DJ-Set + Jazz-Piano

marvis

Musikschwein
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Ich bin heute von einem befreundeten Jazz-Pianisten gefragt worden, ob wir nicht mal musikalisch was zusammen machen könnten. Er dachte da an sowas in der Richtung, dass ich auflege und er dazu auf seinem Piano improvisiert. Ich hab sowas in ähnlicher Form schonmal mit DJ, Percussion und Jazz-Trompete gehört und fand das eigentlich sehr geil.

Ich hab aber überhaupt keine Erfahrung mit sowas und tue mich im Moment auch noch etwas schwer damit, mir vorzustellen, was für Platten da geeignet wären. Eher was minimalistisches, also nur Beats und Bass, damit er Platz zum improvisieren hat? Doch schon was mit ein bischen Melodie, damit er 'ne Vorgabe hat? Eher House, Downbeat oder gar Drum&Bass?
Spricht man so ein Set komplett vorher ab oder nur die grobe Richtung?

Hat irgendjemand von euch schonmal sowas gemacht und kann vielleicht ein paar Erfahrungen beisteuern?
 
finde die idee sehr interessant.

habe mir auch schon gedanken zu dem thema gemacht, aber denk da eher an ne e-gitarre, was mich auch reizen würde wären live vocals ähnlich wie bei d&b.
ich würde von der musik richtung schon eher ins minimale gehen, ich denke dann kommt der pianist besser zur geltung. muss aber nicht heissen das es ein monotones set sein sollte.

freue mich schon auf soundbeispiele ;)

..sozio
 
Ich hab sowas ähnliches mal in nem Club in Dresden gesehen. Saxofon und DJ (Housemusik)

Ich fand das echt gut und hab den Saxofonisten gefragt ob die beiden das öfters machen. Er hatte gesagt, das sie sich an diesem Tag zum ersten mal getroffen haben und er keine Ahnung von Housemusik hat, aber von 4/4Takt.

Bei ner Improvisation ist der DJ eigendlich nebensächlich, der Musiker geht ja nur auf den vorhandenen Beat drauf und versucht die Stimmung zu untermalen.

Am besten ihr testet das mal so ne halbe Stunde. Er wird dir dann sicher schon sagen, was ihm gefällt bzw. wo es ihm leicht fällt zu spielen. Ansonsten, wenns nicht passt macht er einfach ne Pause und du zockst weiter dein Set.
 
bei einigen scheiben sind doch bonus-beats drauf, wo zB nur bassline und beat is...das wär hilfreich. ich denk mal zuviel melodie (oder gar vocals) sind nur hinderlich, da klingt das ganze dann sehr schnell mal überfüllt...

hab das mal mit einem jazz-trompeter, und einem percussionist gemacht, das funzte eigentlich relativ gut. habe aber dort auch hauptsächlich rythmus-basierte tracks verwendet, wo die musicians viel freiheit hatten. das schon ganz cool.

aber mit dub-versionen der tracks müsste es ja auch eigentlich teilweise ganz gut hinhauen, denk ich mal.


greetz
 
Also bei einem Kumpel von mir (einmal bis jetzt auch bei mir) singt jedesmal eine Freundin von uns Live-Vocals dazu.
Enliven Deep Acoustics (ich weiß nicht, wem es etwas sagt, vielleicht kennen sie die Berliner, da sie auf Mo's Ferry Prod. releasen) machen so etwas auch. Einerseits singt einer der beiden zu den Platten, teilweise spielt der andere (zusätzlich) Live-Piano dazu. Deren Stil ist so die Minimal bis Electro-Sparte, und es klingt wirklich sehr geil. Vom Musikstil ist es imho nicht soooo sehr abhängig, zum Minimal passt es teilweise sehr gut, zu DeepHouse oder allgemein zu House ist es sehr gut. Allerdings habe ich am Wochenende in unserem Club auch Marc Hype (Hip Hoper) begleitet von einem Live-Piano gehört, was ich wirklich auch sehr gut fand. Ich kann es wirklich nur empfehlen. Trefft euch doch einfach mal und probiert mal etwas rum. Ich wette, ihr findet 100%ig irgendwas, was euch auch gefällt. Und so ein Live-Act ist immer etwas Besonderes. :)

//edit:

Verdammt, ein kleines bißchen zu spät, sonst wäre es ein 4fach Post geworden... :D
 
Finde ich sehr geil diese Idee, Top!

Ich habe das in dieser Form nur Live in Wien erlebt durch Kruder&Dorfmeister und den Vienna Scientists.

Am besten eigenen sich Downbeatstücke, NuJazz, TripHop, AcidJazz, HipHop Stücke, die dann durch Saxophon oder Piano ergänzt werden können, kommt ziemlich gut :)

Vorab ihm die Stücke zum anhören geben würd ich schon, sonst wär es ne reine Jam-Session :cool:
 
Hallo!
Gute Idee! Aber ein Piano ist von der Stimmung her nicht variabel. Wenn Du Deine Platten pitched, dann machst Du das ja auf Beat und nicht auf Harmonie, sie werden also immer irgendwie verstimmt sein. Bei Blasinstrumenten oder bei Fretless-Saiteninstrumenten kann der Instrumentalist auf die Stimmung der Platten eingehen, bei nem Piano wird das schwierig. Von daher ist auf jeden Fall ausgiebiges Proben und Ausprobieren angesagt.
Viel Spass auf jeden Fall!

Grüße Georg
 
Argon schrieb:
Hallo!
Gute Idee! Aber ein Piano ist von der Stimmung her nicht variabel. Wenn Du Deine Platten pitched, dann machst Du das ja auf Beat und nicht auf Harmonie, sie werden also immer irgendwie verstimmt sein.

Das ist ein guter Hinweis, da hatte ich gar nicht dran gedacht.
Das würde bedeuten, dass ich mir bei Platten, in denen nicht nur Beats sind, zusätzliche Probleme einhandele. Muss ich auf jeden Fall dran denken.

Hast Du das schonmal gemacht?
 
Hallo!
Ich habe schonmal zusammen mit einem Saxofonisten und einem Bassisten (Fretless) Platten gedreht, ja. Mit einem Pianisten noch nicht. Ich habe dazu sehr minimale, eher perkussive Platten verwendet, wenig Melodie/Harmonie um dem Livemusiker entsprechend Raum zu lassen. Und wir haben geprobt ;)

Grüße Georg
 
Muss diesen Thread nochmal hochholen:

Ich habe mich gestern mal mit dem Pianisten getroffen. Hat nach ein bischen Eingewöhnung und Absprechen schon einigermassen geklappt.
Wir haben auch mal so 'ne halbe Stunde mitgeschnitten.
Wer mal reinhören will:

http://s41.yousendit.com/d.aspx?id=19KZCPLJADYW927ECZU4DWE8MD

(ist nur ein paar Tage da, also schnell sein :) )

Feedback ist willkommen, gerade auch von Leute, die sowas schonmal gemacht haben. An ein paar Stellen hatten wir nämlich durchaus noch Probleme:

Besonders hat uns die angesprochene Pitch-Problematik zu schaffen gemacht.
Natürlich mixe ich als DJ auf Beats, nicht auf Melodie. Somit passierte es dann halt leicht, dass ich eine Pitch-Stufe gewählt habe, die von der Tonlage zwischen zwei Tönen lag, was für ihn dann sehr schwer zu bedienen ist.
Wir haben es so gemacht, dass ich ihm immer bei einem Übergang ein Zeichen gegeben habe und er sich dann ein bischen zurückgenommen hat. Ich habe mich dann bemüht den Übergang kurz zu halten und mich dann so schnell es ging wieder zum Original-Pitch zurückzuarbeiten (dann bekam er nochmal ein Zeichen). Von DJ-Seite her etwas unelegant, aber das war das beste, was uns so eingefallen ist.

Dann natürlich die Auswahl der Platten:
Es durfte im Arrangement nicht zu viel los sein, damit noch Platz für ihn da war. Er wollte aber auch keine rein perkussiven Platten, da er da nach eigener Aussage nichts hatte, wonach er sich richten konnte. Zumindest ein Bass sollte schon vorhanden sein. Das war teilweise echt 'ne Gratwanderung und zunächst habe ich auch ein paar Mal daneben gegriffen.

Außerdem scheinen einige Stücke von Natur aus leicht verstimmt zu sein, ohne dass man das hört. Da kam er dann gar nicht rein. Sowas muss man halt vorher wissen uns vermeiden. Wir hatten hier z.B. "Pressure Breakdown" von Groove Armada, was von der Struktur eigentlich hätte gehen müssen, aber worauf er gar nicht klar kam.

Wir wollten auch nicht die ganze Zeit bei einem Stil bleiben (für uns beide zu langweilig), also haben wir mit Dope Beats angefangen und sind später über einen Break zu House übergegangen. Im Prinzip fand ich das auch ok, aber das geht sicher noch eleganter. Vielleicht ist das auch einfach Übungssache.

Und ich fands auch echt verwirrend, dass ich auf einmal auf mehr als nur auf meine beiden Tracks achten musste, deswegen sind die Übergänge auch nicht sooo toll, aber daran gewöhnt man sich bestimmt auch. :)

Naja, hörts euch mal an und gebt Feedback. Würde mich freuen, wenn wir hier unter den Leuten, die sowas schonmal gemacht haben, ein paar Erfahrungen austauschen könnten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das zwar noch nie gemacht, aber paar mal miterlebt, jedoch nur mit nem Saxophon. Das klingt aber echt mal geil, umso schneller, desto mehr gehn die leute drauf ab..besonders bei dem m jackson track, wow gänsehaut, echt geil, auch sehr gut wie der pianist improvisiert... wenns möglich ist, würd ich gern noch so sets haben, weiß jemand wo man solche bekommt?
greetz poli
 
also was die Stimmung des Instruments betrifft:
So wie ich dem Mitschnitt entnehmen kann, handelt es sich nicht um ein Klavier sondern um ein Keyboard? Richtig?
Wenn ja gehe ich davon aus, dass sich dort auch die Stimmung (das FeinTuning) ändern lässt. Also mal ein paar Herz nach oben oder unten.
Bei manchen Tracks klingt das schon recht schräg. Damit der Pianist nicht immer von Track zu Track nach Gehör stimmen muss, ist es von Vorteil wenn man sich zuvor ne Liste zurechtlegt und dort die zu verändernden Herz einträgt. Ist dann nicht mehr viel Arbeit als von E-Piano zu Klavier zu wechseln. Der Zuhörer wird's euch danken.
 
Nochmal ein Update:

Wir haben uns heute nochmal getroffen und wieder was aufgenommen.
Diesmal haben wir alles deutlich besser durchgeplant. Das Set war abgesprochen, wir haben die Platten gemeinsam ausgewählt (bzw. ich hab Vorschläge gemacht und der Pianist hat gesagt, ob er damit was anfangen kann) und wir haben auch das Pitch-Problem etwas anders gelöst:

Wir haben vorher ausgerechnet, wieviel % Pitch einem Halbtonschritt entspricht und ich hab dann den Übergang immer erstmal ganz normal gemacht, bin dann aber auf den nächstgelegenen Halbtonschritt gegangen, statt immer wieder auf 0 zurück zu gehen. Dem Pianisten habe ich dann ein entsprechendes Zeichen gegeben.

Perfekt ist es zwar immer noch nicht, aber meiner Meinung nach deutlich runder als beim ersten Mal. Wer mal reinhören möchte:

http://s15.yousendit.com/d.aspx?id=2YKXU4OEKLT911K18D33VZL1ZU

Kommentare jeder Art sind natürlich wilkommen!
 

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