Warum gibts dann überhaupt diese Masteranzeige?!... ich kapiers leider noch nicht
- zumal anscheinend dort ja eh nicht das angezeigt wird was man unter dem Begriff db versteht...
Channel-Anzeige zeigt dir an, welcher Pegel REIN geht (nach gem Trim)
Master-Anzeige zeigt dir an, welcher Pegel RAUS geht. So einfach.
Natürlich kann der nie die Lautstärke des letztlich resultierenden Schalls anzeigen, da er ja die Anlage nicht kennt. Aber wie hier bereits gesagt wurde:
Signale addieren sich auf. Wenn du alle 4 Kanäle mit nicht-korrellierten Signalen belegst (zu deutsch: auf jedem Kanal ein anderes Lied) und jeden Kanal auf 0 dB einpegelst hast du im statistischen Mittel einen Pegelzuwachs nach der Summierung von +6dB!
Das bedeutet jetzt nicht, dass du bei jedem Übergang den Master runterdrehen sollst, aber es ist wichtig das sehen zu können.
Gut, eigentlich ist es noch wichtiger das hören zu können, aber das kriegen ja die meisten eh nicht mit...
Die Anzeige gibt dir also eine Kontrolle deines Signals nach der Summierung. Ich halte das für relativ wichtig.
In der Praxis gibt's dann natürlich noch tausend weitere Verwendungsmöglichkeiten. Man sieht es z.B. hin und wieder, dass Mischpulte in Clubs kleine Beschriftungen dran haben, bis wo hin maximal ausgesteuert werden darf. Oder wo man sich ungefähr aufhalten sollte.
Ist ja z.B. auch interessant, für den Opener zu wissen, wie laut ich maximal machen darf. Ich fang (wenn als erster DJ da) nie auf voller Lautstärke an sondern orientiere mich immer einige dB unter'm Maximum, damit nachfolgende DJs immer noch die Lautstärke zur leichten Stimmungssteigerung nutzen können. Oder ich selber, je nachdem.
Der Mensch gewöhnt sich an nahezu jede Lautstärke. Kannste noch so laut machen, nach 3 Stunden fragt sowieso einer, ob's lauter geht. Da ist gut noch Reserven zu lassen und von Anfang an zu wissen, wo du gerade bist. Nach 5 Stunden im Club haben die allermeisten schwerlich noch ein wirkliches gefühl für absolutes Lautstärkeempfinden.
Zum Thema Trim vs. Gain
Eigentlich macht Pioneer es richtig. Gain heißt "Aufholverstärker". Der bringt geringe Pegel auf den mischpultinternen Arbeitspegel. So z.B. für Mikrofone. Da aber DJ-CD-Spieler bereits mit etwa diesen Pegel bringen, wird nicht mehr wirklich aufgeholt, sondern eher getrimmt. Deshalb geht der Regler ja auch bis -unendlich. "Trimmen" im Sinne von "Abschneiden".
Trim ist nicht wirklich zum Pegel geben da, sondern viel mehr zum angleichen. So tut es der Trim beim DJM800. +9dB (etwa empfundene Lautstärkeverdopplung) bis -unendlich.
Sicherlich lässt sich das alles nicht immer super sauber unterscheiden. Gerade dann, wenn ein Kanal mehrfach belegbar ist. Line/Phono/Mic haben alle völlig unterschiedliche Spazifikationen. Daher würd ich einen DJ-Mischpult-Hersteller nun nicht unbedingt vergraulen, wenn er die eine oder die andere Bezeichnung nimmt. Sie sind beide irgendwie richtig und falsch.
Bzgl. deiner Endlautstärke:
Das hab ich dir doch in
meinem ersten Post schon beschrieben. Mach einfach die Yamahas leiser!
Edit:
Was diesen AVC2 Begrenzer angeht:
Nein, das ist kein Limiter. Ein Limiter schränkt die Dynamik auf den eingestellten Maximalpegel ein. Wenn der 10dB über Treshold gefahren wird, gibt es gar keine Dynamik mehr. Das klingt bekloppt.
Der AVC2 senkt den kompletten Pegel ohne Dynamikänderung. Und das umse mehr, je lauter er angefahren wird. Wenn also ein DJ am Mixer lauter macht, als es der Techniker vorgesehen hat, wird die Anlage nicht nur "nicht lauter", nein, sie wird sogar bewusst
leiser. Das ist ein riesen Unterschied!
Somit hast du (wenn der Techniker alles ordentlich eingestellt hast) den lautesten Pegel bei Optimalaussteuerung am Pult. Wenn du drüber oder drunter gehst wird's leiser. Fantastisch. Deswegen schrieb ich: Das Ding erzieht wirklich. Denn dann merkt sogar der besoffenste DJ, dass er irgendwas falsch macht und es immer leiser wird obwohl er immer lauter machen wollte...
