Fragen zum Denon SC6000 Prime

[DeeJay Sharty]

Hallo Leute!

Ich hatte vergangenes Wochenende einen Gig in einer kleinen Dorf Disco bei uns in der Gegend und durfte/musste dort mit den SC6000 Prime spielen. Mal ganz davon abgesehen das ich von Zuhause und dem Club wo ich normalerweise spiele Pioneer Geräte gewohnt bin und ich die SC6000 Prime nur von Bildern kenne war mir einiges an den Playern unklar.

1. Warum sind bei den Denons manche "wichtige" Funktionstasten nicht vorhanden bzw. nur mit den Performancepads Steuerbar?
Ich hatte den ganzen Abend Probleme damit ein, für mich, akzeptables Set hinzubekommen weil Tasten fehlten oder diese mit den Performancepads zu Steuern waren. In 90% meiner Titel habe ich mehr als einen Cue point, bei den Pioneer Playern habe ich da
seit der Einführung der CDJ 2000 (non NXS) 2 Pfeiltasten mit denen kann ich zwischen den Cuepoints hin und her skippen. Bei den Denons geht das offenbar nicht. Das gleiche gilt für Hotcue Tasten. Bei den Pioneer liegen die ganz offensichtlich neben dem Display
und beim CDJ 3000 liegen die offensichtlich zwischen Display und Jogwheel. Bei den Denon sind die, vermute ich, wieder mit den Performancepads Steuerbar. Genau sagen kann ich es nicht weil ich es einfach nicht heraus finden konnte.

2. Warum ist der Touchscreen so extrem empfindlich?
Die Suchfunktion ist ja Komplett anders zu den Pioneer Geräten. Bei den Pioneer muss ich teilweise nicht mal hinsehen und komme zur suche. Wenn das jemand bei Denon Geräten kann der hat meinen vollsten Respekt. Was mich aber zur Weißglut brachte ist das
extrem Empfindliche Display. Das dürfte auch einen Befehl ausführen wenn eine Fliege darauf landet. Bei mir darf das ruhig etwas weniger empfindlich sein auch weil ich gelernter Schmied bin und diesen Beruf immer noch ausübe. Touchdisplays habe ich schon so
manche zerdrückt, und um so empfindlicher es ist um so schneller sind diese auch kaputt.

3. Warum behaupten manche das die SC6000 Prime Tracks schneller laden als die CDJ 3000?
Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen ganz im Gegenteil, die Denons brauchten sogar länger als meine CDJ 2000 (non NXS). Was ich schon positiv sagen muss die Denons arbeiten einwandfrei mit einer RB Datenbank. Aber die Ladezeiten habe ich nicht
verstanden. Das dauerte gefühlt eine Ewigkeit bis der nächste Titel geladen war und noch ein paar sekunden länger bis die Waveform geladen war. Generell habe die SC 6000er den ganzen Abend herumgezickt. Display eingefroren bzw. kurz schwarz, Link
unterbrechungen mit Emergency Loop und lauter so sachen die einen ersten aus dem Konzept werfen und zweitens einem die Lust am Spielen vergeht.

Ich weiß jetzt nicht so recht was ich von den Dingern halten soll. Haben diese Probleme alle SC6000 Prime oder waren es nur speziell diese 2 Player? Ich war noch nie ein besonderer Freund von den Denon DJ Geräten aber bei diesen beiden Playern hat sich mir die Frage aufgedrängt: Haben diese Player überhaupt eine Daseins Berechtigung?
Ein ähnliches Problem mit einem eingefrorenem Display hatte ich auch mal mit einem Pioneer CDJ 2000 NXS. Das habe ich dem Betreiber des Clubs gesagt worauf dieser ins Lager verschwand und einen Ersatz Player holte. Somit war für mich die Sache erledigt. Selbes hatte ich auch letztes Wochenende gehofft als ich das dem Betreiber sagte. Seine Antwort war: Damit musst du schon selber klar kommen. Ja richtig dort spiele ich kein zweites mal.


Vielleicht kennt ja jemand von euch diese Probleme auch und kann mir da eine kurze Denon einschulung geben!

Vielen Dank

Sharty

 

[RAC]

Vielleicht kennt ja jemand von euch diese Probleme auch und kann mir da eine kurze Denon einschulung geben!

wozu? du willst doch dort nicht mehr spielen und nach deiner schilderung dir wohl kaum welche kaufen

 

[DeeJay Sharty]

Das nicht, aber sollte es wieder einmal vorkommen das ich auf solchen Playern spielen muss, dann wäre es schon hilfreich zu wissen wo ich Funktionen finde die nicht offensichtlich da liegen.
Ich persönlich habe den spontanen Umstieg von Pioneer auf Denon als extrem herausfordernd empfunden.

 

[Netwizard]

Für spontane (Selbst-)Hilfe eignet sich ein Blick in die Bedienungsanleitung.

 

[DeeJay Sharty]

Für spontane (Selbst-)Hilfe eignet sich ein Blick in die Bedienungsanleitung.

Ja das ist schon Richtig! Aber die hatte der Betreiber selbst nicht da weil es Leihgeräte waren und der Verleiher offenbar davon ausgegangen ist das sich ein DJ mit allem auskennen muss. Internet war auch keine Option weil diese Disco in einem Funkloch steht und es nicht mal WLan gab! Also quasi Steinzeit.
Ja ich könnte mir die Bedienungsanleitung jetzt durch lesen aber bis das Wissen zum Einsatz kommt habe ich es wahrscheinlich wieder Vergessen!

 

[Netwizard]

Oder jetzt runterladen und das .pdf auf dem Handy speichern.

 

[Frank Forest]

Hallo DJ Sharty,
ich bin nett und beantworte dir kurz deine Fragen:
1. Denons Konzept war schon immer weniger Tasten, dafür mehr Touchscreen - in IPhone Qualität - Pioneer war da bisher mehr Android - wobei ich Android bevorzuge.
Cue Punkte gibt es bei Denon DJ nicht, somit kann ich auch keine laden, es gibt nur die Hot Cues und Hot Loops - wäre für mich ebenfalls gewöhnungsbedürftig, weil ich ebenfalls gern damit arbeite.
Die Hot Cues und Loops findest du unten, dafür gibt es den Knopf "HOT CUE", sowie LOOP, mit Roll und Slicer kannst du entsprechende Performance durchführen allerdings nichts mit deinen Hot Cues/Loops machen.
Ansonsten findest du diese ebenfalls alle in einer Reihe, so wie beim CDJ 3000.
2. Der empfindliche, multigesten Touchscreen soll genau so leichtgängig wie ein Smartphone sein und wird normalerweise als der Vorteil von dem Player gesehen.
3. Der Prime muss die Tracks erst in seine Wellenform umwandeln und analysieren, beim nächsten Laden sind sie dann genau so schnell da wie beim CDJ 3000. Eine sehr gute Funktion, ansonsten würdest du das gleiche sehen wie beim CDJ 3000, wenn du einen Stick ohne Bibliothek oder nur mit Denon Bibliothek einstecken würdest und zwar nichts, nur die Tracks ohne irgendwelche Wellenformen oder Hot Cues.

Neustarten hilft bei allen Playern in der Regel und für den Preis von 2 Denons bekommst du einen Pioneer CDJ 3000 und hast bei Denon dann sogar 4 Decks, somit wäre das ein sehr großer Vorteil im Vergleich zu Pioneer.
Das der Betreiber sagt, das du die Technik kennen solltest wenn du (vorher?) über das Set vor Ort informiert wurdest, finde ich okay - ich würde mich entweder informieren oder mein Zweitsetup mitbringen (XDJ-RX2).

 

[Goldparmaene]

2. Warum ist der Touchscreen so extrem empfindlich?

Die Touchscreens zeigen für mein Empfinden keinerlei Auffälligkeit, was ihr Ansprechverhalten angeht; sie tun exakt das, was ich erwarte. Jedoch habe ich die Schutzfolien auf den Displays belassen. Vielleicht sorgen diese dafür, dass die Screens etwas weniger empfindlich reagieren?

 

[DeeJay Sharty]

Das der Betreiber sagt, das du die Technik kennen solltest wenn du (vorher?) über das Set vor Ort informiert wurdest

Das wurde ich eben nicht! Mir wurde vom Betreiber gesagt das sie nur mit Pioneer Arbeiten und es sind 2 CDJ 2000 NXS2 da. Und als ich da ankam Standen da die Denons verlinkt mit einem DJM 900 NXS2. Zumindest am Mischer war alles klar. Aber der Betreiber meinte als DJ sollte man sich mit allem auskennen und Spielen können. Ich habe aber bereits von einem Kollegen erfahren das die das immer so machen und das eigentlich keiner der dort mal gespielt hat wieder dort spielen will.
Alleine schon das die Player mit dem Pioneer Mischer verlinkt waren kam mir etwas komisch vor, aber gut im großen und ganzen war es für den Betreiber und die Gäste ausreichend und das ist auch das was am ende des Tages zählt wenn alle (außer dem DJ) glücklich sind.

Jedoch habe ich die Schutzfolien auf den Displays belassen.

Schutzfolien waren bei diesen Geräten keine mehr dran vielleicht auch deswegen. Komisch war das man das Display nicht mal ordentlich berühren musste hat er den Befehl schon ausgeführt.

 

[Redface]

Aber der Betreiber meinte als DJ sollte man sich mit allem auskennen und Spielen können.

Damit hat der Betreiber absolut recht.

 

[Venom]

Hmm, das liest sich für mich nach einem reinen Rant-Thread. Offenbar bist Du einfach zu sehr deinen CDJ-Workflow gewohnt und wolltest/konntest Dich nicht auf die SC6000 einlassen. Die übrigens in nahezu allen Belangen einfach deutlich besser sind als die alten Nexus-Möhren. Mit dem CDJ-3000 hat Pioneer dann wieder gut aufgeholt, dafür sind die aber noch teurer geworden, trotz Wegfall des Laufwerks.

- Das mit den Hot Cues vs Memory Cues ist Geschmacksache. Ich fande das Memory Cue Konzept schon immer Banane und umständlich, zumal Pioneer der einzige Hersteller ist, der das benutzt. Habe lieber unter dem Jog Wheel acht geile RGB-Pads, mit den ich meine Punkte instant anspringen kann.

- Das mit dem Touchscreen kann ich nicht mal ernstnehmen. Denn der 'Touchscreen' beim Nxs2 (wie auch Rx2 und XZ) ist eine absolute Beleidigung. Wie man darauf "blind" suchen soll und beim kapazitiven, 3" größerem Glasdisplay des Denons nicht, ist mir ein absolutes Rätsel.

- Dein dritter Punkt ergibt null Sinn. Zunächst einmal haben die Denons keinen "Emergency Loop" wie die Nexuse mit ihrem lächerlich kleinen RAM, sondern sie puffern immer den vollen Track. Selbst wenn Du den USB-Stick rausziehst spielt der SC den Track komplett durch. Die Ladezeiten bei den alten Nexus Teilen war vorallem wenn Hot Cues gespeichert waren elendig langsam, weil er sie nacheinander vorladen musste. Beim Denon ist das instant. Vorallem wenn man dafür Engine genutzt, wofür sie auch primär ausgelegt sind. Du hättest deine RB Datenbank mit wenigen Klicks am Rechner vorher in Engine portieren können, wolltest es aber offenbar nicht. Aber auch ganz ohne Vorbereitung erstellen sie dir trotzdem eine Waveform, BPM und sogar Key. Das kann selbst der 3000er bis heute nicht, das mal so als Denkanstoß.

Ich war noch nie ein besonderer Freund von den Denon DJ Geräten

Genau darin liegt die Krux: Du lässt dich erst gar nicht auf ein anderes Konzept ein. Alle SC6000 (und SC5000) Besitzer die ich kenne sind mit ihren Geräten sehr zufrieden. Alle haben sie vorher CDJs oder Controller gehabt. Klar, Kleinigkeiten gibt man immer, das ist bei den CDJs aber nicht anders. Bei den Denons hat man wenigstens das Gefühl, etwas für das Geld zu bekommen und es werden auch viele Jahre nach Release noch ganz neue Features nachgereicht, für lau. Bei Pioneer denke ich mir immer, dass man 50% nur für den Namen und Clubstandard-Mantra zahle. Der 1000Mk3 war noch wenigstens gebaut wie ein Panzer, der 3000er fühlt sich auch wieder gut an, aber alles was dazwischen kam - gruselige Plastikbomber.

Nimm nächstes Mal lieber deinen RX mit. Generell gilt: Vernünftige Vorbereitung ist alles. Hier lag der Fehler bei Dir und nicht bei den Decks, sorry.

 

[RAC]

Du hättest deine RB Datenbank mit wenigen Klicks am Rechner vorher in Engine portieren können
...
Vernünftige Vorbereitung ist alles. Hier lag der Fehler bei Dir und nicht bei den Decks

nein und nein. er wußte es im voraus ja nicht:

Mir wurde vom Betreiber gesagt das sie nur mit Pioneer Arbeiten und es sind 2 CDJ 2000 NXS2 da. Und als ich da ankam Standen da die Denons

erstmal lesen bevor man antwortet ist eine genau so gute idee, wie eine gute vorbereitung der usb sticks

 

[Venom]

Okay, mea culpa. Das hatte ich tatsächlich falsch gelesen. Dann lag das Problem an der Kommunikation zwischen VA und DJ. Ohne Ankündigung das zugesagte Setup gegen ein anderes zu tauschen, geht gar nicht.

Ändert an meinen übrigen Punkten bzgl. den Cues, Touchscreen und Stabilität jedoch nichts.

 

[DeeJay Sharty]

Damit hat der Betreiber absolut recht.

Sehe ich nicht so! Da bei uns im Umkreis von ca. 100km jede noch so kleine Disco (außer dieser) Pioneer Geräte stehen hat, ist das bei uns der Club Standard. Ich kann ja auch nicht von einem Vinyl DJ, der noch nie mit Digitalen Mediaplayern gespielt hat, verlangen das dieser kommt den Stick ansteckt und losgehts!

Nimm nächstes Mal lieber deinen RX mit.

Welchen RX?

OK! Ich werde mir einen zweiten Identischen Stick für Denons Anfertigen und mit den Denons etwas üben. Ein Kollege von mir hat sich gestern 2 Denons geholt (SC5000) (Prime?) die kann er mir leihen zum üben. Sind zwar die "alten" Modele aber am Workflow sind die Hoffentlich nicht so viel anders wie die SC6000Prime.

 

[Skaratak]

Dein Abend ist in der Tat recht unglücklich verlaufen. Keine Ahnung, was der Betreiber sich dabei gedacht hat. Den Decks selber kann man die Schuld nicht zuschieben. Ich habe an verschiedenen EngineOS-Systemen aufgelegt (selber verwende ich z.Z. den SC Live 4) und bisher gab es, außer kleinerer Bugs, keinerlei Probleme. Auch Sets von 6-7h waren bisher kein Problem. Alles stabil und smooth.

Ja, das mit dem zweiten Stick ist eine gute Idee. Es reicht ja auch, wenn Du Deine bisherige Kerndatenbank mit den wichtigsten Tracks 1x analysierst und fortan parat hast. Bei Bedarf kannst Du Dir spontan immer noch 'nackte' Tracks dazunehmen ohne sie vorher zu analysieren, die der Player trotzdem lesen wird - er muss dann nur eben die Waveform generieren, was ca. 15-25sec pro Track dauert. Starten kannst Du sie aber sofort.

Die SC5000 sind vom Funktionsumfang quasi identisch mit den 6000ern, haben halt ein 7" statt 10" Display, kein Festplattenslot und etwas andere Tasten. Das war's. Das Schöne am Betriebssystem (EngineOS) ist, dass es sich auf sämtlich Denon Geräten (sowie dem Numark Mixstream Pro) nahezu identisch anfühlt. Basiert alles auf demselben Linux Kernel.