Wollte eigentlich einen Testbericht schreiben aber mir fehlt die Muße alles im Detail zu testen. Deshalb nur ein kurzer Bericht, was mir so im "Doing" aufgefallen ist:
Kurz zu mir: Ich habe Technics gehabt, CD player und den ein oder anderen Mixer. Letztendlich fehlte mir doch ein wenig die Zeit und ich habe alles an den Nagel gehängt.
Da ich hier und wieder auf ner privatparty auflegen wollte oder mal ein Set fürs Auto aufnehmen wollte habe ich nach einer günstigen Variante gesucht.
Ich habe nie viel Wert auf Effekte/Loops oder sonst was gelegt und nur klassisch übergänge gemacht, am liebsten lange und smoothe.
Erster Eindruck:
Viel Plastik aber schön übersichtlich, auch ein Anfänger findet sich schnell zurecht. An Aus- und Eingängen ist alles da was man für den Heimgebrauch benötigt, inklusive einem 2. record/booth Ausgang. Beide Cinch. Was mir gefällt ist die klassische Cue-Sektion mit Überblendung zwischen master und cue. Bei der VCI - 100 leider nur mit mini-Potis verwirklicht.
Haptik:
Ist halt plastik, wirkt aber grundsätzlich alles solide und griffig. Die Knöpfe sind relativ hart und haben einen Druckpunkt der nicht für "mal eben draufdrücken" oder "buttonsmashing" geeignet sind. Wirken dadurch aber immerhin beständig.
Selber pitchen habe ich nicht hinbekommen, fiel mir aber auch schon an der vci-100 schwer, als ich noch selber analog gemixt habe. Da ich seit über einem Jahr raus aus der Materie bin habe ich mich an den Sync-Knopf gehalten (ja Schande über mein Haupt, aber ich konnte es mal
).
Die Fader (pitch, line und cross) fühlen sich gut an, haben aber alle das gleiche Problem: Einen extrem deutlichen Null(Mittel-)punkt. Beim normalen Mixen fällt es erstmal gar nicht so auf, wenn man drauf achtet sieht man aber, dass man um die Mitte herum den Fader hin und herbewegen kann, ohne dass sich softwareseitig was tut. Ebenso springt der Sound der Linefader plötzlich an, wenn man ihn anfängt hochzuschieben. Das war zwar auch bei Mixern oft der Fall aber nicht so deutlich. Vergisst man den Fader 100% runterzuschieben hat man schon einen deutlichen Sound auf dem Kanal.
Sound:
Klingt OK. Deutlich besser als die Numark DJ I/O die ich von der vci100 kenne. Gerade die Tiefen und unteren Mitten könnten etwas knackiger sein. Soundeffekte habe ich nicht viel ausprobiert. Der Filter, der zwar cooler Weise einen extra Knopf spendiert bekommen hat, klingt in meinen Ohren aber trotzdem grausig und wird nicht benutzt.
Software:
Beigelegt ist virtual dj le. Für mich zum reinen Mixen vollkommen ausreichend. Ich bin ehrlich gesagt sogar relativ begeistert. Die BPM stimmen in 99% der Tracks die ich gespielt habe, ebenso das autotrimmen. Die Waveforms sind meiner Meinung nach die besten von allen Softwares, da sie die Beats deutlich hervorheben. Mal ehrlich: Bei Traktor und Itch ist das doch nur bunte Beleuchtung. Somit eine sehr gute optische Hilfe für Anfänger und Anspruchslose.
Der Explorer arbeitet simpel und effektiv, man kann seine normale Ordnerstruktur durchsuchen oder Playlists erstellen, was will man mehr? Ein Freund von mir hat die vci380 mit Itch, da brauche ich regelmäßig seine Hilfe, wenn ich was suche, wahlweise wäre ein 40" Fernseher gut, um die vielen Unterordnerfenster anzuzeigen, die sich da auftun.
Schön ist auch der an die Beatmix angepasste Skin und die wunderbar simple Aufnahmefunktion, mit der ich mir schon das ein oder andere Set zusammengemixt habe.
Da man durch die interne Aufnahme auf eine D/A Wandlung verzichten kann, vermute ich die Aufnahme im .wav Format als relativ hochwertig.
Fazit:
Für Anfänger oder Anspruchslose wie mich absolut empfehlenswert. Bleibt natürlich die Frage, wie lange das Ding hält. Aber nach so vielen Jahren, wie die Entwicklung auf dem Markt schon läuft vermute ich nicht, dass es kompletten Schrott gibt, da die Ansprüche an die Elektronik verglichen mit analoger Technik lächerlich gering sind.
