Electribe ESX - Anfängerfragen

[lehmsen]

Moin,

ich bin seit kurzem im Besitz einer Electribe ESX. Komme damit relativ gut zurecht, für die Zeit, die ich bisher davor saß. Macht echt Laune das Teil und hat schweren Suchtfaktor
Stehe allerdings was den reinen Live-Betrieb angeht noch vor ein paar essentiellen Problemen. Vllt können mir die Pros ja den ein oder anderen Tipp geben.

Manual hab ich studiert. Über eventuell überlese Infos bitte ich hinwegzusehen.

Audio-Input:

Wie lege ich Effekte auf den Audio-Input? Hab z.B. ein Micro am Audio-In und würde auf meine Stimme gerne ein Delay legen. Ist das on-the-fly überhaupt möglich?

Kann ich über den Audio-Input in irgendeiner Form Overdubbing betrieben?
Wieder Beispiel Micro: Ich hab mir nen schönen Pattern gebastelt der mit 8x8 Steps läuft. Würde jetzt gerne REC drücken und Vocals auf den Pattern legen. Die sollen direkt aufgezeichnet werden und beim nächsten Durchlauf des Patterns zu hören sein.
Ähnlich wie die Vorgehensweise beim alten Kaossilator. Neue Spur drauf spielen, Pattern beginnt von vorne, Spur läuft mit.

Generelle Lautstärke des Audio-Ins. Welche Zuspieler benutzt ihr hier? Sounds übers Micro kommen bei mir relativ leise an. Stimmen genau wie zB. Abnahme von Sounds meiner Akustik-Gitarre. Evtl. muss ich hier noch am Micro etwas feilen. Muss man sich immer einen Effekt-Slot für den Compressor freihalten? Ist doch doof.

Was ich auch noch nicht ganz gecheckt hab ist, wie man vernünftig Baselines einspielt. Also Electribe only - ohne externen Synth o.Ä. Was habt ihr da für einen Workflow?
Ich lade mir da ein passendes Sample (irgendeinen Bass) und leg mir den - nach entsprechendem Modding - auf einen Keyboard-Part. Jetzt würd ich gern auf der Klaviatur eine Taste halten - wobei natürlich der Sound auch gehalten werden soll, bis ich den Finger vom Taster nehme. Wie kriege ich das hin?
Oder muss ich wirklich fertige Baselines (inkl. Bassverlauf) als Sample importieren und mit diesen arbeiten?
Verfolge ich hier evtl. völlig den falschen Ansatz und brauch dafür nen externen Klangerzeuger (Synth per Midi-Sync o.Ä.)?

Ich würd die ESX im nächsten Step halt gerne mit Traktor syncen und zusätzlich zum klassischen Auflegen mal ein paar selbstgemachte Beats drunter legen und eben auch - live - mal ne Baseline einspielen oder Vocal-technisch (effektiert) was ins Micro blubbern.

Kommen bestimmt noch paar Fragen mehr

Aber son richtiger ESX-Diskussions-Thread fehlt glaub ich eh noch. Hier ist er

Dank euch & gruß

 

[LoneStar]

Manual hab ich studiert. Über eventuell überlese Infos bitte ich hinwegzusehen.

Lies nochmal, aber gründlicher.

Audio-Input:

Wie lege ich Effekte auf den Audio-Input? Hab z.B. ein Micro am Audio-In und würde auf meine Stimme gerne ein Delay legen. Ist das on-the-fly überhaupt möglich?

Genauso wie auf jeden anderen Part auch - du musst nur den Audio In als Part auswählen.

Kann ich über den Audio-Input in irgendeiner Form Overdubbing betrieben?
Wieder Beispiel Micro: Ich hab mir nen schönen Pattern gebastelt der mit 8x8 Steps läuft. Würde jetzt gerne REC drücken und Vocals auf den Pattern legen. Die sollen direkt aufgezeichnet werden und beim nächsten Durchlauf des Patterns zu hören sein.
Ähnlich wie die Vorgehensweise beim alten Kaossilator. Neue Spur drauf spielen, Pattern beginnt von vorne, Spur läuft mit.

Nein, der SX ist kein Loop-Sampler. Du kannst aber jederzeit alles, was über den ersten (L-R-) Ausgang läuft aufnehmen, auch während ein Pattern läuft. Das Ergebnis ist dann aber ein Sample. Siehe Anleitung Seite 25.

Generelle Lautstärke des Audio-Ins. Welche Zuspieler benutzt ihr hier? Sounds übers Micro kommen bei mir relativ leise an. Stimmen genau wie zB. Abnahme von Sounds meiner Akustik-Gitarre. Evtl. muss ich hier noch am Micro etwas feilen. Muss man sich immer einen Effekt-Slot für den Compressor freihalten? Ist doch doof.

Wenn du die Lautstärke des Audio-In (hoffentlich auf Mic gestellt?) voll aufgedreht hast und es immer noch zu leise ist, dann ist das leider so. Das Mic ist dann halt zu leise für den SX. Du brauchst aber nicht immer einen FX-Slot freihalten: Compressor auf ein Sample legen und Resamplen. Siehe Anleitung Seite 25!

Resampling ist übrigens eine sehr nützliche Technik, um Samples endlos und grenzenlos mit Effekten bearbeiten zu können. Man legt einfach einen Effekt auf ein Sample, resampled das ganze und hat dann den Effektprozessor frei für den nächsten Effekt. Dann wieder Resamplen und so weiter. Einfach mal ausprobieren.

Was ich auch noch nicht ganz gecheckt hab ist, wie man vernünftig Baselines einspielt. Also Electribe only - ohne externen Synth o.Ä. Was habt ihr da für einen Workflow?
Ich lade mir da ein passendes Sample (irgendeinen Bass) und leg mir den - nach entsprechendem Modding - auf einen Keyboard-Part. Jetzt würd ich gern auf der Klaviatur eine Taste halten - wobei natürlich der Sound auch gehalten werden soll, bis ich den Finger vom Taster nehme. Wie kriege ich das hin?
Oder muss ich wirklich fertige Baselines (inkl. Bassverlauf) als Sample importieren und mit diesen arbeiten?
Verfolge ich hier evtl. völlig den falschen Ansatz und brauch dafür nen externen Klangerzeuger (Synth per Midi-Sync o.Ä.)?

Wenn ich das richtig sehe, hast du ein kurzes Bass-Sample und das ist dann sehr schnell zu ende. Wiederum: Anleitung Seite 23, Looping. Damit verlängerst du das Sample endlos.

 

[lehmsen]

Danke für die ausführliche Antwort. Mit Seitenangaben im Manual! Das ist mal cool.
OK Resampling ist also das Stichwort. Setz mich nachher mal ran, wenn ich wieder zuhause bin.

Jau, ich hatte den Audio-In-Part natürlich aktiviert und Audio-Trough aktiviert. Dann per Send FX einen Effekt drauf gelegt. Hat nicht gefunzt. Vllt hab ich mich auch unverständlich ausgedrückt. In gewisser Weise will ich die Electribe als Effektgerät nutzen. Checks nachher nochmal.

 

[LoneStar]

Steht auch in der Anleitung:

Ist der Audio-Thru aktiviert, wird das Eingangssignal direkt an den Ausgang umgeleitet, vorbei an Filtern, Effekten usw.

Ich sag's nochmal: lies die Anleitung, diesmal richtig.

 

[4phonia]

Du mußt beim Audiopart natürlich auch einen Step setzen, z.B. mit langem Gate damit das Audiosignal auch durchgängig erklingt.

AudioThru ist nicht gedacht um das Signal zu effektieren, dazu nimmst den genannten Audiopart.

Allerdings ist dies leider nicht die Stärke der Electribe, ebenso wenig wie ihre Samplingeigenschaften.

Wenn Du eine richtig fette Groovebox willst, die auch HERVORRAGEND als Effektgerät nutzbar ist, dann hol dir nen Octatrack oder die Machinedrum von Elektron.

Glaub mir, das lohnt