Gewerbe als Veranstalter / mögliche Konsequenzen

[C-Flip]

Hey Mädels und Jungs!

Habe in den FAQ's zu dem Thema nichts finden können und frage daher mal hier nach.
Folgende Situation:
Wir sind 3 Leute, die gerne auflegen und daher mehr oder weniger regelmäßig Veranstaltungen organsieren. D.h. wir nutzen bestehende Clubs als Location. Benutzen jedes Mal den selben Namen für die Veranstaltung und kümmern uns um Flyer, Werbung und die komplette Organisation. Die Größenordnung ist überschaubar, ca. 100-200 Gäste pro Veranstaltung.
Personal (Theke, Kasse, Ton-Techniker, Türsteher etc.) wird vom Club gestellt. Wir müssen uns also nicht um Konzessionen etc. Kümmern!

Ich möchte das ganze auch entsprechend geltend machen. Also habe ich vor ein Gewerbe anzumelden bzw. mein jetziges Gewerbe zu ändern/erweitern. Soweit ist das ganze auch kein Problem.

Da ich das Gewerbe für Eventorganisation allein auf meinen Namen anmelden würde, stellt sich mir nun folgende Frage: Können irgendwelche Probleme auftauchen bzgl. Haftung als Veranstalter oder Sonstiges wofür ich meinen Kopf hinhalten müsste, auch wenn die Rahmenbedingungen unverändert bleiben, also bestehender Club als Location?
(Bitte kein Anmerkungen zum Thema Gewerbeanmeldung. Davon gibts hier im Forum schon genug.)

 

[Pyro]

Ist eine Frage des Vertrages zwischen dem jeweiligen Clubbesitzer und dir.
Passiert z.B irgend ein Unfall wird erstmal der Va. heran gezogen, es sei denn das ist vertraglich anders geregelt usw. usw.

 

[C-Flip]

Danke schon mal für die Antwort.
Letztendlich geht es mir schlicht darum, dass wir vernünftig abrechnen können. Veranstalter ist eigentlich der Club. Jedoch kassieren wir Kohle für die Organisation, dem Namen und dem Bereitstellend er DJ's. Vielleicht wäre es dann am einfachsten, das Gewerbe als Event-Organisation laufen zu lassen und die Rechnungen dann eben auch dafür zu stellen. Somit kassieren wir eben speziell für die angebotenen Dienstleistungen und der Club bleibt der Veranstalter. Daraus ergeben sich für mich dann auch keine bedenklichen Konsequenzen, die auftreten könnten. Ich bin mir jedoch unsicher, ob ich dabei etwas übersehe.
*Randbemerkung: Dem Club, in dem wir derzeit einmal im Monat unser Event machen, ist es egal. Es geht mir nur darum, dass wir eine offizielle Party mit Eintritt nach Außen kommunizieren können, ohne Angst haben zu müssen, dass mal jemand kontrolliert, ob wir auch alles korrekt angeben.

 

[Netwizard]

Wenn der Clubbetreiber als Veranstalter auftritt dann seid ihr erstmal aus dem Schneider. Ich werdet dann als Subunternehmer für ihn tätig und könnt ihm eine Rechnung für eure Dienstleistungen stellen. Die Frage, ob ihr alles korrekt versteuert müsst ihr mit eurem Steuerberater klären. Bitte ebenfalls beachten, dass die Rechnung alle erforderlichen Angaben enthält.
Bei der Wahl der Unternehmensform, solltet ihr später doch mal als Veranstalter tätig werden wäre es natürlich gut eine mit beschränkter Haftung zu wählen, um nicht mit dem kompletten Privatvermögen drin zu hängen.
Auch von der Qualifikation her dürfte es keine Probleme geben, denn Eventmanager kann sich genau wie DJ jeder dahergelaufene Seppel nennen, da es keine geschützten Berufsbezeichnungen sind.

 

[C-Flip]

Steuerfragen und Rechtsform sind hier nebensächlich. Größere Events ohne Zusammenarbeit mit einem Club werde ich über das geplante Gewerbe nicht durchführen. Aber danke für den Hinweis

An die Berufsbezeichnung habe ich selbst gar nicht gedacht. Das ist natürlich ein guter Punkt, aber in diesem Fall dann auch kein Problem.

Falls keiner mehr etwas vorzubringen hat, ist meine Frage eigentlich schon beatnwortet.

Weiß vielleicht jemand, ob ich mein bestehendes Gewerbe einfach erweitern kann, indem ich die Bezeichnung anpasse oder gleich ein neues anmelden muss?

 

[Netwizard]

Weiß vielleicht jemand, ob ich mein bestehendes Gewerbe einfach erweitern kann, indem ich die Bezeichnung anpasse oder gleich ein neues anmelden muss?

Soweit mir bekannt kann man seinen Gewerbeschein erweitern lassen (gegen Gebühr versteht sich). Ich wollte ja nur sagen, dass du trotzdem Ärger mit dem Finanzamt kriegen kannst, auch wenn du nicht als Veranstalter auftrittst.

Es könnte evtl. sein, dass durch die Erweiterung deines Gewerbescheins auch automatische Meldungen an die BG oder die Handelskammer ergehen und du von denen Post kriegst, aber das kennst du ja schon von der ersten Anmeldung.

 

[C-Flip]

Ich wollte ja nur sagen, dass du trotzdem Ärger mit dem Finanzamt kriegen kannst, auch wenn du nicht als Veranstalter auftrittst.

Meinst du das jetzt generisch oder speziell auf meine Fragestellung bezogen? Warum sollte das Finanzamt Ärger machen, wenn ich alles angemeldet habe? Ich mach das ja, damit die Jungs vom Finanzamt gar nicht erst einen Grund haben um Ärger zu machen

 

[Netwizard]

Meinst du das jetzt generisch oder speziell auf meine Fragestellung bezogen? Warum sollte das Finanzamt Ärger machen, wenn ich alles angemeldet habe? Ich mach das ja, damit die Jungs vom Finanzamt gar nicht erst einen Grund haben um Ärger zu machen

Nun ja, generell haben Finanzamt und Gewerbe(amt) nichts miteinander zu tun.
Und nur weil du einen "korrekt beschrifteten" Gewerbeschein hast heißt das noch lange nicht, dass du beim Finanzamt alles richtig angegeben hast.
Die steuerliche Sache und das mit den Rechnungen sauber mit dem Steuerberater auszuarbeiten ist wichtiger, als der Gewerbeschein. Selbst wenn du da gar keinen hast, wäre das meines Wissens nur eine Ordnungswidrigkeit. Das Finanzamt lockt dagegen mit Nachzahlungen, Vorauszahlungen, Umsatzsteuer, Ertragssteuer und vielen weiteren Nettigkeiten. Außerdem wäre ja noch die Frage deiner Krankenversicherung und Rentenversicherung, Künstlersozialkasse, u.ä. als Selbstständiger. Oder ist das Party-Organisieren nur ein Nebengewerbe?
Machst du das nach Kleinunternehmerregelung, fällt deine Aktivität evtl. unter Liebhaberei? Kannst du eine einfache Einnahmen-Überschussrechnung machen? Gibts eine Plangewinnberechnung? Einen Businessplan, um möglicherweise einen Unternehmensgründungszuschuss vom Arbeitsamt zu kassieren? Hast du genug zum abschreiben?
Naja, mir ist das ganze Steuerzeugs auch zu hoch. Gerade in der Musikbranche blicken manchmal nicht mal die auf Musiker spezialisierten Steuerberater durch.

Aber das wird schon werden. Alles halb so wild. Das wichtigste hast du ja erstmal sichergestellt, nämlich dass du aus der Haftung erstmal raus bist.
(Außer natürlich, du "schießt" als DJ ein paar Ohren wenn du zu laut aufdrehst.)

 

[C-Flip]

Alles halb so wild, da es nicht meine Haupteinnahmequelle sein soll. Das ist wirklich nur ein Hobby und wenn wir den Einnahmen die Kosten gegenüberstellen, wird da nicht viel über bleiben
Das macht dann auch die Sache mit dem Finanzamt recht einfach. Wie du schon sagtest, brauch ich denen ja lediglich so eine Überschussrechnung abgeben. Dazu brauch ich keinen Steuerberater.
Wie schon im Eingangspost erwähnt, sind das alles Bereiche, die hier nicht diskutiert werden müssen.
Trotzdem vielen Dank für deine Hinweise!

 

[eventlab]

Natürlich kannst du als Veranstalter haftbar gemacht werden. Um das finanzielle Risiko zum minimieren würde es sich vielleicht lohnen eine sogenannte UG zu gründen. Dann ist man aus der persönlichen Haftung ähnlich wie in einer GmbH raus.

Außer es wird einem grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen. Daher wenn man seinen Event bewusst in den Verlust steuert um seine Lieferanten zu prellen (sowas ist leider in der Branche schon viel zu oft vorgekommen) dann muss man selbst dafür haften.

Mögliche Konsequenz ist auch das man für alle Dinge auf einem Event haftet. Sollte sich jemand Verletzten und es kann nachgewiesen werden, dass sich der Veranstater nicht an die VstättV gehalten hat wirds teuer. Bis hin zur Haftstrafe kennt das deutsche Gesetzt hier keine Grenzen.

 

[promo-tost]

Guten Tag,

dieser Threat passt mal wieder, wie die Faust auf´s Auge. Und ich hoffe das es kein Problem ist wenn ich mich hier gleich anschließe. Folgendes Anliegen: Ich und ein paar Jungs, planen einige Events. Jedenfalls haben wir das vor. Nach meiner Information braucht man ein Gewerbeschein. Aber gilt das auch wenn die Events immer geschlossene Veranstaltungen sind und die Lokale nur gemietet sind?

Es werden immer eine Hand voll Tickets verkauft auf unserem Blog. Ich selbst hab schon ein Kleingewerbe und würde diesen imZweifelfall erweitern, aber als was? Kann ja nicht einfach als Branche Veranstalter rein schreiben oder doch?

Würde mich um ein paar Informationen freuen. Ein DJ ist bei uns auch im Team und er würde sich sicherlich auch für die eine oder andere Information freuen ;-)