Remix Vergütung/en / Rechte ?

Nicholas Vegas · 3 Apr 2006

Hi ,
habe letztens im Radio :

Karmah - Just be good to me

gehört , es steht ausser frage das hier 2 schöne Tracks verhunzt wurden,
mich würde mal die rechtliche seite interessieren denn :

1.) der Original Track ist ja POLICE - Every breath you take &
2.) die Lyrics von SOS BAND - Just be good to me

ergo wer verdient da was

bzw. wie wird bei sowas verteilt
( wenn überhaupt )

Die Karmah Retorten Rumhüpfer die das vortragen / vortanzen ja eher nicht.
Das Sting die rechte an seinem Songs aus der Hand gibt kann ich mir nicht vorstellen.

Würde mich mal interessieren.

greets

NV

Guest · 3 Apr 2006

Das läuft hier in den Dissen bei uns hoch und runter.

btw. Erinnerst du dich an das Lied, nachdem Notorious B.I.G. (RIP) gestorben war?

"I'll be missing you"

Na, wovon war der Hintergrund?

Nicholas Vegas · 3 Apr 2006

... ja ich erinnere mich sogar genau, war 1997.

Also haben die in Lizenz von Puff Diddy ( der die Lizenz von Sting hat ? ) & Rechte von SOS Band eingekauft zum weiterverwerten ???
wie teilt sich da ein kuchen auf ? würde ich gerne mal wissen.

Vermute aber dass es bei den Majors eine Retorten Abt. gibt
die im eigenen Lizenzbestand rumkramen und gucken was sich so für mehr oder weniger lau , möglichst ohne kosten weiterverwerten lässt.

NV

Guest · 3 Apr 2006

Nicholas Vegas schrieb:
Also haben die in Lizenz von Puff Diddy ( der die Lizenz von Sting hat ? ) & Rechte von SOS Band eingekauft zum weiterverwerten ???

Jop, so vermute ich es mal. Wie genau allerdings diese Aufteilungen sind, weiß ich absolut nicht. Mal auf Mando oder so warten.

Johnny · 3 Apr 2006

Nicholas Vegas schrieb:
Also haben die in Lizenz von Puff Diddy ( der die Lizenz von Sting hat ? ) & Rechte von SOS Band eingekauft zum weiterverwerten ???
wie teilt sich da ein kuchen auf ? würde ich gerne mal wissen.

Für jeden Remix müssen die Rechte bei den Urhebern (vertretungsweise bei den Verlagen) neu erworben werden. Welche Anteile dabei ausgehandelt werden, geschieht individuell und hängt von der Art und dem Einfluss der verwendeten Samples, Hooklines, Vocals etc. auf das Gesamtwerk ab. Auf jeden Fall verdienen mindestens die drei hier beteiligten Parteien dran.

DJHotride · 3 Apr 2006

Karmah - Just be good to me

Das Ding gibts als Whitelabel schon ewig... Ohne zu übertreiben locker mal 2 Jahre... Habs schon auf unserer Abi-Abschlußparty gespielt...

Scheinbar hat da jemand einfach gaaanz spät erkannt, dass das Ding ganz gut ankommt und es für VIVA und alle Kiddies veröffentlicht

Mando · 3 Apr 2006

Nicholas Vegas schrieb:
ergo wer verdient da was

Kommt drauf an, ob es als White Label oder Bootlegg rauskam (hab nix über discogs gefunden)

Sollte das ein offizieller Release sein, wurde folgendes von dem Label gemacht:

Lizenzanfrage an das Label von Sting
Lizenzanfrage an das Label von S.O.S. Band

2 Lizenz-Wege:

Einmalige Lizenz-Zahlungen an diese obigen Labels.
oder
prozentuelle Beteiligungen der Original-Labels.

Der Rest geht an den Producer, der dieses Stück gemixt oder remixt hat und natürlich an das Label, dass dieses Stück herausgebracht hat.

Meist verdienen die Labels am wenigsten, wenn sie solche Remakes, Bootlegg Mixes oder Coverversionen rausbringen, da die Lizenz-Zahlungen entsprechend hoch sind, je bekannter der Song ist.

Die Höhe Lizenzen werden ganz individuell zwischen den Labels ausgemacht. Dafür gibt es meist bei den Majors eigene Lizenz-Abteilungen, die das Abwickeln.

Genau so geht das bei allen Tracks von statten, die irgendwelche Samples von Originaltracks beinhalten.
(steht dann immer am Cover (contains Sample by.... - licensed from.....)

Bestes Beispiel:
Erik Prydz, Call on Me -> Contains a sample of "Valerie" (Winwood / Jennings). Wurde also hier lizenziert -> http://www.discogs.com/release/425055

Nicholas Vegas · 3 Apr 2006

... der gute Steve Winwood , wer hätte gedacht dass er , so viele jahre
nach Ark of a Diver mit Valerie über Sample-umwegen, zu ehren kommt.
(hab in meiner "Unerledigt" schublade auch noch einen Winwood rumliegen, nein nein nein , kein Hands up valerie imitat / sondern eher Deep )

Winwood war schon mal ein gutes beispiel.

In dem KARMAH Fall ,
würde doch recht herzlich wenig überbleiben weil ja gar nix von denen ist,
da es eine reine Retorten Konstruktion zu sein scheint.

Trotzdem ist mir jetzt vieles klarer ,
thx an alle

NV

Mando · 3 Apr 2006

Nicholas Vegas schrieb:
da es eine reine Retorten Konstruktion zu sein scheint.

Dann wirds vermutlich unter die Kategorie "Bastard Pop" fallen.

Daher kommen solche Stücke meist nur limitiert als Bootlegg auf dem Markt, weil keiner dran verdient.

Gab bisher nur ganz wenige Ausnahmen, die wegen großen Erfolg von einem Label in Massenprint gingen (Brandy vs. Modjo erinner ich mich noch)

Guest · 3 Apr 2006

Das ist aber kein Bootleg. Hab mich vorhin schon gewundert, wie ihr darauf kommt.
Weil eigentlich ist das (zumindest bei uns in den Dissen) relativ bekannt.
Hab jetzt aus Spaß und Interesse mal kurz gegooglet:

Beispiel

Mando · 3 Apr 2006

Ist doch auch egal, obs Bootlegg ist oder nicht.
(auf discogs lässt es sich jedoch nicht finden)

Wenn nein, läuft es so, wie ich das beschrieben habe.
(dann wird das Label kaum was dran verdient haben, ausser es ist das Hauslabel von Sting oder S.O.S. Band)

Wenn ja, läuft es unter Bootlegg

Nicholas Vegas · 3 Apr 2006

Hab mal researching betrieben:

Karmah :
Label: Zeitgeist (Universal)

The Police :
A & M Reco (Universal)

The S.O.S. Band :
Tabu / CBS(= Sony)

also schätze ich mal das die alle unter einer decke stecken und als HausLabel
von Karmah das über den Plattenverkauf mit den Original-Künstlern verrechnen.

Madman hat da schon recht , der KARMAH Re-Wurst ist schon einigermassen bekannt, klingt aber trotzdem scheusslich ,
Gott sei dank habe ich noch die Original SOS Band
12' von 1983.

greets

NV

uffplatte · 11 Aug 2006

tach,
kann denn hier mal jemand zahlen nennen, bezüglich der lizenz von einem song?
wird ein einmaliger betrag gezahlt? wie hoch kann der sein(bei einem nicht sooo bekannten song)
ist es üblich, dass die partei (von der man den song benutzt)vorher
den song hören wollen, um dann ein ok zu geben?
habt ihr mit sowas schon erfahrung gemacht?

Mando · 11 Aug 2006

uffplatte schrieb:
tach,
kann denn hier mal jemand zahlen nennen, bezüglich der lizenz von einem song?

die zahlen kann Dir niemand nennen, das das von Plattenfirma zu Plattenfirma oder Lizenzträger verschieden ist, musst Du bei der GEMA anfragen.

wird ein einmaliger betrag gezahlt?

zum lizenzieren ja, für einen bestimmten zeitraum, dann erlischt die lizenz wieder oder muss erneuert werden.

wie hoch kann der sein(bei einem nicht sooo bekannten song)

Das handelt man direkt mit den Lizenzträgern aus, ergo gibt es keine festen Angaben.

ist es üblich, dass die partei (von der man den song benutzt)vorher
den song hören wollen, um dann ein ok zu geben?

ja, es ist üblich, da die sich natürlich ihren originalsong nicht vermüllen lassen wollen oder ihr image kaputt machen lassen.

entspricht es nicht dem Original Urheberrechtsträger, kann dieser jederzeit eine absage für den remix erteilen.

uffplatte · 11 Aug 2006

danke für deine infos,
ich wollte halt mal wissen, ob das bezahlbar ist,
oder ob es völlig aussichtlos
ist.

Mando · 11 Aug 2006

uffplatte schrieb:
danke für deine infos,
ich wollte halt mal wissen, ob das bezahlbar ist,
oder ob es völlig aussichtlos
ist.

kommt immer auf die Plattenfirma oder den Lizenträger drauf an, wie großzügig die sind.

Aber im Allgemeinen gilt:
je bekannter ein Song, desto schwieriger ist es dranzukommen bzw. die Lizenz überhaupt bezahlen zu können, wenn man selbst keinen bekannten Namen in der Branche hat.

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, wenn man den Leuten einen Überhammer Remix vorlegt, der alles wegfegt

Nicholas Vegas · 11 Aug 2006

... huch mein alter fred taucht wieder auf.

Da hatten wir letztens mal ne interessante Diskussion
es ging unter anderem um
" Eddie Thoneick " & seine Love Sensation.

Die einen sagten :

Das muss schon alles seine Ordnung haben , ist aber eine
sauteure angelegenheit und ewig viel Papierkram...

Die anderen :

Der ganze Papierkram & das Geld und die Investitionen im voraus seien den ganzen Aufwand gar nicht wert und
lass die lizensiererei bloss sein, mach alles nach lust und laune , denn wenn du dann aus zufall deinen ersten " Hit " zusammengezimmert hast, bekommst du da meistens eh nix von, denn die ganzen Lizenz Business Haie warten ja nur gierigst darauf zuzuschnappen.

Das schlechte ist = du verdienst nix daran
Das Gute ist = dein name ist schlagartig bekannt
( & die bookings häufen & lohnen sich richtig )

... und alle fingen an zu grübeln ...

Mando · 11 Aug 2006

Nicholas Vegas schrieb:
Das schlechte ist = du verdienst nix daran
Das Gute ist = dein name ist schlagartig bekannt
( & die bookings häufen & lohnen sich richtig )

bestes Beispiel dazu:

Eric Prydz - Call on Me

bis es jedem den Hals rausgehangen ist....lach

Niggoo · 11 Aug 2006

Hm ich weiss jetz nicht ob das hier so reinpasst aber na gut.
Ich frag mich wie das bei einer Platte ist, nehmen wir als Beispiel mal The Egg - Walking away. Wahrscheinlich wird die sich jeder nur gekauft haben wegen dem Tocadisco Mix, der ja aber nur ein Remix ist. Also verdienen dann The Egg und Tocadisco gleich viel an der Platte? Obwohl Tocadisco ja der eigentliche Kaufgrund für die meisten ist.
Oder auch bei manchen Remixen, ich seh da manchmal überhaupt keine Parallele zum Original und trotzdem wird das mit auf die gleiche Platte gepresst und gesagt es ist ein Remix, da würd ich doch dann lieber ne eigene rausbringen... Ich hoffe ihr versteht wie ich das meine

Mfg Nico

Nicholas Vegas · 11 Aug 2006

@nico :
Ich nehme mal an das wenn ein Remix auf der selben ersten 12'er Pressung mit drauf ist , es sich um reine Auftragsarbeiten handeln die unterschiedlich entlohnt werden.

@Mando:
Das Eric Prydz beispiel ist goldrichtig.
Wäre mal interessant zu wissen was ein Prydz Booking vorher / nachher gekostet hat. Hat sich bestimmt teuflisch gelohnt.

Mando · 16 Aug 2006

Niggoo schrieb:
Wahrscheinlich wird die sich jeder nur gekauft haben wegen dem Tocadisco Mix, der ja aber nur ein Remix ist. Also verdienen dann The Egg und Tocadisco gleich viel an der Platte? Obwohl Tocadisco ja der eigentliche Kaufgrund für die meisten ist.

Es gibt zwei Formen davon:

Das Label, Management oder der Artist selbst beauftragt andere Künstler für eine Remix-Arbeit.
Meistens sind es befreundete Künstler.

Die Künstler bekommen dann für diese Remix-Arbeit eine einmalige Pauschale und gut ist.
Das ist die übliche Form bei Remixen, die ja normalerweise auf dem gleichen Label erscheinen bzw. auf dem gleichen Release.

Es kann aber auch eine zusätzliche Vereinbarung getroffen werden, wenn z.B. ein extra Remix-Release rauskommt, in dem der Remix-Künstler prozentual beteiligt ist, aber den Hauptteil davon natürlich der Original-Artist bekommt.

Will man als Aussenstehender einen eigentständigen Remix machen, muss man mit dem Label eine Lizenzvereinbarung treffen, da es ja nicht im Auftrag der Urheber geschieht. Vorausgesetzt, das Ergebnis wird vom Urheber zugestimmt zur Veröffentlichung.

Ob nun die Leute eine Scheibe wegen einen bestimmten Remix kaufen, hat überhaupt nichts mit der Kohle zu tun, da ja das Originalmaterial beim Urheber liegt (auch wenn davon in manchen Remixen nur noch wenig übrig bleibt).

Remix-Arbeit dient lediglich der Aufmerksamkeit und Image eines Künstlers. Davon leben kann man sicherlich nicht, da die Remix-Arbeit einmalig über eine Pauschale bezahlt wird (unabhängig davon, wie erfolgreich dieser Remix werden wird).

Daher findet man viele Künstler auf diversen Releases mit deren Remixes, die in der Masse gesehen natürlich ein ordentliches Taschengeld bringen, jedoch langfristig nur der Original-Künstler selbst verdient.

Der Vorteil daran liegt, dass oftmals bei erfolgreicher Remix-Arbeit diverse Anfragen von anderen Labels folgen.

PGBasti · 16 Aug 2006

Um mal ein paar Zahlen zu nennen...

Kenne einige Künstler und Produzenten (Bekantere) ausm Black / Hip Hop Bereich.
So bringt beispielsweise ein Remix für Missy Elliot locker 20.000 $ für den Remixer. Und keine Bange, diese Zahlen sind verlässlich und aus sicherer Quelle!
Ein Remix des selben Produzenten bei LL Cool J hat damals knapp 35.000$ gebracht.

Natürlich dann immer noch pro verkaufter Kopie gibts nen Betrag x, ist ja klar.

Die Rechte an nem Song wird keiner abtreten, lediglich die Lizenz zum remix oder so was ähnliches wirst Du bekommen.

Kannst ja auch einfach nen Song bauen bzw. umbauen und an die Firma senden und sehen, was sie dazu sagen - vielleicht bekommste es ja kostenlos :-D

Mando · 16 Aug 2006

PGBasti schrieb:
Um mal ein paar Zahlen zu nennen...

Kenne einige Künstler und Produzenten (Bekantere) ausm Black / Hip Hop Bereich.
So bringt beispielsweise ein Remix für Missy Elliot locker 20.000 $ für den Remixer. Und keine Bange, diese Zahlen sind verlässlich und aus sicherer Quelle!
Ein Remix des selben Produzenten bei LL Cool J hat damals knapp 35.000$ gebracht.

Bevor hier der falsche Anschein entsteht, mit Remix-Arbeit viel Geld zu verdienen.

Das oben genannte Beispiel spielt sich nur innerhalb von internationalen Künstlern ab, die bereits einen großen Namen haben (die bei den Verkäufen auch ziehen) und meist in bereits erfolgreichen "kommerziellen" Produktionen eingebunden werden.

Im elektronischen Bereich bewegen sich die Zahlen ab 200 Euro aufwärts, wenn es sich vorwiegend um Vinyl Releases handelt und nicht um "Massenware", wie oben genannt.

PGBasti · 16 Aug 2006

Mando schrieb:
Bevor hier der falsche Anschein entsteht, mit Remix-Arbeit viel Geld zu verdienen.

Das oben genannte Beispiel spielt sich nur innerhalb von internationalen Künstlern ab, die bereits einen großen Namen haben (die bei den Verkäufen auch ziehen) und meist in bereits erfolgreichen "kommerziellen" Produktionen eingebunden werden.

Im elektronischen Bereich bewegen sich die Zahlen ab 200 Euro aufwärts, wenn es sich vorwiegend um Vinyl Releases handelt und nicht um "Massenware", wie oben genannt.

Ja, da hat er auch wieder Recht. Hätte ich dazu schreiben sollen.
Ging hier um CDs, NICHT VINYL!

Mando · 16 Aug 2006

Ich habs nur nochmals betont, weil viele in dem Irrglauben sind, mal schnell nen Remix zu machen und fette Kohle einzukassieren

Das geschieht natürlich nur bei den Major Labels, da die Indielabels garnicht das Geld dazu haben, angefangen bei den geringeren Stückzahlen, gerade am DJ Vinyl-Markt.

Remix Vergütung/en / Rechte ?

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