Ich warte ja noch auf einen "richtigen" digitalen DJ Mixer. Mir schwebt da ein modulares System vor, bei dem Benutzeroberfläche, DSP-Unit und I/Os getrennt und somit frei kombinierbar sind. Für Großbeschallung gibt es so ein System z.B. von Yamaha:
PM1D.
So könnte man verschiedene Oberflächen für die verschiedenen Einsatzzwecke entwickeln, also für Battles, Clubs, Dissen etc. Man wäre vollkommen flexibel und könnte auch verschiedene Vorstufen anbieten, z.B. neben den üblichen Transistoren auch Röhren, um dem ganzen einen touch von "analog" zu geben und man könnte auch auf qualitativ hochwertige D/A bzw. A/D Wandler zurückgreifen. Allerdings gibt es da wie immer ein Problem: Digitale Systeme sind im rauen Live-Einsatz (vorallem unter den Fingern von Ditschäis) leichter ins Nirvana zu befördern. Selbst wenn die Software als solche stabil läuft, sind bei einem Teilausfall einer Einheit (durch Bierdusche o.ä.) meist auch andere Systemeigenschaften betroffen, oder es droht gar ein Totalausfall.
Gute Analogpulte stecken sowas leichter weg und da kann man auch schonmal selber was reparieren, während bei den sehr filigranen Digitalschaltungen meist der Herstellerservice ran muss.
Mal sehen, was die Zukunft bringt, aber z.Z. würde ich im DJ-Einsatz jedes (naja mit den üblichen Ausnahmen) Analogpult, einem digitalen vorziehen.
PS: Ein Kabel an sich ist niemals "analog" oder "digital". Auch ein "digitales" (z.B. elektrisches) Signal ist letztendlich eine möglichst rechteckige Spannung, die man auch über einen Verstärker/Lautsprecher wiedergeben kann. Allerdings kommt dann eben nur ein hohes Fiepsen mit der Frequenz der Datenrate raus. Hört sich scheußlich an!
"Analog" bedeutet i.a. nichts anderes als "entsprechend; gleichartig". Soll heißen, die Wechselspannung ist analog zum Schallereignis; bildet es dem Original entsprechend ab. Im Gegensatz dazu muss bei digitalen Signalen immer eine Wandlung erfolgen, denn das, was unsere Ohren erreicht sind keine Signalspannungen, sondern Druckunterschiede in einem Medium, meistens der Luft. In sofern ist es auch interessant, dass man sich auch in der elektrischen Digitaltechnik mit den gleichen Problemem rumschlagen muss, wie im analogen Bereich, denn die einzelnen Bits werden natürlich auch von elektrischen Störfeldern beeinflusst und gerade bei sehr leistungsstarken und damit strukturell sehr kleinen Systemen, treten wieder Induktionseffekte u.ä. auf, die man versucht zu bekämpfen. Nicht umsonst werkeln in Arbeitsspeichern u.ä. diverse Korrektursysteme. Allerdings sind derartige Einflüsse auf der digitalen Seite und somit kommt es auf die letztendliche Umsetzung an, wie diese sich genau auswirken und es ist eben nicht so, dass eine 50Hz Netzeinstreuung auch ein entsprechendes (=analoges) 50Hz Brummen bei der Musikwiedergabe auslöst. Insofern sind digitale Systeme natürlich weniger störanfällig.
Klar sollte auch sein, dass
jede Digitalisierung, gleich welcher Auflösungung
immer einen Informationsverlust mit sich bringt. Ob man diesen hört, ist eine andere Sache.
Das nur mal als grundsätzlicher Gedanke...
PPS: Diese Stecker nennen sich
Cinch und wer wissen will, wie man das ausspricht, der guckt
hier.
