Paul van Dyk - Wir sind Wir

Ich hab Paul van Dyk & Peter Heppner gestern auf LP gekauft.
Ich wollt grad bei meinem Recordhändler den Laden verlassen, da kam ein Typ von der DPD und brachte die neuen Platten. Unter diesen war auch die Single. Hab ich natürlich gleich gekauft.

====> HAMMERTRACK !!!!!

;)


mfg
 
Es gibt dann wohl auch zwei verschiedene ausführungen auf cd...


"Wir Sind Wir" Wunder von Bern Spezialauflage (limitiert)

1. Radio Edit
2.Tor Tor Tor (Das Beste von herbert Zimmermann)
3. Ambient Mix
4. Video

"Wir Sind Wir"

1. Radio Edit
2. PvD Club Mix
3. Dub Mix
4. Video
 
Ahjo, Meisterstück! Endlich mal wieder eine gute Single von Paul nach dem etwas enttäuschenden Crush.

Der Club Mix hat's mir sehr angetan und auch die Original Version und das Video sind hammer. Mindestens so gut wie TOOL.
 
Ich finde Crush auch gut. Sicher nicht das Beste, aber wirklich schlecht..? Nee ;)

Und wer ist TOOL? :confused:
 
TOOL= Time Of Our Lives

"Wir sind wir" war ja ein Soundtrack zu einer ZDF-Doku vor ein paar Wochen. Nuja, besser als Crush (finde ich richtig schlecht!), aber noch lange nicht auf dem Niveau von Face To Face, Love From Above oder Forbidden Fruit...
 
Von der Aussage her, die dieses Stück macht, spricht es mich schon extrem an. Vom Hörgenuss her stimmt es auch.
Musik auf ganz hohem Niveau einfach.
 
Original geschrieben von Der nette Onkel
Von der Aussage her, die dieses Stück macht, spricht es mich schon extrem an. Vom Hörgenuss her stimmt es auch.
Musik auf ganz hohem Niveau einfach.

ganz meiner meinung.
 
Weiß nicht. Find es überhaupt nicht auf hohem Niveau. Klingt extrem nach "für die Charts produziert". Zudem springt der Paule einfach auf den Heppner-Zug und die "Wunder von Bern"-Nostalgie-Welle mit auf. Das hat nix mehr mit dem "Out there and back"-Paule zu tun. Irgendwie baut der nur noch Müll in letzter Zeit. Keine Innovationen mehr. Aber das wird jetzt zu off topic...

Terdion
 
Hachja... Out There And Back... *inerinnerungandenrichtigenpauleschwelg*... DAS war noch Musik und noch kein Chartgedudel. :(

Aber schön, dass es noch welche gibt, die sich auch noch an die Zeit vor TOOL und diesen ganzen ****** erinnern.
 
Hach ja, OTAB war schon geil. Hör' ich mir eigentlich noch regelmäßig an und schwebe einfach davon. Da war Paule noch richtig gut und "unkommerziell". War einfach grandios der Sound damals. Selten so ein perfektes Album gehört.

Paule ist schlechter geworden...sehr viel schlechter. Auch seine Sets überzeugen mich seit 2003 nicht mehr wirklich. Einfach zu viel Einheitsbrei und keinerlei richtiger Aufbau mehr zu erkennen. Für meinen Geschmack auch fast zu hart und untrancig mittlerweile.

Trotzdem gefälllt mir WSW ziemlich gut. Dennoch wird es den alten Paul wohl nie mehr wieder geben, was ich ziemlich schade finde. Aber dafür stehen neue Sterne am Trancehimmel wie Armin van Buuren.

Tom
 
Och, ich könnte mir gut vorstellen, dass wenn sich erst mal der Hype um ihn und vorallem der Hype um Pseudotrance in den Charts gelegt hat, er auch nochmal andere (bessere) Musik macht. Die Hoffnung stirbt zuletzt ;)
 
Original geschrieben von Musicjunky
Wahrscheinlich liegt das aber an der Stimme von Peter Heppner, die einfach so verdammt gut ist.
Glaube auch, dass das verdammt viel ausmacht. Der Typ singt nicht gut im musikwissenschaftlichen Sinn, aber er hat eine absolute Gänsehautstimme, die einfach geil ist!
 
Original geschrieben von stocky
Och, ich könnte mir gut vorstellen, dass wenn sich erst mal der Hype um ihn und vorallem der Hype um Pseudotrance in den Charts gelegt hat, er auch nochmal andere (bessere) Musik macht. Die Hoffnung stirbt zuletzt ;)

Stimme dir zu, stocky.

- Kommt Zeit, kommt besseres -

Die Zeiten ändern sich nunmal und der Paule wird es nicht akzeptieren wollen und werden, wenn man ihn irgendwann mal auf die Stufe von Special D, Jan Wayne etc. stellen wird / will.

mfg
 
PvD und Peter Heppner werden von FAZ und taz in die Rechte Ecke gestellt. Die eigentlich gewollte Botschaft des Tracks soll nicht deutlich zu erkennen sein.
Ähnliche Diskussionen gab es auch schon zu Mia mit „Was es ist“. Guido Knopp soll gefragt haben ob es möglich wäre, Stimmungen verbunden mit dem Wunder von Bern, musikalisch um zusetzten. Dieser hat eine umstrittene Dokumentation für das ZDF gemacht. Kann sein dass noch mehr Doku’s strittig sind, weiß es nicht genau.
Heute Abend musste sich PvD, zu Gast in Talk-Sendung Blue Moon auf Radio Fritz, ständig rechtfertigen.
Es ging um das Thema verkrampftes Nationalbewusstsein der Deutschen.
Der Spiegel holt ebenfalls sehr weit aus, mit Verbindung zur toleranten und eher linken Technokultur. Diese war an der Siegessäule in den letzten Jahren kaum noch anwesend, aber das ist ein anderes Thema.

Da ist diese absichtsvolle Ambivalenz, die aus dem Text drängt, "das kann's doch nicht gewesen sein", "so schnell kriegt man uns nicht klein", "jetzt könn wir haben, was wir wollen, aber wollten wir nicht eigentlich viel mehr"; da sind die Beats, zu denen einst an der Siegessäule der Love Parade fast eine Million tanzten und sagten, es ginge um Spaß und alles sei international, und jetzt geht es plötzlich darum, daß Berlin wieder laufen lernt und aufrecht steht

Kompletter Spiegel (FAZ) Artikel, intreressant
Deutsche Popmusik in der Kritik
Was meint ihr dazu, ehrlich gesagt fand ich "Wir sind Wir" ok als Pop-Track, unabhängig der elektronischen Musikszene. Früher war Paule musikalisch besser etc., stimmt auch.
 
Kritik kann schon sein, aber nicht in diesem überzogenem Maße. Es entspricht auch einfach nicht der Wahrheit, wie dort interpretiert wird :eek:
So kann man da, finde ich, nicht herangehen.
Dass diese Diskussion schon wieder losgeht, hätte ich nicht erwartet. Ein sensibles Thema ist es.
 
Diesen Thread hatte ich schon fast vergessen und in der Schublade „Noch ein langweiliger Pop Titel vom Paule“ abgelegt ;)



Eines vorweg: Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, ist mir diese Analogie von „Wir sind wir“ und „Auferstanden aus Ruinen“ auch schon mal in den Sinn gekommen. Na, wo ist Herr Paul aufgewachsen?


Unabhängig von „Wir sind wir“ ****t mich dieses „Wunder von Bern“ -Geblubber aber schon länger an. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich für Fußball noch weniger übrig habe, als für Sackläuse, weshalb ich dieses "Wunder" nie verstanden habe. Es stellt sich natürlich die Frage, warum diese Musik so erfolgreich ist.

Klar, vielen Deutschen geht es nicht so gut, oder besser gesagt, viele Deutsche befürchten, es gehe ihnen in Zukunft schlechter. Damit hat man schon mal eine Grundstimmung, die sich, musikalisch umgesetzt, einer Zielgruppe jenseits von Popstars recht gut verkaufen lässt. Einer Zielgruppe bzw. einer Generation, denen das ständige Erinnern an einen Abschnitt in der deutschen Vergangenheit zum Hals raushängt. Einer Generation, die sich international und weltoffen fühlt und mit Geschichtsbewusstsein nicht viel am Hut hat.

Rammstein und deren unbefangener Umgang mit dem dritten Reich bzw. der Leni Riefenstahl -Ästhetik fand ich schon immer ******e. Auch das ist zwar wie so oft eine reine Provokation gegen die "Alt-68er", die zu ihrer Zeit gegen die Altnazis in deutschen Strukturen gekämpft haben, aber ich sehe keinen Grund, warum nur der Provokation wegen, ohne konkreten Sinn und Verstand, mit diesem Material hantiert werden muss. Schließlich geht es eben nicht mehr darum, eine (sachliche) Diskussion überhaupt erst möglich zu machen, sondern um reines Auskosten des antrainierten Schuldgefühls aller Deutschen. Jetzt mag man sagen, wir können doch nichts dafür, was hier vor 70 Jahren passiert ist. Stimmt, aber wir haben die Verantwortung mit dieser Historie angemessen umzugehen. So gerne man das auch immer wieder anzweifelt, aber es ist meine feste Überzeugung, dass es uns Deutsche auszeichnet, ein „verkrampftes Nationalbewusstsein“ zu haben. Diese Verkrampftheit wünsche ich mir eigentlich für viele andere Nationen (um es plakativ zu machen: USA). Denn wie leicht fällt es doch, sich im Freudentaumel oder Schreckenstrauma an nationalen Symbolen festzuhalten und dabei alles Negative zu vergessen?

Nebeneffekt des ganzen ist leider, dass jede andere Geschichte Deutschlands vernachlässigt wird. Deutschland ist aber nicht 1933 und schon gar nicht 1945 entstanden. Die Wurzeln reichen viel weiter in die Vergangenheit. Und genau das unterschlägt auch „Wir sind wir“. Es tut so, als gäbe es nur dieses Deutschland nach 45, wie es sich aus den Ruinen aufschwingt und Erfolge auf dem Fußballplatz feiert. Wenn man schon singt „wir sind wir, wir stehen hier“, dann darf man nicht die Goethes, Beethovens (als Bonner muss ich ihn nennen ;)) oder auch Keplers unterschlagen. Dann darf man nicht die 50er als Auferstehungs-Mythos glorifizieren, in deren Tiefen rein gar nichts wundervoll war, sondern die in ihren politischen und historischen Strukturen bis zur RAF geführt haben.
Und so beißt sich die Katze in den $chwanz, denn es muss doch einen Grund haben, warum man sich ausgerechnet dieser deutschen Aufbaulegende angenommen hat. Das einseitig verkrampfte Nationalbewusstsein wird von denen gefördert, die sich von der sachlichen Ebene entfernen, um mit emotionsgeladenen Kinofilmen, Musikstücken oder sonstigem pseudokünstlerischem Output Stimmungen zu treffen oder gar zu erzeugen. Das alles in einer Zeit, gezeichnet vom Börsencrash und Sozialabbau, in der in Ost und West (N)ostalgiewellen über uns hereinbrechen, uns dümmliche Neuauflagen von alten Songs an (angeblich) bessere Zeiten erinnern, dem Kanzler beim Kinobesuch Tränen die Wangen runter laufen, bei einem Film, der zeigt, wie erfolgreich deutsche Fußballer mal waren. Fußballer als Symbol für eine geschundenes Land, das sich wieder aufrappelt um der Welt zu zeigen: Wir sind wieder wer. Kein Wort über ein fanatisiertes Volk, das sich selbst, in blindem Demokratieverdruss, einen Diktator an die Spitze gesetzt hat, der mit grausamer aktiver Unterstützung vieler Deutschen, Millionen Menschen ermordet hat. Sicher, jedes Land hat so seine Geschichte mit Massakern, Bürgerkriegen und allem schlechtem, was im Menschen steckt, aber warum sollen wir es allen anderen gleich tun und mit einer lässigen Handbewegung alle Zweifel ablegen und die Nationalhymne grölend, stolz auf „unser“ Land sein, wo wir doch (je nach alter) noch gar nichts dafür getan haben?

Gut, ich schweife ab und jetzt alles an „Wir sind wir“ aufzuhängen ist unfair. Es war eben diese Doku von Knopp im ZDF, wodurch Paule (mit Eurozeichen in den Augen?) in diese Sache reingerutscht ist. Beschweren darf er sich aber nicht, denn das ist eben die Gefahr, wenn man Auftragsarbeiten annimmt und man (gewollt!) von Instrumental- auf Vokalmusik umsteigt, die in ihrer Aussage eben nicht so schön abstrakt und unbestimmt, sondern konkret und damit angreifbar ist.
 

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