Look, Nobody Cares That You're a DJ

Naja, er hat Recht: DJs sind keine Musiker, zumindest nicht in ihrer Funktion als DJ. Und?

Ich würde die Position des DJ eher mit einem Museumskurator vergleichen: Er erschafft selber keine Kunst, kennt sich aber gut aus und versteht es, diese angemessen zu präsentieren. Kurator ist ein angesehener, gut bezahlter Job, auch wenn er selber keine Kunst schafft. Ich sehe das Problem nicht so ganz...

Allerdings ist es schon komisch, wie einen andere Leute einen sehen. Ich hab z.B. letztens auf 'ner Party erwähnt, dass ich mit dem DJ des Abends schonmal zusammen aufgelegt habe (was der Wahrheit entsprach). Daraufhin wurde ich als Angeber bezeichnet. Irgendwie kränkt mich sowas schon, denn erstens stimmte das und zweitens bin ich schon lange kein Bedroomer mehr. Ich vermute mal, das kommt wirklich daher, dass im Prinzip jeder behaupten kann, DJ zu sein und das deswegen nicht mehr so die Bedeutung hat. Es gibt ja auch generell viele Leute, die einfach nur rumlabern, dass sie irgendwas tolles können, und da stimmt dann höchstens 1/4 von. Eigentlich kanns mir ja egal sein, aber doof isses schon irgendwie...
 
Zuletzt bearbeitet:
Marvis:

genau daran liegts auch, warum die Leute inzwischen so allergisch drauf reagieren, weil sich jeder dahergelaufene Depp DJ schimpfen kann.
 
marvis schrieb:
Ich würde die Position des DJ eher mit einem Museumskurator vergleichen: Er erschafft selber keine Kunst, kennt sich aber gut aus und versteht es, diese angemessen zu präsentieren. Kurator ist ein angesehener, gut bezahlter Job, auch wenn er selber keine Kunst schafft. Ich sehe das Problem nicht so ganz...

Verdammt guter Vergleich! Gibt'n Punkt!
 
Mando schrieb:
genau daran liegts auch, warum die Leute inzwischen so allergisch drauf reagieren, weil sich jeder dahergelaufene Depp DJ schimpfen kann.

Stimmt schon.
Wie machst Du das eigentlich, erzählst Du das relativ bald, wenn Du jemanden kennenlernst und das Gespräch auf "Und was machst Du so?" kommt oder bist Du da zurückhaltender?

Ich erzähl das meistens recht früh, weil es ja doch ein wichtiger Teil meines Lebens ist (mit meiner Musiksammelwut muss man erstmal auskommen... ;) ) und weil ich irgendwo ja auch ein bischen stolz drauf bin (macht ja nicht jeder), aber ich will ja auch nicht als Angeber dastehen.

Wie machen das die anderen?

@XunnD: Danke! :)
 
marvis schrieb:
Wie machen das die anderen?

Ich werde mich hüten, mich irgendwem als DJ vorzustellen.
Erstens, weil ich beatmatchen nur auf dem PC mit BPM Studio kann
Zweitens, weil ich bis auf Geburtstage nichts vorweisen kann
Drittens, tja, irgendwie hätte ich das Gefühl, so richtige DJs in den Dreck zu ziehen
:cool:
 
marvis schrieb:
Stimmt schon.
Wie machst Du das eigentlich, erzählst Du das relativ bald, wenn Du jemanden kennenlernst und das Gespräch auf "Und was machst Du so?" kommt oder bist Du da zurückhaltender?

Ich erzähl das meistens recht früh, weil es ja doch ein wichtiger Teil meines Lebens ist (mit meiner Musiksammelwut muss man erstmal auskommen... ;) ) und weil ich irgendwo ja auch ein bischen stolz drauf bin (macht ja nicht jeder), aber ich will ja auch nicht als Angeber dastehen.

Wie machen das die anderen?

@XunnD: Danke! :)

Also ich erwähne das schon wenn ich nach Hobbys gefragt werde. Allerdings immer mit dem Zusatz dass das momentan nur Zuhause passiert und nicht mit Platten-/ CD-Spielern sondern dem Computer. Allersdings weise ich auch darauf hin, dass ich alles mit dem Gehör mache und nicht den Computer die Arbeit machen lass.
 
@DDD: Hey, entspann Dich mal! :)
Es ging hier gar nicht darum, wer was definiert/definieren darf. Es ging mir eher um die Frage, wie sich die Leute hier fühlen. Wie gesagt, ich sehe mich in meiner Funktion als DJ nicht als Musiker an, aber das darfst Du für Dich gerne anders sehen. Allerdings dürftest Du mit dem Aufwand, den Du betreibst, auch eher zu einer kleinen Minderheit gehören. Das ist löblich für Dich, aber das ist schon ein gutes Stück von dem entfernt, was die meisten so machen.

Wenn ich einen Mix mache, so steckt da mit Sicherheit auch ein kreativer Anteil. Jeder von uns kennt zig Möglichkeiten, mehrere Stücke zu einem zu verschmelzen, aber das gilt auch, wenn ich mich in die Küche stelle und was leckeres brutzele.

Ein anderer Vergleich, der vielleicht ganz passend ist: Ein DJ ist ein Handwerker, manchmal sogar ein Kunsthandwerker. Er gestaltet in einem kreativen Prozess ein Werkstück (Mix), das aber im Regelfall bestimmten Grundanforderungen genügen muss, da es zu einem bestimmten Zweck gedacht ist (z.B. ein Publikum zum Tanzen zu bringen). Ein Künstler hat hier wesentlich mehr Freiheit, da Kunst erstmal nicht direkt zu einem praktischen Zweck dienen muss (aber natürlich kann).

Nochmal, es geht mir hier nicht darum, Dich oder irgendwen sonst in ein Korsett zu zwängen. Es geht mir darum, einen passenden Vergleich für meine Tätigkeit zu finden, der für andere verständlich macht, was ich tue, und das ohne das DJing über- oder abzuwerten. Aber hier möge jeder seine eigenen Worte finden - und ich denke, da hast gerade Du kein Problem mit, oder? :)
 
DDD schrieb:
Als DJ kann man sehr wohl auch Musiker sein, wenn man mit dem Mixen von Tracks etwas neues schafft.
Hinzu kommt - der Einsatz von Effekten und damit meine ich sicher nicht einen Flanger a la Pioneer über den Sound zu legen, sondern vielmehr durch gezielten Einsatz neue Passagen oder Stücke zu kreieren.
Geht man weiter, kann man auch sagen einen "Remix on the fly" zu machen.
Es findet also ein kreativer Prozess im Sinne des gestaltens statt.
Dabei ist es erst einmal unerheblich, woher das Klangmaterial kommt.

DDD schrieb:
So gesehen kann die Aufgabe eines guten DJ's und die der Musiker nur heissen
sich dem zu widmen - was ich gute Mucke nenne.
Das muss unsere eigentliche Aufgabe sein.
Dem Publikum auch mal wieder zu zeigen, das es gute Musik gibt.
Ein Bewusstsein dafür zu schaffen.
In der heutigen Zeit - fast das ausichtslose Spiel des Mannes von La Mancha,
nur ich für meinen Teil lasse da nicht locker und mir ist es reichlich egal
ob ich da nun ein Super- Star damit werde oder nicht.
Hätte ich das gewollt, hätte ich vor Jahrzehnten die Weichen anders stellen müssen. So bleibe ich dem treu was ich für richtig halte, nämlich der Verbreitung guter Mucke zu dienen und dabei Kreativ zu bleiben.
Ich lasse mich nicht kaufen.
Ich lasse mir von niemanden auf die Fahne schreiben was ich bin und wie ich es zu tun habe.

Ich bin nicht allein :D
Wahre Worte, denen ich voll zustimme.

Gruß Jo Bold
 
naja, was gibt's darüber noch groß zu diskutieren...der Verfasser ist halt n Idiot, net mehr und net weniger :D
zieht über DJs her, die sich (angeblich) wichtig machen, macht sich dabei aber selbst unglaublich wichtig...

auch seine 'Argumentation' ist wirklich wasserdicht...nach dem Motto "egal wie sehr ihr DJs euch beschwert, ich habe immer recht, denn das hier ist mein Blog!!!!!!112"

da frag ich mich, warum er überhaupt zu solchen Parties bzw. in die Clubs geht, wenn er nen Hass auf DJs hat...
 
Vater Unser schrieb:
da frag ich mich, warum er überhaupt zu solchen Parties bzw. in die Clubs geht, wenn er nen Hass auf DJs hat...

um festzustellen das er es immernoch nicht drauf hat
:cool:
 
Im Endeffekt zählt, was unter dem Strich herauskommt.

*Egal, wie lange, steil oder schwer der Weg zum Erfolg war
*Egal, ob wir mathematische Zahlen miteinander addieren und uns das Ergebnis errechnen
*Egal, welcher Musikstyle in welcher Form, Art und Weise gespielt wird
*Egal, mit welchen Mitteln gute Musik zustande kommt
*Egal, ob mit PC, Hardware-Synthesizer oder einem Toshiba Notebook produziert

Es zählt, was am Ende dabei herauskommt;
und es zählt, dass uns gute Musik erhalten bleibt - ein Leben lang.

Es gilt, Ziele zu erreichen - auf welchem Wege das getan wird, ist absolut zweitrangig und von jedem in voller Eigenregie zu entscheiden.
 
Steve schrieb:
Im Endeffekt zählt, was unter dem Strich herauskommt.


*Egal, mit welchen Mitteln gute Musik zustande kommt
*Egal, ob mit PC, Hardware-Synthesizer oder einem Toshiba Notebook produziert

Es zählt, was am Ende dabei herauskommt;
und es zählt, dass uns gute Musik erhalten bleibt - ein Leben lang.

Es gilt, Ziele zu erreichen - auf welchem Wege das getan wird, ist absolut zweitrangig und von jedem in voller Eigenregie zu entscheiden.

Eine weit verbreitete Meinung:

"Elektronische Musik zu machen ist ja keine Kunst, kann jeder mit dem PC was zusammenklicken"

Ist mir nur gerade so in den Sinn gekommen :)

Achja, ich bin übringes ganz deiner Meinung, Steve!
 
DDD schrieb:
Das ist seit eJay und Magix und FL ja auch nicht von der Hand zu weisen.
Glücklicherweise wird das auch mal wieder weniger, da ich finde das man es doch stark heraushört ob einer mit ner Daddelsoftware arbeitet oder was vernünftiges macht.

Is aber in anderen Richtungen auch nicht unbedingt anders. Ich kann in der Zeit, in der jemand was mal schnell am Rechner zusammenklickt, auch einen Rocksong schreiben. Beidem wird man das allerdings anhören...
 

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