E-Geige im Mix

S-Tune

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Tjo, etwas exotischeres Thema, aber ich habe gerade eine E-Geige zur Verfügung und da ich Geige spiele, warum nicht einfach mal im nächsten Track einsetzen... :)

Also meine Frage ist:
Wie platziere ich die Geige im Mix?
Ist es üblich, dass man die mono recordete Geige auf 2 Spuren setzt und die Spuren jeweils links/rechts pannt? Oder denselben Part zweimal aufnimmt und dann (um nen Art Chorus zu schaffen) die eine Spur links und die andere Spur rechts nimmt?

Habe nen kleinen Break gebastelt, wo nur Pad und Geige zu hören sind und es war (mir ;)) fast unmöglich, die Lautstärkeverhältnisse so anzupassen, dass beide ungefähr gleichwertig im Mix präsent sind.
Das das eine Mal hat die Geige alles übertönt, das andere Mal ging die Geige völlig unter.
Also habe ich nen Kompressor auf die Geige gepackt - ich denk mal, keine schlechte Entscheidung, nur:
Wie um Himmels Willen zerstör ich die Geige nicht durch den Kompressor?

Ich schätze mal hohe Attack- und recht lange Release-Zeiten, oder?
Habe in der Praxis bisher noch keine wirklich gute Kompressoreinstellung gefunden.... :confused:


Vielleicht hat ja jemand von Euch schonmal soetwas in der Richtung aufgenommen und kann mir nen Tip geben, wie ich etwas weiter komme....vor allem der Kompressor macht mir zu Schaffen (ist ja nich grad ne einfache Bassdrum, die´s zu komprimieren gilt)

Grüße, S-Tune
 
Als erstes würde ich versuchen die Geige bestmöglichst ohne große Pegeldifferenzen aufzunehmen, dass Du schon n super Ausgangsmaterial hast. Mit dem Kompressor kannst Du später noch etwas nachbügeln bei bedarf.
Zur Kompressoreinstellung:
Ich würde mal ne Kompression von 2:1 ausprobieren (also dass der Kompressor sehr sachte arbeitet) mit ner langen Release Zeit. Dadurch bekommt die Geige mehr Sustain, was zu einem druckvolleren Klangbild führt, sofern Du eher lange Noten spielst. Die Attack Zeit musst du auch entsprechend deiner Spielweise anpassen. Bei gezupften Phrasen macht eine etwas kürzere AttackZeit das ganze etwas härter im Anschlag, bei einer etwas sachteren Spielweise würde ich da so 20-40ms einfach mal ausprobieren.
Den Thresholdwert würde ich somit auch sehr niedrig halten (so bis -10dB vielleicht, um die Dynamik nicht zu sehr einzuengen und die Geige noch nach einer Geige klingen zu lassen.

Das mit der Verdopplung der Monospur und dem Panning kannst Du natürlich so machen, würde ich wohl auch so machen - benutze nur Stereospuren.
 
Jo, sind eher längere Töne...

Muss jetzt einfach sehen, wie ich das hinbekomm - für weitere Tips bin ich natürlich dankbar!

Werde den Track natürlich dann hier posten...

Gruß S-Tune
 
Also ich würd ebei der Geige, wenn ich denn spielen könnte, wenn mehr Sustain gewünscht ist, dann über die Spielweise rausholen, das sollte ja mit ner Geige nicht so schwierig sein, einfach das Pferd bissl gleichmässiger und doller drüberhobeln ;)

Kompressor würde ich nur zum beruhigen der Spur einsetzen... unauffällig... kurze Attack zeit, etwas softknee (fall man das bei Deinem Kompressor, oder -Plugin so einstellen kann). Würde auf keinen Fall hart komprimieren. Weiss jetzt nicht so genau, wie ne Geige so rough klingt, aber da sollten auch einige störenden Resonanzen rauskommen (wie bei halt bei ner Klampfe), ...also die mitm schmalen EQ suchen und sachte rausdrehen, dann noch Filtern, was Dich sonst noch stört und dann wenn's glatt gegangen ist lauter machen, damit se durchkommt. Eqing fänd ich in dem Fall viel wichtiger als Kompression.

@Steve:
Maybe ein Flüchtigkeitsfehler bei Dir? Mit ner langen Releasezeit macht man das Sustain im Vergleich zu ner kürzeren leiser, da das die Zeit ist, in der der Kompressor nachlässt, also lässt er bei ner langen Releasezeit langsamer nach, heisst "hört langsamer auf mit nem leisermachen"... Also längeres Release = weniger Sustain. Kurzes release = viel Sustain.

Oder hab ich Deine Aussagen jetzt falsch verknüpft und das Release war nur so eine Zwischenaussage, die Du nicht in Bezug mit Sustain gesetzt hast?

Bei ner Geige würde ich trotzdem in der Tat das Release nicht zu klein wählen, aber aus anderem Grund... der Sound ist schon nicht so dynamisch und sollte ja nicht so auffällig komprimiert werden.


...

grad nochwas eingefallen... das da oben bezog sich auf die Verwendung der Geige als Fläche... Da gibts ja wirklich noch einige andere Einsatzbereiche... Kompressoreinstellen erklären ist eigentlich sinnlos und bringt Dich, S-Tune, auch nicht weiter, weil Du Deine Erfahrungen selbst machen musst und das wirklich immer anders ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also bei ner Gitarre nennt man n hohe Nachklingzeit "Sustain" und
das hab ich jetzt einfach auch mal auch auf die Geige bezogen.
 
Badtrans schrieb:
grad nochwas eingefallen... das da oben bezog sich auf die Verwendung der Geige als Fläche... Da gibts ja wirklich noch einige andere Einsatzbereiche... Kompressoreinstellen erklären ist eigentlich sinnlos und bringt Dich, S-Tune, auch nicht weiter, weil Du Deine Erfahrungen selbst machen musst und das wirklich immer anders ist.

jo, das ist klar, so genaue Werte bringen natürlich nix, aber so Grundgedanken wie längere Releasezeit z.B. schon...

habe eben erstmal an nen Kompressor gedacht, damit sich die Geige etwas besser durchsetzt...

Eq´en will ich eigentlich nicht viel (an der Geige), soll vom Charakter so bleiben wie sie ist... allerdings klingt sie sehr "nasal", das stört mich etwas... habe das mal mit nem analyzer angeschaut, und man sieht deutlich, dass die 1. Harmonische bei ca. 1000 Hz rum sehr stark ausgeprägt ist (fast gleich mit dem Grundton, der sagen wir bei ~500 Hz liegt)

Ich werde deshalb die Frequenzen um 1000 Hz etwas absenken, die "machen" doch so nen "nasalen" Charakter aus, oder?

Gruß S-Tune
 
Steve Rotate schrieb:
Also bei ner Gitarre nennt man n hohe Nachklingzeit "Sustain" und
das hab ich jetzt einfach auch mal auch auf die Geige bezogen.

sustain und zeit sind eigentlich zwei begriffe die nicht so wirklich zusammengehören, da ja sustain im gegensatz zu den anderen hüllkurven parametern nix zeiteinheit ist.

aber wie das jetzt bei gitarren ist ?!
keine ahnung
:rolleyes:
 
S-Tune schrieb:
Eq´en will ich eigentlich nicht viel (an der Geige), soll vom Charakter so bleiben wie sie ist... allerdings klingt sie sehr "nasal", das stört mich etwas... habe das mal mit nem analyzer angeschaut, und man sieht deutlich, dass die 1. Harmonische bei ca. 1000 Hz rum sehr stark ausgeprägt ist (fast gleich mit dem Grundton, der sagen wir bei ~500 Hz liegt)

Ich werde deshalb die Frequenzen um 1000 Hz etwas absenken, die "machen" doch so nen "nasalen" Charakter aus, oder?

Gruß S-Tune

Von viel Eqen war auch gar nicht die Rede... mach doch einfach dünner, was Dich stört... wenn Du's gut gemacht hast, wird das Ding leiser und kann lauter gemacht werden, um die anderen Frequenzen besser zur Geltung zu bringen.
Also ich... ich hab mit nem Kompressor alleine noch nie wirklich für irgendnen Sound irgendwas erreichen können, wenn es um Durchsetzungskraft geht (abgesehen von Percussions). Mit nem Kompressor beruhige die Spur immer nur Pegelmässig, Sustaineingriffe gehen schon eher wieder in den Bereich Sounddesign (das ist bischen was anderes als abmischen) und mache den Rest mit Filtern und auch mit dem Volumefader...
Ist die Geige zu schwach, ist vielleicht etwas anderes zu laut...?
 
docmilla schrieb:
sustain und zeit sind eigentlich zwei begriffe die nicht so wirklich zusammengehören, da ja sustain im gegensatz zu den anderen hüllkurven parametern nix zeiteinheit ist.

aber wie das jetzt bei gitarren ist ?!
keine ahnung
:rolleyes:

Gitarren haben roh einen Sustainwert von 0, dafür ein langes Decay. Schmeisst Du Kompressor drauf, wird die "Decayphase" relativ gesehen zu dem Rest etwas lauter, Du pumpst das Ding auf (Knackpunkt: die Ausklingphase wird nicht länger, sondern lauter) und am Ende (nach dem unterschreiten des Thres) klingt der Sound recht schnell aus... Kann man Sustainerhöhunh nennen, aber ein richtiges Sustain ist das meiner Meinung nach nicht.
Echtes Sustain gibts eigentlich nur da, wo irgendwelche Töne irgendwie gehalten werden, sprich, Keys, Brass, Sax, der ganze Flötenkram, auch Streicher.
 
Zuletzt bearbeitet:
sustain und zeit sind eigentlich zwei begriffe die nicht so wirklich zusammengehören, da ja sustain im gegensatz zu den anderen hüllkurven parametern nix zeiteinheit ist.
I know!
Aber ich hab mal n Bericht über ne Gitarre gelesen und da war die Rede von einer fast unendlichen Sustain, das klang halt ultraheftig nach; von daher hab ich mir das einfach so gemerkt ;)
Glaub das war bei Amazona.de
 
@Badtrans:

das klingt sehr einleuchtend.
auf grund geistiger umnachtung hab ich wohl einscheinend bei meinen überlegungen einfach mal ignoriert, dass man ja den zupf/schlagvorgang bei einer echten gitarre auch schlecht mal vom realistischen wert auf einen längeren wert (theoretisch ja auch gen endlos) verlängern kann.
 

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