Es dürfte zwar eher off-topic sein, aber vor etwa einem Monat kam bei Galileo ein Bericht über die Logistik innerhalb der deutschen Nationalmannschaft. Als ich das gesehen habe war ich mir wirklich überhaupt nicht mehr sicher, ob dieser Verein, der sich "unsere Nation vertretende Fubsallmannschaft" schimpft denn auch nur im Geringsten noch etwas mit Sport(sgeist) gemein hat. Da scheint mittlerweile nur noch das persönliche Auftreten jeder einzelnen der teuersten Flaschen Deutschlands im Vordergrund zu stehen. Manchmal muss man sich echt fragen, ob das Fußballfeld jetzt eigentlich noch dazu dient den Sport zu betreiben, bei dem das Runde ins Eckige muss, oder ob sich der Rasen nicht doch mittlerweile schon zu einem überdimensional großen Catwalk verwandelt hat. Das Styling und der Halt der Frisur beispielsweise scheinen mittlerweile einen größeren Stellenwert eingenommen zu haben als das Bemühen endlich mal wieder Erfolge vorzuzeigen und dafür zu sorgen, dass die deutsche Nation endlich wieder mal stolz sein kann auf ihre Nationalmannschaft.
Klar, dass ein "Sportler" mehrere Garnituren Kleidung und auch zwei oder sogar drei Paare Fußballschuhe braucht ist verständlich, aber dann geht's schon bunt los. Der Kaugummi darf auf gar keinen Fall fehlen, sonst scheinen einige der Spieler schon mit einer nervlichen Krise den Rasen zu betreten. Und in ihrer Freizeit sollen die Spieler sich im Hotel auch entspannen können, aber wie... Wo man früher wahrscheinlich noch Wert auf ein gutes Buch legte oder sich mit guter Musik begnügte müssen heute von vorneherein mindestens zwei Playstation-Konsolen mit im Gepäck sein, wozu dann im Hotel Fernseher gemietet werden, die manch einer Kinoleinwand schon ernsthaft Konkurrenz machen können. Und was das Essen betrifft... Dass die Nationalmannschaft ihren eigenen Koch mit auf Reisen nimmt, das ist ja irgendwo vielleicht sogar noch akzeptabel, aber dass die dann Fünf-Sterne-Menüs vorgesetzt bekommen, das ist irgendwo fast schon lächerlich.
Wenn wir uns heute mal vorstellen, wie das vor 52 Jahren war, als wir zum ersten Mal Fußballweltmeister wurden, dann sehen wir,was noch wirklicher Sport war. Da hat man nicht darum gefeilscht wieviele Millionen man jetzt bekommt, wenn man sich ein Trikot mit dem Bundesadler überzieht, sondern man kämpfte noch darum einen der heißbegehrten Plätze im Kader zu ergattern. Damals war das alles wirklich noch eine Frage der Ehre, heute nur noch der Gier. Und sind wir mal ganz ehrlich, die Beweggründe für einen absolut prolligen Primaten namens Kahn "nur" als Nummer Zwei mit zur WM zu fahren werden wahrscheinlich nur im Geringsten sein seiner Mannschaft auch von der Bank aus beizustehen. Der besagte Herr bekommt den Hals nicht voll und nimmt es dann wohl auch in Kauf für das Herumsitzen auf der Bank die ein oder andere Million zu kassieren.
Es ist traurig, dass heute alles nur noch im Zusammenhang mit Geldgier betrachtet werden kann, egal ob nun auf der Ebene der Nationalmannschaft oder eben der FIFA, die offensichtlich auch nicht den Hals voll genug bekommt und versucht, wo es auch nur geht, jeden Cent mitzunehmen, der nicht niet- und nagelfest ist...
