DJ-Erfahrungen in Urlaubsgebieten?

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musealex

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Berlin
Hallo!

Ich bin auf der Suche nach DJs, die in der Urlaubssaison in verschiedenen Clubs in Europa aufgelegt haben und mir darüber berichten können, wie sie die Clubgäste und den (vielleicht typischen und klischeehaften?) "Spaßtourismus" aus einer Semi-Distanz heraus empfunden haben.
Ich würde gern etwas über evtl. Vorurteile und/oder bestätigte Klischees zum "Mallorca- und Ibiza-Tourismus" aus eurer Sicht erfahren.

Thanx ;)
 
Hallo,...
Ich habe schon mehrfach für eine renomierte Club-Kette gearbeitet und kann durchaus nur positives berichten. Sowohl Gäste als auch Animation haben mich immer sehr freundlich aufgenommen und der Umgang ist sehr freundschaftlich. Natürlich hast du, wie auch in Deutschland in der Disco immer Gäste die sehr fordernd sind, allerdings ist das, genau wie hier, eher die Ausnahme. Die typischen Klischees kann ich nicht bestätigen, kann aber damit zusammenhängen das das Klientel ein anderes ist als der klassische Sauftourist.
 
Vielen Dank für Eure Skizzen! :)
Habt ihr den Eindruck, dass sich die - wohl überwiegend sehr jungen Touristen - im Urlaub noch krasser verhalten, als zuhause? Und habt ihr das Gefühl, dass die Qualität Eurer Arbeit in Urlaubsgebieten weniger geschätzt wird? ...wegen Alk, Drogen etc. :confused:
 
Und wie ist es für Dich selbst? Bist Du immer mit dem professionellen Gehör dabei, oder ist es Dir auch manchmal egal, wer wie auflegt?
Ich weiß von mir selbst, dass ich manchmal einfach nicht darauf achte, wie aufgelegt wird. Dann ist nur noch entscheidend, was gespielt wird. Aber ich gestehe: auch das war mir zum Feiern schon so gut wie egal :(

Glaubst Du, dass man eine Clubnacht in der Heimatstadt als Kurztrip bezeichnen könnte, welcher als Erholung(???)oder Ausgleich vom Alltag dient? Oder ist es eher der Sesselhocker, der auf Malle oder sonstwo - anonymer als zuhause - endlich mal die Sau rauslassen will?
 
Ich weiß, ich bin schrecklich neugierig... ;)

Und ich bin Dir ganz dankbar für Deine Antworten! Ich recherchiere gerade so ins Blaue und suche Impulse zum Anknüpfen: Mache nämlich gerade ein Praktikum in einem Museum, welches das Thema Reisen im Visier hat. Und ich habe (vielleicht, weil ich da die Jüngste bin?) den Auftrag, mich um den Spaßtourismus zu kümmern :confused:
Und da ich nicht ambitioniert bin, den Malle-Urlauber par excellance zu interviewen, suche ich nach jemandem, der mir den Partytourismus aus einer distanzierten und "weisen" Sicht beschreibt, ohne dass dieser jemand selbst gar nichts mit Party zu tun zu hat.
Und da dachte ich: Wer könnte mich besser inspirieren als ein DJ mit entsprechender Erfahrung?!

Ich hoffe, dass wird nicht als frech empfunden...?
Und ich freue mich sehr, dass ich schon jetzt so viel Anregungen erhalten konnte (Danke vor allem Dir, DDD!).
Und natürlich hoffe ich auch, dass es so weitergeht ;)

Mercí und liebste Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Deine Tips!!!
Glaubst Du, dass ein persönliches Interview mit einem DJ (vielleicht sogar mit Dir :D ) ergiebig wäre, was die Beurteilung der Party-Touristen angeht - bezüglich ihrer Ansprüche, Träume, Sehnsüchte, Bedürfnisse, Enttäuschungen, Verhalten, mögliche Generationsunterschiede im Reisen, Bestätigung von Vorurteilen und/oder das Schaffen für Verständnis für "diese" Leute etc.??? Es muss doch mehr dahinter stecken, wichtige Gründe dafür geben, warum sich diese Leute genau diese Art des Reisens aussuchen... Ist die Art des Reisens vielleicht eine grundsätzliche Haltung in einer bestimmten Phase des Lebens, die selbst in ihrer extremsten Form ihre Berechtigung hat - oder ist es sogar etwas, wo beinahe jeder junge Mensch durch muss?
Ich mutmaße einfach mal, dass ein DJ in diesem Thema eine Art Brücke zwischen dem jungen Party-Publikum und dem "normalen" Kulturreisenden darstellt, weil er weder zu alt ist und Parties verabscheut, noch ist er einer von denen, die einfach nur feiern wollen(?)...
Du wirst ja sicher ein gutes Gefühl für die Leute haben, denen Du zu einer musikalischen Reise verhilfst?!
Mich interessieren deshalb Deine ganz persönlichen Eindrücke - weniger die allgemeinen!
Es könnte also sein, dass ich Dich tatsächlich fragen würde, mit mir ein Interview zu führen... ;)
Aber jetzt stöbere ich erstmal in Deinen Empfehlungen...

LG
Alex
 
ich kann nur von belgien berichten.
also zumindest hier in der gegend (dg, grenzgebiet zu deutschland) gehts gerne etwas härter zu, aufm programm stehen oft hardstyle, jump und hardcore, aba man findet oft auch trance und viel black ist auchnoch zu finden, also ziemlich bunt gemischt die geschichte
 
Guten Morgen!

DDD:
Natürlich hast Du Recht damit, dass kein Ei dem anderen gleicht... Ich würde auch weder die Touristen, noch die DJs im Allgemeinen untergehen lassen wollen.
Für mich wäre eine Art persönliches Portrait interessant, welches die körperlichen und geistigen Bedürfnisse und Erfahrungen in diesem Zusammenhang (Party/Urlaub vs. Alltag) darstellen. Also entweder aus distanzierter Sicht vom DJ auf sein Publikum, oder - wie Du es schön formuliert hast! - ein Bericht über das exzessive Feedback, das man als DJ erleben darf. Also eine persönliche Beschreibung dessen, was genießenswert und besonders reizvoll ist. Woher kommt dieses Bedürfnis nach dieser besonderen Art der Kommunikation, was zeichnet sie aus, was ist das berauschende daran, wie unterscheidet sich dieses Gefühl, diese Art der Mitteilung vom Alltag (,wenn sie es tut)?
Du gibst mir schon eine Idee davon... Und ich werde Dich nicht direkt fragen, ob Du mir ein Interview geben magst, EHRENWORT:)
Ich bin schon sehr dankbar für die Fülle an Inspiration, die Du geliefert hast!
LG, Alex

BLUE:
Könntest Du mir etwas mehr darüber schreiben?
 
Ich bin ganz entzückt und mitgenommen!!!
Und gleichzeitig (oder vielmehr: deshalb) etwas sprachlos...

Verzeih´, aber ich lasse das jetzt erst einmal sacken...
 
Also, wenn ich Dich richtig verstehe, dann besteht zwischen dem Publikum und dem DJ die Bereitschaft, das Bedürfnis und die Offenheit, sich gehenzulassen und sich auf eine ganz besondere, intensive nonverbale Art miteinander zu verständigen... Das gleiche gilt ja im Grunde auch für das Publikum untereinander...
Vielleicht könnte man sogar sagen, dass so ein gemeinschaftliches Gefühl nur über so eine intime (vielleicht gar erotische?) Art der Kommunikation zu erreichen ist?! Also eine Möglichkeit, Fremdes (Emotionen jenseits des täglichen Lebens) an sich heran zu lassen?! Sich selbst anders oder extremer zu spüren und "diese Entdeckung" mit anderen zu teilen?!

Wenn das keine Motivation ist, eine Reise primär dafür zu unternehmen - sei es im Lieblingsclub oder sonstwo auf der Welt!

Das Erstaunliche ist, dass ich arge Probleme habe, mit Touristen in Kontakt zu kommen bzw. ein tiefergehendes Gespräch Gespräch mit ihnen zu führen. Mag vielleicht wirklich daran liegen, dass es so eine intime und sehr persönliche Angelegenheit ist...?
Ich stoße leider auf großes Misstrauen, welches man über´s Netz natürlich schwer abbauen kann... Dabei dachte ich, dass die Wahrung der Anonymität hier zu ein wenig mehr Offenheit verleitet...

Umso dankbarer bin ich Dir für Deine Offenheit und Deine schönen und sympathischen Schilderungen...

:) , Alexandra
 
Hm... Für eine richtige Umfrage ist leider weder die Zeit da, noch genügend Kapazität vorhanden...
Ich habe intensiv über einen Selbstversuch nachgedacht und wollte selbst nach Mallorca reisen (ich weiß, dass Mallorca da langweilig und abgeschmackt erscheint, aber der Mythos Malle ist eben schon interessant...). Da die Insel aber in den Wintermonaten nicht so belebt ist wie im Sommer - zumindest was mein Anliegen betrifft - kann ich mir das wohl sparen. Und die Deadline für meine Recherchen ist Ende Januar. Das heißt, vor Ort ist mir nichts möglich.

Aber ich habe wahrscheinlich ein junges Mädchen als Interviewpartnerin, die mir hoffentlich etwas über ihre persönlichen Erwartungen und ihre Art zu Reisen erzählen wird. Im Mallorca-Forum sperrt man sich ziemlich stark gegen meinen Versuch, etwas Persönliches zu erfahren. Ich habe den Eindruck, dass keiner so richtig dazu stehen mag, dass er sich gern auch mal außerhalb seiner kontrollierten Lebensweise bewegt. Und die, die den Versuch gestartet haben, mir zu berichten, denen wurde sofort von irgendwelchen dominanten Personen in dieser Gemeinschaft das Wort abgeschnitten - so als müssten sie die Sozialkontrolleure spielen. In den Foren scheinen sich die Leute tatsächlich auch zu kennen. Sonst gäbe es da kaum diese persönlichen Attacken und die Hierarchie - die ganz deutlich herauszulesen ist... Sehr schade!

Hingabe und Leidenschaft scheint als etwas Schlechtes und Oberflächliches bewertet zu werden. Wie bedauerlich! Ich frage mich, ob das nicht ein ziemlich unbewusstes und einsames Leben ist... So ganz ohne die "besonderen" Erfahrungen...

Nun ja. Da machen sich halt gerade wirklich Zweifel breit, ob nicht der Malle-Urlauber tatsächlich das ist, wie er in den Medien dargestellt wird. Und wenn das wirklich so ist, dass alle ausschließlich verpeilt und unreflektiert durch die Gegend laufen, dann...
Ja, dann fällt mir dazu auch nichts sonniges mehr ein :confused:

Deine Ausführungen sind mir eine sehr willkommene Gabe. Sie kann leider in diesem Zusammenhang nur einen Teilaspekt abdecken, aber ich bin ganz, ganz froh, dass es jemanden gibt, der die Qualität menschlicher Merkwürdigkeiten einzuordnen und zu schätzen weiß.

Guten Abend, gute Nacht,
Alexandra
 

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