So Freunde an der Sonne, heute morgen um punkt 8:00 Uhr habe ich das DJM600 und das Nuo5 ausgepackt. Mann war der Postbote früh. *gäähn*
Beim Auspacken ist mir aufgefallen, dass man beim Nuo5 so Gummifüße selbst unter das Pult kleben muss. Aber egal.
HANDLING:
Crossfader
Vorteil DJM600, weil man alle Kanäle auf den Crossfader legen kann und nicht nur CH1 und CH4 wie beim Nuo5.
Der Eternalcrossfader beim Nuo5 scheint Oberklasse zu sein. So butterweich hab ich noch keinen Fader erlebt. Für Turntablists Top.
Kanalfader
Mechanik beim Nuo5 ist etwas weicher/sanfter. Allerdings gebe ich in Punkto Signalfluss dem DJM600 den Vorzug. Der Nuo5 wird auf den letzten 2 Zentimetern lauter. Beim DJM600 ist die Fadercharakteristik etwas ausgewogener. Für mein persönliches Handling ist das DJM600 in diesem Punkt der Gewinner.
EQs
Die Knöppe beim Nuo5 sind ja schon wuchtig. Aber dennoch gefällt mir das Handling beim DJM600 besser. Hier rasten die Potis nämlich bei "0" besser ein. Beim Nuo5 merkt man es nur ganz sanft. Beim Mixing in der Disco gucke ich kaum noch auf den Mixer, das geht alles fast blind. Da ist das Gefühl an den Potis schon wichtig für mich. Kleiner Pluspunkt für DJM600.
Effektsektion
Oh ha Ecler, das ist aber ne wackelige Sache. Also die Potis der Effektsektion sind ganz schon wackelig. Ob das mal lange hält? Hier lass ich mal nichts ans DJM600 kommen. Da sitzt alles Stramm unter der Haube. Das Handling beim DJM600 ist auch etwas intuitiver und leichter. Klanglich sind die Eclereffekte sehr gut, aber die vom DJM600 auch nicht schlechter. Nuo5 hat nur ein paar Effekte mehr. Dennoch aufgrund der Robustheit Vorteil DJM600.
(Send/Return Funktion habe ich leider nicht testen können. Kein externes Effektteil am Start.)
LED-Ketten für Kanäle
Irgendwie finde ich es handlicher, wenn man jeden Kanal im Überklick hat. Man sieht sofort wie der Pegel ist. Beim Nuo5 erst, wenn man den PFL Taster gedrückt hat. Und hat man 2 PFL-Taster gedrückt, summiert sich das Signal auf der PFL LED-Kette. Pioneer ist da mein Favorit.
PFL-Taster
Die PFL Taster bei Pioneer machen mir zudem einen robusteren Eindruck. Sie sind eine geschlossene Einheit und gucken nicht einfach durch die Platte. Pluspunkt DJM600.
Talkover für Mikro
Hier gewinnt das Nuo5. Der Talkover ist regelbar und wirklich brauchbar. Beim FJM600 ist der Talkober eher spatanisch ausgefallen. Nur ein Drucktaster, der das Signal stark absenkt. Aber knallhart. Dickes Plus für die Mirkophonesektion des Nuo5.
Monitor/Vorhörausgang
Beim Nuo5 nimmt man Output2 für den Monitor. Leider befindet sich Output1 für die Main-PA direkt links daneben. Beide Potis sehen identisch aus. Denke ein Gast DJ im Club wird da schnell mal daneben greifen und die Main-PA mal überdrehen. Das kann gefährlich werden. Beim DJM600 hat der Master Out schon eine ganz andere Form (=Fader) als der Monitorregler (=Poti). Sehr klug und unverwechselbar. 1:0 für DJM600.
Kopfhörer/Cuemixing
Nuo5 kommt mit 2 Headphone-Ausgängen daher. Einer oben, einer vorne vor. Cool. Die Cuemixingeinheit ist bei beiden gut. Genug Dampf auf dem Headphone (gehört mit nem HD25) haben beide Pulte. Kleiner Pluspunkt wegen 2 Headphone Outs an Nuo5.
Insgesamt hat mich das Handling beim DJM600 und die Stabilität und Durchdachtheit beim DJM600 mehr überzeugt. Pioneer muss nichts am DJM600 ändern. Vielleicht mal das Talkover regelbar machen, aber mehr auch nicht. Alles ist total intuitiv und einfach zu bedienen. Sehr übersichtlich. Der Sound ist ebenfalls in Ordnung. Dynamik top, Brillanz gut. Alles im professionellem Standardbereich.
Das Nuo5 geht somit zurück an den Händler. (Ich habe es für 888,- Euro bekommen ;-) )
Mein Test ist aus der Sicht eines täglich arbeitenden DJs aus dem Großraumbereich. Ich lege Wert drauf, dass sich jeder Gast-DJ wohl fühlt und mit der Technik klar kommt. (Egal ob Hip Hop DJ aus den USA oder Trancer) Durch die vielen Hände, die das Pult sieht, ist mir wichtig, dass alles stabil ist, auch bei der Effektsektion. Pioneer hat die Langzeiterfahrung, diesen Vorteil kann das Nuo5 nicht kompensieren.
Hoffe, ihr könnt damit etwas anfangen.
Nice Greetz, Marco