Automatische Lautstärkeanpassung in Echtzeit

[upnay]

Hallo zusammen,
möglicherweise bin ich mit meinem Thema in dieser Kategorie falsch.

Ich suche nach einer Hardware-Lösung, wie ich als mobiler DJ mein Ausgangssignal vom DJ-Controller automatisch auf einen bestimmten Pegel regeln lassen kann.

Beispiel: Titel aus den 60ern im Vergleich zu aktuellen Titeln.

 

[Plangin]

Von welchem Medium spielst du? Von Musikdateien? Dann würde ich dir eher empfehlen, vorab mp3gain drüberlaufen zu lassen. Kostet nix und verändert deine Dateien ohne Qualitätsverlust. Backup solltest du trotzdem vorher machen.

Oder, so werden bestimmt viele schreiben, nach Gehör mischen und bei jedem neuen Track vorab den Gain/Trim Regler Controller anpassen.

Von einer Liveanpassung kann ich dir abraten. Hab so etwas mal im Webradio gehört. Die Breaks wurden unnatürlich laut. Als der Beat einsetzte, fehlte plötzlich der Druck.
Den Effekt kannst du auch bei Heimanlagen beobachten: Ich kann an meinem Receiver die Dynamik reduzieren, damit die Nachbarn bei einem Filmabend nicht bei jedem Schusswechsel aus dem Bett fallen. Aber die Dynamik geht halt stark flöten. So etwas möchte man bei Musik nicht.

 

[upnay]

Hi Plangin,
vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.

Ja ich spiele MP3-Dateien ab. MP3Gain habe ich schon getestet. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg beim o.g. Beispiel.
Hebe ich die 60er-Jahre Songs auf z.B. 94dB an klingen diese auf einmal lauter als die aktuellen Songs. Generell fehlt aber der Druck bei den alten Songs, was ja auch irgendwie logisch ist.

Aber wahrscheinlich muss ich mich damit abfinden, dass diese alten Songs einfach manuell nachgeregelt werden müssen.

 

[bossa]

Wirst du gerade beim mischen alter und neuer songs nicht drumrum kommen. Das ist halt ganz anders gemischt und gemastert. Jedenfalls erwarte ich das von einem DJ, dass er letztlich so handelt, dass es gut klingt und nicht dass es irgendeinem Algorithmus entspricht.

 

[eBill]

60er Jahre Titel

@upnay:
Ich weiß nicht, aus welchen Quellen Du die 60er Jahre Titel beziehst. Da Titel aus dieser Zeit teilweise extrem unterschiedlich klingen können, ist es ratsam, zunächst die beste verfügbare Qualität zu beschaffen. Nach meiner Kenntnis ist Eric Records die allererste Anlaufstelle. Sowohl Mono- als auch native Stereotitel werden bestmöglich remastered auf verschiedenen CD-Serien herausgebracht. Eric Records hat auch viele Titel aus den 50er und 60er Jahren einschließlich sehr bekannter Klassiker auf Stereo mit teilweise überragender Qualität extrahiert - kein Ping-Pong-"Stereo" (DES-Stereo, Hörbeispiele verfügbar)! Siehe auch die Diskussion im Steve Hoffman Forum.

Ich selbst habe mir einen Großteil der Serien "Hard to Find Jukebox Classics" und "Hard to Find 45s on CD" besorgt, die Preise sind mit teilweise unter 10,-€ auch ok.

Im Übrigen stimme ich den Vorrednern zu, daß man bei Musik aus dieser Zeit nicht daran vorbeikommt, jeden Titel erforderlichenfalls in Klang und Pegel anzupassen.


eBill

 

[ads disco kid]

Alter es git einen Gain und EQ. Nehmt den verdammt noch mal.

 

[upnay]

AW: 60er Jahre Titel

@eBill:
Vielen Dank für die nützlichen Tipps. Die Songs stammen von einer recht alten CD-Sammlung. Aber wenn es Quellen gibt dann organisier ich mir die Titel gern noch einmal neu.

@bossa und ads dicso kid:
Da gebe ich Euch natürlich Recht, weiß auch wo der Gain-Regler ist und kann ihn auch benutzen. Ich halt manchmal den Hang zum Perfektionismus. Doch ein Gain-Regler mach eben in erster Linie nur lauter, von daher hilft mir der Tipp von eBill doch weiter.

 

[Paul Axthelm]

Hmmm upnay ... was hastn Du da fürn Gainregler ???

Meine Gain's stehn in den allermeisten Fällen um die 12 Uhr rum. Wenn ich einen ,sagen wir mal,zu lauten Track runterregeln möchte dreh ich den Gain eben auf 9 Uhr oder 10 Uhr.

Oooder ich drehe am EQ Bass Mitten und Höhen gleichermaßen runter,dann wird der Track nämlich auch leiser,oder eben lauter. Was halt gebraucht wird.

Also ich will jetzt hier net den Moralapostel raushängen lassen ... aber sorry,das sin Fetz die echt kein Dj brauch.

Und ich bin ja als HochzeitsDJ ja auch genau in dem Bereich tätig,bei dem den ganzen Abend über eine extrem breite Musikpalette abgerufen wird. Und da kommt es eben immer mal vor das es da Klangunterschiede gibt,ergo also etwas über Gain oder EQ nachgeregelt werden muss. Ich hab halt sehr viel Arbeit in meine sortierung der Musik gesteckt. Und in dem Zug hab ich mir auch bei solchen Titeln die in irgendeiner Form nachgeregelt werden müssen ,in die "Comments" Vermerke gemacht.
Wie z.B. " achtung viel Bass" oder "achtung zu wenig Höhen" So weis ich VOR dem mixen schon auf was ich mich einstellen muss. Gut die meisten Titel kenn ich ja eh,aber wenn man mal Titel spielt die man eben nicht so gut kennt,haben mir meine Vermerke schon gar manchmal gut geholfen.

Also muss jeder machen wie er sich am wohlsten fühlt. Ich machs SO,und komme sehr gut damit klar.

 

[Jan.S]

Beste Lösung ist meiner Meinung nach von Hand den jeweiligen Track per Gain anzugleichen.

Problem ist, dass alte Musiktitel mehr dynamisch sind, weniger "fett" / "dick" produziert sind und somit im direkten Vergleich leiser klingen. Die Algorithmen der meisten Software suchen nur nach dem Peak Gain. Wollte man es richtig machen müssten man die Peak Stellen ausgleichen und alle Titel nach einem bestimmten dBFs Wert einpegeln und Mastern -> in Echtzeit kaum zu machen.

Als Echtzeit-DJ-Software Lösung könnte man hier VDJ Pro mit einem VSTI-Mastering-Plugin auf dem Master Signal machen, ob das wirklich was bringt ist jedoch fraglich. Die richtigen und sinnvollen Einstellungen dahinter zu finden könnte ebenfalls anspruchsvoll sein.

Eine mögliche Software Lösung ist meiner Meinung nach Paltinum Notes, diese kann per Batch Musiktitel bearbeiten, EQing und Kompression hinzufügen. Ist aber meiner Meinung nach sehr mit Vorsicht zu genießen und raubt den Aufnahmen natürlich schlussfolgernd wieder die Dynamik. Dabei muss man beachten, dass das Ergebnis sich am Input Material orientiert und zwangläufig die Sh!t-In -> Sh!t-Out Regel gilt. Am besten WAVE oder FLACC Formate Nutzen.

Ansonsten nach Remasterd Versionen die Augen offen halten.

An eine Hardware Lösung kannst du derzeit schon relativ "günstig" kommen, da viele Studios und Live-Produktionen auf Digitale Geräte umstellen. Analoge Limiter und Kompressoren bekommt man gerade schon für angemessenes Geld. Aber auch damit wirst du im Live Betrieb diese Faktoren nicht eliminieren können.

 

[upnay]

Hi Mr.Kleen,
Gain's und Klangregler sind wie üblich an einem DDJ-RR.

Aber vielen Dank für den Tipp mit den "Comments". Das ist eine gute Idee.

 

[upnay]

Hallo Jan.S,
vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen und Tipps.
Ich werde dann doch erstmal bei der manuelle Variante bleiben und nach Remasterd-Versionen Ausschau halten.

 

[Paul Axthelm]

Aber vielen Dank für den Tipp mit den "Comments". Das ist eine gute Idee.

Hehehehe ... ich weis. Nix zu Danken. Da geht noch viel mehr mit den Comments.