Für alle Künstler u. Produzenten: GEMA-Freistellung

[Mando]

Holla,

so nachdem ich jetzt von unserem Hausanwalt nähere Infos bekommen habe, gebe mich mal hier privat die Info für alle Künstler u. Produzenten weiter, die selbst Musik machen und ihre Tracks ins Internet stellen (keine rechtliche Gewährleistung auf diese Infos!):

1.
NUR GEMA-freie Songs können und müssen freigestellt werden.

2.
Artists die GEMA-Mitglieder sind müssen ihre Tracks runter nehmen oder ihrerseits die Gebühren zahlen. Eine Freistellung für GEMA-Mitglieder ist NICHT möglich.

3.
Wenn ein Nicht-GEMA-User bereits eine Freistellung der GEMA hat, gilt diese für jegliche Nutzung im Internet.

4.
Man richtet an die GEMA www.gema.de ein formloses Schreiben, indem man alle Künstlernamen, die Titel und der Ort dieser Stücke angibt, mit der Versicherung, selbst kein GEMA-Mitglied zu sein und diese Freistellung der genannten Tracks im Internet beantragt.


Liegt kein Freistellungs-Antrag über den jeweiligen Künstler bei der GEMA vor, sendet die GEMA dem Inhaber bzw. den Anbieter der Seiten dieser Tracks eine vorläufige Rechnung. Diese muss dann widerum im Sinne eines Regresses mit dem Gegenbeweis der GEMA-freien Tracks belegt werden.
Auf gut deutsch -> Stress (vor allem für alle Foreninhaber und Künstler-Portale)


Das einzige, was jetzt noch als offene Frage gilt, ob diese GEMA-Klausel bei Nicht-GEMA-Mitgliedern ausser Kraft tritt, wenn man seine Tracks unter der Creative Commons Lizenz stellt -> www.creativecommons.org/audio

Genauso bleibt noch offen, ob ich als NIcht-GEMA-Mitglied bei jeden weiteren neuen Stück extra nochmals diese Freistellung beantragen muss (was natürlich Stress bedeuten würde)

Aber da werd ich mich noch schlau machen (ich rufe morgen direkt bei der GEMA an und stelle all meine offenen Fragen) und darüber berichten.

ciao ciao

Armando

 

[Argon]

Danke für die Info!

Ich war bisher ja immer noch zu faul meine olle Mitgliedschaft zu kündigen....
Jetzt aber weiss ich warum. Morgen geht ein Einschreiben raus.

Grüße, Georg

 

[Mando]

Heutige Heise Meldung:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/64843

 

[steki]

Genauso bleibt noch offen, ob ich als NIcht-GEMA-Mitglied bei jeden weiteren neuen Stück extra nochmals diese Freistellung beantragen muss (was natürlich Stress bedeuten würde)

leider ja...ich als labelbesitzer muss über jeden einzelnen track oder jede release egal ob platte oder internet eine freistellung beantragen
bisher dachte ich das liegt daran, das ich ein label bin, und die in erster linie
denken ich will damit geld verdienen, scheinbar trifft das aber jeden der mit
diesen verbrechern nichts zu tun haben will.

das ist zum ****en...zumal die wie ich schnmal erwähnte ein verein und nchtmal
ein staatliches organ sind

 

[Mando]

Ich versuche nun seit Stunden die GEMA telefonisch zu erreichen und anscheinend rauchen bei denen derzeit die Leitungen oder sie haben einfach den Hörer daneben gelegt.

Nunja, ich versuche es einfach mal weiter.

Ich hoffe, dass ich bezüglich CC heute noch Infos darüber bekomme, inwieweit die Netlabels mit der CC Lizenz vor der GEMA geschützt sind.

 

[steki]

Vielleicht sollte man mal ne aktion gegen die GEMA starten indem man mal ans bundesverfassungsgereicht deren Verbrecherische methoden anprangert...
ich bin sowieso grade in Angriffslaune

 

[Mando]

Nachdem die Leitungen bei der GEMA weiterhin bis zum Abwinken ständig belegt sind, werde ich nun meine offenen Fragen per Email zusenden und hoffe, dass ich als "Künstler" somit aufgeklärt werde.

Das zum aktuellen Stand.

Seitens CC hab ich bisher noch keine Info erhalten.

Traurig genug, dass man sich nun als Betroffener auch noch selbst um die Infos kümmern muss und es darüber weder Presse-Erklärungen, noch offene Briefe seitens der GEMA gibt.

 

[steki]

ist doch wie beim finanzamt...die haben sogar die order auf fragen nicht zu antworten bzw. nur zu sagen, das das in den allgemeinen gesetzestexten steht(glück dem, der dann einen guten sachbearbeiter hat), unwissenheit schützt in deutschland eben nicht vor strafe.

 

[Pete]

Habe gerade folgendes gelesen:
http://www.netzwelt.de/news/72701-gemapanik-25000-euro-fuer-promodownloads.html

Bin verwirrt, was jetzt überhaupt richtig ist.
Ich hoffe das klärt sich bald auf.

Nebenbei gesagt, geht mir die Monopolstellung und das arrogante Verhalten der GEMA tierisch auf den Sack.

Gruß,Pete

 

[Ag3nt]

Ja das mit der GEMA ist ne Sache für sich. Aber ich mein:

Wer beispielsweise eine Hand voll seiner Songs als Stream auf seiner eigenen Webseite anbietet, muss dafür pauschal 25 Euro pro Jahr zahlen.

Ist doch noch fair. 25 Euro im Jahr, dass kann sich doch noch jeder leisten. Und ich mein:

Die 25-Euro-Regelung gilt nämlich nur für Streams, die auf nicht-kommerziellen Webseiten angeboten werden. Wer über seine Webseite auch CDs oder Merchandising verkauft, braucht eine kommerzielle Lizenz. Selbst ein simples Werbebanner gilt bereits als Kommerz. Auch das Anbieten von kostenlosen MP3-Downloads ist nicht über die pauschale Lizenz gedeckt. Statt dessen werden wie bei Download-Shops Zahlungen pro Zugriff fällig – das kann auf Dauer teuer werden.

Das ist ja verständlich, denn wenn jemand professionell seine MP3s verkauft wird Mitglied der GEMA und wird dadurch ja auch geschützt. Es hat Vor- und Nachteile. Je nachdem wie man es sieht. Klar ist es ein bischen übertrieben, aber die GEMA will uns Musiker irgendwo nur schützen.

 

[JOS]

da frag ich mich was soundclick.com und co macht.. hab da auch meine Sachen.. und mach auch leasing usw. also verdiene da schon indirekt Geld mit. Auch wenn das nur kleine Beträge sind... aber will gar nich wissen was ich als gema mitglied da zahlen müsste.. naja zum glück bin ich ja keins

und solang die mir keinen Stress machen ist mir das auch wurscht

 

[Argon]

Hallo Agent!
Und nun noch mal gaaanz langsam:

Ist doch noch fair. 25 Euro im Jahr, dass kann sich doch noch jeder leisten. Und ich mein:

Woher, bitte hast Du jetzt die Information? Einfach ein Zitat ohne Quellenangabe hier reinzustellen bringt dem Leser garnix. Des weiteren nochmal die Frage: wieso sollte ich an irgendjemanden dafür Geld bezahlen sollen, wenn ich meine eigene Musik veröffentliche? Und womöglich noch als Nicht-Gemamitglied? Ob nun 25 oder 25000 Öre ist mir da völlig schnurz. Ich bezahle meinen Hoster für den Webspace und den Traffic und gut ists. Oder soll das jetzt ne Art Veröffentlichungssteuer werden?

Das ist ja verständlich, denn wenn jemand professionell seine MP3s verkauft wird Mitglied der GEMA und wird dadurch ja auch geschützt. Es hat Vor- und Nachteile. Je nachdem wie man es sieht. Klar ist es ein bischen übertrieben, aber die GEMA will uns Musiker irgendwo nur schützen.

Bitte wie meinen? Nur weil ich meine Musik verkaufe, werde ich Mitglied in der Gema? Sozusagen automatisch?
Nö der Herr. In der Gema wird man auf Antrag Mitglied und muss dafür Geld bezahlen. Und geschützt hat mich die Gema in all den Jahren eigentlich nie vor irgendwas. Ja, als Band musste dann für die eigenen Auftritte Geld bezahlt werden - für das Spielen der eigenen Musik. Und nun wollen die weiter an meiner Musik mitverdienen ohne eine geringste Gegenleistung. Was soll das?
Bevor Du Dich hier über die Gema auslässt, solltest Du Dich vllt. erstmal Kundig machen, was Sparten, Ausschüttung und Verteilungsschlüssel angeht.

//edit: ich sehe, Du beziehst Dich offensichtlich auf den Artikel von Janko Röttgers in der 'netzwelt'. Und der bezieht sich ausschliesslich auf Gema-Mitglieder.

Grüße, Georg

 

[technix]

Klar ist es ein bischen übertrieben, aber die GEMA will uns Musiker irgendwo nur schützen.

Die GEMA ist keineswegs dazu da, einen Künstler zu schützen (Oder hab ich da war falsch verstanden ?)

 

[Gast9125]

@technix:
Jop, stimmt

Allgemeine Hinweise:

• GEMA schützt nicht die Musik der Komponisten.
• GEMA vertritt nur Komponisten, nicht die Interpreten, für diese ist die GVL zuständig.

Quelle

 

[Ag3nt]

Hab mich tatsächlich auf den Beitrag bezogen @Argon

Aber bislang hab ich noch nichts veröffentlich, daher muß ich ganz klar sagen das ich fast null ahnung von hab aber wie gesagt hab mir den Artikel durchgelesen und dann versucht meinen Sempf hinzuzugeben

 

[d´birch]

Ich weiss ja nicht ob ich mich jetzt vieleicht zu weit aus dem Fenster lehne aber:

Ich werde meine selbstproduzierte Musik als nicht GEMA Mitglied weiterhin selbst vertreiben. Ob ich nun Geld damit verdiene oder Sie verschenke - die GEMA bekommt da kein Geld von mir. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sie das überhaupt wollen. Wenn doch, werden Sie zumindest keine rechtliche Möglichkeit haben, dies von mir einzufordern.

Christian

 

[JOS]

Ich weiss ja nicht ob ich mich jetzt vieleicht zu weit aus dem Fenster lehne aber:

Ich werde meine selbstproduzierte Musik als nicht GEMA Mitglied weiterhin selbst vertreiben. Ob ich nun Geld damit verdiene oder Sie verschenke - die GEMA bekommt da kein Geld von mir. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sie das überhaupt wollen. Wenn doch, werden Sie zumindest keine rechtliche Möglichkeit haben, dies von mir einzufordern.

Christian

hehe da bist du nicht der einzige.. ich mach das ganz genauso

aber wenn du gut bist kommst du irgendwann zu dem Zeitpunkt wo du GEMA Mitglied werden wirst, da dir sonst einiges an Kohle durch die lappen geht

Ausserdem ist das glaub ich auch noch so ne Sache mit der Sicherheit... als GEMA Mitglied ist man schon rechtlich besser abgesichert.

 

[Pete]

Hat sich hier noch irgendwas ergeben?
Oder ist das Thema wieder aus der Welt?

Bevor der Thread ganz untergeht.

 

[urbanbassblazer]

Hallo!
Wie ist das in Österreich ?
mfg Urban Bassblazer

 

[Mando]

So, nachdem jetzt einige Zeit vergangen ist, wollte ich nur kurz den aktuellen Stand kund geben, nicht dass es den Eindruck macht, das Thema wieder unterm Teppich zu kehren:

1. Weder die GEMA, noch die Creative Commons Leute haben mir bis Heute meine Email Anfragen beantwortet.

2. Eine Weiterleitung an Presse u. TV bewirkte bis Heute überhaupt kein Feedback, obwohl ich sogar meine Telefon-Nummer als Kontakt angegeben hatte.

Anscheinend ist das Thema so heikel, dass darüber irgendwie keiner so recht berichten möchte.

Enttäuschend auch, das ich von Niemanden bisher ein Feedback erhalten habe.


Daher kann ich nur in dem Falle empfehlen:

Lasst alles beim Alten.

Jeder, der kein GEMA-Mitglied ist, soll weiterhin seine GEMAfreien Produktionen im Internet anbieten.

Sollte man GEMA-Mitglied sein, kann man unter fremden Projektnamen, die nicht bei der GEMA gemeldet sind, sein nicht registriertes Material im Internet anbieten.

Reagiert erst darauf, wenn eine schriftliche Abmahnung seitens der GEMA kommt. Alles andere ist nicht rechtens.

Verlasst Euch nicht auf telefonische Anfragen, denn rechtsgültig sind nur schriftliche Vorlagen und Gesetze.

Wie sich herausgestellt hat, bekommen verschiedene Leute entsprechend verschiedene Aussagen von deren Mitarbeiter, die teilweise nicht einmal mit den Begriffen "Netaudio" etwas anfangen können.

DJ-Mixe wie gehabt, nur unter Passwort anbieten oder bei der GEMA für 300 Euro im Jahr anmelden, wenn diese frei zum Download angeboten werden sollen.
Die günstigere Variante ist die Bereitstellung zum Hören seiner Mixe, vergleichbar einem Webradio.

Sollte ich neues erfahren, werde ich es natürlich hier kund geben.

ciao ciao

Armando

 

[Mando]

http://www.netzwelt.de/news/72701-gemapanik-25000-euro-fuer-promodownloads.html

 

[technix]

1. Weder die GEMA, noch die Creative Commons Leute haben mir bis Heute meine Email Anfragen beantwortet.

2. Eine Weiterleitung an Presse u. TV bewirkte bis Heute überhaupt kein Feedback, obwohl ich sogar meine Telefon-Nummer als Kontakt angegeben hatte.

Ehrlich gesagt: Das hätte ich dir gleich sagen können
Aber versteh das bitte nicht falsch, ich freue mich natürlich sehr dadrüber, dass du dir soviele Mühe machst und vorallem uns auch informierst.

grüße technix

 

[Mando]

Wie ich jetzt erfahren habe, hüllt sich derzeit deshalb jeder in Schweigen und berichtet nicht über diese Mißlage, weil jeder dem Entschluss der Europäischen Kommission abwartet, wie das Urteil über GEMA-Monopolstellung etc. ausfallen wird.

Auf gut deutsch hat man mir vermittelt, dass deshalb kein Medium darüber berichten möchte, aus der Angst heraus in ein Fettnäpfchen zu treten, weil es bis dato noch keine klaren Regelungen gibt.

Siehe hier die letzten News von der EU:
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/64843&words=GEMA

 

[smallville]

Hallo!

Habe diese Diskusion verfolgt und wollte noch ergänzen, dass es bei der Einführung einer EU-weiten Lizenz nicht zwingendermaßen zur Zentralisierung der Datenbankbestände kommen muss. In der Empfehlung ist in der 2. Alt. davon die Rede "die Zusammenarbeit zwischen Verwertungsgesellschaften zu verbessern, damit jede in der EU ansässige Gesellschaft EU-weite Lizenzen für das gesamte Repertoire der anderen Gesellschaften erteilen kann". Damit ist gerade nicht eine Zentrale Instanz zur Erfassung der Daten gemeint, sondern eine engere Zusammenarbeit und Ergänzung der Datenbanken der im EU-Gebiet ansässigen Gesellschaften. Mit der Lizenzierung sind dann die Gesellschaften beauftragt.

Als 3. Alt. sieht die EU-Kommission eine EU-weite Direktlizenzierung durch die Rechteinhaber (Musiker/Produzenten/Labels) selbst vor. Diese gehen dann zu einer Verwertungsgesellschaft ihrer Wahr und beauftragen diese mit der EU-weiten Rechteverwertung bei der Online-Nutzung ihrer Musikwerke. In diesem Falle hätte der Rechteinhaber die Auswahlmöglichkeit zu wem er geht und es käme zur gegenseitigen Konkurrenz der Verwertungsgesellschaften. Das Monopol der GEMA wäre faktisch aufgehoben. Zu sagen wäre auch noch, dass Empfehlungen/Stellungnahmen der Kommission rechtlich unverbindlich sind und allenfalls als Auslegungshilfe herangezogen werden können.

Die Infos habe ich aus dem Heiseartikel genommen, der weiter oben verlinkt ist.

Inwiefern sich das zum Vorteil oder Nachteil der Künstler und Labels beim Vertrieb von Musik im Internet auswirkt bleibt abzuwarten.

 

[Mando]

Inwiefern sich das zum Vorteil oder Nachteil der Künstler und Labels beim Vertrieb von Musik im Internet auswirkt bleibt abzuwarten.

Es geht lediglich darum, ob die GEMA weiterhin ihre Monopolstellung in Deutschland behalten darf.

Letztendlich werden dann alle GEMA Gesetze und Vorschriften ungültig, wird die Auswahl der Verwertungsgesellschaft in Europa freigestellt.

Dann müssen entsprechende _einheitliche_ inner-europäische Regelungen und Gesetze neu geschaffen werden bzw. klar deutlich gemacht werden, dass jeweils die Regelungen der jeweiligen Verwertungsgesellschaft gelten, bei der man gemeldet ist.

Es ist deshalb wichtig, da jede Verwertungsgesellschaft andere Gebühren und Abgaben verlangt.

Es ist auf jeden Fall von Vorteil, egal wie das Urteil ausfallen mag, da alle Künstler, die bisher über deutsch ansässige Labels releast haben, von der GEMA abhängig sind und somit gebunden.

Ebenso diese Bindung, dass GEMA Mitglieder keine Tracks im Internet kostenlos zur Verfügung stellen dürfen.

Zugleich wäre es eine Auswirkung auf alle in Deutschland ansässigen Webradios und alle Medien, die bisher GEMA Material veröffentlicht haben.

Genau DARUM gehts.

Ausgeschlossen ist natürlich die Schweizer SUISA, die nicht an Europa angeschlossen ist und weiterhin gültig ist.