 24db Absenkung um 60 - 80 Hz zu machen.

Wenn du jedoch nur Low Shelf und Hi Shelf hast ... dann kommst du um nen Vst-EQ nicht drum rum. Nen einfacher 15-Band EQ reicht da ... einfach die Regler unterhalb 80 Hz runter ziehen ... 12 db Absenkung reicht meist schon ... bei bösen Sägezahn Leads kann jedoch ne stärkere Absenkung von Nöten sein.

Eins muss jedoch immer klar sein ... nen Low-Cut dient dazu der Bassline mehr Platz im Akustischen Raum zu geben. Bei Instrumenten, die diesen Frequenzbereich nicht nutzen (-> kannste mitm Analyzer prüfen) brauchste auch keinen zu machen ... das spart Rechnerleistung

Bruce · 15 Apr 2006

[Klug******abermussgesagtwerden] Ein Low/Highshelf und ein Low/Highcut sind nicht das selbe. Um es in einfachen Worten zu sagen: Ein -cut "schneidet" und ein -shelf "senkt" ab einer bestimmten Frequenz ab.[/Klug******abermussgesagtwerden]

Und wie technix schon andeutete, allgemeine EQ-Einstellungen lassen sich kaum geben (Außnahme bspw Lowcut auf allen Spuren - je nach Wunsch dann in verschiedenen Frequenzbereichen - um untenrum sauber zu halten.)

Zum Ursprungsproblem: Versuche dich auf deiner - wenn auch schlechten - Abhöre zu gut wie möglich einzuhören ("Referenztracks" von CD ...).

Weiterhin: EQ-Tipps finden sich wirklich haufenweise im Netz. Z.b. hier ... jedoch sollte man nicht alles, was man liest, zu 100% glauben. Oftmals (so ist mir aufgefallen) sind auf solchen Seiten allgemeine EQ-Einstellungen gegeben, wo evtl. schon an bestimmte Musikrichtungen gedacht wurde oder so ... also: Probieren, hören, Pause, probieren, hören, ... , lernen ...

Weiterhin2: Basics, was z.B. ein Lowcut usw.. ist, sollte man bei den üblichen Verdächtigen finden (musikmachen.net).

mfG Bruce

Industrial · 15 Apr 2006

Vielen Dank an alle für die super Antworten und die Links. Werde versuchen es so gut wie möglich umzusetzen

technix · 15 Apr 2006

Amazona Workshops sind auch immer ganz nett.
Ansonsten ist ein gutes Buch auch nicht verkehrt.

mfg technix

DjKeeper · 15 Apr 2006

@bruce das is nicht klugschei__en, es ist ja nicht unwesentlich. interessant ist, dass die komische seite, die ich da oben gepostet habe, das ja falsch erklärt. da steht: cut senkt ab und shelf hebt an. zumindest für alle plugins die ich kenne ist das schonmal falsch.

technix · 15 Apr 2006

Naja, wobei ich auch immer vom Lowcut spreche,
wenn ich beispielsweise bei einer Bassdrum alles
unter 40 hz absenke (um x db )

Aber das ist so ähnlich wie mit dem Expander.
I.d.R. sagt man schließlich einfach Expander,
obwohl man eigentlich einen Downwardexpander
meint.

Und das ist natürlich auch ein gewaltiger Unterschied.
(Der Expander erhöt ja den Pegal ab einem bestimmten
Schwellenwert. [Also quasi umgedrehter Kompressor

]
während der Downwardexpander bis zu einem
Schwellenwert die dynamik "expandiert")

Okay, das ist jetzt Offtopic

mfg technix

Bruce · 15 Apr 2006

DjKeeper schrieb:
da steht: cut senkt ab und shelf hebt an. zumindest für alle plugins die ich kenne ist das schonmal falsch.

Oh, da hab ich etwas vergessen: Ein shelf kann natürlich auch anheben! ... Ob absenken oder anheben lässt sich i.d.R. vom User einstellen ...
btw. Sooo falsch war deine obige Aussage ja nicht mal: Man könnte vielleicht sagen: Ein LowCut ist ein "absenkender LowShelf" mit hoher Güte ... oder so

mfG Bruce

technix · 15 Apr 2006

Ein Shelf EQ ist doch nichts anderes, wie so ein typischer Hi-Fi Anlagen EQ.
Sprich Bass, Mitten und Höhen haben ein bestimmtes Frequenzband zugewiesen, welches man um eine bestimmte Anzahl von db boosten oder absenken kann.

Gast7352 · 15 Apr 2006

Noch besser als den EQ einzusetzten ist sich im Vorfeld Gedanken übers Arrangement zu machen. Wenn du viel zu extreme Einstellungen am EQ machen musst hast du eigentlich bereits vorher etwas falsch gemacht.
Den Low Cut kannst du natürlich schon auf Sounds einsetzen die keine wichtigen Frequenzen im Bassbereich haben, resp. die dem Bass nur in die Quere kommen würden.
Versuch aber wirklich bereits im Arrangement ein einigermassen homogenes Klangbild zu erreichen, die Summe wirds dir danken.

Bruce · 15 Apr 2006

N paar Infos dazu spuckt übrigens auch unsere Suchmaschine aus, z.B.: https://www.deejayforum.de/showthread.php?t=7365&highlight=eqing

mfG Bruce

technix · 15 Apr 2006

Versuch aber wirklich bereits im Arrangement ein einigermassen homogenes Klangbild zu erreichen, die Summe wirds dir danken.

Ich würde "im Arragement" mal durch "beim Sounddesign" ersetzen.
(natürlich soll das Arragement aber auch "funktionieren")

mfg technix

EQ und Analyzer

Industrial

tiefgläubiger Atheist

Industrial

tiefgläubiger Atheist

Industrial

tiefgläubiger Atheist

Industrial

tiefgläubiger Atheist

Kyu

Rookie

Industrial

tiefgläubiger Atheist

triple D

Frequenzumrichter

Industrial

tiefgläubiger Atheist

DjKeeper

Power-User

Freund der Rundheit:-)

Berlin - Detroit

technix

&#9632;&#9633;

Industrial

tiefgläubiger Atheist

DjKeeper

Power-User

triple D

Frequenzumrichter

Power-User

Industrial

tiefgläubiger Atheist

technix

&#9632;&#9633;

DjKeeper

Power-User

technix

&#9632;&#9633;

Power-User

technix

&#9632;&#9633;

Gast7352

Guest

Power-User

technix

&#9632;&#9633;

Ähnliche Themen

Neue Themen

■□

■□

■□

■□

■□