Funktionswahn oder was ist nur mit den Herstellern los ?

[ads disco kid]

Mion Moin

Wie fang ich jetzt mal an, mhh.
Erstmal ich möchte hier keine Diskusion aus lösen wie nur Vinyl is real oder ****** Sync.
Jeder egal welches Equiment er benutzt is DJ.

Jetzt zum Thema.
Pioneers neue Controller, der Nexus2000, ebendso der DJM2000, NI neue Spielzeuge. Der Controllerwahn v Firmen wie Numark, Relooop oder Vestax.

Alles tolle Spielzeuge aber langsam kommt in mir die Frage auf wozu.
All diese Spielerreien. Das Syncen nimmt dir die Arbeit ab. Anstatt Lieder passend rauszusuchen werden Lieder mit Effekten passend gemacht. Und seine Musik legt mal mit Playlisten an bestimmt die Reinfolge und wo man Cuepionst setzten will. Aber wo is da noch das Spontane das man aufs Publikum reagiert. Durch Snyc gibts alles perfekt wo is da noch das Menschliche der kleine Fehler der sich als Hammer entpuppt, oder das Publikum zum lache bringt.
Alles ist technisch perfekt durch super Software.
Stellt euch mal vor nen Band spielt und der Gitarist spielt einpaar Arkorde loopt das ganze drückt den Sync buttom und schon paßt das zum Loop des Drumers an . Der Sänger haut sich Effekte rein und schon klingt seine Stimme nicht mehr wie ne knarrende Tür sondern wie nen Engelschor. Würdet ihr euch nicht irgendwie betrogen fühlen.
Ich möchte ja auch nicht sagen das Software und bestimmte Funktionen in Geräten ******e sind einige sind echt nicht schlecht.
So´n Mixer mit Filter is schon nett. Aber nen Effekteinheit mit 42 DSP-Effekten, Loopfunktion u.s.w. wieso ?
Und jetzt auch noch CD-Player mit syncfunktion und was mach dann eigentlich noch hinter dem Pult gebt mir doch einfach eine Fernbedienung
Dann kann ich am Tresen saufen.

Software ist oft schon cool was man damit machen kann. Kann man eigentlich schon als Liveakt werten. Aber anstatt Contoller dieses inovativ umsetzten. Fehlanzeige, immer der gleiche Aufbau Jogweels, Transportsektion, 4 Poties f Effekte, Knöpfe für Hot Cue Loop und Sampels und inetwa sogra immmer an den gleich Stellen. Klar gibts da auch ein paar kleine Ausnahmen ( Twtich oder NI F! u.a. ) aber die meisten die auf den Markt kommen.

Ich wünsche mir eigentlich ein bischen wieder back to the roots.

Wie seht ihr das ?

 

[hoozn]

ich geh mal davon aus, dass dieser thread in kürze geschlossen wird, aber ich versuch trotzdem noch schnell ein wenig senf dazuzugeben



das beispiel mit der band ist etwas schlecht gewählt: vocoder und effekte etwa beim sänger können, sofern gut eingesetzt, zum aushängeschild einer band werden (zb kid alex, the strokes, ...).
und bandprojekte wie zb elektro guzzi, die mit gitarre, bass und drums techno spielen, beschreiten ohnehin ganz andere wege als die übliche pop/rock band, was speziell für den zuseher sehr interessant sein kann weil man derartige klänge nie von einem derart "klassischen" ensemble erwartet hätte.

ich stehe der entwicklung etwas gespalten gegenüber:

auf der einen seite genial, was jetzt schon alles möglich ist. oder sagen wir lieber: möglich wäre.
denn diese funktionsvielfalt mit effekten, samples und live-remix-option erfordert (auch beim bedroom-mixing) noch mehr vorbereitungszeit als früher, wo der fokus im ersten schritt auf dem kennenlernen seiner neuen tracks, und im zweiten schritt dem einordnen in die sammlung und der suche nach passenden anderen tracks aus der sammlung lag.

und genau da kommt der negativaspekt zum tragen: weil man von der fülle an möglichkeiten zwangsläufig überfordert ist (außer man ist ein arbeitsviech und hauptberuflicher freak), greifen viele leute zu standardfloskeln, die sie oftmals auch schon bei anderen leuten gehört haben und von denen sie wissen, dass sie funktionieren.


back to the roots ist eine forderung, die erstens nicht realistisch ist und die zweitens auch keinen sinn macht, weil sich doch schon genügend leute an die extras gewöhnt haben und diese auch in einer form ausnutzen, die mit den alten techniken nicht umsetzbar wäre.

was ich mir eher wünschen würde wäre, dass die leute sich nicht von der funktionsvielfalt blenden lassen weil dj xy den effekt yx auch so gerne einsetzt, sondern dass sie sich zuerst einmal auf das wesentliche, sprich die musik, konzentrieren und dann versuchen, sich mit dem gebotenen technischen equipment auseinandersetzen um dieses auf nicht bereits ausgetretenen pfaden einzusetzen.

 

[dan99]

Bzgl. Featurewahn bei Controllern droht m. E. dasselbe, was Microsoft in den 90ern mit der Arbeitsplatz-PC-Software hatte. Da war die Politik ganz klar "Kunden wollen neue Features, keine fehlerbereinigten Versionen". Wenn nun die Entwickler der diversen Controller-Softwarepakete genau auf diesen Zug aufspringen, dann kommen zwar immer mehr Features hinzu, aber irgendwann wird das ganze nicht mehr einsatztauglich sein. Und damit könnte es dazu kommen, dass das ganze letztlich selbstlimitierend ist.

Ansonsten: eine noch so gute Software wird einen zentralen Aspekt nie erledigen können: Stimmung erzeugen, Spannung aufbauen. Wenn alle Übergänge fürs Publikum "berechenbar" werden, weil immer nach dem selben Schema aus der Technikkonserve, dann wird das eben auch recht schnell langweilig.

Ich glaube nicht, dass Software bzw. Technik einen guten DJ vollständig ersetzen kann. Und diejenigen, die versuchen, sich zu sehr auf die Technik zu verlassen, werden die Quittung auf dem Wege der Marktwirtschaft bekommen. Sprich Leute, die gut aufgelegten Sound haben wollen, gehen dann eben woanders hin.

 

[ads disco kid]

Klar kann man sich über das Beispiel mit der Band streiten.
Es gibt immer ansetzte die von den Konventionen weg gehen und neue wege gehen und dieses auch gut machen.
Ebend so die Software DJ da gibts bestimmt echt Granaten.

Es sollte aber mal drüber nachgedacht werden was man wirklich zum auflegen braucht und ich spreche hier nicht vom Remixen.
Ich meine das auflegen im klassischen Sinne also Lied 1 in Lied 2 Mixen u.s.w und ich sag ja nicht das es Sachen gibt die toll sind ( Filter ) aber in letzter Zeit sehe ich viel Neuheiten die für mich immer mehr an Board haben was eigentlich unsinnig ist.
Und nur vom eigentlichen ablenkt.
Und ob wir das wirklich brauchen ist auch die frage . Ich kenne viele die CDJ zu Hause haben aber eigentlich ausser Loop oder Hot-Cues nicht viel von diesen Funktionen nutzen.
Effekte da hast welche im CD-Player im Mixer und in der DVS wozu oder benutzt man die alle gleichzeitig. Zu mal es oft die gleichen sind.
Mir macht Beatmatchen spass und ich glaube den meisten hier. Wozu haben den alle Controller einen Syncbuttom anstatt schöne 100mm Fader sondern weil ja der Syncbuttom Platz braucht nur nen 45mm Fader ( überspitzt )

Das frage ich mich halt in letzter Zeit, geht das nicht an unseren eigentlichen Bedürfnissen vorbei und macht Geräte nur unnötig teuer oder anfällig weil das dann woanders eingespart wird ?

 

[dan99]

Und ob wir das wirklich brauchen ist auch die frage . Ich kenne viele die CDJ zu Hause haben aber eigentlich ausser Loop oder Hot-Cues nicht viel von diesen Funktionen nutzen.

Mal abgesehen von der schon geäußerten Skepsis oben:

Bei den neuen Gerätschaften vermute ich mal ganz stark, dass die Hersteller teilweise selbst noch gar nicht wissen, was man wirklich braucht oder brauchen kann, und was eben nicht. Die Technik-Lieferanten arbeiten nach dem Schema "Faszination Machbarkeit", bauen irgendwelche neuen Features ein, werfen so ein Gerät auf den Markt, und dann schauen sie eben, ob es sich verkauft oder nicht. Abhängig davon, wie die Nachfrage ist, wird dann eher in die eine oder andere Richtung weiterentwickelt. Oder auch irgendwas mal wieder eingestampft. Natürlich nicht von heute auf morgen, aber im Zyklus einiger Jahre.

Wer sich dann als DJ zum Brot machen will, indem er sämtliche Übergänge mit eingesampeltem Transitionkrach unter voller Nutzung aller verfügbaren Effekte realisiert, statt sauber gematchter Übergänge oder meinetwegen auch mit zumindest stimmiger Titelwahl und simplem in-den-Break-reinmixen... Denk' doch an diese "Serato-Horn-Diskussion", die glaub' ich auch schon mal hier im Forum und eben auch noch öfter anderswo hochgekommen ist. Wenn das 'nen ganzen Abend so läuft, dann merkt auch das Publikum, dass der Mensch hintem Pult eigentlich 'ne Lusche ist.

Eine gewisse Menge an grundsätzlich verfügbaren Effekten kann/könnte gelegentlich nett sein. Aus dem "erweiterte-Privatparty"-Szenario (also irgendwie 50-60 Gäste, teils vorher bekannt, teils überhaupt nicht) kenne ich die Situation, dass man da eigentlich sehr flexibel auflegt, sowieso kein wirkliches "Set" vorbereiten kann, und meist den nächsten Titel erst kennt, wenn nur noch 90 Sekunden bis zum Auflegen desselben bestehen. Da können aufgeschaltete Effekte als "Notlösung" manchmal echt hilfreich sein. Wenn man's mehr als ein paar Mal an einem langen Abend macht, dann verbraucht sich das aber.

Das frage ich mich halt in letzter Zeit, geht das nicht an unseren eigentlichen Bedürfnissen vorbei und macht Geräte nur unnötig teuer oder anfällig weil das dann woanders eingespart wird ?

Vielleicht läuft es darauf hinaus, dass diese Effektmonster-Controller dann eben als reines Consumer-Gut für gutsituierte Großstadt-Erstsemesterstudis auf den Markt geblasen werden, während das "Profi-Equipment" weiterhin einer klar abgesteckten Linie folgt und eben eher auf Robustheit statt auf Funktionsvielfalt ausgelegt ist. Auch in völlig anderen Bereichen der Elektronikgerätelandschaft ist es nicht unüblich, dass Consumer-Equipment eher featurelastig und Profi-Equipment eher auf robust getrimmt ist.

 

[marvis]

Es ist sicher richtig, dass sich viele Controller ähneln und die Hersteller nun versuchen, sich über mehr oder weniger sinnvolle Zusatzfeatures zu differenzieren - was nicht unbedingt größeren Nutzen stiftet.

Ich habe selber einen Traktor S4 und bin an sich mit dem Gerät sehr zufrieden. Es macht meine Arbeit als DJ enorm einfacher, ich muss viel weniger schleppen und die Bedienung ist wirklich angenehm. Nichtsdestotrotz nutze ich nur einen Bruchteil der Funktionen wirklich. Für meine Genres machen übermäßige Effektschlachten wenig Sinn - gerne setze ich aber Filter, EQs und Loops ein. Gerade letzteres ist eine Funktion, die ich nicht mehr missen möchte und die mit Vinyl kaum nachzubauen ist.

Ich würde allerdings deine Schlussfolgerung nicht teilen. Ich möchte nicht "back to the roots". Ich mag die digitale Technik sehr und finde, dass sie für DJs eine enorme Bereicherung ist.

Was ich mir aber tatsächlich wünschen würde wäre eine stärkere Differenzierung der Angebote und neue Funktionen, die tatsächlich einen Unterschied machen. Mich fasziniert beispielsweise die Möglichkeit, mit den Songs auch direkt Videos zu mischen und dies zu projizieren. Serato Video hat da eine erste Lösung auf dem Markt, und ich glaube, dass da noch viel mehr geht. Generell wünsche ich mir mehr Möglichkeiten, das Publikum an der Performance des DJs teilhaben zu lassen - aus Publikumssicht sieht Auflegen mit Laptop nunmal nicht sonderlich spektakulär aus.

Auch darüber hinaus fallen mir noch viele Gebiete ein, die von den Herstellern noch relativ unerschlossen sind - auch wenn da mit heutiger Technologie schon einiges möglich wäre. Beispiele wären direktes Einbinden von Streaming-Plattformen, erleichterte Einbeziehung von Live-Musikern (z.B. über separaten Screen), Improvisations-Keyboards mit Skalen-Erkennung und noch einiges mehr.

Ich vermute mal, dass in den nächsten Jahren noch viel mehr experimentiert werden wird - die Hersteller sind da definitiv unter Wettbewerbsdruck. Wer nur den 300. Controller nach Vorbild eines Standard-Mischpults mit CD-Playern baut, der wird es in Zukunft schwer haben.

 

[ads disco kid]

Mir auch bewußt das Hersteller durch Neuerungen natürlich intressant machen wollen., und Kunden dadurch zum Kauf animieren.
Aber es ist ja auch die schuld der User ich hab hier grade ein Bild gefunden da hat sich jemand nen nette Pioneeranlage hingestellt CDJ2000 DJMNexus RMX1000. Jetzt kommt mir da halt die frage auf warum. Da haben die CDJ Effekt der Mixer und man kauft sich noch den RMX1000 dazu. Ich bin mir sicher das diese Person bestimmt nur noch hauptsächlich den RMX benutzt und die Mixereffekte und CDJ Effekte eher brach liegen.

Ob der Hersteller von sowas jetzt mehr hat ich weiß nicht Wenn die Effekte weggelassen werden fallen die nicht mehr in die Entwicklungs-Produktions- Teilekosten. Und die CD-Player und DJMixer dieser Welt wären bestimmt ein paar € billiger und der Käufer hat weniger Kosten und kauft sich dann doch noch den RMX1000 oder andere erstens weil er mehr Kohle übrig hat und zweitens er gerne Effekte haben möchte.
Aber viele fahren auf die Splielerreien ab obwohl die dann schnell brach liegen.

Die ganze Sache hatte Gestern bei mir angefangen im Hirn zu arbeiten. Ich hatte nen Kumpel hier der nen Zeit in Berlin wohnt er hat 2 CDJ900 ich zwei NDX400 er hat nen haufen Kohle hingelegt ich nicht aber als wir dann Gestern so ein bischen auflegten. Stellte er fest das er eigentlich nix vermisst und auch vieles nicht am CDJ nutzt. Er stellte halt fest das er mit weniger eines drittels der Kohle genaus viel Spass hätte. Auch das gleich machen kann was er in seinen Sets nutzt.

Nachtrag
Ich meite ein klein wenig wieder Back to the Roots allso überlegen was mal wirklich braucht und was über flüssig ist. Meinte auf beziehung Hersteller und Konsumenten.
Wie gesagt Filter im Mixer Ja. Software mit Remixfunktionen ja bitte mehr. Controller von mir aus aber bitte wenn man Sync braucht man ja nicht extra noch nen Buttom dann lieber nen 100mm Fader oder große Jogweels ( Denn wer Sync nutzt braucht z.b. keine Pitchblendtasten die man dann z.b. dafür nutzen kann )

 

[quinto]

Alles tolle Spielzeuge aber langsam kommt in mir die Frage auf wozu.

ganz ohne wertung:
um geld zu verdienen. that's it.
genannte firmen sind ja keine wohltäter, die als samariter ihr zeug unters volk bringen oder sich vordergründig um kulturelle erweiterungen oder neuerungen sorgen, sondern die wollen zuerst mal umsatz und gewinn machen. also gibt es immer neue technik mit immer neuen funktionen, für eine immer breitere kundschaft, der man einflüstert, das nun unbedingt zu brauchen. daher zb die überlegung, per knopfdruck auch dem rhythmisch nicht geschulten die möglichkeit zu eröffnen, 2 musikstücke auf ein tempo zu bringen. erweitert nämlich die kundschaft ernorm.
also wie technischer fortschritt halt so meist funktioniert.

und mit wertung:
genau aus diesem grund verweigere ich mich unter anderem diesem prozedere in diesem bereich. ich werf mein geld nicht für software oder hardware raus, die alle paar jahre zu unmöglichsten preisen neu angeschafft werden müssen, weil plötzlich zb eins nicht mehr weiterentwickelt wird und treiber oder sw zum nächsten betriebssystem passen. die kohle investier ich lieber in musik. hab ich mehr von, weil technikunabhängiger. dazu passt auch, was ein sehr bekannter frankfurter dj mal irgendwo sagte: "die musik wird dadurch auch nicht besser."

 

[BassTi]

@Quinto

So sieht's leider aus - mit Plastik-MIDI-Konsolen, deren Halbwertzeit unter einem Jahr liegt, lässt sich wohl offensichtlich mehr Umsatz machen als mit "rock-solid built" Mixern und 1210ern, die mindestens 10 Jahre daheim oder im Club standen...

Ein Trend, den die Industrie leider allgemein schon seit längerem erkannt hat - Stichwort: "Geplante Obsoleszenz"...

Nix Nachhaltigkeit, Umweltschutz, sparsamer Umgang mit Rohstoffen - nein, neues Zeug verkaufen, Umsatz machen, Kohle scheffeln...

Klar sind Neuentwicklungen und technischer Fortschritt super, man kann digital so einiges machen, was mit zwei 1210er nun mal schlicht und einfach nicht ging - auch ich sehe zugegebenermaßen inzwischen, wenn ich nicht mit Vinyl, DVS oder CD auflege, keinen Grund mehr Zeit mit Pitchen zu verschwenden (die Zeit braucht man stattdessen inzwischen dafür, in der riesigen, kaum mehr beherrschbaren Tracksammlung auf der Festplatte zu suchen... ).

Außerdem ist durch Rechner-basiertes Deejaying inzwischen eine riesige Zielgruppe erschlossen ("Bedroomer"), die es in der Menge wohl früher eher nicht gab - heute kann jeder cool sein und DJ spielen - und man braucht sich hier im Forum ja nur mal umsehen, wer da wann was kauft und wieder verkauft... Konsum pur!

Und solange diese Zielgruppe mitmacht - sprich: kauft - oder gesetzliche Regelungen im Sinne des sparsamen Umgangs mit Rohstoffen dagegen erlassen werden, wird sich wohl leider nix an der Flutung der Märkte mit immer neuem Zeug in immer kürzeren Abständen ändern...

 

[marvis]

So sieht's leider aus - mit Plastik-MIDI-Konsolen, deren Halbwertzeit unter einem Jahr liegt, lässt sich wohl offensichtlich mehr Umsatz machen als mit "rock-solid built" Mixern und 1210ern, die mindestens 10 Jahre daheim oder im Club standen...

Ein Trend, den die Industrie leider allgemein schon seit längerem erkannt hat - Stichwort: "Geplante Obsoleszenz"...

Nix Nachhaltigkeit, Umweltschutz, sparsamer Umgang mit Rohstoffen - nein, neues Zeug verkaufen, Umsatz machen, Kohle scheffeln...

Also bei der Umweltbilanz von Platten vs. Digitaltechnik wäre ich mir nicht so sicher. Vinyl-Schallplatten sind aus Polivinylchlorid (PVC), brauchen Rohstoffe bei der Herstellung sind problematisch in der Entsorgung. Details dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Polyvinylchlorid#Umweltaspekte.2C_Entsorgung_und_Recycling

Sicher verbraucht auch die Herstellung von Festplatten, das Betreiben von Servern und alles drumherum Energie und Rohstoffe - aber ob da im Vergleich zu Vinyl oder CD die Umweltbilanz besser oder schlechter ausfällt, ich könnte es ehrlich gesagt nicht so ohne weiteres sagen. Oder sind dir da Studien bekannt?

 

[BassTi]

Das mit der Umweltblianz meinte ich eigentlich nicht auf Vinyl vs. Digitaltechnik bezogen sondern allgemein auf immer kürzer werdende Produktzyklen.
Es war ein weiterer von mehreren Aspekten, der mir beim Schreiben eingefallen ist.

Wobei die Produktion von Platinen auch nicht gerade so "sauber" zugeht...

 

[dan99]

Gegenüber dem ganzen "Technikschrott" ist eine größere Vinylsammlung sehr dankbar recyclebar. Das ist nahezu sortenreines PVC, kann man direkt erhitzen und umformen. "Schallplatten zu Parkbänken" beispielsweise.

Um Elektronikschrott hingegen auch nur ansatzweise recyclen zu können, muss er sehr aufwändig zerrupft und zigmal vorsortiert werden. Und/oder man verwendet eine krude Menge an Dreckschemikalien, wodurch noch wieder mehr Chemieabfall entsteht.

Die in der Umweltdiskussion häufig geäußerte Kritik am Werkstoff PVC ist im übrigen primär dem Umstand geschuldet, dass unsortierter PVC-Abfall z. B. in Müllverbrennungsanlagen halt problematisch ist. Der Heizwert ist zu hoch, außerdem werden diverse Chlorverbindungen bei thermischer Endverwertung freigesetzt. Deswegen versucht man heute, PVC überall da zu vermeiden, wo seine speziellen Eigenschaften (insbesondere Langlebigkeit) nicht wirklich gebraucht werden.

 

[SteevenB]

worum gehts hier eigentlich? das thema umwelt jetzt mit dj equipment zu verbinden ist nun wirklich sehr abstrakt, da gibt es ganz andere branchen bei denen weit mehr umweltverschmutzung betrieben wird.

und diese ich nenne es mal provokativ genörgele der immer größeren möglichkeiten dank digital technik... ich müsstemich schwer täuschen aber alle produkte die auf dem markt sind haben die grundfunktionen, also play stop, 1 cue punkt und pitch. alles andere ist erstmal zusatz und MUSS nicht genutzt werden. also bringt es auch nicht sich datüber aufzuregen.

und angat davor zu haben, dass die konkurrenz besser ist, weil sie die features nutzt, hast du ja mit dem argument der berechenbarkeit der übergänge ja schon selbst mehr oder weniger ausgehebelt...

ich verstehe den sinn in diesem rumgenörgele einfach nicht ...

 

[Andrew Spoon]

ich verstehe den sinn in diesem rumgenörgele einfach nicht ...

word, wenns euch nicht gefällt, benutzt es nicht. ich seh das problem einfach nicht, außer dass sich hier mal wieder künstlich über irgendwas aufgeregt wird.

 

[UnZ]

Naja, die Hersteller produzieren es halt, um Kohle zu machen. Nen "Gewissen", was aus der DJ Kultur wird, haben die schlichtweg nicht, die Kohle ist das Argument.

Meine persönliche Meinung:

als Technik-Fan/interessierter find ich das alles schon sehr spannend und interessant.

Als DJ: Das meiste braucht man schlichtweg nicht. Ich wage mal zu behaupten, dass 90% aller Djs nichtmal die Möglichkeiten und Effekte eines - z.B DJM 800 - ausnutzen.
Die meisten DJs hauen halt mal nen Filter/Flanger/Whatever rein, paar Loops, Cues und das wars.

Die ganzen Turntablelism/Show-Vorführungen etc. machen doch leider die Minderheit aus, sodass es bei den meisten DJs doch nur bei Sync/Pitchen + wenige Effekte und das wars....

Für mich macht es auch den Reiz und das Besondere aus, wenn man selber pitchen muss, mal nen Doppler (aus Versehen) hat oder irgendwas mal nicht 100% stimmt.

Als ich früher eine Konsole ohne Effekte aber mit Sync hatte, war mir das Auflegen einfach zu langweilig.
Track aussuchen, Laden, Sync, spielen, bisschen loop etc Spielerei und das wars....

Aber solange einem das Equipment Spaß macht, womit man auflegt (egal ob Vinyl, Cd, Controler oder was auch immer), ist doch alles okay. Da kann jeder selber entscheiden, was er mag und was nicht...

 

[LoneStar]

Jungs, so schwer zu verstehen ist das doch wirklich nicht. Was manchen hier inklusive mir ein bißchen sauer aufstößt ist folgendes:
Sobald man eine gewisse Hardwarequalität haben will bezahlt man jede Menge Features mit die man eigentlich gar nicht haben will. Man hat nicht die Wahl zwischen Featuremenge und Qualität.

 

[BassTi]

worum gehts hier eigentlich? das thema umwelt jetzt mit dj equipment zu verbinden ist nun wirklich sehr abstrakt, da gibt es ganz andere branchen bei denen weit mehr umweltverschmutzung betrieben wird.

Da gebe ich dir Recht! Ich hatte auch nicht vor, diesen Nebenaspekt, der mir, wie bereits oben geschrieben, noch mit einfiel, hier zum zentralen Thema werden zu lassen!

 

[Andrew Spoon]

rodec mixer + cdj 1000 oder 1210er wo ist das problem?

 

[ads disco kid]

Ich find das mit dem Umweltgedanken gar nicht mal so schlecht, ich denke viele haben das noch nie bedacht.
Aber ausweiten muß man das jetzt nicht.

Soll eigentlich kein rumgenögel sein sondern eher mal die frage wie wir uns sehen. Was andere von diesen Technikwahn halten. Warum von bestimmten Firmen ohne zu hinterfragen immer alles gut ist obwohl wir diese Funktion im endeffekt garn nicht gebrauchen, die das Neugerät mitbringt und bedenken los gekauft wird auch wenn´s 2000€ kostet obwohl wir mit weniger funktionen das gleiche erreichen.

Ich möcht ja nicht sagen das es keine Leute gibt die mit einem DJM2000 und CDJ2000 nicht hammer sets machen und alles nutzen aber das sind doch meiner Erfahrung eher wenige.

Klar gibts Alternativen aber die meisten DJ die ich in letzter Zeit gesehen habe waren dem Technikwahn erlegen Das Equiment an besten von Pio ( weil ja Industriestandart ) hochlobten mit den Funktionen prallten aber im Endeffekt eigentlich nicht mehr das taten was ich auch mit meinen Equiment anstellen kann.

 

[MrPopmusik]

ich verstehe den sinn in diesem rumgenörgele einfach nicht ...

+1 in bezug auf 'was die technik kann'

@ads...

'rege' dich nicht so über die dj-honks auf, die dank der technischen möglichkeiten ihr unfähigkeit verschleiern und helden sind - lohnt sich nicht

nur weil sooo viele controller+SW benutzen sind nicht alle honks ;-)
da gibt es viele die du direkt vom conntroller an cd oder vinyl ran stellen kannst (auch ohne efx & co) und die dir ein super set in deine ohren bringen (auch mit fremden platten/cd's, wenn man ihnen das richtige regal zuweist ;-) ).

und es gibt viele die die SW-technik richtig gut nutzen und geil live auflegen/remixen usw. - wäre bei so vielen auflegeformen/soundgestalltung <musikalisch gesehen> ohne die technik gar net so möglich.

vergess einfach die honks unter den digital-dj's die du hörst, die gibt es auch mit vinyl oder cd ;-)

---------

ein vinylist

 

[ads disco kid]

Wie gesagt es geht hier nicht um die Geschicht das es nicht Leute gibt die damit super Remixen es darum das viele immer nur noch dem Markt nachlaufen und selbst wenn sie nur Bedroomer sind dieses haben müssen obwohl sie das nicht nutzen.
Zu nennen wäre da z.b halt der Effektwahn im CD Player Im Mixer in der Software und dann noch extern. Wer braucht das. Meiner Meinung macht das die Gräte nur unnütz teuer.
Das Geld könnte man sich sparen.

 

[Gehörsturz]

bestes beispiel bei mir... jockey 3 verkauft und n k2 da stehen... und ich mach nix anders

60% platz gespart und n haufen kohle.

 

[Andrew Spoon]

auf sämtlichen professionellen cdjs gibt es keine effekte mehr. effekte auf mixern sind gang und gebe und auch berechtigt, legt ja nicht jeder mit software auf. software effekte sind oft anders in der Handhabe als aufm Mixer und außerdem braucht man dann noch extra hardware. ich benutze die effekte vom trekker nur in verbindung mit den dicern und dem dj techtools mapping, alles andere läuft auf dem evo wesentlich intuitiver und angenehmer im handling.

 

[ads disco kid]

Ok ja hast recht auf den großen neuen CDJ gibts Effekte in dem sinne nicht mehr.

Das man unbedingt Effekte im Mixer braucht sei dahin gestellt ich zu minder´stens brauch sie nicht, nur nen Filter is ganz nett.
Ja klar wenn im Mixer Effekte intregiert sind braucht man kein eigenes Effektgerät, aber dann hat auch jeder die gleichen was unter umständen dann irgendwie in den Sets unterschiedlicher DJ austauschbar sind wärend verschiedene Effektgeräte auch eine gewisse abwechslung sorgen oder auch unverwechselbar machen.
Ich weiss noch die Zeit des ewigen flangers am DJM das warf definitive nervig und eintönig.

 

[Andrew Spoon]

naja wenn du nurn filter willst gibt es genug von A&H oder Dateq oder auch Mackie. Grundsätzlich stimm ich dir bei austauschbarkeit der effekte bei den meisten mixern aber zu, aber deshalb hab ich ja auch nen evo5 und kein anderen mixer.