DJ im beruflichen Spannungsfeld der Gesellschaft

[tacvbo]

Ja, damit beschäftigt sich meine Präsentationsprüfung zum Abi.
Hier soll halt musikalisch geschichtlich der Werdegang des DJ vom Hobbyalleinunterhalter bis zum heutigen DJ a la Was machen sie hauptberuflich? DJ. aufgezeigt werden.

Versucht bitte auch gerade die Umfrage ernst zu nehmen, weil ich das möglicherweise in meine Präsentation einflechten möchte, da die Literatur nicht viel hergibt. (Da nennen die sich "Musikbibliothek" und das einzige Buch watse haben is von Anno 1988, naja. )

ALso es geht quasi darum, ob ihr denkt, dass der DJ schon hauptberuflich ausübbar ist, oder ob das ganze doch eher Hobbygeplänkel ist und da DJ ja auch kein Ausbildungsberuf ist, es somit auch kein Hauptberuf sein kann.
Haut mal in die Tasten, Meinungen, Kritiken etc etc alles erwünscht


ALso um mal den Startschuss zu leisten:
Ich persönlich denke schon, dass der DJ zu einem Hauptberuf herangewachsen ist, jedoch selten in der Gesellschaft als solch einer akzpetiert wird, gerade generationenübergreifend stößt man mehr und mehr auf Inakzeptanz .. (Papi, ich mag DJ werden, soviel dazu )


Edit:
Mhm, das mit dem Eingrenzen wäre vielleicht mal ne gute Idee, stell ich auch so gerade fest Danke.
Eigentlich sollte es halt so Gruppengeordnet sein nach Altersklassen, Interessengruppen und international...zumindest was Industriestaaten und vllt noch Schwellenländer angeht.
Aber wenn ich jetzt so drüber nachdenke, wäre vllt Deutschland schonmal besser und als Schicht die Arbeitergesellschaft von 16 (Azubis) - 65 .. und vllt noch 65+, aber es gibt ja sogar noch Omis die im Club auflegen.. dat is mir dann schon wieder zu wackelig. ^^

 

[bossa]

Welche Umfrage?
Edit: ah, jetzt is sie da....

DJ als Hauptberuf möglich, klar, gibt genug Beispiele. Für mich nicht erstrebenswert, weil mir auf Dauer zu unsicher.

Gesellschaftlich akzeptiert? Hm, versuch das mal alles irgendwie klar einzugrenzen und zu definieren. Total anders je nach Gesellschaft, Kultur, Generation, soziales Umfeld und letztlich extrem individuell. Denk ich jedenfalls.

Redest du hier von Deutschland? Vom Durchschnittsbürger oder von bestimmten eingegrenzten Menschengruppen? Eingrenzen ist immer sehr gut, um auch wirklich Urteile bilden zu können. Kann ich dir für deine Abi-Arbeit nur empfehlen. Betrachte ganz bestimmte Gesellschaften, ganz bestimmte soziale Schichten, ganz bestimmte Altersstrukturen. Sonst kommt am Ende eh raus, dass es bei jedem anders ist und eventuelle Tendenzen sind am Ende wieder für niemanden genau zutreffend.



Edit (da die Umfrage jetzt zu sehen ist...):
Wie gesagt, grenze mehr ein. "Die Gesellschaft" ist viel zu allgemein, um in so absoluten Thesen, wie die, die du hier vorgibst, zu antworten. Finde ich jedenfalls.
Natürlich kann ich für mich die Frage beantworten, ob ich DJing als Hauptberuf anerkenne. Aber ich kann nicht sagen, ob "die Gesellschaft" das tut.

Mach vielleicht ne echte Online-Umfrage (gibt da viel bessere Tools als dieses Forum mit kompletter Auswertung usw. und kostenlos, einfach mal googlen) und frag, ob derjenige das anerkennt, der gerade die Umfrage macht. Dann noch allgemeine Angaben zur Person, die man ohne zu Nahe zu treten gerade noch so rauskitzeln kann.

Dann haste eventuell ne Tendenz, welches Soziale Feld, welches Alter (oder was auch immer) was denkt. Das ist konkret und auch sinnvoll auswertbar.


Wie gesagt, nur als Tipp. Ich hab mich in meiner Abi-Zusatzprüfung auch übernommen, weil ich kaum eingegrenzt habe. Wurde ne 90-Seiten-Arbeit draus, die am Ende genau deswegen doch nicht so gut bewertet wurde...

 

[Panterlord-tim]

Wie überall im Musikgeschäft ist es sehr schwer eine Job zu bekommen. Z.b. wenn man Gitarre spielt und gerade die Musikhochschule abgeschlossen hat gibt es auch nur einen dünnen streifen der das dann auch Hauptberuflich weiterführen kann. Die Hauptzweige sind Gitarrenlehrer oder mit der Band Karierre zu machen. Vorallem letzteres ist sehr schwer. Uns so ist es auch bei Dj, Nur wenige können davon leben, einige z.b. regional ein einigermasen bekannter Dj oder weltberühmt. Als Dj hat man es schon schwer (abgesehen von der eh schon schweren musikbranche). Zum Vergleich wie viel berühmte Dj kennst du und wie viele Rock bands. Meine Rechnung: von 100 dj's wird einer in der Umgebung bekannt von 10000 wird einer Weltbekannt.

 

[marvis]

Also dass man DJing als Hauptberuf betreiben kann steht für mich außer Frage. Anders als bei anderen Berufen steht für mich da aber nicht so sehr das handwerkliche Können im Vordergrund (das haben viele), sondern eher solche Dinge wie Networking, die eigene Live-Performance, Producing etc.

Und zur Anerkennung: Ich hab mir von meinem Arbeitgeber erst letzte Woche "DJ" als Nebenjob anerkennen lassen. War überhaupt kein Problem, meine Teamleiterin fand es sogar cool.

 

[Mindluxx]

Also das man DJ als hauptberuf machen kann denke ich ist klar es gibt ja genug Bsp.

Klar würden es viele gerne machen und ich gönne es jedem der sein hobby zum beruf machen kann.

Aber leider wird man in der Gesellschaft nur müde belächelt wenn du sagst du willst DJ als beruf ausüben (habe das selber schon erlebt )

Dabei war die Hauptargumentation es wäre kein wirtschaftlicher Beruf

Ich sehe das anders

 

[Netwizard]

Wenn du was geschichtliches einbringen willst, recherchiere doch mal ein wenig über Schallplattenunterhalter in der DDR. Da war das ein echter Beruf. Daran anknüpfend kannst du evtl. ausarbeiten, dass sowas vielleicht wieder in veränderter Version sinnvoll wäre.
DJ ist als Haputberuf auf selbstständiger Basis sehr wohl möglich. Die Frage ist nur, ob man diese Tätigkeit bis ins Rentenalter ausüben kann und ob man damit soviel verdient, dass es auch für selbiges reicht. (Ausgehend von einem zwar professionellen aber nicht "berühmten" hauptberuflichen DJ.)

P.S.: An der Umfrage nehme ich nicht teil, weil die Auswahlmöglichkeiten unpassend und nicht aussagekräftig/konsistent formuliert sind. Zusätzlich passen sie nicht zur Fragestellung.
Außerdem ziehst du Fakten in Zweifel, was per se so nicht möglich ist, da man Auswahlmöglichkeit 3 nur für sich persönlich entscheiden kann, nicht aber pauschal für alle DJs, da man ja schlecht Sven Väth zum Hobby-DJ degradieren kann, bzw. feststeht, dass es (viele) hauptberufliche DJs gibt.
Wenn du im übrigen die Meinung der Gesellschaft haben willst, dann musst du auch die Gesellschaft dazu befragen und nicht die DJs. Das ist genauso, als würdest du zum Thema: "Ist jagen nach Gesellschaftsmeinung sinnvoll, oder nur blutiges Hobby?" nur Jäger und Förster oder nur Umweltaktivisten befragen. Du kannst doch nicht "Insider" und "Betroffene" nach der Meinung Außenstehender fragen, wie soll das gehen?

 

[M.C.]

Also ich denke auch, dass es ein Hauptberuf ist. DJ ist ja letztendlich, wenn man es grob betrachtet, nichts anderes als ein "Musiker" der die Menschen unterhält, und ein Musiker ist ja auch ein Beruf.
Desweiteren gibt es genug Beispiele, z.B. David Guetta, ohne das Thema jetzt anschneiden zu wollen.
Außerdem darf ich den DJ ja als Gewerbe anmelden, so muss er auf jeden Fall ein Hauptberuf sein.

Es ist aber sehr schwer, Meiner Meinung nach, ihn als gesellschaftlich akzeptabel (gibt es das wort?) zu definieren, denn ich hab mal in mein Schulunterlagen geblättert und nach der Rangliste mit den 100 vertrauenswürdigsten und anerkanntesten Berufen (ich weiß passt nicht ganz) gesucht und den DJ darunter nicht gefunden... oh welch Wunder?!, war ja zu erwarten.

Auch wäre mir persönlich der DJ Beruf als Hauptberuf zu unsicher. Wieder der Vergleich mit dem Musiker, auch dieser Beruf ist nicht wirklich sicher. Man kann zwar viel Geld verdienen, es gibt aber auch genug, die für einen Hungerlohn arbeiten.

Aber sicher ist das alles von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich, ich hab jetzt einfach mal von Deutschland geredet.

Grüße
Marc

 

[0815 Neo]

Meiner Meinung nach kann man Deejaing mit Modeln ode rnoch besser Superstars vergleichen.

Es gibt zwar möglichkeiten etwas zu lernen aber letzten endes kann NICHT jeder Deejay sein. Ausbildung wäre zwar möglich aber kann nur das Talent stützen und/oder Ausbauen.

Wenn man z.B. Model sein will braucht man Figur, Superstar: Stimme, Deejay: sind viele verschiedene Sachen die einfach vorrausetzung sind.

Geselschaftlich anerkannt wird er nur teilweise. Ich kenne Menschen die denken das was der Deejay dort oben macht toll das kann doch jeder und das bissl equip für 200 Euro pa... . Deejays oder leute die Deejays kennen sagen dann oder wissen das man oft schon vor der Ausblidung beginnt sein kohle zusammenkratzen muss und wenn man nicht gut genug ist sich alles verbockt hat und für immer auf dorfdiscos auflegen muss.

Deswegen Denke ich kann man einen Deejay mit Künstler als oberbegriff zusammenfassen. Denn man braucht bestimmte vorrausetzungen und man kann so etwas nicht ausbilden sondern nur ausprägen.

 

[Doc-Rock]

Ich bin seit 15 Jahren Hauptberuflich DJ, heißt auch darstellender Künstler.
Man darf nicht immer von den DJ ausgehen die auch Produzieren.
Und reich wird man davon sicher auch nicht,man muß im Winter halt schon schauen wo man im Sommer unterkommt und allen Musikrichtungen offen sein! Und es ist so,in Deutschland eher schlecht, aber auf den Baliaren Türkei Rumänien und Bulgarien kommt man schon irgendwo unter, Momentan ist Asien gerade ein Tip zb Bangkok..... Gut man Arbeitet 6 Tage die Woche und dann sind es meist Bars, aber dafür ist Unterkunft und Verpflegung frei! Kohle bekommt man wenn überhaupt nicht viel,kann aber viel Trinkgeld machen!
Allerdings sollte man in 80er und Rock Musik auch Fit sein! Für Visa und Arbeitsgenehmigung sorgt im Normalfall der Arbeitgeber.Allerdings den Flug zahlt man selbst!

 

[Gast45141]

das soll heißen du kannst nur vom auflegen leben?
ohne produzieren?

 

[tacvbo]

Das wäre nämlich auch mal so mein Anliegen gewesen, viele führen gleich als 1. Bsp. Guetta an, der ist doch aber nur berühmt geworden, weil er produziert hat. Aber hier gehts ja explizit ums Deejaying ... Producing fällt ja oft mit rein, weil es sich ja auch ein wenig vermischt (siehe Serato und Ableton[Bridge])
aber ich wollte es (um es einzugrenzen ) eigentlich nur über das Auflegen recherchieren, nicht jedoch über die, die produzieren... denn ehrlichgesagt, hab ich noch keinen normalen DJ mit einem dicken Benz gesehen, sondern eher der Ford von Mutti um die Platten wegzukriegen.

 

[Netwizard]

..., sondern eher der Ford von Mutti um die Platten wegzukriegen.

Sehr lustig, dass du das sagst. Ein Freund und Kollege von mir ist hauptberuflicher DJ, er lebt nur vom auflegen an 4 Tagen die Woche, ab und an weniger oder mehr. Er fährt einen Focus, aber es ist sein eigener.

 

[Chuck_P]

das soll heißen du kannst nur vom auflegen leben?
ohne produzieren?

da gibt es genügend beispiele. kenne einige persönlich, die davon leben. die verdienen pro gig um die 500 euros (ist in der schweiz) und legen die woche 2-3 mal auf. gibt ein schönes sümmchen für den moment. von denen produziert übrigens fast keiner.

 

[Rasch]

Aber wie sieht das aus mit Kündigungsschutz ? 500 Euro pro Gig schön und gut. Nehmen wir mal an, dir passiert was Arbeitsunfall und du kannst dein Leben lang nicht mehr auflegen. Abgesichert ist man als DJ ja wohl eher nicht ? Es sei denn man hat sich etwas zurückgelegt.
Der Begriff DJ ist in Deutschland verschandet und wird häufig falsch verwendet. Mal eine Definition von Wikipedia zu "DJ" :Als DJ [ˈdiːdʒeɪ] (engl. disc jockey) wird jemand bezeichnet, der Musik in einer individuellen Auswahl vor Publikum abspielt. Im deutschen Sprachraum werden weibliche DJs oft auch DJane oder seltener She-DJ genannt.

Also hört sich gut an aber das würde heissen, dass jeder der mal Musik gemacht hat oder macht sich DJ nennen darf. Für viele ist es aber doch ein Hobby was sie aus Freude machen und wenn sich damit etwas dazu verdienen lässt ist doch okay. Aber macht es dann denjenigen noch Spass, die wirklich Gigs haben müssen um über die Runden zu kommen ?

Naja mein Fazit: Hauptberuflich als DJ arbeiten würde ich nie machen ist mir zu unsicher und stressig (keine wirklich festen Arbeitsverhältnisse, von Bookings abhängig, Stress, schlechte Arbeitszeiten(meistens am Wochenende)) Und wenn ich mir das mal anschaue also die negativen Aspekte sieht man, dass ein DJ und Künstler vieles gemeinsam haben, wenn man es hauptberuflich ausübt.



PS: Die Umfrage ist wirklich blöd, viel aussagekräftiger wäre eine einseitige Excel Tabelle gewesen mit Fragen die viele Dinge eingrenzen. Würde auch neue Erkenntnisse schaffen( zb. Wie denken die "alten erfahrenen Hasen" ? im Vergleich zu den Neulingen)

 

[Florian Zorn]

Ich glaube nicht das man das Djing allgemein als Beruf bezeichnen kann. Tatsächlich gibt es Leute die davon leben können einige sehr gut andere nicht so gut. Das sind aber im Vergleich zu der Masse an Dj´s die sich auf der Welt rum treiben nur eine Handvoll Leute. Ich Vergleiche das jetzt hier mal mit der Situation in ner anderen Szene in der ich mich rum treibe. Beim Skaten ist es so das es viele echt gute Leute gibt aber man kann sagen weltweit können nur knapp 100 Leute wirklich gut vom Skaten leben(Tony Hawk, Ryan Scheckler usw.) machen diese paar Leute das ganze zu einem Beruf? Für mich ist die ANtwort darauf nein. Und für die die vom Djing leben können gilt der Satz Ausnahmen bestätigen die Regel

 

[RauschFrequenz]

DJ als Hauptberuf wär mich persönlich zu unsicher.
Es gibt viele sehr gute DJ´s aber es können nur sehr wenige davon leben.
Und wann kann man sagen man betreibt das DJing als Hauptberuf?
Für mich wird DJing immer ein Hobby bleiben.

 

[Gast42881]

ich hab mal eins angekreuzt, jedoch mit einer einschraenkung

=> die meisten hauptberuflichen produzieren, haben einen klub bzw. sind stille teilhaber und haben eintraegliche nebeneinkuenfte ... *

ich behaupte mal die wenigstens koennen wirklich vom "reinen" auflegen leben.

* edit

zeitschriften, online dingens und so weiter, da ja auch interviews etc. nicht ganz schlecht fuer ein gefuelltes portemonnaie sind ...

 

[Patrick]

Die Frage kann man so pauschal nicht beantworten.

Der Mobil-DJ geht als "hauptberuflich DJ" noch durch, da gibt es viele, die davon leben und u. U. sogar eine Agentur betreiben, da sie vom alleinigen Auflegen nicht leben können.

Den Club DJ würde ich eher in die Kategorie Hobby reinstecken, da es hier einige gibt, die das nebenbei machen und zum anderen meist nie sehr lange ausführen.

Einige stechen zwar heraus und können von ihrem Umsatz sehr gut leben, doch das ist eher die Minderheit.

 

[Riff]

Also ich war tatsächlich einmal "hauptberuflich" DJ, als formaler Angestellter (!) einer Diskothek, also etwas, was man heute "Resident" nennen würde.

Mit allem Drum und Dran: Gehalt (+ Provision), Versicherungsschutz, Rente, etc. pp

Aaaber: Das ist nun knapp 20 Jahre her, und damals konnte man die (erfolgreichen) DJ´s noch an wenigen Händen abzählen. Ich stand etwa 1992 vor der Entscheidung, als DJ/Produzent weiter zu machen, hatte eigentlich recht gute Chancen und Beziehungen, und beste Kooperation mit wirklichen Größen aus dem Frankfurter, Münchner und Stuttgarter Raum nebst Umgebung. Einer davon hat dann als Produzent sogar erfolgreich mit Gruppen wie den Pet Shop Boys produziert (heute moderiert er eine Sendung im Privatradio), ein anderer ein Label mit Augen und dem Buchstaben nach P gegründet, der Nächste ist zu den Indianern (und wieder zurück, bzw. gen Ibiza) gezogen, einer hat sich leider mit dem Cabrio umgebracht etc. (wer sich ein bißchen mit der damaligen Szene auskennt weiß schon, wer gemeint ist)

Habe mich dann aber doch für eine "konventionelle" Berufslaufbahn (Studium lief eh nebenher) nebst Familie entschieden, weil das Leben mit all´den Frauen in fortwährend illegalen Geisteszuständen und dem vielen Geld (also im Verhältnis zur Arbeits- oder besser Hobbyzeit) auf Dauer nicht gut gegangen wäre, he he

Ausserdem: Ich habe (auch schon früher) genug abgehalfterte DJ´s in den 40er und 50er Jahren erlebt, denen schlicht und ergreifend die Zielgruppe weggestorben ist.

Natürlich nicht wortwörtlich (obwohl: manchmal schon), aber dennoch fehlt einfach die Klientel:

Das durchschnittliche Publikum wünscht sich keinen DJ, der ihr Vater, Onkel oder sogar Opa sein könnte - unabhängig davon, ob er ein echter Künstler auf seinem Gebiet ist. Schon allein deshalb kann das DJing nicht zum Beruf werden, denn spätestens ab 40 (je nach Optik und ggf. Ruf als Superstar) wird es mit der Jobsuche verdammt eng.
Und nur noch Ü-30/40/50 Parties geben nicht genug zum Leben her.

Irgendwie ist es wie mit den Topmodels: In jungen Jahren den Grundstein für die Berühmtheit gelegt, kann man auch mit was Anderem (Werbung, Casting-Shows, etc.) sein Geld verdienen. Schafft man dies aber nicht, ist es ganz schnell aus, und H4 steht vor der Tür.

Interessanter weise geht es dann aber wieder ab 70 Jahren oder so mit den Einkunftsmöglichkeiten los, aber wovon lebt man zwischendrin???

Also: "Gesellschaftlich" kann ein "Beruf" gar nicht anerkannt werden, den man bestenfalls 20 Jahre erfolgreich ausübt, außer: Man wird zum Star in seiner Branche - und da ist es völlig gegal, was man treibt. Der eine lässt sich schlagen, die Andere castet, der Nächste macht (mit Inverstoren) seinen bunten Club auf...... was auch immer: Als Beruf geht das nicht wirklich durch, nur als Kunst.

Und das ist nun wieder ein anderes Thema.......


Ich hoffe, Ihr konntet was damit anfangen,

Euer Riff

 

[zournyque]

Öhm es gibt doch jede Menge Berufe, die man nur 20 Jahre oder weniger ausüben kann, die sehr wohl anerkannt sind, also das kann ja nicht so recht das Kriterium sein, wonach sich das beurteilen ließe. Desweiteren übt in der heutigen Zeit wohl fast niemand mehr sein Leben lang den gleichen Beruf aus. Ich finde den ganzen Thread etwas sinnlos, denke kaum, dass sich das derartig generalisieren lässt, alleine schon bei der Dehnbarkeit der Begrifflichkeit.

 

[gfeschu]

Es ist halt verschieden.

Für die meisten ist es ein Hobby. Das ist ja klar.

Für manche ist es ein Hobby mit relativ guten Einkünften.

Und paar wenige können damit das grosse Geld verdienen, bzw. davon leben.

 

[Patrick]

@Riff

Danke für den Bericht.

Diese Vermutung hatte ich auch schon lange, da ich jemanden kenne, der auch 13 Jahre aufgelegt und davon gelebt hat. Inzwischen ist er Selbstständig und in einen anderen Bereich tätig. Vom DJing lebt er nicht mehr, da es schwierig war, aufgrund seines Alters, an neue Residentjobs zu kommen.

Scheint ja dann wirklich so zu laufen.

 

[Anselm]

Also ich finde sogar das die Anerkennung deutlicher zurückgeht denn je. Durch Digitalisierung und einfach zugängliche Software und Musik schimpfen sich immer mehr Leute DJ, was das ganze zu einer Art Massenhobby macht. Ganz unabhängig davon wie intensiv das der ein oder andere betreibt: Die Menschen meinen es wäre einfach, wenn man sich ein bisschen mit Musik beschäftigen würde, die Technik macht den Rest...

Das ist ganz anders als bei normalen Musikern: Zahllose Menschen spielen Gitarre, trotzdem wird der Berufsgitarrist schnell anerkannt. Wenns um das Gespräch geht "Was machst du beruflich?" kommt doch bei "Gitarre spielen" kaum einer auf die Idee zu sagen "oh ich spiel auch seit nem halben Jahr", wenn das Thema auf DJing kommt: "Mein Freund/der/die/das macht das auch"...

Soll mir doch alles wurscht sein, ich würde es nie beruflich machen wollen, für mich ist das immer mehr Investition als ich jemals damit verdienen könnte (wollte? angesichts des Erwartungshorizonts der Saufgeilen Meute?)

 

[Snaip]

Ich habe knapp 10 Jahre Hauptberuflich als DJ gearbeitet.
Keine Produktionen bzw Releases nur auflegen.
Versichert war ich als Selbständiger natürlich Privat mit einer auf meine Bedürfnisse abgepassten Arbeitsunfähigkeits Versicherung. Stichworte sollten hier Ohren, Arme & Beine sein.

Ich kann nicht erkennen das der Beruf des DJs zu etwas heranwachsen muss!
Seit den 1960er Jahren gibt es eine (ab 1976) stetig wachsende Zahl an prof. DJs die die Tätikeit Hauptberuflich ausüben.

Das du keine Literatur findest glaube ich dir nicht da ich hier ein dutzend Bücher habe die sich mit diesem Thema befassen. Plicht sind:
- "Love saves the day" von Tim Lawrence
- "You better work" von Kai Fikentscher

Auch sollte die Soundsytem Kultur im Reggea nicht vergessen werden das sie vieles was später folgte vorweggenommen hat.

 

[Gast45284]

Alle sagen immer man könnte im Alter nicht DJ sein. Ein paar Kollegen in meiner Sparte sind über 60 und Chuck Hermann aus München hatte vor einem Jahr 40jähriges DJ Jubiläum.

Auch meine Haare werden grau - SO WHAT

P.S.: Wenn ihr mal lachen wollt http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/310748 Aber auch DJ Laufi's Beitrag ist sehr sehr nett. Ich finde die ganze Reihe den Brüller.