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Streamcast fordert Milliarden von Skype
Die US-Firma Streamcast hat eine Milliardenklage gegen den Voice-over-IP-Anbieter Skype eingereicht. Der Hersteller von P2P-Software behauptet, die Skype-Software beruhe auf Streamcast-Technologie. Auch gegen KaZaA prozessiert das Unternehmen.
Müssen sich die Skype-Erfinder Niklas Zennstrom und Janus Friis bald vor Gericht verantworten?
Bei der Klage vor einem kalifornischen Gericht beruft sich Streamcast auf den Racketeer Influenced and Corrupt Organisations Act - ein Gesetz, in dem es um Erpressung und unseriöse Geschäftspraktiken geht. Die Firma wirft Skype und seinen Gründern Niklas Zennstrom und Janus Friis vor, von Streamcast entwickelte P2P-Techniken in Skype und auch in KaZaA zu nutzen - und zwar ohne Erlaubnis. Zennstrom und Friis haben neben Skype auch KaZaA entwickelt.
Streamcast fordert 4,1 Milliarden US-Dollar Schadensersatz sowie eine Beteiligung am Verkaufserlös von Skype, das inzwischen Teil des Ebay-Konzerns ist. Skype und KaZaA hätten die Streamcast-Rechte am P2P-Protokoll FastTrack verletzt, hieß es.
Auf dem FastTrack-Protokoll fußten sowohl KaZaA als auch Morpheus - eine Tauschbörsensoftware von Streamcast. Zennstrom und Friis gelten gemeinhin als Erfinder von FastTrack. Vor drei Jahren erlebte das FastTrack-Netz seinen Höhepunkt. Mehr als vier Millionen Nutzer tauschten über das Protokoll MP3s und andere Dateien. Nach diversen Klagen von Rechteinhabern ist die Benutzerzahl mittlerweile deutlich gesunken.
Die Morpheus- und KaZaA-Hersteller waren bereits im Jahr 2002 miteinander in Streit geraten. Wegen angeblich nicht bezahlter Rechnungen wurden die Morpheus-Nutzer aus dem FastTrack-Netz zeitweise ausgeschlossen. Ermöglicht wurde dies durch eine neue Version des Protokolls. KaZaA bot Morpheus-Nutzern daraufhin ein Migrationstool an und konnte so seinen Kundenstamm auf Kosten von Morpheus vergrößern - auch dies ist offenbar ein Aspekt der Streamcast-Klage.
Quellen: www.gmx.de & www.spiegel-online.de