Lizenzen

[Hannah]

Hallo liebes Forum,

Könntet ihr einen Streit schlichten, den ich mit meinem DJ Freund führe?
Er sagt, er muss 35 Cent pro track zahlen, den er auf einer Party spielen darf. Bei seinen 2000 tracks sind das 700€, die er mit seiner Gage nicht wieder reinbekommt.
Er hält mich für absolut hirnverbrannt, weil ich vorgeschlagen habe, eine Software laufen zu lassen, die aufzeichnet, welche Tracks tatsächlich gespielt werden. Die Kosten der Lizenzen könnten sogar prozentual an die Gage angepasst werden. Ich halte das für sinnvoller, weil ein kleiner DJ mit einem Publikum von 20 Leuten weniger zahlen müssen sollte als jemand, der vor tausenden Leuten auflegt.

Ist das wirklich so verrückt?

 

[Netwizard]

Das macht so keinen Sinn, denn es wird nicht angegeben wofür genau die "Lizenzgebühr" fällig wird.
Man kann vermuten es ginge um eine "GEMA"-Abgabe?
Hier wäre dann wiederum die Frage ob es sich hierbei um die Abgeltung der Wiedergaberechte oder um die Lizensierung von Kopien, also Vervielfältigungsrechte gehen soll.
Beides ist zwar bei einer "öffentlichen" Party relevant, ist aber nicht in dieser Weise zu rechnen.
Ist die Abgeltung der Wiedergaberechte zwar jedes Mal fällig richtet sich diese aber nach den Eintrittsgeldern (Ja, auch bei 0€!) und der Raumgröße (m²).
Eine Kopie ist hingegen nur einmalig zu lizensieren und kann fortan ohne weitere Kosten genutzt werden.
Klar hat die GEMA auch Modelle bei denen man mehr zahlen "darf", weil man sich eben nicht auskennt, aber da wäre man ja schön doof wenn man das täte.
Ebenfalls ist es so, dass ALLE Titel die man "zur Wiedergabe vorhält" oder einfacher alle Musikdateien auf deinem Gerät, auch die privaten, die du abspielen könntest vorher lizensiert sein müssen.
Vielleicht ist es aber auch eine Gebühr für DJ-Neueinsteiger, die sie an den Betreiber abdrücken müssen um in dem angesagten Szene-Club auflegen zu dürfen, das wissen wir hier nicht.
Oder geht es um Streaming-Titel von einer Online-Plattform?
Die üblichen DJ-Softwares haben denke ich alle eine genaue Auswertung, zumindest Traktor kann das, wo man auf die Sekunde genau sieht welcher Titel in welchem Deck wann gelaufen ist.
Da müsste man nur eine Liste rauslassen.
Bei "Livemusik" verlangt die GEMA (die ja z. B. auch die GVL vertritt) eine "Titelfolge", bei Konservenmusik ist das nicht vorgesehen und die Titel müssen vorher pauschal abgegolten werden.
Auch welche Titel genau kopiert werden ist der GEMA egal, nur die Anzahl ist ihnen wichtig.
Die Prüfung ob ein Titel überhaupt zum "GEMA-Repertoire" oder dem einer verpartnerten Verwertungsgesellschaft gehört obliegt ebenfalls dem Kunden bzw. "Verwerter".

Wenn wir also konkrete Aussagen machen sollen dann schreibe bitte genau wofür wann welche Gebühr an wen entrichtet werden soll.
Dann ist eine Beurteilung möglich, ob das realistisch oder sinnvoll ist.