99 Ideen und nichts wird fertig

[bassline8]

Also mir ist es früher ähnlich ergangen, es fehlte einfach an der Disziplin und Abgebrühtheit, sich eines von 100 rauszipicken und dies dann komplett durchzuziehen. Wenn ich mir alte Demos anhöre, ärgere ich mich da oft drüber.

Ich glaube, man muss einfach die Energie und Zeit investieren, zumindest jeden Track grob fertig zu stellen. Die geht man dann nach einer Zeit durch und siebt aus. Was übrig bleibt (z. B. die 5 besten Stücke) wird fertig produziert, auf Gedeih und Verderb. Und wenn dann nichts bei rumkommt, hat die Muse halt andere geküßt.

Manchmal denke ich mir, daß es auch mehr sinn macht, nur spartanisch mit Gitarre oder Keyboard / Klavier ein paar wirklich gute Melodien und Akkorde zu sammeln.

Den was mit so einfachen Mitteln ins Ohr geht, hat mehr Potential als simples Soundgeschraube. Den man hat sich schnell an den Sounds sattgehört und dann zählt nur noch die Melodie.

Und seht es mal positiv, wenn ihr irgendwann mal berühmt seit und sterbt, dann können eure Kinder eine Album nach dem anderen rausbringen und den Nachlass plündern, wenn ich so viele unvollendete Ideen habt.

 

[Bibibeatgrid]

Ich hab das gleiche Problem, viel Angefangenes, wenig Fertiges.

Meine Therorie dazu ist, dass es wohl (zumindest im elektronischen Bereich) zwei Sorten von Musikschaffenden gibt. Die einen haben eine Message oder wollen etwas los werden, sie besorgen sie die Mittel dazu und produzieren fleissig Songs. Die anderen lieben das Herumfrickeln und Experimentieren und sind immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten um sich darin zu verstricken und den Fokus zu verlieren. Da gibts dann soo viele Varianten und man kann sich nicht entscheiden.

Die Ersten ziehen oft die Zweiten zu Rate, wenns um die Anschaffung neuen Equipments geht, da sie sich mehr auf das Produzieren statt auf die Technik konzentrieren wollen.

Seit ich selbständig bin, hab ich noch weniger Freizeit und nur hinbekommen mal wieder was fertig zu stellen indem ich Cubase auf mein Notebook installiert hab, mir nur den microKorg angestöpselt und mich auf zwei weitere VST-Instrumente beschränkt hab.

Aber nu hab ich mir grad NI-Maschine geleistet, bin voll begeistert, hab aber gleich wieder zwei Probleme: Einmal ist eine patterorientierte Arbeitsweise eigentlich nicht so mein Ding (ist inzwischen meine vierte Groovebox, hätt ich wissen müssen) und ich musste natürlich erstmal wieder alte AKAI-Samples rauskramen, mir neue zulegen (Ian Boddy Drumalogue) und eigene Drumkits für den Tag X erstellen... also schon wieder voll in der Frickelschleife.

Soviel wollt ich gar nicht schreiben... naja, vielleicht hats ja einen therapeutischen Nutzen.

Theoretisches Fazit: Workflow evtl. minimieren und sich pro Song auf bestimmte Instrumente beschränken. Mal auf die Effekte in der DAW beschränken und auf keinen Fall online gehen und nach anderen Plugins suchen nur weil das Delay in der DAW nicht auf Anhieb so klingt wie man gern hätte. Und wenn das alles nicht hilft... trotzdem Spaß haben.

 

[Klangforscher7]

Mein Tip immer alles fertig produzieren so lernt man!!!
Man darf auch nicht immer im kopf haben boah,das klingt ja nich wie produzent x ich mach nicht mehr weiter!!!!

 

[Radium2k7]

Ist das schön zu lesen, ich bin nicht allein

Kann auch den Ausdruck "Deadline" zustimmen.
Wenn ich nen Auftrag habe, nen Remix oder eigenen Track für ne Compilation fertig machen soll, dann bleib ich dran... und dann wird es meist auch was!

Greeetz.. Radium

 

[MrPopmusik]

tauschen bzw. weitergeben wenn sich ein loop track idee etc. nicht fertig bringen lässt oder etwas bestimmtes (kleinigkeit fehlt etc.)

ab damit zum bekannten/kumpel/kumpeline etc. (für ihn/ihr dann neu und andere sicht-und hörweise drauf).

fröhlicher ideen-austausch

 

[Mīchī2]

Ist das schön zu lesen, ich bin nicht allein

Kann auch den Ausdruck "Deadline" zustimmen.
Wenn ich nen Auftrag habe, nen Remix oder eigenen Track für ne Compilation fertig machen soll, dann bleib ich dran... und dann wird es meist auch was!

Greeetz.. Radium

Wenn ich ne Deadline hab krieg ichs eher nicht fertig. Is aber glaub auch so ne Charaktersache. Ich bin zwar einerseits ein Mensch der gern püntklich kommt, aber wenn jemand was anderes von mir erwartet oder mir eine Vorgabe gibt, dann machs ich grad anders (ob unterbewusst oder mit Fleiß, kommt drauf an )

 

[Radium2k7]

Wenn ich ne Deadline hab krieg ichs eher nicht fertig. Is aber glaub auch so ne Charaktersache. Ich bin zwar einerseits ein Mensch der gern püntklich kommt, aber wenn jemand was anderes von mir erwartet oder mir eine Vorgabe gibt, dann machs ich grad anders (ob unterbewusst oder mit Fleiß, kommt drauf an )

Also bei mir ist es dann so, das ich dann mit Deadline auch mal 10 Stunden vorm Rechner sitze (inkl. Gehörpausen) um dann wirklich den Track Richtung Vollendung zu treiben.
Ich lass mich aber auch nicht in eine Schiene drücken was den Style angeht, entweder es gefällt was ich gemacht habe, oder nicht.
Ich lebe nicht von VÖ`s, alles nur Hobby, und wenn es dann nicht zum Release kommt, kann ich damit auch ganz gut leben

Ohne Deadline ist bei mir halt meist immer rumschrauben, neue Instrumente Testen, bißchen Knöppe drehen, Mellos einspielen, Grooves bauen. Und dann kommen immer diese 100te von angefangenen Projekten zustande...

Ich persönlich verliere dann immer schnell wieder die Lust, gerade wenn ich keine interessanten Sounds raus schrauben kann.
Da merke ich für mich selber, das wird heute eh nix mehr.

Kann jedoch auch mal vorkommen, das es auf einmal so phät rockt, das ich dann irgendwie ganz fix was drum herum baue, und ich komme zu einem halbwegs fertigen Track, der dann oft nur den letzten Schliff brauch.


Wie gesagt: Jede Jeck is anders

Greeetz - Radium

 

[Voodoo]

Worklow optimieren mehr kann man dazu nicht sagen.
Könnte mir gar nicht vorstellen mehr als einen Tag an einem Track zu sitzen.

Songs sollen ja auch irgendwo Gefühle und Emotionen transportieren und am nächsten Tag sind die anders als am vorherigen.

Deshalb bei mir die Regel für Songs und Remixe: 1 Tag mehr nicht. Sonst kommen wieder andere Ideen etc und man wird nie fertig.

Viel Spaß beim Produzieren

 

[DJBaseDrag]

Was ich dagegen mache:
Ich lege keine Pausen ein, bis der Song fertig ist. Je nach Genre hat man für ein ganzes Lied 20 Minuten um es fertigzustellen.
Ich persönlich bin im Bereich von Hardstyle tätig und finde meine Probleme nicht in der Melodie oder im Beat sondern im Build up und Vocal part (sofern einer vorhanden). Hab ich den kommt es an die Melodie und die ist in 5 Minuten fertig, in dem Sinne ist es kein grosses Problem das alles an einem Stück zu machen. Selbst den letzten Schliff muss ich noch direkt anhängen weil ich am nächsten Tag erst gar keine Lust mehr habe dieses Lied weiterzuverarbeiten.

LG

 

[quinto]

also in 20 min einen track fertigstellen geht wohl nur mit musikmaker oder ableton live wie musikmaker genutzt. sprich "malen nach zahlen"...

 

[Voyager]

also in 20 min einen track fertigstellen geht wohl nur mit musikmaker oder ableton live wie musikmaker genutzt. sprich "malen nach zahlen"...

Hardstyle

.....................

 

[wizzzo]

so n 20min track würd ich schonmal gern hören^^

 

[Pyro]

.....................

Wo issen das Prob, in der Zeit schraubst alternativ auch 10x minimüll!

 

[SebastienHartley]

Geht's euch auch manchmal so? Was macht Ihr dann?
Oder lasst Ihr eure Entwürfe dann einfach verrotten?

Also mir passiert sowas auch häufig wo ich dann im Studio sitze und versuche was hin zubekommen aber schreib immer meine Ideen fein mit hab extra nen Blog und stift neben mir immer Liegen um meine Kreative Ader fest zuhalten und naja wenn dann die Zeit mal da ist versuch ich diese um zusetzten ... Aber wie sagt man so schön "Alle Wege führen nach Rom" ^^

 

[Klang&Tanz]

Also mir passiert sowas auch häufig wo ich dann im Studio sitze und versuche was hin zubekommen aber schreib immer meine Ideen fein mit hab extra nen Blog und stift neben mir immer Liegen um meine Kreative Ader fest zuhalten und naja wenn dann die Zeit mal da ist versuch ich diese um zusetzten ... Aber wie sagt man so schön "Alle Wege führen nach Rom" ^^

"Blog" und Stift? Zum Melodien aufschreiben? :d

 

[quinto]

Wo issen das Prob, in der Zeit schraubst alternativ auch 10x minimüll!

aber nich wenns dann auch releasefertig (sprich das nur noch gemastert werden muss) klingen soll. schon versucht, dauert doch insgesamt ca ne stunde... :d

 

[Danny Who]

Blog und stift

hat apple schon wieder irgendwelche neuen bahnbrechenden user interfaces entwickelt, dass du mit nem stift direkt bloggen kannst?

 

[Nasrudin]

Ja, nennt sich I-Pen! Tolle Sache, revolutioniert den Umgang mit dem Computer (mal wieder)
Keyfeatures: Beleuchtetes Logo, Itunes Synchronisation.

Ideen halte ich ich immer im Sequenzer fest, Je nach Style benutze ich dafür 1 von 3 Vorlagen, die bereits 2 Synthspuren enthalten.
Meistens wird der Schnipsel gleich als mp3 gespeichert, so kann ichs mir auch zwischendurch mal anhören, ohne gleich den SEQ aufzurufen.

 

[DJBaseDrag]

also in 20 min einen track fertigstellen geht wohl nur mit musikmaker oder ableton live wie musikmaker genutzt. sprich "malen nach zahlen"...

Eigentlich arbeite ich mit Reason 3.
Aber Voyager triffts auf den Punkt: ...Hardstyle... ^^
Natürlich 20 Minuten waren etwas übertrieben, auch wenns möglich ist. Um nen guten Track hinzubekommen gehen schon mal 3-4 Stunden drauf.
In 20 Minuten schafft man ein kleines Testspiel das ein Grundegrüst auf den richtigen Song gibt.
Und Hardstyle ist nun wirklich kein komplexes Thema ^^

MfG BaseDrag

 

[Michael S.]

Das Problem ist ein Mangel an Disziplin. Das zeigt sich dadurch, wenn du einen Auftraggeber hast, kannst du auch nicht nach einem Tag Arbeit sagen, ich mach jetzt Schluss, sondern musst durchhalten bis du fertig bist und wenn du Überstunden machen musst!
Das ist das einzigste Geheimnis, Disziplin. Ob das Ergebnis gut ist hängt ebenfalls von Disziplin ab, ob man lustlos ein bisschen rumschraubt oder ob man zielgerichtet dran ackert.

 

[killik]

Kann Michael S. nur bestätigen.

Ging mir auch lange so. Ich kenne keinen, dem es nicht so ging/geht.
Durch disziplin hab ich nun auch ein paar fertige Lieder nach 2 Jahren Producing

http://cosmosis.co.uk/tips-and-tricks/how-do-i-finish-my-tracks

auch ganz interessant zu lesen

 

[tsheruhin]

Mein erster Beitrag
Toller Thread und ich kenne das Problem auch sehr gut, ist unter anderem mein größtes Manko, was das produzieren angeht momentan. Stehe da vor einer Wand.

Habe auf meinem Rechner ~50Loops, Ideen, 1 min tracks...etc., aber wirklich fertig machen tue ich nichts.
Denke mir bei einem Projekt: "Hey cool, irgendwann machst du das mal fertig. Versuch doch mal
was neues, erstelle ein neues Projekt... Hey der Synth ist cool, oh und der Groove fetzt. . . mh
...nun ists fad. . mach doch mal was neues. . . neues projekt. . . wieder von vorne"

Nun ists so, das man als Beginner, nicht wirklich zum Mischen, Mastern kommt, die Sachen die
beim Produzieren ja sehr wichtig sind, da man nur quasi "Ideen" hat und diese Sammelt.
Hinter jedem "Work in Progress", steckt dann eine Idee, diese kann man aber nur schwer
anderen Menschen beibringen, da die Idee Abstrakt im Kopf ist und nach außen durch unsere
verbale Kommunikation unmöglich zu beschreiben ist, Musik ist emotionale Kommunikation.
Dann sucht man Feedback und die Antwort ist: "neee"

Jede ~zehnte Produktion bearbeitet man weiter, kommt zum Arrangieren...intro..build..
Davon wird jede ~fünfte Produktion gemischt mit Effekten überhäuft, und "gemastert".
Also eine Idee von 50 wird auch durchgezogen, das ist mal eine schlechte Statistik

Aber der Lerneffekt ist dennoch sichtbar:
Man baut sich Stück für Stück ein Fundament auf.
-Erst lernt man Beats, Bass, Melodien, baut daraus Loops. ans mastern denkt man da noch net
-Dann Synthesizer bauen, Automationen, Ohr entwickeln, Musiktheorie lernen.... Es entstehen die ersten guten Loops, . . Ab und zu traut man sich aus einem Loop, was zu machen, mehrere zusammenzufügen etc.
-Bald hat man dann die nötigen Skills und baut sich schnell ein Loop zusammen und kann früh mit dem Aufbau beginnen, der Workflow wird sichtbar
-etc etc

Sagen wir mal wir haben nun ein Tag für ein Song. (Am nächsten Tag weiterhin an einem Stück zu arbeiten fällt mir momentan sehr schwer, da wie die Vorposter sagen, man nicht die selbe Emotionen, Gefühle, what ever hat)
Durch das ewige Try and Error Prinzip, aus der Vergangenheit wird man automatisch schneller und man hat immer früher das Grundgerüst eines Stückes fertig, iwann kennt man seine DAW, welcher Regler, was bewirkt, auf was zu achten ist, welche Akkorde cool klingen und und und. Das musizieren und arbeiten mit der DAW ist dann nicht mehr versuchen, sondern machen wie es sein soll.

Hehe, war zu beginn meiner Schreiberei voll demotiviert, was das Thema anging aber nun sehe ich das irgendwie anders. Konfuzius sagt: "Wer zum Mond will, muss sich eine Rakete bauen".

Habt Spaß beim versagen, aber lernt daraus und entwickelt euch.

PS: @killic toller Link!

 

[Manuel-Witt]

Also bei mir ist das ganz einfach....wenn ich in der nacht nen beat gemacht der mir am nächsten tag auch noch gefällt dann zieh ich die sache eiskalt durch und mach ihn (wenn mir die idden nich ausgehn) fertig. Ich muss nen beat auch immer direkt arrangieren um ein besseres gefühl für den track zu bekommen.

In punkto kreativitäts tiefpunkt kann ich nur sagen das ne woche pause vom producen ganz gut tun kann. Dann bekommt man auch wieder richtig bock und die ideen sprudeln nur so

 

[CrossSo]

Noch ein kleiner Tip von mir, zur Not mal in den halbgaren Tracks ein bisschen fleddern - und vielleicht tolle Midi-Scores, schön effektierte Drums oder gute Break-Uplifts einfach mal raussamplen.

Dann kann man damit seinen eigenen Sample-Vorrat aufstocken und man hat nicht das Gefühl, ständig das Zeug von anderen benutzen zu müssen

 

[TCMuc]

Und was ist, wenn der halbgare Track nur aus Zeug von anderen besteht?

Dann gilt wohl weiterhin: I got 99 Problems, but a Hit ain't one :d