In Key mixen gar nicht wichtig?!

[RIBIDIBI]

Ich habe hier zu in Key mixen schon einiges gelesen,
aber das interessiert mit jetzt:

Ist es wirklich wichtig in Key zu mixen?

Ich hab einen unmusikalischeren Freund von mir den Unterschied zwischen einem Mix in Key und einen Mix der nicht in Key ist gezeigt.
Er hat wie schon fast zu erwarten keinen Unterschied gemerkt (vielleicht hat er auch einfach nur nicht verstanden was ich gemeint habe, ich bin schlecht im Erklären).
Interessanter fand ich das ihn der Mix der nicht in Key war besser gefallen hat, aus dem simplen Grund dass die Trackauswahl besser war.

Heißt das jetzt einfach, dass in Key mixen eh nur DJs und sonst niemanden interessiert. Ich such einfach nur Antworten, also bitte helft mir.

 

[DJ Chris Angel]

du hast dir die antwort schon selber gegeben. speziell im mainstreambereich interessiert das keine sau, denn es kommt zu 90% auf die trackwahl an und der rest ist einfach nur technische einwandfreiheit^^

ich denke mal im techhousebereich ist das wieder etwas anderes. da kenne ich mich so aus... ich achte nicht wirklich auf den key. das einzige worauf ich achte ist, ob sich eventuell die bassline überlagert und es zu stehenden wellen kommt oder nicht. der rest ist schnuppe.

 

[dan99]

Ich hab einen unmusikalischeren Freund von mir den Unterschied zwischen einem Mix in Key und einen Mix der nicht in Key ist gezeigt.

Dann hast Du irgendwas in der "harmonischen Grauzone" gemixt. Die richtig krassen Dissonanzen bekommen auch absolut unmusikalische Menschen mit - dann tut's einfach weh.

In der "Grauzone" würde ich aber Chris Angel zustimmen.

 

[dANh]

ich denke mal im techhousebereich ist das wieder etwas anderes.

Bei Techhouse kann man doch bei vielen Track sowas, was einen "Key erzeugt" nicht wirklich finden. :d

Wenn es jetzt nicht gerade extrem ist, mit unpassenden Keys, finde ich das auch nicht allzu wichtig. Z. B. harmonieren ja zwei eigentlich völlig harmonisch passende Tracks nicht mehr, wenn sie mit unterschiedlichem Pitch gespielt werden (und man kein Keylock benutzen will / kann). Das wäre dann wohl die Grauzone, die der Vorposter erwähnt hat.

Eine bewusste Disharmonie kann ja auch interessant werden, ein paar Tracks in meinem Repertoire sind schon mit gewissen "disharmonien" produziert (sowas meine ich damit).

Sowas wie "Key-Scanner" habe ich bisher jedenfalls noch nie ausprobiert. Ich höre einfach, ob's meiner Meinung nach (einigermaßen) passt. Ich denke den meisten fällt das dann eher nicht auf oder sie stören sich nicht besonders daran.

 

[dan99]

Z. B. harmonieren ja zwei eigentlich völlig harmonisch passende Tracks nicht mehr, wenn sie mit unterschiedlichem Pitch gespielt werden (und man kein Keylock benutzen will / kann). Das wäre dann wohl die Grauzone, die der Vorposter erwähnt hat.

Auch das vielleicht.

Eigentlich dachte ich beim Schreiben des vorherigen Posts eher daran, dass es irgendwie Tracks gibt, zu denen zumindest mir rein gar nichts einfällt, was wirklich gut harmoniert. Sondern man irgendwie nur "mogeln" kann. Blödes Beispiel, weil letztens mal wieder aufgelegt, aber schon etwas älter: Nick&Nack, Forbidden Lover. Das steht mit seiner verschwurbelten Tonlage so dermaßen alleine, dass man da eigentlich nur flickschustern kann.

Sowas wie "Key-Scanner" habe ich bisher jedenfalls noch nie ausprobiert.

dito. Nach(!) dem Angleichen hören, ob's immer noch zumindest akzetabel klingt. Und wenn ja, dann rüber.

 

[DJ Chris Angel]

ich muss zugeben. das mit dem pitch hab ich nicht beachtet. aber in der heutigen zeit hat ja jeder cd spieler und definitiv jeder digital jockey einen keylock drin.
alle mainstream tracks bestehen ja eh zum großen teil nur aus 4 akkorden

hier sieht man das mal deutlich

http://www.youtube.com/watch?v=5pidokakU4I

hier ne andere version: http://www.youtube.com/watch?feature=fvwp&NR=1&v=R2De2cK1mDw

 

[LoneStar]

ich muss zugeben. das mit dem pitch hab ich nicht beachtet. aber in der heutigen zeit hat ja jeder cd spieler und definitiv jeder digital jockey einen keylock drin.
alle mainstream tracks bestehen ja eh zum großen teil nur aus 4 akkorden

Das ist wohl richtig, die meisten digitalen Abspielgeräte haben inzwischen Keylock. Das Problem dabei ist aber, daß die Algorithmen immer noch sehr weit von Perfektion entfernt sind. Sobal man mehr pitcht als 1-2% fangen die Probleme an: Harte Transienten werden verschluckt und ganze Grooves werden zerstört. Je dynamischer, härter und transienter die Musik produziert ist, desto schlimmer wird es.
Es ist ja schön und gut wenn es DJs gibt deren gespielte Tracks alle fast identisches Tempo haben, sodaß sie nie mehr als 3% pitchen müssen. Das heißt aber noch lange nicht, daß das genauso auf DJs zutrifft, die weit stilübergreifender spielen.
Ich weiß, jetzt kommen gleich wieder Gegenstimmen á la "wer hört das denn, wer achtet denn darauf?" - nun, das menschliche Gehör bzw. Gehirn löst Zeit und damit Groove und Rhythmus wesentlich feiner auf als Tonhöhe. Wir sollten uns auch mal wieder vor Augen halten, welche Art Musik 99% von uns auflegen: Tanzmusik. Das heißt, der Rhythmus kommt immer an erster Stelle.
Damit sind zumindest für mich die Prioritäten klar.

 

[al_bushinski]

Ich hab einen unmusikalischeren Freund von mir den Unterschied zwischen einem Mix in Key und einen Mix der nicht in Key ist gezeigt.

Ohne zu wissen wie Du mixt: Es macht natürlich auch einen Unterschied, ob Du nur Outros mit Intros mixt oder die "Mittelparts" mit viel Audioinput übereinanderlegst. Beim Intro - Outro-Mixing sind die Harmonien fast egal.....

 

[RIBIDIBI]

Ohne zu wissen wie Du mixt: Es macht natürlich auch einen Unterschied, ob Du nur Outros mit Intros mixt oder die "Mittelparts" mit viel Audioinput übereinanderlegst. Beim Intro - Outro-Mixing sind die Harmonien fast egal.....

Ich mixe zu
70% Intro von Track 2 auf den Mittelpart von Track 1
10% Intro von Track 2 auf Outro von Track 2
10% mach ich irgwas mit Loops oder Roll
10% cutten zu einem Break

Das ist allerdings pure Selbsteinschätzung. Es ist auch je nach Genre verschieden. Ich mixe zwar hauptsächlich House, Electro und Techno. In letzter Zeit bin ich aber mehr auf den Geschmack von Dubstep, D'n'B, Moombahton, Trap und Hip Hop gekommen.

 

[bassline8]

Ich drück das mal so aus: Von den späten 80ern bis Mitte der 90er hatte ich überhaupt keine Ahnung, dass es sowas wie Harmonic Mixing gibt. Ohne Internet und kaum Kontakt zu anderen DJs habe ich einfach in der Disco die Platten ineinander gemischt, die mir gefallen haben und die aus meiner Erfahrung gut gepasst haben. Und die Leute haben getanzt, keiner hat das Gesicht verzogen. Mag sein, dass ein Harmonic Mixing erfahrener DJ einen Herzinfarkt bekommen würde, wenn er eines meiner alten Mixtapes hören würde, daher schliesse ich mich den anderen Kollegen an: Je mehr Mainstream, umsomehr zählt die Bekanntheit der Titel und weniger die Technik.

 

[Tom_MälZZer]

Also ich wage mal zu behaupten, dass auch ein völliger Musik-Nerd Ohrenkrebs bekommt, wenn man zwei Melodien übereinander legt, die absolut disharmonisch sind. Wenn Du z.B. auf ein E-Dur Akkord ein C-Dur Akkord legst, klingt das schlimm

 

[daswadan]

harmonic-mixing ist nur wichtig, wenn man große parts von stücken übereinanderlegen will (so, dass es schon mashup-mäßig wird). ansonsten ist es eine nette spielerei, aber nicht wichtig.

wer konnte denn vor der einführung der digitalen systeme in-key mixen? da musste man 2 platten finden, die zufälligerweise die passende tonhöhe und das passende tempo haben, ansonsten gings nicht. und so haben djs jahrzehntelang gemixt.

 

[Nilotek]

wer konnte denn vor der einführung der digitalen systeme in-key mixen? da musste man 2 platten finden, die zufälligerweise die passende tonhöhe und das passende tempo haben, ansonsten gings nicht. und so haben djs jahrzehntelang gemixt.

so ein schmarrn!! es gibt unendlich viele tracks, welche gut aufeinanderpassen.. Mann muss halt gut hinhören, bevor man den fader hochreißt! - ich versuche immer "inkey" zu mixen, falls mir das nicht gelingt, bin ich selber auch meistens nicht mit dem übergang zufrieden!

//edit:
Bei Drum&Bass zB ist harmonisches mixing weit weniger problematisch als zB bei Psytrance.

 

[bossa]

Ist es wirklich wichtig in Key zu mixen?

Man überlege, ob es mit einem analogen Plattenspieler möglich ist in Key zu mischen und überlege dann, ob mehrere Disko-Generationen der letzten 40 Jahre tatsächlich Spaß bis zur Extase hatten, ohne in Key zu mischen.

Ich habe noch nicht ein mal in meinem ganzen Leben ein Set (ob im Club, Webradio oder sonstwo) gehört, bei dem ich ernsthaft gedacht hab "toll, das passt harmonisch so super". Und ich hab schon gar nie nirgends nicht Raves erlebt, bei denen die Leute deswegen auch nur einen Hauch von besserer Laune hatten.

Aber wenn der DJ ein besseres Gefühl dabei hat, dann soll er es halt tun.

 

[DJ Chris Angel]

Aber wenn der DJ ein besseres Gefühl dabei hat, dann soll er es halt tun.

die meisten mixfehler fallen eh nur einem selber auf. einfach nicht anmerken lassen, dann merkt es auch kein anderer^^
keiner aus der crowd wird einen track analysieren wenn er gespielt wird^^

 

[Schneehenry]

Und während Villabacho noch die Keys analysiert, geht in Villariba schon die Post ab !

@Bossa +1

 

[hoozn]

in key mixing ist ein bisschen so, wie sich "99 arten einen übergang zu gestalten" aufzuschreiben: theoretisch eine brauchbare sache, aber

-macht imho nur sinn bzw ist nur dann möglich, wenn es sich um einen konzeptmix handelt, für den man entweder die playlist sehr gewissenhaft zusammenstellt oder den man überhaupt am reißbrett in ableton verwirklicht.

-ist etwas, was man, wenn man über ein ansatzweise musikalisches gehör verfügt, unterbewusst sowieso tut. nur nennt man es dann nicht "mixing in key", weil man eventuell sowieso keinen tau von harmonielehre hat, sondern einfach "mixen von tracks die super zusammenpassen".

-irrelevant, wenn es keine melodien gibt, die aufeinandertreffen. erst wenn der übergang so lang gestaltet ist, dass beim neuen track bereits klare harmonien erkennbar sind, während beim alten track der melodieteil noch läuft, ist es wichtig, dass die beiden tracks auch zusammen noch stimmig klingen. wer aber seine tracks kennt und beim cuen nicht nur den anfang sondern auch einmal den mittelteil vorhört, der, siehe punkt 2, wird sich ohnehin schon vor dem mixen für oder gegen eine gewisse trackabfolge entscheiden.

 

[Gast8586]

Ich alter Sack kenn das garnicht, ,,in-key-mixen"!

Ich hör mir die Tracks an und mixe das so, wie ich es gut finde und wie ich meine, das es zusammenpasst. Seit 18 Jahren mache ich das so!
Und den Leuten gefiel das immer!
Ich würde mich da garnicht verrückt machen lassen, was hier und auch woanders immer so an speziellen oder total notwendigen Mixtechniken rumgeschwafelt wird, verunsichert doch nur die Leute.

Mixt doch einfach ein paar Tracks, wenn man ein wenig Talent und Übung hat, kommt der Rest schon ganz allein!

 

[Tonal Desires]

Generell kann ich (KeyFinder-Nutzer) dem O-Ton des Threads nur zustimmen. Das eigene Ohr ist der beste Indikator für harmonisches Mixen. Und wie auch schon erwähnt wurde, hat das eh nur beim Aufeinandertreffen von Melodien Notwendigkeit. Der Key-Tag im Browser ist für mich keine Anleitung zum mixen, sondern ein Ideengeber für die nächsten Songs.

Deswegen braucht sich niemand durch das harmonische Mixen angegriffen zu fühlen, a la "ging immer ohne, alles Quatsch". Es ist einfach eine technische Erweiterung von vielen. Muss niemand nutzen, kann man aber.

 

[DJMatzeB-aka-MaBad]

kurz gesagt, nein nicht wichtig.jedem das seine,wers braucht um glücklich zu sein....

 

[dan99]

Bei Drum&Bass zB ist harmonisches mixing weit weniger problematisch als zB bei Psytrance.

Psytrance bzw. speziell gerade auch die alten Goa-Sachen sind eh so ein Sonderfall. Da würde ich so weit gehen zu behaupten, dass ein harmonischer Übergang wichtiger ist als ein durchgängiger Beat. Zumindest dann, wenn man den einzelnen Stücken auch Chance geben will, sich (länger) zu entfalten, und sowieso nicht einfach alles ineinandergeklebt wird.

 

[DJ Blekkin]

Ihr redet alle nur von House/Electro etc.
Ich finde, dass es bei Hip Hop / R'nB und der ganzen Black-Music Sparte viel wichtiger ist, weil da die Melodien meist direkt einsetzen und oft auch viel mehr herausstechen, als bei der typischen 128 bpm Musik, wo eher die fetten Bass-Lines dominieren.

 

[bossa]

Da cuttest du aber in der Regel auch so, dass nicht wirklich 2 Melodien übereinander laufen. DAS ist ja die mMn einzig sinnvolle Anwendung des ganzen.

 

[Dave Kandis]

Da cuttest du aber in der Regel auch so, dass nicht wirklich 2 Melodien übereinander laufen. DAS ist ja die mMn einzig sinnvolle Anwendung des ganzen.

1. wird nicht immer gecuttet, auch da ist Harmonie sehr wichtig.

2. wenn man cuttet ist die Harmonie sogar fast noch wichtiger, weil es sich zu "abgecuttet" anhört, wenn der nächste Track eine ganz andere Tonart hat. Wenn die Tonart hingegen sehr ähnlich ist, und der Track einfach dazu passt, dann hört sich der Cut gut an und zwar nur dann. Ansonsten kann man gleich das 1. Lied auslaufen lassen und dann einfach das Nächste spielen. Außerdem zählt hier wirklich fast ausschließlich das Gefühl, da es gerade im Black Bereich viele Tracks gibt, die zwar vllt die gleiche Tonart haben, aber stimmungsmäßig und stilistisch überhaupt nicht zusammenpassen. Man muss hier seine Sammlung meiner Meinung nach sehr viel besser kennen als im elektronischen Bereich. Und das sage ich als jemand, der mit House angefangen hat.

 

[Tom_MälZZer]

Ich behaupte mal, dass jeder hier irgendwo "in Key" mixt. Auch ohne Software hört man doch, ob es harmonisch ist oder nicht. So und wenn das nu harmonisch klingt, passen die Tonarten zusammen und man mixt quasi in Key, oder seh ich das falsch?