2 Fragen:
1.) Willst du aktiv DJ sein (mit mixen, etc.) oder ein Playliste ablaufen lassen, die du hin und wieder mit Musikwünschen anpasst?
2.) Wo findet die Party statt (hast du da Zugriff auf ein gutes WLan, LTE wäre mir zu riskant)?
Wenn du wirklich Auflegen/Mixen willst, wäre es sinnvoll sich einen Controller (z.b. einen DDJ 400 / DDJ-FL4) zu besorgen/leihen. Das du passende Lautsprecher und evtl. ein bisschen Licht brauchst, weißt du vermutlich selbst. Wenn das bei euch zu Hause stattfindet oder in einer Location mit gutem W-Lan hast, könntest du dir dann ein Tidal Abo holen (kosten 10€ im Monat und ich glaub der erste ist sogar umsonst). Das ist im Prinzip nichts anderes wie Spotify und du bekommst dort 99% der kommerziell relevanten Musik. Tidal hat den Vorteil, dass du es in fast jede DJ Software integrieren kannst, sodass du damit dann bequem auflegen, mixen, beatmatchen, etc. kannst. Der komplette Titel wird vor dem Abspielen runtergeladen, sodass du während des Songs keine Angst haben musst, dass er aufgrund von Verbindungsschwankungen abbricht, du kannst sie aber vorher nicht offline verfügbar machen. Bei Spotify kannst du ja eine Playliste runterladen und dann sind alle Tracks auf deinem Handy und du kannst sie auch ohne Internet hören. Das geht hier nicht! Der Track wird erst geladen, wenn du ihn ins Deck ziehst und danach auch direkt wieder gelöscht (nur die Analysedaten wie BPM, Grid, etc. bleiben gespeichert).
Dann hast du im Prinzip technisch alles was du benötigst um einen Abend zu gestalten. Ohne sichere Internetverbindung würde ich Spotify nutzen und die vorher erstellte Playlist offline runterladen. Dann kannst du evtl. nicht mehr auf Musikwünsche eingehen, hast aber sicher diese Lieder verfügbar. Eine andere Lösung sehe ich aktuell nicht, weil es sehr schwer bis unmöglich ist, mal in ein paar Wochen 20 Jahre Musikbibliothek nachzupflegen. Mal ganz abgesehen von den Kosten, da Promotionpools einen kleinen Backcatalogue haben und es da auch wenig deutschsprachiges gibt.
Bzgl. Musikauswahl haben dir die anderen ja schon Tips gegeben. Die Megahits, die dann Jahrzehntelang rauf und runterlaufen gab es in den letzten 10 Jahren kaum bis gar nicht. Das liegt grundsätzlich an der schnelllebigen Zeit (Tik Tok), aber auch daran, dass Musikfernsehen und Radio fast vollständig bei der Jugend verschwunden sind und jeder bei Spotify sehr individuell seine Musik hört und es auch weniger der großen Events gibt/gab (Covid), wo sich solche Hits manifestieren konnten. Selbst das Phänomen "Layla" ist mMn schon extrem abgeebt. D.h. du kannst nur deine Tochter fragen, was denn so laufen soll. Ansonsten wird es ein Blindflug.
Nachteil der heutigen Generation: 6 min Tracks brauchst du denen nicht zu spielen und auch keine 32 bar Übergänge. D.h. 2-3 Minuten ist so das Maximum pro Track, gern auch nur 1 Verse und 1 Chorus und dann nächster Song. Aber wenn du schon DJ Erfahrung hast und Beatmatchen kannst, dann kannst du schon mehr wie die meisten DJs die unter 400€ den Abend nehmen.
Vorteil der heutigen Generation: Die entdecken gerade die Songs der 80er (die 90er kennen sie schon in und auswendig). D.h. du kannst du ganzen alten Hits wieder rausholen und die feiern die (Toto, Laura Branigan, Fleetwood Mac, Aha,...). Außerdem haben die auch kein Problem alles querbeet zu hören. "Früher" hat man versucht die Menge zu führen und geschickt von Genre zu Genre zu geleiten. Jetzt kannst du auch problemlos nach dem 120 BPM Pophit einen 90 BPM Hip Hop Track und dann den 150 BPM Rocksong direkt hintereinander abfeuern, ohne das dich jemand schief anschaut. Wichtig ist nur, keine Fülltracks zu spielen. Während ich früher in so einen 3-5er Genreblock gerne als 2. oder 3. Song gern mal was nicht so bekanntes gespielt hab, weil ich die einfach geil fand, sie gut gepasst haben oder um einfach mal etwas Abwechslung zu bieten, funktioniert das kaum noch. Die Chance das die Crowd einen Track feiert, den sich nicht kennt ist gefühlt unter 10% gefallen. Das macht es auch bei ganz aktuellen Tracks schwer. Es kann sein, dass die am Freitag abend Leute nach dem am gleichen Tag erschienenen Drake Song fragen, es kann aber auch sein, dass du damit dann nächste Woche auf einer anderen Party die Tanzfläche leer räumst, weil ich noch keiner kennt.
