Eigener Track viel zu Basslastig

[Flaker]

Hallöchen zusammen,

ich bin im Moment dabei meinem neusten Track zu vollenden. Diesen habe ich zum ersten mal mit meinem neuen MacBook und Logic gemacht. Um schonmal einen kleinen Eindruck zu haben wie sich das ganze am Schluss auf einer etwas größeren Anlage anhört, habe ich ihn gestern einfach mal auf meinem Soundsystem von Teufel an meinem Hauptrechner abgespielt.
Und siehe da: Der Track war viel zu Basslastig. Alleine die Kick hat Lautstärkemässig fast alles überdeckt. Als dann der Subbass kam wäre mir fast der Subwoofer geplatzt. Auf meinem MacBook hat sich hingegen alles relativ gut angehört.
Als abhöre benutze ich dort eine UCA 222 von Behringer und den Sony MDR-700. Das ist jetzt zugegeben nicht unbedingt die beste Ausstattung, aber kann der Unterschied denn wirklich so extremst groß sein? Wenn ich den Kopfhörer an meinen Hauprechner anschließe (ohne die Behringer Soundkarte) klingt es dann übrigens ungefähr wieder so wie auf dem Macbook.
Liegt es als jetzt am Kopfhörer oder an etwas anderem?

Danke schonmal für Antworten

 

[Nasrudin]

Hallo Flaker,

Wie du schon richtig vermutet hast liegt es aller Warscheinlichkeit nach am Kopfhörer, auch wenn Selbiger, wie der Rest deiner Ausstattung auch, ihren Dienst ganz normal verrichtet. Viele Kopfhörer können laut Datenblatt einen erstaunlichen Frequenzbereich abbilden, in der Praxis geschieht dies jedoch besonders im tieffrequenten Bereich unter großer Nichtlinearität der Lautstärkepegel.

Da du beim Mischen automatisch versuchst, den Pegel über das gesamte Frequenzspektrum gleichmäßig einzustellen (Nichtlinearität des Gehörs und persönliche Präferenzen seien an dieser Stelle vernachlässigt), der Kopfhörer jedoch tiefe Frequenzen nur mit verminderten Pegeln wiedergibt enthält der Mix also unweigerlich zuviel "Bass".
Bauform und Prinzip machen einen Kopfhörer zum Abbhören von Bässen ungeeignet, dafür gibt es Subwoofer - ab einer gewissen Größe sind auch Monitore geeignet.
Ähnliches gilt übrigens auch für Hifianlagen - diese überbetonen die Bässe meist um subjektiv besser zu klingen, was den umgekehrten Effekt bewirkt.

Gruß Nasrudin

 

[Flaker]

Also würde es mir in meinem Fall auch nicht weiterhelfenhelfen einen neuen, besseren Kopfhörer zu kaufen?

 

[Mellow-T]

Also würde es mir in meinem Fall auch nicht weiterhelfenhelfen einen neuen, besseren Kopfhörer zu kaufen?

Doch solange es richtige Studiokopfhörer sind.

 

[TCMuc]

Doch solange es richtige Studiokopfhörer sind.

Sorry, aber das ist falsch. Kopfhörer sind technisch bedingt großen Monitoren oder erst recht Subwoofern bei der Wiedergabe tiefer Frequenzen hoffnungslos unterlegen. Das gilt genauso für Studiokopfhörer.


Um wirklich die volle Kontrolle über tiefe Frequenzen im Mix zu haben führt an Lautsprechern, die entsprechend tief runter kommen, kein Weg vorbei.


Bis dahin:

Höre Dich auf deinen Monitoren/Kopfhörern ordentlich ein. Nimm einen Track, der auf einer großen Anlage so klingt, wie Du es für Deinen eigenen Track gerne hättest. Höre Dir diesen Track dann auf deinen Monitoren/Kopfhörern an und schau, wie er sich da anhört. Misch dann Deinen eigenen Track so, dass er sich von den Lautstärkeverhältnissen ähnlich anhört, dazu kannst Du auch den Referenztrack in eine Extra Spur legen (stummgeschaltet), um zwischendurch immer wieder schnell vergleichen zu können.
Damit solltest Du zumindest die gröbsten Probleme schnell in den Griff kriegen, Feinabstimmung geht so natürlich auch nur bedingt.

 

[Flaker]

Was für Lautsprecher würden denn in Frage kommen?
Ich habe mal ein bisschen bei Thomann geguckt und da sind mir die drei Paare hier aufgefallen. Gerade auch wegen dem doch recht niedrigen Preis.
http://www.thomann.de/de/esi_near05_aktive_nahfeldmonitore.htm
http://www.thomann.de/de/esi_near_08_classic.htm
http://www.thomann.de/de/maudio_bx5_d2.htm

Was haltet ihr davon?

 

[Schroetze]

Was für Lautsprecher würden denn in Frage kommen?
Ich habe mal ein bisschen bei Thomann geguckt und da sind mir die drei Paare hier aufgefallen. Gerade auch wegen dem doch recht niedrigen Preis.
http://www.thomann.de/de/esi_near05_aktive_nahfeldmonitore.htm
http://www.thomann.de/de/esi_near_08_classic.htm
http://www.thomann.de/de/maudio_bx5_d2.htm

Was haltet ihr davon?

Kommt drauf an, was du an Geld zur Verfügung hast. Außerdem deine räumlichen Gegebenheiten. So pauschal kann man jetzt nicht sagen "DAS ist der Monitor, der dich zum Producing-Gott macht".

Ich schwärme von dem Adam A5x. Haben aber recht krasse Höhen und ordentlich "Punch", sind aber klanglich so weit ich das nun vernommen habe, schon recht anständig unterwegs.

Aber wie sagen hier alle, aber wirklich alle, so gerne: Wenns um Monitore geht: PROBEHÖREN

 

[BassTi]

So pauschal kann man jetzt nicht sagen "DAS ist der Monitor, der dich zum Producing-Gott macht".

Aber man kann sagen, die vorgeschlagenen drei Modelle und alles andere in der Preisklasse machen einen definiv NICHT zum Producing-Gott!


Das mal genau anhören:
https://www.youtube.com/watch?v=Tr9KsLTnlZE&feature=plcp

 

[Velo]

Schau doch mal in den Marktplatz bei Producing Hardware ;P

 

[Sensus Communis]

Würde mahl im allgemeinen sagen das auch viel von den lautstärken ausgeht, ich verwende immer annähernd gleiche lautstärken für alle elemente, zb den kick bei -8db und den bass bei -10db und alles andere zwar drunter aber dan mit der lautstärke so weit rauffahren bis der klang eine einheit bildet aber niehmahls läuter als die bassline werden so als allgemeiner ansatzpunkt, und natürlich die kompresion und die eq's aber da gibts ein paar gute seiten die dir da sicher weiter helfen können, ansonsten wegen den lautsprechern sind die krk rokit's ganz gut und die preisklasse stimmt auch

 

[silvo]

@BassTi, wie so oft, ein guter Hinweis... Bei den Jungs kann man wirklich was lernen - aus eigener Erfahrung.
Noch was;
Kein Produzent mischt mit Kopfhörern ab (zu 99,99%).
Bitte nutzt Kompressoren - das hilft garantiert.
Ein 8"er (Monitor) hat meist Vorteile gegenüber einen 5"er (zu 98%)
Das wichtigste zum Schluss: investiert in Bildung, Youtube, oder Foren reichen da meist nicht aus...

lg
silvo

 

[Jan.S]

Aber man kann sagen, die vorgeschlagenen drei Modelle und alles andere in der Preisklasse machen einen definiv NICHT zum Producing-Gott!

Naja, für den Anfang wird es schon reichen. Es ist auch immer eine Frage ob sich Ohren und Kopf an die Geräuschumgebung eingehört haben und du durch Referenztracks dann weißt ob dein Klangbild ungefähr stimmen kann.
Bei Kopfhörern ist das natürlich etwas schwieriger.
Und ein Producig-Gott wird man durch seine Arbeitsweise beim erstellen eines Track, auf Frequenzen achten etc...
Die Monitörchen sind zwar nachher nicht ganz unwichtig aber ich würde sie nicht auf No.1 der Liste setzen.

 

[BassTi]

Mit billigen "Monitoren" wird man es einfach nicht gescheit hinkriegen, Lautstärkeverhältnisse einzelner Spuren, EQ-Anhebungen/-Absenkungen, Kompressionsstärken exakt einzustellen, weil sie die Unterschiede einfach nicht fein genug aufgelöst wiedergeben können!

Das kann ich leider aus eigener Erfahrung attestieren - die Folge sind unstimmige Lautstärkeverhältnisse, unruhiges Klangbild, zu viel Hall, etc.
Klar spielt die Hörerfahrung auch eine wichtige Rolle, aber was man gar nicht erst hört, kann man auch nicht passend bearbeiten... dazu kommt noch, dass die meisten günstigen "Monitore" einfach keinen akuraten Frequenzgang haben, sondern meistens viel zu bass- und höhenlastig ausgelegt sind (dabei sind die Mitten viel wichtiger, weil sich da das meiste abspielt! Deshalb habe ich auch weiter oben das Video verlinkt) und eine schwammige Transientenwiedergabe haben...

Bei jedem DJ-Equipment in diesem Forum hier wird immer groß die Maxime verkündet "wer billig kauft, kauf immer zweimal" und es werden schon von Bedroomern tausende von Euros in Laptops, Interfaces, Controller und was weiß ich noch gesteckt. Nur beim wichtigsten Audio-Handwerkszeug wird komischerweise immer zu Billigem und Halblebigem geraten. Warum?

Entweder das ist Selbstbelügerei, weil man dafür nicht auch noch eine Stange Geld ausgeben will oder aber man hat noch nie selbst die Unterschiede erfahren... es ist nun mal nicht dasselbe, ob man mit Monitorlautsprechern auflegen will oder objektiv Klang beurteilen.

Das gleiche gilt für Kopfhörer - dazu hat man zum einen eine komplett andere Stereowahrnehmung, weil die Ohrmuscheln komplett voneinander klanglich isoliert sind, außerdem komprimieren viele Kopfhörer ziemlich schnell bei höheren Abhörlautstärken und die Ohren ermüden besonders schnell.

Aber jeder wie er will... ansonsten könnte ich an dieser Stelle mal wieder besten Gewissens die EMES Quartz empfehlen - deutlich unter 1000€ aber von der Leistung her gigantisch.

 

[silvo]

Stimme ich zu 100% zu.
Eigentlich ist der ganze text Sinnvoll geschrieben, nur leider habe ich das Gefühl das fachliche Aussagen von machen hier in Frage gestellt werden... Leider.
lg
silvo

 

[Flaker]

Also das höherpreisige Monitore besser sind als die billigeren ist ja eigentlich klar. Aber da ich noch Schüler bin und im Moment das ganze nur Hobbymässig betreibe würde es sich für mich einfach nicht lohnen 600 Euronen und mehr auszugeben. Da mache ich qualitativ und Soundmäßig lieber ein paar Abstriche. Wenn dann in nen paar Jahren hoffentlich ein bisschen Geld reinkommt, kann ich ja immernoch aufrüsten
Ich gucke mich im Moment einfach nach ein paar älteren gebrauchten um. Die sind billiger und ich denke mal an der Soundqualität bei Monitoren hat sich in den letzten 5 Jahren nichts geändert

 

[silvo]

Natürlich ist es besser nach "alten" Gebrauchten zu schauen, als neuer, billiger "Schrott"...
Die Emes werden relativ selten im Ebay angeboten, aber wenn, dann zum guten Preis. Ist irgendwie immer noch ein "Geheimtipp". Viel Glück.
lg
silvo

 

[LBxD]

Wenn man sein Equipment kennt und weiß wie man arbeiten muss, reicht es auch. Meine Tracks waren anfangs auf großen Anlagen auch basslastig überdimensioniert. Was viel geholfen hat ist ein richtiger Lowcut von Kick und Bass bei 30Hz, also alles unter 30 Hz fällt weg und die Frequenzen 0 - 300/500 Hz in Mono umwandeln.

Bei Ableton muss man für den "richtigen" Lowcut alle 8 EQs des EQEight auf 30Hz stellen und den Lowcut ansetzen, erst dann ist alles richtig gecuttet.

 

[silvo]

Wenn man sein Equipment kennt und weiß wie man arbeiten muss, reicht es auch. Meine Tracks waren anfangs auf großen Anlagen auch basslastig überdimensioniert. Was viel geholfen hat ist ein richtiger Lowcut von Kick und Bass bei 30Hz, also alles unter 30 Hz fällt weg und die Frequenzen 0 - 300/500 Hz in Mono umwandeln.

Bei Ableton muss man für den "richtigen" Lowcut alle 8 EQs des EQEight auf 30Hz stellen und den Lowcut ansetzen, erst dann ist alles richtig gecuttet.

OK, was wird jetzt in Mono "umgewandelt"?

 

[LoneStar]

Wenn man sein Equipment kennt und weiß wie man arbeiten muss, reicht es auch. Meine Tracks waren anfangs auf großen Anlagen auch basslastig überdimensioniert. Was viel geholfen hat ist ein richtiger Lowcut von Kick und Bass bei 30Hz, also alles unter 30 Hz fällt weg und die Frequenzen 0 - 300/500 Hz in Mono umwandeln.

Bei Ableton muss man für den "richtigen" Lowcut alle 8 EQs des EQEight auf 30Hz stellen und den Lowcut ansetzen, erst dann ist alles richtig gecuttet.

Besser: Hochpassfilter. Am besten mehrere in Reihe für höhere Flankensteilheit.

 

[LBxD]

OK, was wird jetzt in Mono "umgewandelt"?

Der Bassbereich von 0 - 300 oder 500 Hz. Geht in Ableton über Utility und Width auf 0%.

 

[LBxD]

Besser: Hochpassfilter. Am besten mehrere in Reihe für höhere Flankensteilheit.

Ich arbeite lieber mit dem EQEight, funktioniert bei mir irgendwie besser. Vielleicht auch nur Geschmackssache.

 

[TCMuc]

EQ Eight = Hochpassfilter

Alle 8 "Bänder" des EQ auf HPF gestellt mit gleichem Cutoff Punkt = 8 HPF in Reihe


--> da is die Flankensteilheit





Edit: Möööp tausendster Beitrag und dann sowas banales...

 

[LBxD]

EQ Eight = Hochpassfilter

Alle 8 "Bänder" des EQ auf HPF gestellt mit gleichem Cutoff Punkt = 8 HPF in Reihe


--> da is die Flankensteilheit





Edit: Möööp tausendster Beitrag und dann sowas banales...

das meinte ich, danke.

 

[silvo]

Ok, der Bassberiech wurde in Mono umgewandelt - aus was?
Ich denke Du meintest die Frequencen, oder?
In der DAW ist ja die Bassspur Mono. Anders geht ja schlecht...
lg
silvo

 

[Flaker]

Ich habe mal gerade noch eine andere Frage. Angenommen ich habe mir jetzt Studiomonitore gekauft die zwei Klinkeneingänge haben. Könnte ich dann mit DIESER Soundkarte und DIESEM Kabel beide anschliessen oder bräuchte ich noch eine zweite Soundkarte?