Du wirfst da jetzt schon wieder 10 Sachen durcheinander.
Nocheinmal von vorne und vereinfacht:
Im Grunde gibt es zwei Arten elektronische Musik ans Publikum zu bringen: AUFLEGEN und LIVE SPIELEN.
Beim AUFLEGEN mischt du fertige Tracks z.B. so, dass sie nahtlos ineinander übergehen und du keinen Übergang mehr hörst.
Beim LIVE SPIELEN kommt es immer auf den Stil des Künstlers an:
Es gibt Künstler, die fertige Tracks live von vorne bis hinten durchspielen. Ein Beispiel wäre hier Mr G: Er hat einen Sampler mit seinen Loops. Der Sampler feuert die Spuren in ein Mischpult und Mr G tut dann am Mischer so rum, dass es sich anhört wie das Endprodukt. Er könnte z.B. am Anfang nur die Kick hörbar machen, dann lässt er langsam die Percussions lauter werden. Irgendwann kommt im Arrangement eine Stelle, wo die Percussions nicht mehr zu hören sind, dann drückt er auf Mute etc.
Man kann aber auch mit mehreren Tracks so arbeiten, also die nicht auslaufen lassen sondern versuchen sie so zu spielen, dass man einen Übergang nicht hört. Das macht z.B. Paul Kalkbrenner so. Er spielt fertige Soundspuren und kontrolliert live die Effekte. Wenn man dann von Track 1 zu Track 2 überblenden kann, könnte man z.B. alles rausnehmen bis auf die Kick und die Kick "on the fly" verändern und dann die restlichen Elemente nach Arrangement einbringen.
Man kann auch fertige Tracks live spielen, indem man einfach die Clips triggert. In wieweit man hier was verändert, hängt wieder vom Künstler ab.
Oder man spielt "richtig" live, wie z.B. Analog Roland Orchestra. Er hat einen Haufen Instrumente da und steuert diese mit einem Sequencer. Hier hat er alles vor sich und kann wie er will daran rumbasteln.
Oder man macht es wie Paul van Dyk, der Tracks umbaut, indem er einfach statt Bassline A Bassline B verwendet.
Oder man jammt mit seinem Equipment frei Schnauze rum.
Wie du siehst, gibt es hier sehr viele verschiedene Verfahren und unterschiedliche Grade des "live" spielens. Folglich gibt es auch keinen konkreten Begriff der alles umfasst!
Finde den Fehler mit Herr Kernel:
"Ich suche also ne mischung aus (ab)mischen und mixen"
Das Abmischen bezeichnet das finale zusammensetzen des Tracks, was darin besteht das Arangement festzulegen und die Lautstärke der einzelnen Spuren richtig zu setzten. Mixen ist in der Grundform zwei Platten nahtlos übergehend im Wechsel zu spielen!
"mache also ein set"
Ein Set ist das Endprodukt, also die Aneinanderreihung verschiedener Tracks. Ob das jetzt mit selbst live produzierten oder fertigen Tracks der Fall ist, ist egal.
"und beim event mixe ich die dann zusammen (als DJ)"
Wie gesagt, zwei Tracks mixen oder zwei live so zu produzieren dass sie nahtlos ineinander übergehen sind zwei unterschiedliche Sachen!
"Wenn ich dann aber zwischendurch beim live act mir das keyboard schnappe und ne neuen beat/melodie erstelle und reinmixe ist das dann ja produktion und nicht mehr DJen"
Äh ja genau?
"ich suche nach [...] mit preproduction von sets, ist das ungefähr richtig?"
Ein preproduzierter Set ist nichts anderes, als ein Set (wie auch immer) im Voraus aufnehmen und im Club nur (z.B. von CD) abzuspielen und dazu cool tun!
"Wenn man als DJ keine lust hat zu produzieren kauft man sich dan z.b. ein ableton live production template."
Wenn man als DJ keine Lust hat zu produzieren lässt man es sein!
