EKS XP-5 - Testbericht

[ditital]

Guten Tag allerseits!

Hier ein Foto vom EKS XP-5

In Zukunft wird es wohl nur noch den XP5 geben.
Mein Lieferant hat mir mitgeteilt, dass der XP10 ein Auslaufmodell ist.
Der XP5 kann auch an einen MAC angeschlossen werden. XP10 ist nur PC kompatibel.

Eigenschaften:

• Preis: 179.00 € (Februar 2008)
• OS: Windows 2000/XP/Vista oder Mac OS 10.4 or higher
• Stromversorgung: USB powered
• Abmessungen: 140mm x 210mm x 25mm
• Gewicht: 370g
• Schnittstelle: USB 2.0 & RCA (Chinch) Output

Hardware:

1.) Jog-Wheel:

Die Metalloberfläche des Jog-Wheels ist nicht auf hochglanz geschliffen, sondern weist bereits fabriksneu maschinelle Kratzer auf.
Wer Wert auf eine gute Optik legt wird hier gleich zu Beginn enttäuscht werden.
Die Funktionalität wird dadurch allerdings nicht gestört.
Ich bevorzuge es wenn Jog-Wheels exakt horizontal ausgerichtet bleiben. Das ca Wheel hat ca 3mm "Luft" bis zur Oberfläche des XP5 und biegt sich auf Grund des eingesetzten Plastiks dort ein wenig (1-2mm je nach Druck) nach unten, wo man die Finger auflegt.
Ich hätte mir auch hier eine stabilere Bauweise gewünscht - es stört aber nicht wirklich.​

2.) Tasten:
2.a) Tastendruck:

Der Tastendruck ist zu hart! Die Technik der Knöpfe sind so angelegt, dass sie vorne verhältnismäßig leichter zu drücken sind als hinten. Deshalb sind die Großen Knöpfe nicht ganz so schwer zu drücken wie die Kleinen. Aber sowohl hinten als auch vorne sind die Tasten wie gesagt einfach viel zu hart.
(Das ist anscheinend so eine Art Scharniertechnik)​

2.b) Druckpunkt:

Der Druckpunkt der Tasten ist praktisch nicht vorhanden. Es wurden einfach schlechte Knöpfe eingebaut, die man normalerweise eher für elektronische Schaltkästen verwendet. Unbrauchbar um präzise im Rhythmus eine Funktion auszulösen - diese Knöpfe sind für ein "Musikinstrument" einfach unzureichend. Die Einzige Chance den Beat korrekt zu treffen hat man, wenn man kräftig drückt. Ich kann mir vorstellen, das bei dieser Belastung schon bald ein Knopf kaputt gehen wird.​

3.) Stabilität & Gewicht:

Das Gerät ist zu leicht. Man muss die Tasten teilweise so hart drücken, dass man bei längerer und häufiger Verwendung der kleinen Tasten die Fingerkuppen nicht mehr spürt. Wenn man stärker auf die außen liegenden Tasten drückt, merkt man, dass das Gerät zu leicht ist und nicht ganz so stabil steht wie wünschenswert wäre. Es kippt nicht um oderso - steht aber auch nicht ganz stabil. Wenn die Füße nicht nach innen versetzt wären, würde das Gerät bestimmt stabiler stehen.
Die Gummifüße sind positiv zu erwähnen - da so ein rutschfester Stand gewährleistet ist.​

4.) Pitch-Regler:

Der Pitch-Regler rastet in Der Mittelposition nicht ein. Ich hab nie richtig gewusst, wo die Mitte ist.
Er ist im Gegensatz zu den Tasten sehr leichtgängig.​

5.) Trackauswahl:

Die Track auswahl funktioniert leider nicht praktisch per "Ipod-Wheel" sondern per Knopfdruck auf die ohnehin schon hart zu drückenden Tasten.
​

6.) Klang:

Als gerade keine Musik laufen hatte und das analoge output signal verstärkte wurde ich auf konstante Störsignale in den höheren Frequenzen aufmerksam.
Da ich 2 Geräte hatte, und das bei beiden der Fall war, gehe ich davon aus, dass das die schlechten DA-Wandler der integrierten Soundkarte waren.
Für High-Fidelity Anhänger wie mich war das natürlich eine grobe Enttäuschung.
(Beim XP10 kann das durchaus anders sein, weil er andere Wandler integriert hat.)
​

7.) Gehäuse:

Das weiße Gehäuse in dem die Hardware verbaut liegt, mache einen Soliden eindruck.
Es besteht aus robustem Plastik, das bestimmt schwer zu Bruch geht.​

8.) Stromversorgung:

Wie bei EKS üblich wird das Gerät nur über das USB Kabel vom Computer mit Strom versorgt.
Das verhindert zusätzlichen Kabelsalat und Arbeit beim Auf- und Abbau.​

Software:

1.) Treiber:

Um zu den Treibern zu kommen, muss man sich zuerst auf der EKS site registrieren. Treiber-Updates gibt es lobenswerterweise häufig! Nach der Installation der Treiber ist UNBEDINGT ein Neustart erforderlich. Ohne diesen bleibt der Audio-Ausgang stumm.
Glücklicherweise funktionieren die Treiber auch mit Vista64 ohne Probleme:​

2.) Firmware:

Firmware Updates erscheinen auch in regelmäßigen Abständen und kann man sehr einfach mit einer dafür geschriebenen "single executalbe" auf das XP5 laden.​

3.) Traktor Pro:

Ich wollte die beiden XP5 mit Traktor Pro verwenden.
Allerdings gab es keine fertigen Presets für die Konfiguration zweier XP5 mit Traktor Pro. Diese gab es nur für Traktor 3. (Stand: 6.2.2009)​

4.) Bison DJ:

Die Hauseigene DJ-Software habe ich nicht getestet.
Man kann sie jedenfalls auch nach der Registrierung downloaden.​

Lieferumfang:

Der EKS-XP5 ist in Luftpolsterfolie gehüllt in eine Karton-Schachtel verpackt und bringt zusätzlich eine Kurzanleitung, ein kurzes USB-Kabel und ein Chinch-Kabel mit. Jeder EKS-XP5 verfügt über eine Seriennummer die einem bei Diebstahl (vielleicht) weiterhelfen kann.​

Optionales Zubehör:

Für optimale Transportfähigkeit ist diese 19" Rackmount Einheit verfügbar:​

Use-Cases

Es gibt vier mehr oder weniger sinnvolle Anwendungsbeispiele:

1.)

Das XP-5 übliche Setup sieht so aus. Hier kann man die über die in den XP5 integrierten Soundkarten in einen externen Mixer gehen.​

2.)

Zum Mixen finde ich diese Anwendung nicht empfehlenswert. Hier verwendet man nur ein XP-5 und eine im Laptop integrierte 1-Kanal Soundkarte.​

3.)
(kein Bild)

Ein XP-5 & eigene mind. 2Ch-Soundkarte.
Besitzt man bereits eine Soundkarte mit zwei vollen Kanälen, kann man natürlich wie gewohnt in einen externen Mixer gehen.
Beim Mischen muss man jetzt allerdings umschalten um einmal den virtuellen linken und dann wieder den virtuellen rechten Player steuern zu können.​

4.)
(kein Bild)

Zwei XP-5 & eigene mind. 2Ch-Soundkarte.
Eine weitere Möglichkeit, falls man den Schwächen der XP5-Soundkarte ausweichen will: Man setzt auf eine zusätzliche hochwertige Soundkarte mit mindestens zwei Kanälen.​

Fazit:

Ich finde die EKS-XP5 sind höchstens gut für Einsteiger geeignet nicht jedoch als professionelle Tools für den ambitionierten DJ oder den Clubeinsatz. Wenn man die gute Funktionalität diverser Pioneer CD-Player schätzt und gewohnt ist, soll man am besten die Finger davon lassen - man wird nur enttäuscht sein. Auch die Soundqualität der integrierten Soundkarte ist nicht gut genug für Klangbewusste DJs.
Ich kann dieses Produkt leider nicht empfehlen.

Das Konzept vom XP5 finde ich allerdings generell sehr gelungen. Wenn man keine hohe Anforderungen hat und ein wenig die neuen Möglichkeiten im digitalen Zeitalter ausprobieren will, ist man beim XP-5 genau richtig.

EKS sollte das Konzept weiterverfolgen und auf hochwertige Bauteile setzen.

 

[mjung]

AW: Review Hilfestellung

das ist doch mal ein gelungener einstieg!