@Telekom und co: Es ist normal das die Telekom feste Werte benutzt ab denen bestimmte Geschwindigkeiten als 'Verfügbar' gelten. Deswegen haben die auch kaum verbreitung in ländlichen Gebieten weil dort die Werte unter den Limits liegen.
Da ist nun Arcor und Co im Vorteil da diese andere Werte voraussetzen.
Stichwort "Risikoschaltung".
Aber um das ganze technisch zu belegen hier ein paar Links zum nachlesen. Am besten einfach von oben bis unten durchlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/DSL#Verf.C3.BCgbarkeit
http://de.wikipedia.org/wiki/DSL#Begrenzte_Reichweite
http://de.wikipedia.org/wiki/DSL#D.C3.A4mpfung
http://de.wikipedia.org/wiki/DSL#Telekom
Gruß Livedeath
Wikipedia hin oder her...
In der Praxis bedeutet das allerdings, dass gerade die DSL-Teilnehmer im Grenzbereich (z.B. auf dem Land, 3-4 KM von der nächsten Vermittlungsstelle entfernt) bei Arcor im Gegensatz zur Telekom zwar vielleicht noch gerade so DSL-1000 erhalten, durch die hohe Bitfehlerrate allerdings nur circa 50 % der zur Verfügung stehenden Bandbreite nutzen können. Außerdem ist die Leitung sehr instabil, es passieren ständig resyncs zwischen dem ADSL-Modem zuhause und dem Modem in der Vermittlungsstelle - letztlich ist der Kunde unzufrieden, verärgert und wird ständig den Support des entsprechenden Providers in Anspruch nehmen. Werden hier dann für Messungen etc. auch Außendienstkräfte eingesetzt, so können solche Einsätze für den Provider sehr teuer werden. Der Kunde dagegen bezahlt ein paar wenige €uros und erwartet dann das technisch unmögliche vom Provider, sodass die Leitung wieder stabil funktioniert.
Da habe ich als Kunde lieber die Aussage der Telekom, dass aufgrund technischen Gegebenheiten ein DSL-Anschluss
momentan noch nicht möglich ist, als den Ärger mit Arcor oder sonstigen Providern, welche den Anschluss völlig unvernünftig zwar schalten und dann quasi auf die Supportanrufe der Kunden "warten". Meiner Ansicht nach alles relativ. Außerdem gibt es da dann auch noch Techniken wie SkyDSL und unser beliebtes "Internet übers TV-Kabel". Man muss also in extrem seltenen Fällen komplett auf einen Internetzugang verzichten.
Gerade in ländlichen Gegenden muss man sich vor Augen halten, dass in diese Orte/Städte meist nur eine dicke Kupferader mit vielen Einzeladern (POTS, Telefonie) von der Vermittlungsstelle führt und alle Reseller wie Arcor etc. die Leitungen der Telekom quasi weiter verkaufen; diese also in großem Umfang bei der Telekom einkaufen und dann an Ihre eigenen Kunden weiter verkaufen.
Wer ernsthaft glaubt, dass gerade in ländlichen Gegenden in den Vermittlungsstellen die Technik sowohl von der Telekom, als auch von den Resellern steht, der ist in diesem Punkt leider auf dem Holzweg.
In eben diesen Vermittlungsstellen steht die Technik der Telekom, welche von den Resellern zu Teilen "eingekauft" und mitgenutzt wird.
Nicht zuletzt gibt es physikalische (Kupferader) und technische (Vermittlungstechnik, Fehlerkorrektur, TCP/IP) Grenzen, welche völlig unabhängig davon resultieren, ob da jetzt die Telekom oder ein Reseller dahinter steckt.
Wenn die Dämpfung auf der Kupferader nunmal ein Limit übersteigt, ist eine fehlerfreie und stabile Datenübertragung nicht mehr möglich. Dies ist bei schlichtweg jedem Provider so; wir sprechen hier von physikalischen und technischen Grundsätzen.
Da bleibt es dann fraglich, was die Provider daraus machen.
Aus Erfahrung geht die Telekom hier auf Nummer sicher um so den Kunden einen stabilen Internetzugang irgendwo auch "garantieren" zu können. Wenn dies andere Reseller anders handhaben -- OK -- es zeigt sich dann eben wieder in höheren Ausgaben für Supportfälle und nicht selten müssen vorhandene Anschlüsse komplett gekündigt werden, weil die Leitungsreserve dermaßen aufgebraucht ist, dass sich das Modem zuhause beim Kunden und selbiges in der Vermittlungsstelle nicht einmal mehr synchronisieren können.
Es bleibt daher nach wie vor fraglich (und vor Allem persönliche Ansichtssache), welcher Provider hier vernünftiger handelt. Die technischen und physikalischen Grundsätze sind immer gleich, absolut unabhängig vom zuständigen Provider.
Mit den nun kommenden Techniken, welche in ADSL2 und ADSL2+ bereits implementiert und umgesetzt sind (Stichwort "RAM" - Rate Adaptive Mode) werden die nun noch vorhandenen Probleme auch in der kommenden Zeit sehr entschärft werden - parallel dazu wird das Netz schnellstmöglich ausgebaut (Stichwort "Outdoor DSLAM" und Glasfaser); dies haben Telekom & Co bereits angekündigt und festgelegt. Die Pläne existieren bereits vollständig und die entsprechende Umsetzung ist längst angelaufen.
Da Wikipedia hier so sehr beliebt scheint, anbei noch ein paar weiterführende Links zum Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rate_Adaptive_Mode#Aushandlung
http://de.wikipedia.org/wiki/Outdoor-DSLAM#Outdoor-DSLAM.2C_Mini-DSLAM
Und ja, natürlich möchte jeder Kunde immer höher, schneller, weiter und immer weniger dafür bezahlen. Das war schon immer so und wird auch immer so sein. Hierüber müssen wir nicht diskutieren.
Der Provider ist daher immer irgendwo aus Kundensicht "schuld" - leider fehlt auch gerade diesem die Lizenz zum Gelddruck und so wird es nach wie vor so bleiben, dass zu einem Großteil aus den Einnahmen der zahlenden Kunden der weitere Netzausbau und Netzbetrieb finanziert und sichergestellt wird. Für das wenige Geld, welches man heutzutage für einen DSL-Anschluss bezahlt, ist es meines Erachtens schon fast ein kleines Wunder, wie stabil und sauber das alles so funktioniert und wie schnell der Netzausbau erledigt wird bzw. wie schnell immer höhere Bandbreiten den Kunden zur Verfügung gestellt werden können.
Das Problem: Leider wissen nur ganz wenige Kunden, wie viel Aufwand (vor Allem) finanziell in der ganzen Sache und im ganzen Netz steckt. Zuhause schaltet man seinen Rechner ein, erhält vom Router per DHCP die LAN-Verbindungsdaten und schon steht dem Zugriff ins Internet quasi nichts mehr im Wege. Leider ist das nur ein ganz schwacher und kleiner Teil der Netzinfrastruktur. Was genau und in welchem Umfang dahinter steckt, wissen (leider) nur ganz wenige User - daher auch die teilweise wirklich komischen Ansichten.
Eventuell sollte man an einem bestimmten Punkt auch mal einfach nur "zufrieden" sein.
...wobei genau das ein allgemeines Problem der Menschheit zu sein scheint
Es bleibt daher spannend....
