Flow, die DJ Software mit Energiefaktor

[Patrick]

Gerade bei Salection auf FB gelesen:

Flow DJ Software von den Machern von Mixed in Key.

Auf den ersten Blick scheint sie echt gut zu sein.

Hier der Link

 

[Bullu]

Wo bleibt denn da das Handwerk?
Das mag für eine 08/15 Party nicht schlecht sein, aber so wie malen nach Zahlen wird damit wohl kein großes Gesamtkunstwerk entstehen und damit etwas wirklich "Gutes", etwas Besonderes, was die Leute berüht.

mfg Bullu

 

[[eibi:kei]]

kein großes Gesamtkunstwerk entstehen und damit etwas wirklich "Gutes", etwas Besonderes, was die Leute berüht.

ich finds immer wieder süß, wieviele dj's sich halt mal viel zu wichtig nehmen :d

klar, guter setaufbau, mixing, trackauswahl. alles wichtig und man sollte spaß dran haben.

aber ich seh mich wahrlich nicht als künstler. ich spiel tracks ab, die andere leute gemacht haben und versuche diese möglichst nahtlos ineinander übergehen zu lassen. diese restliche beweihräucherung ist gelinde gesagt lächerlich.

die paar wenigen leute, die aus alten tracks wirklich neue kunst schaffen kann man doch an zwei händen abzählen. die anderen 95% spielen einfach grundsolide dj sets. nicht weniger, aber auch nicht mehr... auch wenn 95% der leute meinen, sie seien etwas ganz besonderes :d

on topic:

jemand ne idee, wie dieser energy algorithmus funktionieren soll? so wie ich das bei den testtracks sehe, haben die breaks immer sehr wenig energy, die intros und outros sind so im mittleren bereich. da beschleicht einen schon das gefühl, dass da einfach so ne art RMS algorithmus benutzt wird, den nun auch spotify und itunes benutzen oder?
nur hier nicht zum angleichen sondern zum power messen?

 

[Patrick]

Wo bleibt denn da das Handwerk?

Das könnte man ebenso auf Traktor beziehen. Da wäre dann Deiner Meinung nach auch kein Handwerk.

Ich bin auch immer ein Verfechter des Handwerks gewesen, nur kommt man damit Heutzutage nicht mehr weit.

Es gibt zwei Arten von Publikum:
Die einen, denen scheissegal ist, womit die Musik abgespielt wird und die anderen, die den DJ sehen wollen, weil er einen Namen hat. Und selbst bei dem, der den Namen hat, ist dem Publikum das Abspielmedium völlig wurst. Aber jene, die sich darüber aufregen, sind die DJs. Solange ich meinen Job gut mache, kann man einen auf das Handwerk lassen.

Anderes Beispiel:
Ich lege zurzeit noch mit den CDJ1000 auf. Dort kann man sich schön ein Set zusammenschrauben, indem man vorher die Titel der Reihe nach angleicht und sich die Pitchprozente aufschreibt. Wenn ich dieses Set öffentlich spiele, dann brauche ich nur den Pitch auf die Prozentzahl zu stellen und habe praktisch das Beatmatching umgangen. Da ist auch nichts mit Handwerk.

Gehen wir noch einen Schritt weiter:
Ich schraube mein Set mit Ableton zusammen. Dort passt jede Harmonie und jedes Tempo, weil ich die Tracks gewarpt habe. Diese Tracks kann ich einzeln exportieren und auf CD brennen. Dann gehe ich wieder an meine CDJ1000, stelle den Pitch auf Null, weil ja alle Tracks dasselbe Tempo haben, und spiele mein Set. Beatmatching ist auch hier hinfällig.

Wo fängt jetzt Handwerk an und wo hört es auf?

Das soll jetzt keine Vinyl vs. CD vs. Syncbutton Diskussion werden, denn die gibt es hier zuhauf. Es soll ja um diese neue Software sowie deren Nutzen gehen.

 

[mushroom303]

Also der style der Demo GUI ist so minimalistisch ... in monochrom grün würde es mir besser gefallen, so schön retro. Full screen geht nicht . Und die grösste Frechheit ; Internet für Track Analyse. Geht's noch ? Und diese recording your sets Geschichte ist auch komisch . Es wird alles aufgenommen , erst wenn ich save recording to disk drücke wird nee wav erstellt. Hmmm... also werden meine Lieder irgend wo auf einem Server abgelegt mit meiner blut Gruppe und mein mix von vorhin wird auch gleich mit analysiert. Und dann stehen da auf einmal so schwarz gekleidete vor meiner Haustür. Anklage : Verbreitung verbotener Schwingungen die zur Extase führen.

 

[Bran Helicase]

Ich fand die Demo ganz nett, müsste mir mal schnell ein Mapping für den DDJ-SX basteln und testen, hab vorhin nur mit der Maus rumgespielt.
Gibts irgendwo fertige Mappings?

 

[Gast45284]

Immer wieder faszinierend, was ihr alles zu Hause vorbereitet und in der Glaskugel über euren nä. Gig wisst. Bin froh keine Glaskugel zu haben, wo wäre da die Arbeit und die Herausforderung?

P.S.: Wer seinen DJ Rechner gern ins Netz gehen lässt, kann die Software ja mal testen. Für mich schon das Todesurteil schlechthin.

 

[Bullu]

1.Ich gehöre sicher auch nicht zu dennen, die ihr Handwerk besonders gut beherrschen sondern ich bin sicherlich ("noch") einer der größte 08/15 Dj's :d
Aber dennoch bin ich davon überzeugt, dass jedes Set irgendwie doch immer ein persönliche Handschrift trägt und das würde sicher dadurch mehr und mehr verloren gehen.
2. Traktor ist für mich primär dazu da unkompliziert auf seine digitale Tracksammlung zuzugreifen, aber dass das Programm bietet natürlich unzählige Möglichkeiten, die es einem sehr einfach macht "DJ" zu sein.

Aber trotzalledem finde ich geht das mit der tiefgreifenden analyse der Tracks zu weit.

Ich will es aber dabei belassen, da ich glaube der Thread war nicht zu einer solchen Grundsatz Diskussion gedacht


mfg Bullu

 

[TCMuc]

on topic:

jemand ne idee, wie dieser energy algorithmus funktionieren soll? so wie ich das bei den testtracks sehe, haben die breaks immer sehr wenig energy, die intros und outros sind so im mittleren bereich. da beschleicht einen schon das gefühl, dass da einfach so ne art RMS algorithmus benutzt wird, den nun auch spotify und itunes benutzen oder?
nur hier nicht zum angleichen sondern zum power messen?

Find ich auch die spannendste Frage an dem Ganzen.

Edit: Gegen die RMS Theorie spricht, dass einer der Tracks auch im Break Abschnitte mit Level 8 hat.


Was die "wo bleibt das Handwerk" Diskussion angeht: bei mixed in key und diesem Energy-Dings jetzt seh ich das noch weniger als bei Sync.
Die Software liefert halt Vorschläge bzw. zeigt Möglichkeiten auf. Was man draus macht muss jeder immer noch selbst entscheiden.

Da kommt dann für mich auch wieder die Komponente des DJing zum Tragen, die über das rein Handwerkliche hinaus geht.

Denn auch wenn zwei Songs von Tonhöhe und (errechnetem) Energielevel zusammen passen müssen sie in einer bestimmten Situation noch lange nicht (musikalisch) Sinn ergeben.
Gerade auf der Tanzfläche können ja auch gezielte Brüche zur Steigerung der Spannung beitragen.


Also wie immer: nach dem Kochen die Speisen kurz abkühlen lassen, dann verbrennt sich auch keiner die Schn*uze

 

[Jazoo]

Ich finde die Software hat was. Gerade weil man dadurch weitere Kreativität einbauen kann.

Wollte mir die Demo mal laden, aber die ist nicht mehr verfügbar.

Wäre einer von euch so nett und würde die bereitstellen oder ist diese personalisiert?