so ich hab mich ein bisschen mit der demoversion vergnügt und die sachen, die ich angesprochen hatte, waren schnell geklärt:
KLANG
damit meine ich nur das reine abspielen, ohne tempoänderung, keylock, effekte, oder was auch immer sonst. ebenfalls nicht mit dem Z modus vom eq, weil der immer den klang beeinflusst, auch wenn alles auf 0 ist.
jedenfalls gibts hier gleich mal eine gute nachricht: traktor 4 hat den klangtest bestanden
der mittelton klingt nicht mehr, im gegensatz zu version 3, wie eine pappschachtel und die löcher im hochton, die version 2 noch hatte, sind auch gestopft. damit ist traktor 4 nach scratchlive das zweite dj-programm, das beim klangtest nicht durchfällt
KEYLOCK/SHIFT
leider alles beim alten ist beim keylock. sämtliche tonhöhenänderungen verursachen, wie bei allen anderen programmen und playern auch, recht üble qualitätseinbrüche. die probleme treten mit beiden keylock modi (normal und scratch) auf. wie bei allen anderen auch, stürzt die qualität mit zunehmender änderung stärker ab. spätestens bei plus oder minus 3% ist die qualität so schlecht, daß es nicht mehr brauchbar ist. da ich keylock selbst nie benutze, kann ich nicht genau sagen, ob die anderen etwas besser oder womöglich noch schlechter sind. den klang kaputt machen jedenfalls alle keylocks von allen programmen und playern.
das zitat von der NI webseite, daß tempoänderungen (ohne keylock) keine einbußen mit sich bringen, stimmt allerdings. das gilt, wie schon gesagt, aber auch für alle anderen und das schon seit vielen jahren.
STEMS
die qualität der stems ist vergleichsweise gut, aber nicht nur stark abhängig vom lied, sondern auch davon, was man ein- oder ausgeschaltet hat. z.b. mit gesang und schlagzeug klingts gut. wenn man aber statt gesang einen der anderen stems einschaltet, klingt das schlagzeug plötzlich schlecht usw.
man muß also im voraus pro lied abklären, welche kombinationen von stems gut klingen und welche nicht.
erwähnen sollte ich noch, daß keine meiner aac dateien lief. die ergaben mit und ohne analyse kaum mehr als ein böses, stark verzerrtes rauschen und die wellenform im deck war entsprechend fast komplett blau. mit meinem alten traktor 2.10 laufen die selben dateien einwandfrei. und mit allen anderen programmen und playern auch.
und noch was wichtiges: im offiziellen vorstellungsvideo von NI
schlägt die dame vor, daß man einen -6db headroom einstellt und dafür mit dem ozone limiter +6db anhebt. das ist eine
miserable idee!
damit legt man pauschal eine 6db kompression an, was in aller regel jenseits des guten geschmacks ist und pauschal für alle lieder die gleiche kompression zu benutzen ist sowieso schwachsinn, da es immer auf jedes lied einzeln ankommt. jedenfalls im besten fall klingt es wie eine leicht übersteuerte anlage. gerade aber mit modernen liedern, die sowieso schon komprimiert sind wie sau, geht mehr oder weniger alles kaputt. platte kicks, matschige melodien, schwankungen verschiedener art und je nach lied sogar verzerrungen. diese methode ist wirklich nur zu empfehlen, wenn man absichtlich will, daß es scheiße klingt
wenn ihr den ozone unbedingt benutzen wollt, dann müßte man folgendes machen: kein headroom und den ozone auf -1. damit hätte man einen 1db puffer für temporäre spitzen. nur geht das nicht
der ozone hat nämlich in traktor keinen negativen regelbereich. damit ist der relativ nutzlos, weil ein limiter auf digitale 0db eingestellt sinnlos ist, da man immer einen kleinen spielraum braucht. das geht mit traktor aber nicht, weil die headroom-schritte von 3db viel zu groß sind.
wenn ihr außer traktor nichts habt, könnt ihr folgendes machen: kein headroom und ozone einschalten, aber auf 0 stellen und unbedingt den "fast" modus benutzen (also schnelle attack und release zeiten). wenn ihr mit der aufnahme fertig seid, die gesamte aufnahme um 1db leiser machen (z.b. kostenlos mit audacity). dann könnt ihr relativ sicher sein, dass auch eine umwandlung in mp3/aac/vorbis usw. hinterher kein clipping verursacht und somit nicht die bekannten digitalen probleme hat. aber am besten ist immer, wenn man mit dem pegel schon gar nicht zu nahe an die 0db grenze kommt; sowohl pro kanal, als auch im master. immer besser hinterher hochziehen und die aufnahme selbst mit genug luft nach oben anlegen. für den live-betrieb im idealfall so weit mit dem pegel gehen, daß ein übergang mit 2 (oder mehr) der lautesten lieder knapp unter 0db ist.
offenbar hat sich bei NI niemand, der von audio ahnung hat, das video vor der veröffentlichung angeschaut
. Isso "auf dem Land".
