A&H Software für Harmonic Mixing

[bassline8]

Hat schon einer diese Software getestet:

A&H Mixed in Key

Sie untersucht die MP3 Files nach ihren Harmonien und listet die Files auf, die zusammen passen. Die Software schien von A&H als Kooperationspartner angeboten zu werden.

 

[SChrauber]

Xone Mixed In Key analyzes your .MP3 and .WAV files, shows you the key of the track, and shows you which other tracks are compatible.

also neben Beatcountern, Beatmatchern, etc.. noch ein paar Krücken mehr, für N00bs die nicht hören, fühlen, und mixen können, wobei das Thema Tonarterkennung so brandneu nun auch wieder nicht ist.

Ok,
Wenn man also nicht gerade wüste Hiphop Nummern oder eher unharmonisches elektrisches Geknatter legt, dann hat man dann also voraussichtlich eine korrekte Tonart-Information, die man sich dann vielleicht neben die BPM auf die Tonträger Verpackung pinnt.

Nun kann man ein wenig über Sinn und Zweck dieser Information streiten, denn:
Wenn nun wirklich zwei Titel in C-Dur sind, dann heißt das immer noch nicht, dass diese dann auch automatisch harmonisch passend sind, denn in eher poppigen Nummern – und darauf zielt die Software ja ab – wird sich ja nun nicht alles auf der Tonika abspielen, so dass bei Mehrtaktigen Übergängen trotzdem schnell harmonischer Wust entstehen kann.
Das ganze gilt natürlich auch andersrum – Je nach Kontext lassen sich auch Tonarten mixen die völlig unverwandt sind: Vielleicht endet ja eine A-Moll Nummer mit einem Off-Bass auf A und meine nächste Nummer ist in F#-Moll und beginnt mit Single-Notes auf C# -
Will man harmonisch mixen, so ist dies kein Problem und passt – laut vereinfachtem Quintenzirkel von Xone dürfte ich aber kein harmonisches Ergebnis bekommen – lol
Die Aussage der Webseite: Gleicher Key = Guter Mix ist also komplett schwachsinn – man könnte sagen – eine totale Fehlinformation.

Das sind aber alles Dinge, die jeder halbwegs Musikinteressierte eigentlich durch seine eigenen Ohren herausfinden sollte, auch ohne das er sich Tonarten auf die Plattencover pinselt – und wenn die Dinge halt komplett ungewollt schräg klingen, dann mixt man eben hier ausschließlich die Instrumentalteile

Selten so eine komplett sinnlose Software erlebt.

 

[trænq]

Du hast im weitesten sinne recht - genau wie bei bpm-countern gilt hier: eine software wird niemals das musikalische gehör, das gespür für rhythmen und harmonien ersetzen. bei letzteren trennt sich bei den DJs übrigens die spreu vom weizen, weil jeder affe beatmatchen kann - harmonien erkennen nicht.

aber ganz unnütz ist diese software auch wieder nicht. man muss nur wissen, wie man die informationen verwertet und für umgerechnet 45 EUR ist das noch tragbar.

 

[jenz]

Schade, dass es keine Demo davon gibt.

Würde gerne mal ausprobieren, ob es einem wirklich viel bringt.

Es sind ja wohl auch Edit bzw. Tag Möglichkeiten enthalten, wenn ich recht gelesen habe.
Je nach dem wie komfortabel die sind wäre die Software schon interessant.

Leider kann man es nicht ausprobieren...

 

[LSC]

von der alten 1.2 version gibts noch ne shareware. scheint also kein a&h produkt zu sein, sondern ne kooperation. funtioniert aber nur mit wav.

http://www.zdnet.de/downloads/prg/0/3/en10519903-wc.html

 

[SChrauber]

Das absurdeste – fällt mir jetzt erst so richtig ein – Wer ein Abspielgerät mit „klassischem“ Pitch benutzt…sprich 1210´er, eigentlich alle Turntables, viele CD-Player, die noch kein realtime Stretching haben – sprich die Geräte die mit Totaltransposition arbeiten können natürlich ihre notierten Tonarten in dem Moment in den Müll schmeißen, wo sie den Pitchregler anfassen, denn dann bewegt man sich ja aus der Originaltonart raus.

Vielleicht erkennt A&H ja die Problematik selber und legt noch eine Umrechnungstabelle dabei.

 

[Bruce]

Vielleicht erkennt A&H ja die Problematik selber und legt noch eine Umrechnungstabelle dabei.

Ja und dann steht der Dj da mit seiner Tabelle in der linken und nem Taschenrechner in der Rechten. Leider hat er dann keine Zeit mehr zu mixen - aber egal, als er die zweite Platte dann endlich angeschmissen hat, sieht er die Crowd auf dem Floor mit staunenden Gesichtern und sie fragen sich: Wow, wie hat er nur diesen unendlich harmonischen Fast-Übergang gemacht!?

@bassline8: Um mal ungefähr auf deine Frage zu antworten: Ja hat bestimmt einer. Aber nein, ich noch nicht ...

Fazit: Wer es braucht, soll es damit versuchen ... Ich finde es unnütz.
btw. Ist das nicht eher was für Dj-Software? Ich verschiebs gleich mal ... bei Einwänden, Morddrohungen per PM an mich!

mfG Bruce

 

[wende]

hallo bassline8,

es ist schon wahr, was bisher geantwortet wurde. ein dj sollte es im gefühl haben, bpm ist wichtig, man läßt sich während dem auflegen inspirieren, von der musik die bisher lief, von dem was man sich vorgenommen hat, vom eigenen set, von der tanzenden meute. und ein dj der hilfsmittel braucht ist wohl kein dj. für mich aber ist "mixed in key" ein thema. ich habe mir bisher keine gedanken darüber gemacht, da ich mich immer auf
m e i n gefühl verlassen habe und das seit jahren. doch durch einen artikel bin ich auf diese art zu mixen gestoßen und bin seitdem feuer und flamme dafür.

eine dj ist ja nicht nur dj wenn er auflegt sondern auch wenn er zuhause ist neue platten anhört, eine mix_cd aufnimmt oder seine plattensammlung auf vordermann bringt. warum also nicht platten suchen die gut zusammen harmonieren. warum also nicht eine datenbank erstellen mit informationen zur geschwindigkeit u n d tonart (rootkey) zusammenstellen.

wenn es auch nicht immer passt, aus den gründen die schrauber genannt hat, so passt eventuell bei songs an die du noch gar nicht gedacht hast sie zusammen zu mixen.

ich möchte damit sagen, daß es eine weiterentwicklung ist für dich und deine art aufzulegen.

noch eine sache spricht für eine software, wenn du mal angenommen 5000 titel hast bist du mithilfe der software eher in der lage mehr titel zu analysieren, als mit hilfe eines klavieres oder ähnlichem.

hier sind zwei links die dir eventuell weiterhelfen.

http://www.mixshare.com/

http://www.laptopdj.net/

auf mixshare.com findest du eine software mit dem namen rapid evolution welche auch die tonhöhenverschiebung durch den pitch am turntable beücksichtigt (ja schrauber, es gibt auch noch andere leute die gerne musik machen)

auf laptopdj.net gibt es genügend mixe zum anhören.

ich wünsche dir viel erfolg und viele vergnügliche stunden bei der suche nach dem perfekten mix

 

[Cassiopeia]

Weitere Infos und auch einen Test gibt's von Ellaskins auf youtube.com!

Hier die Links dazu:
http://youtube.com/watch?v=anTr2D1Oabw
http://youtube.com/watch?v=Oze9iA60DEA
http://youtube.com/watch?v=1PerB7-svnk
http://youtube.com/watch?v=WhQiibplwsI

Er beschreibt die Funktion des Programms, macht einen Mix aus Titeln, die das Programm vorgeschlagen hat und gibt ein Fazit ab - sehenswerter Test!

Viel Spaß dabei.

 

[Ciacomix]

Wie hier schon geschrieben wurde ist die Idee an sich ja nicht neu, aber durchaus interessant. Mir persönlich wäre das allerdings "too much", gerade das unorganisierte Chaos macht mir beim Auflegen ja so Spaß, just let it flow...
Wenn ich bedenke das ich mir vorher irgendwas gezielt zusammensuchen muss wäre mir das einfach zu viel Aufwand.

 

[Gast15453]

Selten so eine komplett sinnlose Software erlebt.

100% agree

 

[bassline8]

100% agree

100% no ack

aber so ist das halt im leben.

Das Glas ist halb leer, das Glas ist halb voll, was die Software macht brauch ich nicht, darum ist sie natürlich komplett Sinnlos.

Aber das gute am Inet ist, es ist nur ein Forum, soll doch jeder eine Meinung haben und sie verkünden, sonst wäre hier ehe nicht los.

 

[monostone]

eine software, die einem sagt, welchen track man auflegen soll ???

also, sich ein klein bisschen arbeit durch nen beatcounter abnehmen zu lassen is ja ok, aber sowas... die leute dürfen sich dann auch noch DJ nennen...

und wenn ich schon auf der homepage von dieser schwachsinnssoftware lese, dass Dubfire auf so einen müll angewiesen ist, dann wüsste ich gerne, wie viel die dem für die aussage gezahlt haben !

 

[Gast15453]

100% no ack

aber so ist das halt im leben.

Das Glas ist halb leer, das Glas ist halb voll, was die Software macht brauch ich nicht, darum ist sie natürlich komplett Sinnlos.

Aber das gute am Inet ist, es ist nur ein Forum, soll doch jeder eine Meinung haben und sie verkünden, sonst wäre hier ehe nicht los.

klar mixe du a1 mit a2 aber niemals a1 mit b7

lol

Musik ist ein Gefühl und keine Mathematische Formel, wie oft noch

 

[hijack]

Shane54 "mixt" mit Ableton Live. Das hat mit dem klassischen Beatmatching nicht mehr viel zu tun. Würde ich eher als Live-Remixing bezeichnen. Deshalb macht hier das Ausspielen mit der alten und bewährten Methode keinen Sinn. Die Arbeitsweise ist nicht vergleichbar.

Dieses Live-Remixing ist in meinen Augen der weiterführende Ansatz zum Mixing, den man aber nicht unbedingt mögen muss. Jeder hat dazu seine eigene legitime Meinung.

Die Basis der Sache ist da eine sehr grosse Ansammlung von Samples und Track-Elementen und nicht die Plattensammlung.

Um an Spontanität zu gewinnen ist die Information der Harmonie durchaus intressant, denn man kann dann eben wieder spontaner kombinieren was allein durch die grosse Anzahl sonst eingeschränkter wäre und eine gezieltere Vorbereitung erfordert, was dann eben nicht mehr spontan ist.

Selbst wenn die Tonart nicht passt kann man diese ziemlich schnell in Ableton Live angleichen wenn man weiss was die Basis ist. Das geht am Technics ohne diese Tabellen nicht.

Aber gibts nicht einen Vestax-Plattenspieler den man per Midi harmonie-gerecht pitchen kann ?

Um mal die Schwierigkeit zu verstehen sollte man mal versuchen Melodie auf Melodie zu mixen.

Heutige Dance-Tracks starten und enden nicht wegen der Kreativen-Ideen der Poduzenten mit dem harmonieneutralen Beat ;-)

Klar geübte Deejays machen dies mit den Ohren. Allerdings möchte ich den mal sehen, der das eben spontan mit jedem Griff ins Plattencase schafft und dies nicht gezielt zu Hause vorbereitet.

Okay, das schafft dieses Konzept ja auch nicht, da eben die Software diese Arbeit abnimmt ;-)

Ich finde für Digital-DJs macht dies sehr viel Sinn. Für den klassischen Vinyl-DJ kann man den Sinn durchaus anzweifeln, da es eine andere Arbeitsweise ist. Doch auch da kann es hilfreich sein wenn mans gezielt einsetzt.

Nun eben jeder halt wie er es mag.

Eine gegenseitiges Ausspielen der Arbeitsweise endet in einer endlosen Glaubensdiskussion.

schöne Grüssse
hijack

 

[bassline8]

Musik ist ein Gefühl und keine Mathematische Formel, wie oft noch

Sorry 100% disagree.

Musik ist eine Abfolge von Tönen, die in vielen Fällen einem bestimmten Regelwerk zugrunde liegt. Mathematik.
Mag sein, daß du ein gutes Ohr hast und deine Tracks sehr gut kennst und daher bewußt / unbewußt immer das tust, damit grobe Patzer nicht auftreten also quasi sehr gut Kopfrechenen kannst.

Und ich lasse mir auch 100% von einer Software nicht diktieren, was ich auflege, das ist Bullshit, ich nutze Tools und bilde mir meine Meinung.

Aber im heutigen Kontext zu sagen Musik ist Gefühl und keine Mathe:
F*** , was ist denn bitte mit Computern, MP3, Traktor Scratch, Ableton Live ist das keine Mathe. Ist es nicht nützlich, eine BPM erkennung zu haben, um evtl. synchrone Delays oder saubere Loops zu haben.

Ist es nicht fein, Mastertempo Funktionen zu haben?

Ich habe schon mit Vinyl in den 80ern aufgelegt, als ich mit CDs aufgelegt habe, waren sie alle dran: Oh was für ein unsinn, als der Computer kam, oh was für eine unsinn, als Ableton kam, oh was für ein quatsch, da braucht man ja nicht mal beatmatchen.

Jetzt gibt es halt eine funktion, die mehr oder weniger zuverlässig (über die Qualität gibt es unterschiedliche Meinungen) Tonarten erkennt. Und dies mit einer DB verknüpft.

Und wenn ich 100 Lieder habe, schlägt sie mir z.B. 100 vor, da kann ich dann eines von nehmen, muss ich aber nicht, es ist meine Wahl, meine Mix, mein leben, nur eben ein Tool mehr.

Nochmal, auch für dich Hyline: Es sind Tools. Nutze sie oder lass es bleiben, deine Wahl, aber jeder hat das Recht, es so zu machen, wie er es für richtig hält und da gibt es kein Pauschales: Musik ist so, mach es so.

Und wenn ich morgen sage: Hab ich keinen Bock mehr drauf und lege nur noch Vinyl auf und lass Computer Computer sein, so what???

Das ist Freiheit.

Und in diesem Sinne Stimme ich Hijack 100% zu.

 

[Gast15453]

Das ist mir wohl auch klar, das ich die freie Entscheidung habe, es nutzen zu wollen oder eben auch nicht. Das ist der Kern meiner Aussage und ich schreibe dies weil ich mich damit mit, schon sehr genau auseinandergesetzt habe.

Mir doch klar das jeder selbst für sich entscheidet, was er nutzt. Das ist nur die Sicht der Dinge von meiner Seite aus, genauso wie Du die Sicht der Dinge von deiner Seite aus schilderst.

Das ist Freiheit

Nette Grüße

hyline

 

[bassline8]

Hi Hyline,

das war mir ja auch fast klar.

Nur ist nun mal so, meiner Meinung nach, dass eben eine Aussage so getroffen werden kann:

Ich persönliche halte davon nichts, weil ...

Oder

Musik ist ein Gefühl und keine Mathematische Formel, wie oft noch

Das steht dann so als "festgelegt" im Raum. Da lese ich nichts von eigener Meinung, es wird quasi wie ein Naturgesetz verkündet. Und Musik ist eben / kann in vielen Fällen Mathematik (sein).

Daher mein Einspruch.

Auch dir einen schönen Tag noch,

Markus aka bassline8

 

[Gast18699]

Das Problem ist doch, das Sets irgendwann Ihren Charakter verlieren, weil Sie sich von vorne bis hinten geplant anhören.

Da fehlen Ausreißer, kleinere Fehler oder auch Stücke, die die Stimmung mal eben komplett wegnehmen, umkehren, anheizen oder runterfahren.

 

[bassline8]

Das Problem ist doch, das Sets irgendwann Ihren Charakter verlieren, weil Sie sich von vorne bis hinten geplant anhören.

Da fehlen Ausreißer, kleinere Fehler oder auch Stücke, die die Stimmung mal eben komplett wegnehmen, umkehren, anheizen oder runterfahren.

Wenn man sich so einem Programm voll ausliefern würde und dann noch alle anderen technischen Möglichkeiten ausreizen würde wäre das sicherlich so.

Aber solange man als Mensch noch hinter den Reglern steht / an der Maus sitzt gibt es genug Möglichkeiten, Fehler einzubauen . Hier ist so manch ein Traktor User und es soll nicht jeder wirklich gut damit umgehen können. Siehe Contest.

Edit: Das ganze Konzept von Playlist per computer erstellt würde ja spätestens vor Publikum scheitern, da ist es ja sehr dynamisch ;-)

 

[Gast18699]

Wenn man sich so einem Programm voll ausliefern würde und dann noch alle anderen technischen Möglichkeiten ausreizen würde wäre das sicherlich so.

Aber solange man als Mensch noch hinter den Reglern steht / an der Maus sitzt gibt es genug Möglichkeiten, Fehler einzubauen . Hier ist so manch ein Traktor User und es soll nicht jeder wirklich gut damit umgehen können. Siehe Contest.

OK! Das sind aber Bedienerfehler!

Ich meinte das z.B. auf die Ableton-Software bezogen. Mit der Software kann man alles machen, es ist eine riesige Vorarbeit nötig und die Möglichkeiten sind unbegrenzt.

ABER: Die meisten Ableton-Sets (die ich bislang gehört habe) sind einfach u glatt.

 

[bassline8]

OK! Das sind aber Bedienerfehler!

Ich meinte das z.B. auf die Ableton-Software bezogen. Mit der Software kann man alles machen, es ist eine riesige Vorarbeit nötig und die Möglichkeiten sind unbegrenzt.

ABER: Die meisten Ableton-Sets (die ich bislang gehört habe) sind einfach u glatt.

Da ist natürlich was dran. Gut vorbereitete Warp Marker und Loops etc. machen die Sache so rund, das es eben technisch perfekt ist.

Würde mich nicht wundern, wenn da eines Tages "Human Feel" Plugins kommen würden, die kleinere Bassdoppler und ähnliches in ein Set einbauen, damit es sich authentisch anhört

 

[Gast18699]

Das wäre doch mal was!

Ich kann immer wieder nur auf den Bericht aus der Raveline verweisen, in dem Chris Liebing allen Leuten auch noch öffentlich erklärt, wie er auflegt.

Wie gesagt - HUT AB vor der ganzen Vorarbeit, da steckt bei jedem Trackneukauf ne Menge Arbeit drin (wobei es auch Onlineportale gibt, die -mp3s mittlerweile als "ableton ready" verkaufen).

Auch hier mein ABER:

Wenn bei mir auf Knopfdruck jeder Track beatgenau in einem 8er-Loop beginnt, dann ist das nun wirklich keine Arbeit mehr, zwei, drei oder vier Tracks zu mixen. Sicherlich wird man kreativer und nein, ich bin kein Verfechter von minutenlangem Beatmatchen. Aber es ist doch ZU perfekt.

 

[hijack]

Digitales Mixing kann sich meiner Meinung nach nicht darauf beschränken 2 Tracks ineinander zu mischen. Wer das Prinzip des klassischen Mixing verstanden und den Einstieg geschafft hat kann eigentlich nur noch üben und die Soundauswahl perfektionieren. Eine Steigerung ist dann nur bedingt möglich, der Effekteinsatz auf der Summe ist nicht wirklich was geiles, beim Einzelsignal (Bassline, Drums oder Hook-Line usw.) jedoch umso eher.
Zudem ist man so immer auf die Produzenten und auf fertige Tracks angewiesen. Okay ich weiss Loops gibts ja auch auf Vinyl, doch sind die wirklich brauchbar, die Abnützung ist da doch recht hoch.

"Digitales" Mixing geht da weiter wo das "Analoge" aufhört. Deshalb halte ich DJ-Software mit nur 2 Decks höchstens für Hip-Hop-Battle-DJs sinnvoll, da eine andere Arbeitsweise. Doch auch da sind bestimmt mehr Decks/Quellen ebenfalls eine Bereicherung.

Ableton Live geht da nochmals einen Schritt weiter.

Beatmatching ist mit ein wenig Übung eigentlich keine Kunst mehr. Deshalb halt ich diese Aufwandsreduzierung durchaus für sinnvoll. Das ist ja nicht wirklich das Kreative am mixen. Das Kreative am Mixen ist meiner Meinung nach die Kombination der Tracks/Samples und das Mischen und Verfremden dieser zur Erschaffung neuer Klang- Musiklandschaften.

Folglich ists ja eigentlich logisch, dass das Mixing der Zukunft sich dem Proudzieren nähert (je nach Bereich). Dies jedoch Realtimefähig.
Spontanität ist da nicht minder wenig vorhanden.

- Auswahl der Samples im Jetzt und nicht im Davor. Viele "Analogen" Deejay-Sets sind übrigens auch zu Hause mal vorbereitet. Und die Star-Deejays spielen ja oft die gleichen Sets, da man nicht ständig an die Plattensammlung kommt. Deshalb sollte man da die Spontanität nicht überbewerten.
- Das Mischen der Samples.
- Das Neuarrangieren von Tracks.
- Der gezieltere Einsatz von Effekten.

Da hat man immer noch allerhand zu tun und ist immer noch Human-Controlled. Der kreative DJ ist gar nicht daran intressiert diese Dinge zu automatisieren.

Da die Sache halt neu ist, ist sie auch fremd und gegen das Fremde hat der Mensch teilweise schon immer eine Abwehrhaltung gezeigt. Was je nach Bereich auch nichts schlimmes ist.

Ein klares Problem ist natürlich, dass die Software nicht so wirklich greifbar ist. Ein Computer ist ja nicht wirklich ein sexy Geräte wo man genau weiss wo man hingreifen muss. Hier sind die Controller-Hersteller gefordert. Diese produzieren in meinen Augen immer noch teilweise an der Anwendung vorbei und in leider zu schlechter Qualität. Gute Qualität hat aber da sicherlich auch seinen Preis. Für nen guten Controller ist man da aber teilweise auch bereit viel zu zahlen. Mal schauen was da noch kommt.

Schlussendlich muss jeder selber wissen welche Art er anwenden möchte.

Noch zu Mathe und Musik. Musik (die Komposition) wird, mal von experimentellen Herangehensweisen (ala Brian Eno), nicht mit mathematischen Formeln erstellt. Richtig ist aber, dass sich das Empfinden/Wirken von Tonfolgen mathematisch erklären lässt. Und klar, wer sich dessen bewusst ist und vesteht wendet dies dann durchaus automatisch an, setzt aber immer das Gefühl in den Vordergrund und nicht die Mathematik. Somit ist die Mathematik da nur Mittel und nicht das Ziel. Es gibt da ja noch andere Faktoren als nur die Tonfolge.

Grüsse
hijack

 

[Frank Riel]

Es ist nicht so, dass ich ein altes Thema unnötig aufwärmen möchte, aber hier hab ich jetzt doch auch noch e bisi was dazu zu sagen. So quasi eine Art "Testbericht" zu diesem Tool...

Zwischenzeitlich arbeite auch ich mit der "MIK" Software und bin (inzwischen) ziemlich begeistert davon. Jedoch sollte man sehr vorsichtig sein mit den Aussagen welche auf der HP gemacht werden von wegen gleiche Tonart = harmonischer Mix… Dass dies nicht funktionieren kann und wird, sollte jedem einleuchten, der etwas Musikverständnis mitbringt. Ich gebe zu, auch ich bin anfänglich in die Falle der Marketing-Schönschreiberei getappt, dachte mir "juhuu, jetzt wirds noch einfacher"… denkste! 8A ist eben nicht gleich 8A und auch hier gilt, keine Regel ohne Ausnahme!
Als Erläuterung vielleicht kurz, wie und womit ich auflege: Letzten August habe ich vom Vinylmixing komplett auf CD (Beatport) umgestellt. Faszinieren daran tut mich die rasche Verfügbarkeit der Tracks und mit wie wenig Aufwand man sein Set sehr aktuell halten kann. Dies birgt im Gegenzug aber auch Tücken: Die Sammlung kann so schnell anwachsen, dass man die Tracks plötzlich nicht mehr so wirklich kennt, echte Perlen gehen plötzlich "unter" und man spielt bloss noch sehr Aktuelles, was aber auch nicht immer sehr harmonisch daherkommt… Mit Vinyl hatte man teilweise noch ein visuelles Merkmal woran man sich halten konnte (Plattencover o.ä.), mit CD's musste ich plötzlich umstellen, anfangen mir Tracknamen zu merken was mich bloss noch etwas mehr verwirrte…
Plötzlich sah ich mich in einem Riesenchaos aus, für sich gesehen, Top-Tracks in meinem aktuellen Set, welche aber in der falschen Reihenfolge überhaupt nicht so wirk(t)en wie ich das gerne haben wollte.
Ich machte mich also daran, mein Set zu sortieren… Zuerst räumte ich mein komplettes CD Case aus und teilte danach die einzelnen Tracks in die einzelnen Tonarten (1A, 2A etc.) ein. (Ich brenne jeweils nur 1 Track pro CD aus Gründen der Übersichtlichkeit, dies hat auch bei der Einteilung im MIK-Verfahren geholfen)
Dann hab ich mir jeden Track erneut angehört um ihn dann grob in eine Stilrichtung zu kategorisieren: Ist der Track eher deep, ist er eher straight, groovy oder verträumt usw… Es ist mir klar, hier könnte man sich definitiv zu Tode analyisieren und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Darum war es mir um so wichtiger, mich auf die (mir) wichtigsten Kategorien zu beschränken um mir bloss ein "grobes Raster" vorzugeben. Es ging mir auch nicht darum mich hier komplett festzulegen, sondern vorallem auch Tracks welche ich bis anhin nicht so oft gespielt habe, in einen Kontext mit meinem restlichen Set zu bringen.

Natürlich gilt auch hier wie überall: "Keine Regel ohne Ausnahme!" Nur weil 2 Tracks jetzt nicht in derselben Kategorie eingeteilt sind, muss das nicht bedeuten, dass sie nicht zusammenpassen. Hier ist halt nebst der Hilfestellung durch "MIK" auch der eigene Verstand, die eigene Kreativität gefragt.

Das Set war nun also kategorisiert und eingeteilt. Jetzt musste die Live-Tauglichkeit unter Beweis gestellt werden. Ich habe daraus ein kleines Projekt gemacht und meinen DJ-Kumpel dazugeholt, ihm mein System kurz erklärt und ihn gebeten, doch auch damit zu arbeiten.
Das Feedback wie auch unser persönlicher Eindruck aufs Set war überwältigend und ich wie auch mein Kumpel anschliessend komplett von der Methode überzeugt. Der betriebene Aufwand hatte sich definitiv gelohnt!

Ich empfehle allerdings nicht, diesen Aufwand mit Vinyl zu betreiben. Jede Vinyl zu digitalisieren und anschliessend zu analysieren, wäre wohl schlichtweg zuviel Aufwand. Ich finde nach wie vor, dass Vinyl ein geniales Medium ist. Handling und Haptik sind wohl mit nichts vergleichbar. Jedoch bin ich auch ein Kind des technologischen Fortschritts und die Digitalisierung hat auch bei mir nicht Halt gemacht. Dies mag mitunter auch ein Grund sein weswegen ich solche Hilfsmittel gerne annehme. Insbesondere dann wenn ich für mich dadurch auch persönlich weiter entwickle.

Wichtig ist mir dabei folgendes: Ich sehe "MIK" als ein Tool für alle diejenigen welche sich nicht nur mit Beatmatching sondern auch mit der Gestaltung ihres Sets beschäftigen. Wie starte ich ein Set, wohin möchte ich die Crowd führen, wann und wo baue ich einen Peak im Set ein, was möchte ich im Zuhörer mit meinem Set auslösen? Wer sich diese Fragen selbst stellt, für den stellt "MIK" in Kombination mit der eigenen Kreativität (ganz wichtig) ein äusserst nützliches Tool dar, welches die Qualität der eigenen Sets nachhaltig steigern kann. Man darf dabei allerdings nicht vergessen, dass "MIK" lediglich als Hilfe od. Gedankenstütze gedacht ist, und niemals den kreativen Kopf hinter den Reglern ersetzen kann. Es stellt lediglich eine Hilfestellung dar. Was daraus gemacht wird, bleibt schlussendlich jedem selbst überlassen.