Deutschland zur WM... Patriotismus, Zusammenhalt, schwarz-rot-gold überall

[traxis]

Hey, ich würd dieses Thema mal gern mal hier im forum anschneiden.

Mich interessiert wie ihr das thema unter uns Deutschen betrachtet. Wahrscheinlich in Zusammenhang mit unserer Geschichte sah man ja im Vergleich zu manch anderen Ländern sonst immer nur wenige Fahnen, es gab wenig Patriotismus, es wurde überall, unter Leuten sowie als auch in den Medien, über einen sogenannten fehlenden Nationalstolz geredet, woanders erwähnte man das Wort Zusammenhalt. Seit der Vorphase der Fussball-WM und speziell seit Beginn und seit überall die Fahnen an den Autos wehen scheint es sich für viele zu wenden - dies sei mal so in den Raum gestellt.
Die einen begrüßen dies, andere wiederum andere verpöhnen all diese Ausdrücke oder sind der Ansicht dass wir uns dies aufgrund der Geschichte des vergangenen Jahrhunderts nicht "leisten" könnten...

Wie seht ihr das? Ich hoffe ich bin mit meinem obrigen Beitrag dazu soweit neutral geblieben, würd gern eure Stimmen dazu mal hören!

 

[y@nn]

Ich finde das mit den Fahnen eigentlich schön; Immerhin ist das mit dem 3en Reich&Hitler jetzt schon 60 Jahre her, in 10 Jahren wird es wohl kaum noch jemanden geben der sich an damals erinnern kann.Ich denke daher, dass es langsam Zeit wird, sich nicht mehr als Nationalist zu sehen bloß weil man mal eine Fahne hisst.Natürlich heisst das nichr wir sollen jetzt alles vergessen, aber ich finde es ist gut, dass die Deutschen jetzt langsam wieder etwas "stolzer" sind auf unser Land.

Abgesehen davon steht Schwarz-Rot-Gold nicht für die Nazis sondern für die Demokratie...

 

[DJ Meedo]

Moin,
erstmal, finde ich die Diskusion sehr gut - geht ja zur Zeit auch tierisch durch die Medien, die ganze Thematik.
Meine Meinung vorneweg: Ich finds wirklich gut!
Ich selber habe so ein 'Fähnchen' am Auto und ich kann wirklich sagen, dass ich mich mit meinem Land identifiziere und ja ich bin ein 'Fan' von Deutschland....nicht nur auf den Fussball bezogen (das sowieso) nein auch bezogen auf unser schönes Land!!
Man muss natürlich bei dieser ganzen Euphorie 'aufpassen' das diese Stimmung nicht zuweit geht und irgendwann 'überschappt' in denunzierende Parolen oder sogar physischer Gewalt.
Bezogen auf unsere Vergangenheit, wir brauchen nicht drüber zureden, was damals passiert is, jeder weiß es und es ist uns allen in den Köpfen, aber das ganze ist jetzt immerhin auch schon über 60 Jahre her. Ich will das ganze in keinem Fall runterspielen oder so....aber das was jetzt zur Zeit hier abgeht ist wirklich meilenweit entfernt von dem, was der Nationalismus hervorgebracht hat.
Ich selber bin jetzt 20 und den einzigen diekten 'kontakt' zu dem Thema habe ich über meine Großeltern gehabt. Aus deren Schilderungen und erzählungen erfährt man ja mal, wie du situation 'damals' subjektiv wahrgenommen wurde - nicht so geschichtsbuch-technisch. Nunja und selbst, wenn sich mein Opa jetzt ne deutschlandfahne an sein auto hängen würde....in meinen Augen wäre es VÖLLIG ok.
Mein Fazit also: Ich persönlich finde die Stimmung in Deutschland zur Zeit klasse. Ich bin gerne Deutscher und sehe auch nichts verwerfliches daran dies auch zu zeigen. Vorsicht ist natürlich immernoch geboten, dass diese Stimmung nicht 'zuweit nach rechts rutscht'.
In diesem Sinne:

mfg
Meedo

 

[grizto]

ohje, diesen Thread hab ich befürchtet, hier wird bestimmt wieder totdiskutiert, da mach ich dann nit mit, deswegen meine Meinung am Anfang

typisch Deutsch....
Die Leute freuen sich am Fußball, daran das die Deutsche Nationalmanschaft gut spielt (das war übrigens schon immer so) und die tollen Deutschen haben nix anderes zu tun, als daraus ne Patriotismus Diskussion zu machen, die Müßig ist.

Denn Fußball is (für manche) ja so ziemlich alles (für mich nich, bin da eher ne "frau", sprich Fußball zur WM ), aber keine Politik....
Wenn da die Hymne mitgesungen wird, hat das nichts mit "stolz" über die Vergangenheit oder die aktuelle Politik zu tun, ist einfach nur ein "Zusammen" und fertig, man schwenkt fahnen und schreit "deutschland", so wie man sonst ne Dortmund Fahne schwenkt, oder "Bayern!!!" schreit oder auch die VEreinshymne von MAinz 05 singt.
Ersetze die Manschaften durch Deutschland und fertig bist du.
Und es sind einfach soviele, weil die, die sonst unterschiedliche Sachen schreien, schreien jetzt das gleiche, und viele Nur-WM-Gucker (so wie ich) stimmen ein, aus Spaß an der Freude.
Die Flaggen (hab übrigens keine) verschwinden nach der WM schnell wieder im Schrank, weils hier nich üblich is, ne Flagge im Fenster zu haben, oder am Auto.

Die Deutschen feiern im Moment nicht Deutschland, sondern Fußball, und denen das mit Patriotismus Diskussionen madig machen zu wollen find ich schade...

(Das geht übrigens nich an dich traxis, sondern an die, die die Diskussion zuerst angeregt haben )

Lasst die Leute doch feiern, gibt sonst doch genug schlechtes, und wenn man im Leben nur Griesgrämig ist, und die Ganze Zeit sich runterziehen lässt, wofür lebt man denn da.
Um für die Wirtschaft zu funktionieren?
Gute Nacht....

griz

 

[p0i]

geht mir ähnlich @ meedo, gerade jetzt nach dem spiel gestern...
also ich wohne in mannheim, und wir haben bei uns im viertel das spiel in einer wirtschaft geschaut udn sind dann in die stadt gefahren, das war richtig krass, keine bahn mehr gefahren, da waren NUR NOCH autos mit fahnen, überall schwarz-rot-gold... ich fands schön...
Als Deutscher hat es ja schon irgendwie nen bitteren oder komischen beigeschmack ne fahne zu hissen, aber irgendwie fühle ich, dass dieser beigeschmack weniger wird, und dass jemand nicht gleich ein Rechtsextremer ist, nur weil er eine Fahne hisst, steht wohl nicht zur diskussion..
ich sehe das problem eher darin, dass die Rechtsextremen/Neo-Nazis sich pudelwohl fühlen in dieser neuen Patriotismus-welle hier in Deutschland, gestern bei dem Fanfest hat man genug gesehn, die die entsprechenden Klamotten Frisuren usw hatten und dann halt ihre Parolen gebrüllt haben... ein auto ist mit der Reichskriegsflagge von 1914-18 rumgefahren, was natürlich jetzt kein Nazisymbol ist, aber ein beliebtes ausweichen dieser leute auf eine "legale" flagge...

mfg

edit: @ grizzle: Ich weiß nicht, ob diese beiden Bereiche so einfach zu trennen sind, wie du es darstellst... da bin ich wirklich skeptisch

 

[Thomas K.]

eigentlich bedenklich, das darüber, im allg., diskutiert wird und scheinbar werden muss. ich kanns nicht ganz nachvollziehen. warum soll man nicht patriotistisch sein? warum soll man nicht irgendwo stolz auf deutschland sein? deutschland, nicht das nach 45, sondern das ab 90, ist nunmal heimat und identität. das kann man völlig unbefangen nach außen tragen. man lebt in und mit deutschland, mit all seinen ecken und kannten, aber auch angenehmen seiten und rundungen. zwar gab es im osten einen anders motivierten polititsch befohlenen hintergrund, aber das "flagge zeigen" war da noch viel größer - und auch noch imposanter (siehe 1. mai). da haben etwaige ns-verbindungen auch keine rolle gespielt. warum auch. gerade deutschland tut für völkerverständigung und freidliches miteinandern am meisten, und hat am meisten getan. da ist kritik völlig fehl am platze, genauso wie irgendwelche politische unterstellungen, die beim "flagge zeigen" herausposaunt werden. zumal es ja auch nur um ein sportliches ereignis geeht, welches zum aufhänger genommen wird. und da kann man ruhig stolz auf die leistung sein - sowohl jetzt bei der dfb-elf, als auch auf die sportlichen leistungen aller sportler, die deutschland weltweit vertretten.

 

[Flipsen]

Also meine Meinung darüber ist, dass "wir"(wir im engeren Sinne warns ja nicht - zumindest leben nicht mehr sooo Viele und die Deutschen wurden ja auch weitestgehend kontrolliert und bekamen da relativ wenig bis gar nix von den Verbrechen etc mit.)uns da nichts mehr vorzuwerfen brauchen! Denn,
1. Ist das jetz schon etliche Jährchen her und wir haben ja wohl auch draus gelernt!
2. Sind andere Nationen, (sry aber ich hab was gegen die Amis[Ihre Außenpolitik, NICHT gegen die Bürger die dort leben])auch nicht gerade unschuldig gewesen. Wenn auch vll nicht so krass aber man kann z.B. nicht einfach so über Hiroshima hinwegsehen(das Argument einen schnelles Kriegsende zu bewirken und so die Opferzahlen gering zu halten, zieht zumindest bei mir mal GAR NICHT!).
Oder was Aktuelles: Irak, Afghanistan. Ich hatte nix gegen die Kriege im Allgemeinen, aber mit dem Vorwand Demokratie und Menschenrechte in diesen Ländern durchzusetzten und dann sowas wie mit dem was die da mit den Kriegsgefangenen gemacht haben! Okay kann immer sein, dass es ein paar Idioten waren, aber wenn es Bush denn bekannt war, dann hätte er wenigstens was dagegen tun können und nicht warten bis es einer "rausbekommt". Es gibt da noch einige weitere Beispiele....


Ich finde wir sollten unbedingt wieder etwas mehr Patriotismus und Zusammenhalt zeigen, uns endlich wieder als Nation verkaufen und nicht als Land, dass sich für alles rechtfertigen und entschuldigen muss! Das können wir nun endlich mal hinter uns lassen und wieder nach vorne schreiten! Ich finde die Friedenspolitik von D richtig gut! Ich bin weder Faschist noch Pazifist und weder Nazi noch Punk!

Weiterhin sollte das ganze aber nicht nur im Rahmen der WM geschehen sondern auch wenn die Welt nicht zu Gast bei Freunden ist! Ich hab jetzt nix direkt gegen diese anspieligen Sprüche wie "die Welt zu Gast bei Freunden" aber ich halte das ganze etwas übertrieben!

Bin auf eure Meinungen gespannt, LG Flipsen!

 

[diefenwald]

Also diese Diskussionen pfff..

Thomas , WORD ...

Was da los ,wieso keinen Partiotismus zeigen ... ?
Den zeige ich immer und überall wo es geht ... ! unabhängig von solchen Veranstalungen

Viel schlimmer finde ich diese Bevölkerungsgruppen die sich heute alles erlauben und herausnehmen dürfen was sie wollen und sich damit verteidigen das sie ja vor 60 Jahren alles über sich ergehn haben lassen müssen...
...es reicht langsam.

Für Bundeskanzler Schröder ist es "eine unglaubliche historische Geste".
Dass der französische Präsident Chirac ihn als ersten deutschen Regierungschef zum Gedenken an die Landung der Alliierten in der Normandie eingeladen hat, sieht er als Zeichen dafür, dass die Nachkriegszeit endgültig vorbei ist.

dem hätt ich in den Arsch getreten für so ne Ansage ...

Gerade Deutschland ist heutzutage die treibende Kraft wenn es darum geht friedliche Lösungen in Krisen Gebieten zu finden.
Andere Nationen , Länder können sich nen Stück davon abschneiden.
Aber das sehn die Leute ja nicht ... die sehn immer noch die Armbinden...
aber es wird auch immer so sein, solange es solceh Diskussionen gibt und man heute noch anderen Ländern in den Arsch kriecht weil man regelrecht dazu gezwungen wird um nicht wieder als NaziLand dazu stehn...

Ich bin stolz Österreicher und zu "70 %" Deutscher zu sein .. pasta !
und mehr den jeh, wenn ich mir anschaue wie sich diese Länder um Frieden bemühn und stehts versuchen den Dialog zu finden.

also, Fahne hoch !

 

[Steve Rotate]

Da wurden bis jetzt wirklich gute Beiträge geschrieben, denen ich mich nur anschließen kann!

Wir müssen auf das stolz sein was wir haben und mit voller Kraft unserer Zukunft entgegen rudern. Das eine solche Diskussion wegen einem Fußballspiel aufkommt...wahnsinn. Trotzdem schön, das die Mehrheit sich hier für Deutschland ausspricht!
Und in Anlehnung an einen Solgan einer beliebten Limonade:
Deutschland ist was Du draus machst.

 

[Steve Rotate]

@ DDD
Bitte sich nicht in wissenschaftlichen Definitionen verlieren, wenn es um einfach Dinge geht wie Freude.

Ich denke, die Leute wollen hier nur zum Ausdruck bringen, dass sie trotz einigen Misständen auf das stolz sein können was sie sind und negative Einstellungen oder gar miesepetrige Stimmungsmacher ins Abseits gestellt gehören.

 

[traxis]

Naja ebenso sollte man klären: was heißt typisch deutsch? Im Lexikon kann man das nicht nachschlagen. Vielmehr, wenn ich der Frage nachgehe orientiere ich mich wenn an Stimmen aus dem Ausland. typisch deutsch ist angeblich alles hochloben oder sofort als katastrophal darzustellen. andere meinen wir seien so verklemmt, die nächsten Loben unser Bier und die Würstchen. Nicht zu vergessen die Autos und dass man mit 250 Sachen über einen Teil der Autobahnen heizen kann. Nun denn... Nur ein paar Auszüge die derweilen wieder in den zeitungen stehen, die ich aber auch von auslandsaufenthalten aus dem a und o kenne...

grizto, du hast in meinen augen recht, diese ewigen "Patriotismus und geht denn das alles so"-Diskussionen find ich persönlich fürchterlich, daher interessiert mich wie es hier zu geht, wie ihr das seht. daraus ergab sich die idee bei mir... wem der thread nicht passt - es gibt viele möglichkeiten diese einzelne seite zu verlassen

ddd, sicherlich auch ein wichtiger punkt. speziell sollte man vor allem auch zwischen den begriffen nationalismus und patriotismus unterscheiden können (was keine kritik an dir sein soll dass du das anscheinend nicht kannst, dies sei dem von mir nur hinzugefügt). inwiefern aber ist patriotismus nicht erwünscht? gar nicht? keineswegs?

ich möchte nochmals betonen dass ich sowohl den betreff als auch den inhalt meines ersten posts in diesem thread nur in den raum als anhaltspunkte zur diskussion stelle und sich meine meinung darin keineswegs wiederspiegelt!

 

[Thomas K.]

genau stev.

bsp. um beim fussball zu bleiben:

gehst du zu einem spiel deines lieblings-clubs, bewaffnet mit allerlei artikeln, dann bist du fan (dt., nicht engl. ), und willst leistung sehen - am besten noch tore. und das kann man ohne überlegung auch zeigen.

beim spiel des dfb gehst du auchz hin, mind. genauso motiviert, und zeigst das auch. und wenn man sich dann riesig freut, soll das dann irgendwo problematisch sein? allein, die überlegung, die die manchmal aufkeimt zeigt doch, das da was falsch läuft. und wenn man die welle der begeisterung auch außerhalb des sportes weitertragen kann, ist das doch nur positiv, da der hintergrund ein positiver ist!

 

[eistee]

Kann die meisten der vorrigen Beiträge so direkt unterschreiben
Allerdings denke ich auch, dass viele, die jetzt eine Fähnchen am Auto haben, das lediglich machen um mit dem Strom zu schwimmen.
In tagen fällt ja jedes Auto auf, was nicht wie eine Staatskarosse geschmückt ist

Was allerdings auch nachhaltig interessant ist, ist die tatsache, dass siche zur WM auch die Medien mit diesem Thema beschäftigen und eigentliche alle zu dem Punkt kommen, dass es gut für Deutschland ist, wenn wir zu unserer Flagge stehen.
Das motiviert unsere Jungs auf dem Feld und macht uns doch alle auch irgendwie ein bisschen zufriedener, oder?

Haben gestern dazu einen sehr schönen O-Ton von Theo Zwanziger gehört: "Gegen Patriotismus ist nichts einzuwenden, aber er muss von Herz und Verstand getragen werden!".

 

[dvj*smile]

Also an meinem Auto hängen auch 2 Flaggen , an allen anderen Autos meiner Famile hängen auch welche. An dem Auto unserer polnischen Untermieter ist eine polnische und eine deutsche Flagge dran. Und auf unserem gemeinsamen WM-Gartenhäsuchen (da wo wir mit unseren polnischen Freunden WM gucken) ist auch auch eine deutsche und eine polnische Flagge gehisst.

Ich finde es gut, dass die WM es vielen deutschen ermöglicht, die Vergangenheit, die Belastung, und Schuldgefühle sowie das verkrampfte Verhältnis zum Vaterland loswerden, und Flagge zeigen und ausdrücken: Ja wir sind Deutschland, wir sind freundlich, wir sind endlich mal eine stolze Nation und zeigen dies nun auch.

Da ich mich im Prinzip nicht so für Fussball interessiere - ist für mich das doch da s positivste an der ganzen WM. Ich denke es wurde wirklich Zeit, dass wir endlich etwas mehr Patriotismus bekommen (und vor allem diesen nicht mehr mit andern Dingen verwechseln) haben und es diese "WM-Schiene" möglich macht, zu zeigen dass wir - sicher wissen, was in der Vergangenheit Deutschlands geschehen ist- aber es 2006 nicht mehr an der Zeit ist darüber zum x-ten mal zu bereuen und trübsaal zu blasen, sondern zu zeigen das wir ein modernes, freundliches und zivilisertes Land sind, das endlich mal dran ist, Flagge zu zeigen.

Meine Flagge wird auch noch nach der WM an meinem Auto sein

@ DDD
Fand ich glatt etwas enttäuschend von Dir, das Du "Du bist Deutschland" als schwachsinns Kampagne für Gehinbegrnzte darstellst. Das sehe ich und viele andere sicher gar nicht so.
Mag sein, dass Du hier im Forum immer sehr viele super korrekte und detaillierte Posts zum Besten gibts, und Du ja auch angeblich in deinem privaten Leben (Real Life, wie es einiege nennen ) soviel tust für Dein Vaterland etc.
Aber was Du machst, tust etc. davon erzählst du nie was.
Ich fand Du bist Deutschland gut. Und 90% derer, die es nicht gut fanden, hatten den Sinn der Kampagne auch nicht verstanden, das ist mir immer wieder aufgefallen. Vielleicht hast Du ihn verstanden, aber Du gehörst zu denen die sagen, das die Kampagne ja nur "das eigentliche Übel überspielen soll"
Ich gehöre zu denen, die sagen: Danke an die Menschen, die versuchen andere Menschen zu etwas gutem zu bewegen. Das ist eine Intuition mit der ich mich 100% identifizieren kann.

 

[stocky]

Liebe macht blind - auch Vaterlandsliebe.

Wie ist das eigentlich. All jene, die die deutsche Fahne hissen, gehen die nicht zu Tschibo, um dort Sachen zu kaufen, die aus chinesischen Fabriken stammen, die regelmäßig hunderte Menschen unter sich begraben, weil man an allem spart?

Fußball und Nationalismus: Jo, ich bin Jahrgang 83 und die ersten Nachrichtenbilder an die ich mir erinnere sind brennende Asylbewerberheime im Jahr 1990. Achja, die anderen Bilder waren übrigens "patriotische" amerikanische Soldaten, die jemanden jagen mussten, den das geliebte Vaterland mit Waffen und Geld unterstützt hatte.

PS: Ich bin Deutscher, weil ich ein Kind deutscher Eltern bin. Das ist reiner Zufall, Schicksal oder was auch immer. Letztlich ist es ein Privileg mittelalterlichen Erbrechts, aber nichts, auf das ich irgendwie stolz sein müsste.

 

[Overhead]

Wenn irgendwo Krieg geführt wird, die Soldaten zurück kommen und nach einem eventuellen Sieg gefeiert wird, sehe ich das eher als "patriotismus" als wenn 10 Leute nem Ball hinterher rennen und einer den manchmal fängt. Man supportet da eher den Sport den alle toll finden.
Patriotismus ist was anderes.

 

[Hedo]

Genau, einem Ball hinterher hüpfende Heten, als Ausdruck völkischen Bewusstseins und Anlass nationalistischer Mobilmachung.

 

[Gast7352]

Wozu stolz sein auf sein Vaterland? Niemand kann sich aussuchen wo er geboren wird, es ist somit an keine besondere Leistung geknüpft. Auf was genau soll man da stolz sein?

 

[Thomas K.]

Genau, einem Ball hinterher hüpfende Heten, als Ausdruck völkischen Bewusstseins und Anlass nationalistischer Mobilmachung.

hier auch wieder: irgendwelche probleme? ich glaube du interpretierst da was rein, was gar nicht ist.

 

[dvj*smile]

Lieber DDD irgendwie hast Du die Kampagne auch nicht (ganz) verstanden.

Du denkst: Wie ich soll bester Laune sein, und mich nicht so anstellen, obwohl ich immer mehr Gesetzeshürden aufgebrummt bekomme, und Behörden krams etc...
Hinter der Kampagne steht doch aber: Ja, sicher ist das leben nicht leicht ("Mag sein Du stehst mit dem Rücken zur Wand"), aber DU musst etwas tun, DU und jeder einzelne, damit es vorwärts geht. Man kann nicht immer alles vom Staat erwarten. Nicht der Staat und die Politiker alleine machen ein Land erfolgreich. Sonder hauptsächlich die Menschen, die sich in ihm befinden.
Man könnte es auch anders forumlieren: "Egal, wie ******e unsere Politk momantan ist, wie viele Arbeitslose wir haben, oder sonstige Probleme, DU sollst das Beste aus Dir selber machen."
So sehe ich die Kampagne. Sie wurde nicht (wie es nach Deinem Beitrag etwa klingt) von Politkern auf uns losgelassen damit wir mal kurz alles miese in diesem Land vergessen. Nein, das kam von Unternehmern, Privatpersonen und Vereinen, die klarmachen wollten, das es nicht die Politik und Reformen alleine reißen können, sondern man muß halt auch mal selber was tun.

Es gibt leider genung Leute, die seit Jahren darauf warten, das der Saat wie von Gottes Hand endlich mal ihren Lebensstandard verbessert. Und dann sehen sie diese Kampagne und denken: " Was soll denn der ******, die Politiker kriegen nix hin und ich soll jetzt was tun können????"
Die meisten die diese Kampagne schlechtreden haben so eine Einstellung.

Zumindest steht fest (und damit sind wir uns glaube ich einig : Es muss etwas getan werden. Sowhl von politischer Seite, aber auch die Menschen in dem Land dürfen nicht auf die "alles verbessernde Reform" warten, sondern das Beste aus den momentanen Gegebnheiten machen.

Ich bin immer für Deutschland. Egal, wie mies die Gegebenheuten atm sind. Denn für Deutschland sein, heißt auch, für die Menschen sein in diesem Land. Vorwärts denken und vorwärts leben. Gemeinsam mit den anderen. Let´s go

 

[XunnD]

Also ich zum Bleistift bin weder stolz, Deutscher zu sein noch patriotisch - denn, was habe ich (Jahrgang '83) bis jetzt für Deutschland geleistet? Nicht sehr viel, außer vielleicht Steuern zu zahlen.

Warum schäme ich mich dann aber nicht, mich mit der Fahne oder mit den Nationalfarben unseren Landes zu zeigen? Ich freue mich für die deutsche Elf, dass sie es soweit geschafft haben.

Und: Die Verbundenheit, die sich in der Interesse Fußball zeigt, sieht man sonst kaum - wo doch jeder in Deutschland sein eigenes Süppchen kocht.

 

[traxis]

Mag ich damit vielleicht im Kreuzfeuer landen... vom topic hat sich diese Diskussion entwickelt, durchaus spannend, wenn auch bitter die Lage!

Ich habe von der Aktion leider wenig mitbekommen da ich nicht im Land war, und man kann partou nicht die deutschen medien und stimmen verfolgen wenn man ausser Lande durch die Welt zieht.

trotzdem muss ich sagen dass ich bis dato eigentlich wesentliche Anhaltspunkte in euren Aussagen finde. Für mich steht klar fest, auf die momentane Situation, speziell finanziell für meine persönliche Versorgung bzw. die meiner Familie kann ich mich nicht verlassen. Und so ergibt sich daraus was DDD bereits ansprach. Des weiteren ebenso dass es keinen Sinn hat sich zu beklagen und auf Aktion anderer zu hoffen - diese Einstellung habe ich nie vertreten und immer selber alles in die Hand genommen. Änderungen fallen nicht wie Regentropfen vom Himmel.
Wenn ich sehe wie es in diesem Land aussieht, wie die Tenzenden der fortführung im Umgang der bisherigen Situation sind, wie es schon dazu kam und vor allem aber wie man die gesamte Situation (um es somit sehr kurz auszudrücken) seit dem Augenblick wo man merkte dass es abwärts ging betrachte bleibt mir die Stimme weg.
Mal angefangen bei der simplen Frage wie das gesamte System, und sei es die soziale Marktwirtschaft, in vielen anderen Ländern läuft. Es stand lange fest dass ein solch aufgeblähtes sozialsystem niemals tragbar sein würde, das haben vor etlichen Jahren schon Sozialwissenschaftler gesagt und dies geht soweit dass bis heute Experten für Statistikmissbrauch klar sagen dass der Trend weniger Kinder zu bekommen (von wegen Akademiker bla bla, das ist das albernste was ich je gehört habe) seit den 70er Jahren auftritt. Die Notbremse zu ziehen denkt man nach 30 Jahren noch nicht dran.
Ebenso geht es weiter wenn man die reine Politik nur mehr als grob betrachtet. Schweden hatte vor uns eine solch tiefe krise in den 90ern. Dort haben sich damals die Politiker an einen Tisch gesetzt und Nägeln mit Köpfen gemacht, und zwar nicht weil es die Wahlergebnisse verlangten. das Ergebnis war klar - das einzige was hilft ist eine große Koalition mit EINER klaren tendenz in EINE eindeutige Richtung mit ALLEN. Warum hat das bei uns noch mindestens eine Wahlperiode gedauert, und warum funktioniert dies trotz allem nicht so wie es zumindest könnte - Stichwort politische Machtspiele? Es gibt Theorien welche besagen dass die Alliierten uns damals genau diese Staatsform der Demokratie vor allem aus einem Grund aufgesetzt haben - eine Seite spielt gegen die andere. Opposition gegen Regierung, und das bremst - es schwächt den ganzen Staat, den Fortschritt. Von Wirtschaftswunder sprach man später, ist es das je gewesen? Erhard hob jedeglich die staatlichen Preiskontrollen auf was dazu führte dass der Schwarzmarkthandel, der das überleben sicherte, sich nicht mehr lohnte und sich vielmehr die Geschäfte füllten, die Leute kauften und massenweise produziert wurde. Wirtschaftswunder anstatt logischem Resultat der Marktgesetze?!

Hier aber kommen eure beiden Beiträgw wie ich sie auffasse für mich klar zusammen - der eine von euch sagt, die Leute und vor allem man selbst müssen selbstständig sein, das Ding selbst in die anderen nehmen. Der andere von euch sagt, die Aktion sollte bewirken, den Leuten Mut zuzusprechen das Ding selbst in die Hand zu nehmen, den Fortschritt zu fördern, Optimismus zu gewinnen... Nun ja, ob dem so ist sei trotzdem in den Raum gestellt.

Was jedoch für mich klar ist wie Klosbrühe ist, dass die Leute, und damit meine ich jeden einzelnen, klar umdenken müssen, und das ist nur der erste Schritt bevor sich etwas tut. Jeder! Seit der Staat angefangen hat uns einmal Luxus zu gönnen und diesen gesteigert hat in den folgenden Jahrzehnten, umso mehr hat sich eine unsympathische Einstellung breit gemacht, dass man umso weniger persönlich inverstiert umso mehr der Staat einem in den ... schiebt. Und auf der Schiene fahren noch immer viel zu viele Leute. Anscheinend muss es soweit kommen dass alle, die es sich noch leisten können, erst einmal auf die Fresse fallen müssen und merken, dass wir absolut irrealistisch leben und dieser standart nicht mehr tragbar ist was den Lebensstandart angeht bis sich wirklich etwas tut. Das gehört leider wie immer zur Faszination Mensch, der Mensch muss fühlen um etwas wahrzunehmen. Wenn man mal betrachtet wie einerseits Leute in anderen ländern wesentlich mehr arbeiten, an vielen Stellen sparen, einsparen, sich einschränken und nochmals draufzahlen um nur ansatzweise einen Standart zu erreichen, so scheinen es bei uns immer noch die Leute zu sein die zuerst auf die Barikaden steigen wenn sie merken, dass die Welt der Häuser, drei Autos und das Urlaubsland Deutschland bedroht ist, von den Leistungen die der Staat uns anbietet, natürlich gar nicht zu sprechen. Freie Bildung, Rentensystem, ein System was anscheinend jeden abfängt, jedem hilft scheint selbstverständlich zu sein, und erstrecht ohne nur einen penny draufzuzahlen, die steuern sind schließlich schon so hoch! Ich hoffe in gewisser Weise dass manche Leute verdammt nochmal wirklich auf diese erwähnte Fresse fallen, denn erst dann sollte bei denen die immer noch in jener Scheinwelt leben sich etwas in den grauen zellen tun was eine gewisse reaktion auslösen sollte... eine reaktion die wir ALLE wie DDD meinte irgendwann hart zu spüren bekommen werden wenn wir davor sorgen wollen dass es allen ein mindestens menschliches Leben ermöglicht.

Damit bin ich zunächst am Ende, was nicht heißt dass hier ein Schlussstrich gezogen sei...

 

[dvj*smile]

@ DDD: Man da hast du meinen Beitrag ja auseinandergepflückt... Aber doch kontruktiv gearbeitet Leider habe ich noch nicht so viel Ahung von Wirtschaft wie Du, (bin ja auch erst süße 21), aber ich habe auch gar nicht vor, dir deine Beispiele anzukreiden, denn sie sind sicher richtig.

Aber Ja ein Prozess des Nachdenkens wäre schonmal was schönes.
Eine neue Partei wäre auch nicht schlecht. Wie die aussehen könnte werde ich jetzt hier nicht posten. Kann Dir ja mal n Konzept per PN geben

Aber im allgemeinen kann man sagen das aus den Beiträgen hier hervorgeht, das wir doch motiviert sind, was zu tun und zu ändern. Wir könnten ja mal vom DJF aus ne Initiative gründen, für motvierte Menschen, die für Veränderungen bereit sind, und nur darauf warten durch neue staatlich Gegebenheite so richtig durchzustarten

Ob schlechte Politk oder nicht- wie gesagt die Deutschland Flagge bleibt trotzdem an meinem Auto Auch nach der WM. Bzw. gerade dann!!!


(Außerdem ist die derzeit noch n guter Ausgleich zu dem orangen Q-Dance Aufkleber an meinem Heck- soll ja nich jeder denken ich bin Holländer )

 

[dvj*smile]

Jaaaa genau.
Das Rednerpult im Bundestag wird zur DJ Kanzel umgebaut.
Und plötzliche gehen bei allen Politikos die Lichter an

 

[traxis]

Richtig, der Adler wird zum Logo des Cheflabels, die Tageslichtlampen werden gegen Martin Mac 500, 600 und 2000 ausgetauscht, und der Bundestagssprecher wird durch Sven Väth ersetzt. the message is Politik Alterrrr... Aufklärung alderr... Reformen alderr