zournyque
bedroom enthusiast
Vestax VMC-004 XLu
Jau im folgenden schreibe ich mal retrospektiv ein Review zu meinem ersten Mixer. Ich werde nicht groß auf die technischen Spezifikationen eingehen, da ich eh nicht über die Gerätschaften verfüge, um diese adäquat zu testen, sondern viel mehr meine subjektiven Eindrücke schildern, also schreiben was man nicht der Herstellerseite entnehmen kann. Da es sich um mein erstes Review handelt, bitte ich um etwas Nachsicht.
Der erste Eindruck, Auspacken, Verkabeln
Da ich ihn gebraucht gekauft habe, kann ich nichts über den kompletten Lieferumfang sagen, in meinem Fall war es ein Manual, eine OVP, ein Netzteil und natürlich der Mixer. Nachdem ich ihn 2h aufwärmen lassen hab, machte ich mich ans Verkabeln. Alles erklärte sich irgendwie von selbst und schnell stand der Mixer betriebsbereit zwischen meinen 1210ern, wieso sich der On/Off Schalter an der Rückseite befindet, ist mirallerdings ein Rätsel, wenn Vestax schon diese (übrigens problemlos abschraubbaren) "Metallschienen" zum Rackeinbau mitliefert.
Die Verarbeitung machte einen wirklich guten Eindruck. Der Mixer steckt in einem stabilen Metall Gehäuse(in meinem Fall war es anthrazitfarben).Mehr dazu später.
Durch die relativ geringe Größe wirkte er etwas verloren zwischen meinen 1210ern. Also Schwups angeschaltet, dabei knallt es schon ein wenig auf den Kanälen, die Anlage runterdrehen empfiehlt sich hier definitiv.
Hier ein paar Bilder von der Herstellerseite(wo sich übrigens auch die technischen Spezifikationen nachlesen lassen):
Fader
Die Linefader waren mir persönlich etwas zu leichtgängig, aber ich bin auch ein Fan schwergängiger Fader. Ich vermute für den "normalen User"(wer oder was auch immer sein mag), sind sie genau richtig. Wirklich hörbar werden sie erst im letzten Drittel. Die Kappen sind aus Plastik, alles macht einen ganz guten Eindruck.
Der Crossfader, scheint mir durchaus für Einsteiger Scratching geeignet, aber ich habe wenig Ahnung davon. Er ist wesentlich leichtgängiger als die Linefader und flutscht nur so hin&her. Kein Knarzen & Knacken hörbar, alles in Ordnung.
Potis
Alle Potis sind aus gummiertem Plastik, sehen vollkommen identisch aus und liegen gut zwischen den Fingern und wackeln kaum.Auch hier ist die Verarbeitung gelungen, allerdings hätte ich aus Gründen der Übersicht doch zu verschiedenen gegriffen. Allerdings hat man auf diesem spartanischen Mixer ohnehin keine Probleme sich zu orientieren.
Für Menschen mit wirklich großen Händen inklusive Wurtstfingern, die noch dazu etwas grobmotorisch veranlagt sind, könnte es allerdings ein wenig ungemütlich werden. Das Platzangebot, halte ich aber doch für den oben besagten "normal Benutzer" für durchaus ausreichend.
Wo es sinnvoll ist auch ein Click verbaut, d.h. L-R Balance, Cue Mix und an den Equalizern(Ob da ein Click sinnvoll ist halte ich für diskutabel).
Equalizer
Damit kommen wir zu den Equalizern, diese trennen gefühlt sehr sauber und killen auch bei voll aufgerissenem Gain komplett. Sprich wenn sie bis zum Anschlag gegen den Urzeigersinn gedreht werden, ist auch Ruhe. Ansonsten verhalten sie sich auch so wie man es von einem EQ erwartet. Am Nullpunkt ist ein Click, der einen aber kaum beim Mixen beeinträchtigt(ihr merkt schon ich steh nicht so auf Clicks an den EQs).
Klang
Der Klang ist für meinen Geschmack definitiv in Ordnung. Gerade im Anbetracht des Preises habe ich klanglich eigentlich nichts auszusetzen, der Mixer kann sich in meinen Augen durchaus mit weitaus teureren Modellen messen. Im Vergleich dazu färbt mein Urei den Klang etwas wärmer und druckvoller, man sollte aber erwähnen, dass dieser wirklich relativ stark färbt.
Als Abhöre verwendete ich AKG 271 MKII (Studiokopfhörer mit ziemlich neutralem Klang). Aber das ist alles ein rein subjektiver Eindruck, ich habe keinerlei Frequenzmessungen vorgenommen.
Als Hörprobe, kann ich euch hier mein erstes Mixtape bieten:
https://www.deejayforum.de/24-deejay-sets/69279-flarion-my-first-mix-deep-electronica.html
Mastersektion
Output laut genug, Clipping setzt erst spät ein, Master 2 separat regelbar, alles in Ordnung mehr fällt mir dazu nicht ein
Vorhörsektion
Nun das ist eigentlich das einzige was mir an diesem Mixer nicht zugesagt hat. Der Drehpoti zur Auswahl des Cue Channels finde ich persönlich etwas umständlich, desweiteren lassen sich konstruktionsbedingt natürlich nicht mehrere Kanäle gleichzeitig vorhören. Der Cue Mix dagegen funktioniert vorbildlich.
Versteht mich nicht falsch - die Vorhörsektion ist für die meisten Anwedungsgebiete wohl durchaus ausreichend, sie hat mich nie sonderlich gestresst, ist aber eben nicht nach meinem Geschmack. Der Kopfhörerausgang ist meines Erachtens laut genug um sich das Gehör dauerhaft zu schädigen.
LED Ketten
Sie sind sehr minimalistisch und dezent gehalten, ich würde behaupten der Fokus bei diesem Gerät liegt klar in anderen Bereichen, sie scheinen aber durchaus vernünftig zu reagieren.
sonstige Schalter/Switches/Hebel
Funktionieren alle problemlos, die kleinen schwarzen Hebelchen für das Crossfader Assign, sowie zum Einstellen der Crossfader Kurve gliedern sich für mein Gefühl nicht sonderlich gut ins Design ein, erfüllen aber durchaus ihren Zweck und stören auch nicht wirklich. An den anderen habe ich nichts auszusetzen.
USB Funktion & Mic Funktion
Zu der USB Funktion kann ich leider nichts sagen, da ich sie mangels Kabel nie ausprobiert habe und dass ich die Position des Anschlusses für fragwürdig halte. Selbiges gilt für die Mikrofone.
Fazit
Alles in allem ein spartanisch gehaltener, gelungener Mixer. In meinen Augen wird man in dem Preissegment nur schwer etwas besseres finden(Ich habe 180 Euro gebraucht bezahlt- der Neupreis liegt glaube ich bei ca 319 Euro).
Jedem der keinen Wert auf Effekte & Schnickschnack legt und sich mit der etwas gewöhnungsbedürftigen Vorhörfunktion anfreunden kann, würde ich den Mixer definitiv empfehlen. Falls ihr noch Fragen habt kann ich gerne versuchen sie zu beantworten.
Ich würde ihm 4.5 von fünf Sternen geben.
Jau im folgenden schreibe ich mal retrospektiv ein Review zu meinem ersten Mixer. Ich werde nicht groß auf die technischen Spezifikationen eingehen, da ich eh nicht über die Gerätschaften verfüge, um diese adäquat zu testen, sondern viel mehr meine subjektiven Eindrücke schildern, also schreiben was man nicht der Herstellerseite entnehmen kann. Da es sich um mein erstes Review handelt, bitte ich um etwas Nachsicht.
Der erste Eindruck, Auspacken, Verkabeln
Da ich ihn gebraucht gekauft habe, kann ich nichts über den kompletten Lieferumfang sagen, in meinem Fall war es ein Manual, eine OVP, ein Netzteil und natürlich der Mixer. Nachdem ich ihn 2h aufwärmen lassen hab, machte ich mich ans Verkabeln. Alles erklärte sich irgendwie von selbst und schnell stand der Mixer betriebsbereit zwischen meinen 1210ern, wieso sich der On/Off Schalter an der Rückseite befindet, ist mirallerdings ein Rätsel, wenn Vestax schon diese (übrigens problemlos abschraubbaren) "Metallschienen" zum Rackeinbau mitliefert.
Die Verarbeitung machte einen wirklich guten Eindruck. Der Mixer steckt in einem stabilen Metall Gehäuse(in meinem Fall war es anthrazitfarben).Mehr dazu später.
Durch die relativ geringe Größe wirkte er etwas verloren zwischen meinen 1210ern. Also Schwups angeschaltet, dabei knallt es schon ein wenig auf den Kanälen, die Anlage runterdrehen empfiehlt sich hier definitiv.
Hier ein paar Bilder von der Herstellerseite(wo sich übrigens auch die technischen Spezifikationen nachlesen lassen):
Fader
Die Linefader waren mir persönlich etwas zu leichtgängig, aber ich bin auch ein Fan schwergängiger Fader. Ich vermute für den "normalen User"(wer oder was auch immer sein mag), sind sie genau richtig. Wirklich hörbar werden sie erst im letzten Drittel. Die Kappen sind aus Plastik, alles macht einen ganz guten Eindruck.
Der Crossfader, scheint mir durchaus für Einsteiger Scratching geeignet, aber ich habe wenig Ahnung davon. Er ist wesentlich leichtgängiger als die Linefader und flutscht nur so hin&her. Kein Knarzen & Knacken hörbar, alles in Ordnung.
Potis
Alle Potis sind aus gummiertem Plastik, sehen vollkommen identisch aus und liegen gut zwischen den Fingern und wackeln kaum.Auch hier ist die Verarbeitung gelungen, allerdings hätte ich aus Gründen der Übersicht doch zu verschiedenen gegriffen. Allerdings hat man auf diesem spartanischen Mixer ohnehin keine Probleme sich zu orientieren.
Für Menschen mit wirklich großen Händen inklusive Wurtstfingern, die noch dazu etwas grobmotorisch veranlagt sind, könnte es allerdings ein wenig ungemütlich werden. Das Platzangebot, halte ich aber doch für den oben besagten "normal Benutzer" für durchaus ausreichend.
Wo es sinnvoll ist auch ein Click verbaut, d.h. L-R Balance, Cue Mix und an den Equalizern(Ob da ein Click sinnvoll ist halte ich für diskutabel).
Equalizer
Damit kommen wir zu den Equalizern, diese trennen gefühlt sehr sauber und killen auch bei voll aufgerissenem Gain komplett. Sprich wenn sie bis zum Anschlag gegen den Urzeigersinn gedreht werden, ist auch Ruhe. Ansonsten verhalten sie sich auch so wie man es von einem EQ erwartet. Am Nullpunkt ist ein Click, der einen aber kaum beim Mixen beeinträchtigt(ihr merkt schon ich steh nicht so auf Clicks an den EQs).
Klang
Der Klang ist für meinen Geschmack definitiv in Ordnung. Gerade im Anbetracht des Preises habe ich klanglich eigentlich nichts auszusetzen, der Mixer kann sich in meinen Augen durchaus mit weitaus teureren Modellen messen. Im Vergleich dazu färbt mein Urei den Klang etwas wärmer und druckvoller, man sollte aber erwähnen, dass dieser wirklich relativ stark färbt.
Als Abhöre verwendete ich AKG 271 MKII (Studiokopfhörer mit ziemlich neutralem Klang). Aber das ist alles ein rein subjektiver Eindruck, ich habe keinerlei Frequenzmessungen vorgenommen.
Als Hörprobe, kann ich euch hier mein erstes Mixtape bieten:
https://www.deejayforum.de/24-deejay-sets/69279-flarion-my-first-mix-deep-electronica.html
Mastersektion
Output laut genug, Clipping setzt erst spät ein, Master 2 separat regelbar, alles in Ordnung mehr fällt mir dazu nicht ein
Vorhörsektion
Nun das ist eigentlich das einzige was mir an diesem Mixer nicht zugesagt hat. Der Drehpoti zur Auswahl des Cue Channels finde ich persönlich etwas umständlich, desweiteren lassen sich konstruktionsbedingt natürlich nicht mehrere Kanäle gleichzeitig vorhören. Der Cue Mix dagegen funktioniert vorbildlich.
Versteht mich nicht falsch - die Vorhörsektion ist für die meisten Anwedungsgebiete wohl durchaus ausreichend, sie hat mich nie sonderlich gestresst, ist aber eben nicht nach meinem Geschmack. Der Kopfhörerausgang ist meines Erachtens laut genug um sich das Gehör dauerhaft zu schädigen.
LED Ketten
Sie sind sehr minimalistisch und dezent gehalten, ich würde behaupten der Fokus bei diesem Gerät liegt klar in anderen Bereichen, sie scheinen aber durchaus vernünftig zu reagieren.
sonstige Schalter/Switches/Hebel
Funktionieren alle problemlos, die kleinen schwarzen Hebelchen für das Crossfader Assign, sowie zum Einstellen der Crossfader Kurve gliedern sich für mein Gefühl nicht sonderlich gut ins Design ein, erfüllen aber durchaus ihren Zweck und stören auch nicht wirklich. An den anderen habe ich nichts auszusetzen.
USB Funktion & Mic Funktion
Zu der USB Funktion kann ich leider nichts sagen, da ich sie mangels Kabel nie ausprobiert habe und dass ich die Position des Anschlusses für fragwürdig halte. Selbiges gilt für die Mikrofone.
Fazit
Alles in allem ein spartanisch gehaltener, gelungener Mixer. In meinen Augen wird man in dem Preissegment nur schwer etwas besseres finden(Ich habe 180 Euro gebraucht bezahlt- der Neupreis liegt glaube ich bei ca 319 Euro).
Jedem der keinen Wert auf Effekte & Schnickschnack legt und sich mit der etwas gewöhnungsbedürftigen Vorhörfunktion anfreunden kann, würde ich den Mixer definitiv empfehlen. Falls ihr noch Fragen habt kann ich gerne versuchen sie zu beantworten.
Ich würde ihm 4.5 von fünf Sternen geben.
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