Analog oder Digital - Grundsatz-Frage

[hijack]

Nun ich stehe wiedermal vor der schwierigen Frage mir ein neues Pult zu zulegen, da mein altes Pioneer DJM-500 unter Altersschwäche leidet.

Vorab. Mein Ziel ist es mit Traktor aufzulegen aber die gute alte Vinyl-Platte immer noch am leben erhalten und offen lassen ob direkt ab Vinyl oder über Traktor.

Das bedeutet schon mal, dass der Mixer über eigene EQs verfügen sollte. Zudem plane ich Traktor mit allen 4 Decks zu nutzen, das heisst 4-Kanal ist schon mal Pflicht.

Musikalisch bin ich eher im Dance-Bereich unterwegs. Scratchen ist also nicht so mein Ding.

Habe schon einiges abgecheckt. Ich tendiere eher auf ein analoges Pult und möchte da aber gleich mal eine grundsätzliche Problematik in die Runde werfen.

Im Trend liegen ja die digitalen Mischpulte. Doch das heisst auch gleich, dass das Mischpult die Funktion der Soundkarte übernimmt. Nun sind einige Hersteller gewiss nicht in diesem Bereich erfahren und deshalb zweifle ich da folgende Punkte an :

- Klang-Qualität
- Stabilität
- Betriebssystem Unterstützung

Mir ist zum Beispiel aufgefallen, dass ich noch bei keinem dieser Hersteller eine offizielle Unterstützung von Windows 7 - 64 Bit sehe. Sehr oft schweigt man sich da aus und man muss schon ziemlich reinhängen um überhaupt in Erfahrung zu bringen welche Betriebssystem überhaupt unterstützt werden.

Zudem sind digitale Mischpult auch wieder ein Brocken an Software, die wiederum Instabilitäten mit sich bringen können.
So lese ich auch hier im Forum von abstürzenden Korg Zero 4/8 Mischpulten.

Sollte man da abwarten bis bekannte Marken aus dem Professionellen-Studio-Sektor DJ-Mischpulte anbieten, weil diese genug Erfahrungen haben mit Soundkarten-Treibern ? Und auch entsprechende Programmier-Abteilungen bereits führen und wohl auch noch mehr Erfahrungen haben im Bereich Nativer-Equalizer-Programmierung ?

Okay, Allen & Heath wäre ja eigentlich ein solcher Kandidat.

Wie siehts eigentlich bei Soundcraft/Urei aus ? Werden die überhaupt noch produziert ? Gibts da mal was neues ?

Aus den oben genannten Gründen tendiere ich wohl eher an einen analogen qualitativ hochwertigen Club-Mixer.
Vom Konzept her würde mir der Urei 1605 passen, doch man liest bezüglich der Verarbeitungs-Qualität nichts gutes.

Sonst ist bis jetzt noch der Vestax PCM 500 in meiner Auswahl. Hat jemand Erfahrungen mit diesem Teil. Leider ist das Ding auch sehr teuer und ob er das Geld wirklich wert ist ?

Hat mir jemand sonst noch einen Tipp oder Meinungen zum Thema ?

Schöne Grüsse
hijack

 

[hijack]

Habe noch ne Bedingung vergessen. Der Mixer sollte 4 Phono-Pre-Amps haben, da wir manchmal Session mit 3 Plattenspieler machen und je nach Anordnung wäre es optimal, wenn jeder Kanal für Phono vorbereitet ist.

Das grenzt die Auswahl natürlich ein und erhöht den Preis. Dessen bin ich mir bewusst.

 

[bossa]

Hmm,
ich denke du musst letztlich schon entscheiden, ob digital oder analog. Beides ist absolut professionell umsetzbar. Aber ohne eine gewisse Grundrichtung ist die Streuung der in Frage kommenden Pulte doch sehr sehr groß.

 

[Snapy]

Sonst ist bis jetzt noch der Vestax PCM 500 in meiner Auswahl. Hat jemand Erfahrungen mit diesem Teil. Leider ist das Ding auch sehr teuer und ob er das Geld wirklich wert ist ?

Schöne Grüsse
hijack

Ich habe hier einen Vestax PMC 500 stehn, und den gebe ich auch nicht mehr her Geh ihn dir mal ansehn und teste ihn...... Qualität, Verarbeitung, Aufbau und Klang sind nice ;-)

Ich habe ihn damals noch etwas günstiger bekommen, mitlerweile ist der Preis noch gestiegen aber ich kann dir sagen das der Mixer sein Geld wert ist.

 

[allein_zu_house]

4 Phone Preamps sind ja schon eher selten.
Der Denon DN-X1700 hat aber z.B. 4 Stück.
Der bietet auch eine interne Soundkarte, die ist aber leider nicht Traktor Scratch certified und wirds vermutlich auch nie sein.
Der Mixer scheint 'nen recht ordentlichen Klang zu haben (habe da noch nix negatives gelesen), allerdings ist die Firmware offenbar noch nicht 100% perfekt.

 

[Pyro]

Preamps in dj-mischern werden eh maßlos überbewertet.
Schon mal über externe Lösungen nachgedacht!?
Würde die Mischersuche auf jeden Fall vereinfachen.

Ich hab es bei mir jetzt auch endlich mal in Angriff genommen, aber dazu später an anderer Stelle mehr.

 

[bossa]

... aber dazu später an anderer Stelle mehr.

an welcher Stelle?

 

[Pyro]

An der gleichen wo du deine Ergebnisse postest.
Hättest ja mal nen Ton sagen können, so musste ich mir des ja irgendwie raus lesen.









Kommt wenn es so weit ist, am 15ten jetzt werden grad mal die Platinen bestellt, kann sich also noch was hin ziehen.

 

[FrenchHouse]

Bei der Sache mit der Soundkarte muss ich dir Recht geben; beim Korg Zero z. B. gibt es häufig Probleme.
Und auch die Soundkarten vom A&H 3D/4D sollen nicht sehr gut sein.
Wie wäre es denn mit einem Xone 92? Der ist analog und solide verarbeitet.

 

[Gast35637]

Habe noch ne Bedingung vergessen. Der Mixer sollte 4 Phono-Pre-Amps haben, da wir manchmal Session mit 3 Plattenspieler machen und je nach Anordnung wäre es optimal, wenn jeder Kanal für Phono vorbereitet ist.

Das grenzt die Auswahl natürlich ein und erhöht den Preis. Dessen bin ich mir bewusst.

Wenns auch 3 Preamps tun würd bei deiner Auflistung sogar ein DN-X1100 ausreichen. Die sind ja frei zuweisbar zu jedem Kanal. Ist also wirklich egal wo du hinten etwas anschließt (5x Line, 3x Phono, mit einem zusätzlichen externen Preamp wären das 4 Phono und 4 Line). Die Effektschleife (falls du Effekte überhaupt brauchst) tut auch was sie soll und funktioniert z.b. mit dem SP555 oder nem KP3 wunderbar.

Soundkarte würde ich dir auch immer empfehlen eine externe zu nehmen. Das spart Konfigurationsarbeit wenn du mal den Mixer tauschen musst (Club etc.).

 

[Andy2010]

Würde den Mixer nach gewünschten Features wählen,
wobei in Verbindung mit DVS die Software-Features zählen und die
gewählte Soundkarte.

24-/32-Bit vs. Analog?

...ich würde verblindet nicht sicher den Unterschied erkennen...
(natürlich wie immer in Abhängigkeit der verwendeten Anlage etc.).

Ich bevorzuge gute EQ's und Filter, daher habe ich mich für A&H entschieden
(A&H Xone 4D + Rodec-Sherman Restyler).

Vorschlag:

1.)A&H Xone 92 + NI-Audio 8 + 2x NI-X1/A&H 1D.
2.)A&H Xone 4D
(Soundkarte nicht vergleichbar mit A&H Xone 3D).

= Gute EQ's/Filter/keine Hardware-Effekte

3.)Denon DN-X1700
4.)DJM-2000
5.)Ecler Evo 5

=Hardware-Effekte/Soundkarte (Traktor Scratch zertifiziert!?)
(aber wozu, wenn man Traktor nutzt?)

Firmware-Upgrades können problematisch sein.
Billigere Mixer gleicher Marken alternativ (A&H 42/DJM700/800/DN-X1100/1600).

 

[hijack]

4 Phone Preamps sind ja schon eher selten.
Der Denon DN-X1700 hat aber z.B. 4 Stück.
Der bietet auch eine interne Soundkarte, die ist aber leider nicht Traktor Scratch certified und wirds vermutlich auch nie sein.
Der Mixer scheint 'nen recht ordentlichen Klang zu haben (habe da noch nix negatives gelesen), allerdings ist die Firmware offenbar noch nicht 100% perfekt.

Gibt es Gründe weshalb die Denon DN-X1700 bzw. DN-X1600 nie Traktor-Scratch certified sein werden ?

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Der aktuelle Stand ist :

Vestax PMC 500 ist leider aus dem Rennen. Zwar ein schöner Mixer doch zu teuer. Schätze Vestax klanglich zwar solide ein aber nicht in die höhere Klasse. Deshalb ist der Preis in meinen Augen zu hoch für das was er bietet.

In der Auswahl ist nun A&H Xone 92 und der Denon DN-X1600.

Vielen Dank für den Tipp zu den Denons. Die Schalt-Matrix der Eingänge finde ich eine super Lösung. Da reichen natürlich 3 Phono-Preamps aus.

Die Lösung werde ich wohl finden wenn ich konkreter weiss was ich von Traktor Scratch wie kontrollieren will.

Weshalb sind eigentlich bei den Nachfolgern des Xone 92 der zusätzliche Mitten-Regler wieder verschwunden ?

Hat sich das in der Praxis nicht bewährt ? Oder wars schlecht umgesetzt ?

Schöne Grüsse
hijack

 

[allein_zu_house]

Der DN-X1600 wird angeblich die Traktor Scratch Zertifizierung bekommen.

Genau das wurde aber beim 1700 vorher auch in Aussicht gestellt.
Der letzte Stand war jetzt allerdings, dass derzeit für den 1700 keine Zertifizierung geplant ist.
Das Gelaber der Denon-Offiziellen ist immer riesig, besonders viel tut sich dann aber nicht.

Wenn Du auf 4 "echte" Kanäle verzichten kannst, würde ich den Vestax PMC-CX noch in die Runde werfen.
Der hat auch diesen Matrix-Input.
Damit kann man 4 Line-In und 4 Phono-In auf 3 Kanäle routen.
So lange Du nicht wirklich 4 Kanäle auf einmal offen haben willst, würde das gehen.

 

[Andy2010]

Zum A&H Xone 92 gibt es noch keinen Nachfolger.

Das Xone 4D ist Nachfolger zum Xone 3D.

Im Gegensatz zum Xone 92 als reines Mischpult ist das Xone 4D
DJ-Controller (da integrierte Midi-Controller).

Aus reinen Platzgründen ist die Mixersektion u.a. bei den EQ's
reduziert: Xone 4D mittig "Full-Kill" (ohne Hi-/Low -30).

Zu einem potentiellen Xone 92 Nachfolger habe ich noch nichts gelesen.
Dürfte aber wahrscheinlich zusätzliche Midi-Funktionen bekommen wie
die Xone 92 CTRL-Version für Herrn R. Hawtin.

 

[Gast34209]

Einem Nachfolger für den Xone:92 bedarf es auch meiner Meinung nach überhaupt nicht.
Sonst machen die den selben Fehler wie andere Hersteller und pumpen ihre DJ-Mixer mit digitalen Features zu die keiner braucht.

 

[hijack]

Einem Nachfolger für den Xone:92 bedarf es auch meiner Meinung nach überhaupt nicht.
Sonst machen die den selben Fehler wie andere Hersteller und pumpen ihre DJ-Mixer mit digitalen Features zu die keiner braucht.

Okay ich präzisiere meine Frage : "Die darauf folgenden erschienen Modelle, weshalb haben die keinen 4-Band-EQ" ?

Selbst das Traktor Scratch zertifizierte 4D hat nur 3-Bänder.

Und wie sind die Praxiserfahrungen mit dem zusätzlich Mid-Band ?

Ists "Nice-To-Have" oder doch ein wichtiges Feature ? Sind die Frequenzen gut gewählt oder doch nicht optimal ?

Okay, ich weiss, ist wohl auch ne Geschmacks-Frage.

 

[Electronic Forest]

Also ich persönlich würde die getrennten Mitten EQ nicht mehr missen wollen. Der ist wirklich schön, denn dardurch nimmt der Tiefen EQ wirklich nur ganz tiefe Töne raus. Ist aber denke ich Gewöhnungssache.
Er bietet eben Vorteile bei lange "smooth" Übergängen. Ist aber eben schwieriger (weil man nur 2 Hände hat) ein größeres Frequenzspektrum rauszudrehen. Mein Bruder ist z.B. kein Fan davon.

 

[Overhead]

Im Trend liegen ja die digitalen Mischpulte. Doch das heisst auch gleich, dass das Mischpult die Funktion der Soundkarte übernimmt.

Falsch....

 

[FrenchHouse]

Im Trend liegen ja die digitalen Mischpulte. Doch das heisst auch gleich, dass das Mischpult die Funktion der Soundkarte übernimmt.
[/QUOTE]

Wie Overhead schon sagte, das stimmt so nicht ganz.
Digitales Mischpult /=/ integrierte Soundkarte.
Das gibt es zwar, ist aber nicht zwingend so.
Also könntest du auch ruhig ein digitales Pult nehmen und eine externe Soundkarte nutzen.

 

[hijack]

Falsch....

Ja okay, die meisten sind intern noch analog aufgebaut.
Das wird sich auch bald ändern wetten und einzelne sind bereits digital.

Doch der zweite Teil meines Satzes ist fakt. Diese Mischpulte übernehmen die Funktion der Soundkarte und darum gings mir eigentlich.

 

[hijack]

Also könntest du auch ruhig ein digitales Pult nehmen und eine externe Soundkarte nutzen.

Dessen ist mir schon klar.

Halte ich persönlich aber für unsinnig. Wozu das Signal gleich 3mal wandeln ? Das kann nur auf Kosten der Soundqualität gehen.

Dann doch lieber ein rein analoges Pult. Es geht mir ja um eine Neuanschaffung.

Wenn man sein mal gekauftes Pult anders verwendet ist durchaus legitim.

 

[Nyx]

Doch der zweite Teil meines Satzes ist fakt. Diese Mischpulte übernehmen die Funktion der Soundkarte und darum gings mir eigentlich.

Nein, das ist falsch. Gegenbeispiel ist z. B. der Behringer DDM4000.

 

[hijack]

Nein, das ist falsch. Gegenbeispiel ist z. B. der Behringer DDM4000.

Ja, klar. Als ob Behringer Trendsetter und Wegweiser wäre.
Exoten-Ausnahmen gibts immer.

Zudem finde ich persönlich dies ein zweifelhaftes Produkt in Kombination mit DJ-Software, denn wozu das Signal in Analog umwandeln um es danach wieder zu digitalisieren und am Schluss wieder analog zu wandeln ?

Wenn Digital ist der Ansatz schon richtig, dass das Pult die Funktion der Soundkarte übernimmt.

Das Konzept stört mich ja nicht, eher die mangelnde Professionalität in diesem Bereich mancher Hersteller in Bezug der Treiber.

Ausnahmen gibts allerdings auch da. Allen & Heath bietet für das Xone 4d schon Windows 7 64Bit Treiber an und die Treiber gibts für Windows wie auch OSX. Das finde ich sehr löblich.

Man muss sich da halt schon im klaren sein, dass ein solches Konzept immer an ein Betriebssystem gebunden ist und es in ferner Zukunft nicht garantiert ist, dass es für ein neues Betriebssystem auch den passenden Treiber geben wird. Aber dieser Problematik ist man bei DJ-Software eh schon ausgesetzt, nur kommt so noch ein Faktor dazu. Okay, man kann zur Not ja auch noch auf Analog wechseln.

 

[LSC]

Ja okay, die meisten sind intern noch analog aufgebaut.
Das wird sich auch bald ändern wetten und einzelne sind bereits digital.

Doch der zweite Teil meines Satzes ist fakt.

das ist komplett falsch.

digital heist bei mixer nur:

das analoge signal wird am eingang digitalisiert, im prozessor komplett digital abgemischt (d.h. sämtliche manipulatoren wie fader, fx und eqs sind lediglich steuerelemente über die kein bit musik läuft), dann wieder analog gewandelt und auf die ausgänge gelegt.

mit einer integrierten soundkarte hat das nichts zu tun. die ist nur ein zusätzliches feature bei manchen mixern. sowohl bei analogen wie bei digitalen.

edit:

nochmal gelesen. du scheinst das prinzip ja begriffen zu haben.
ich glaube dennoch nicht, dass sich mixer mit integrierter soundkarte durchsetzen werden. zu unflexibel das ganze

 

[hijack]

ich glaube dennoch nicht, dass sich mixer mit integrierter soundkarte durchsetzen werden. zu unflexibel das ganze

Naja ich habe ja nicht behauptet, dass analogen Eingänge verschwinden werden, die braucht es ja nach wie vor, selbst für die Anwendung mit einer DJ-Software. Für das Timecode-Signal, für den der das noch braucht.

Vorausgesetzt die Klangqualität stimmt und die Treiber funktionieren super gibt es doch keinen Grund das Signal vorher über eine externe Soundkarte ins analoge zu wandeln um es dann im Mischpult wie ins digitale zu wandeln.

Aber es macht die Sache doch viel einfacher. Einfach ein Kabel ans Mischpult verbinden und allenfalls die Timecode-Quellen anschliessen und fertig. Das finde ich schon ein beachtenswerter Vorteil eines solchen Systems. Nebst weiteren ausgefallene Ideen die man mit so einer Lösung anstellen kann.

Und die Ecler Evo 5, Allen & Health 4D, Korg Zero 4/8, Pioneer DJM 2000 zeigen in meinen Augen schon einen Trend auf.

Ob dies zum Standard wird habe ich nie behauptet.