So wird's gemacht ... nicht ganz!
Der dargestellte Weg ist nicht der übliche Weg der Schallplattenherstellung! In dem Video wird dieser Nickelmaster direkt als Pressmatrize verwendet - was technisch möglich ist (und so z. B. bei s. g. Direktschnitten/direct cuts gemacht wird), bedeutet aber, das von diesen Pressmatrizen nur etwa 7.000 bis 10.000 LPs gepresst werden können. Da man den gesamtem Masteringprozess nicht komplett wiederholen will, werden von der Nickelmatrize (Vater) s. g. Muttermatrizen abgeformt, die praktisch der Schallplatte entsprechen und auch zwecks Qualitätskontrolle abgehört werden können. Erst von diesen Muttermatrizen werden die eigentlichen Pressmatrizen abgeformt, die s. g. Söhne.
Von einer Vatermatrize können nur eine bestimmte Anzahl Mütter und von den Müttern wiederum nur eine bestimmte Anzahl (Sohn-) Pressmatrizen abgeformt werden, da Störungen/Rauschen zunehmen, Höhenbrillianz und insgesamt die Qualität abnimmt.
Bei manchen Schallplattenfirmen ist die Matrizengeneration trotz kryptischer Beschriftung ablesbar, z. B. bei amerikanischen RCA-Pressungen ... die Mütter tragen Buchstabe A und die Söhne Buchstabe S. Der Sammler weiß, daß A1/S7 besser als A13/S1 ist! Bei RCA kann man sogar das Presswerk ablesen; bei der DECCA und bei vielen anderen Labels kann auch der Masteringschneidingenieur namentlich festgestellt werden. Der Sammler kennt natürlich alle großen Namen wie George Piros, Doug Sax, Bernie Grundman, Kenneth Wilkinson, Jack Renner und viele andere!!
Wer auf audiophilen Klang bei den LPs steht, sollte sich mit den Namen der Schneidingenieure und natürlich auch mit den Namen der Toningenieure und Produzenten beschäftigen! Es lohnt sich!
eBill