DJ-Funbird
Music is my Passion
DJ-Meeting 2004 – ein kritischer Bericht eines älteren DJ´s !
Es ist der 05.05.04, der Tag nach dem diesjährigen DJ-Meeting in der Turbinenhalle in Oberhausen.
Nach drei Jahren hatte ich mich gestern mal wieder entschlossen dem bunten Treiben in Oberhausen beizuwohnen.
In Gedanken freute ich mich schon auf nette Gespräche mit den Labels, neue Kontakte zu Agenturen und Gruppen – und auf eine nette Party.
Also auf nach Oberhausen.
Um 17.30 war ich dann auch vor Ort, und war begeistert gleich den Goodybag kaufen zu können.
Nachdem ich meine 15,00€ bezahlt hatte war ich natürlich schon gespannt was ich darin finden würde – ist ja immerhin nicht wenig Geld.
Meine Begeisterung ließ schnell nach, einige Maxis von weiß der Geier wem, jede menge Werbung und kleine Gimmicks!
Schnell war mir klar – schade um das Geld, aber was solls, dafür habe ich wenigstens die Tasche (wenn auch recht Teuer bezahlt)!
Pünktlich um kurz nach 18.00 Uhr ging es dann auch schon weiter, die Türen zur Turbinenhalle wurden geöffnet und die inzwischen recht große Menge vor der Tür strömte hinein.
An der Kasse noch schnell die 10,00€ Eintritt gezahlt und auf ging es zur großen Runde.
Was in den letzten 2 Jahren gewesen ist kann ich nicht beurteilen, aber was ich dieses Jahr hier fand war eher erschreckend!
Wo waren die ganzen Labels geblieben, die Pools und die Künstler???
Wo ich früher mit den Leuten von EMI oder Pool-Position über die Trends der beginnenden Saison diskutiert habe, da waren Sicherheitsfirmen und irgendwelche Mädels und Jungens in knappen Sachen, bzw. Labels die ich bis dato nicht einmal gehört hatte!
Um es kurz zu machen, es war vor Ort KEIN einziges der amtlichen Labels vor Ort, geschweige denn ein bekannter Pool!
Was da waren sind einige Agenturen gewesen, die Gogos in diversen Outfits präsentierten.
Dazu kamen einige der amtlichen Technikfirmen wie Pioneer, Denon, Numark, Gemini, Alcatech, Technics, Roland, Vestax und Ecler!
Gewürzt wurde das ganze durch einen Stand von SIXT und diversen Promoständen von Getränken.
Dazwischen waren einige sehr kleine Labels und eine Fachzeitung!
Als ich durch die Hallen ging wurde mir schnell klar, das ich das Glück hatte die goldenen Zeiten des DJ-Meetings erlebt zu haben – früher im Tarm-Center und die ersten Jahre hier in Oberhausen!
Heute sah es in Oberhausen überwiegend so aus:
An einigen Ständen saßen einige brave Jungs (fast noch Kinder), die selber nicht wirklich wussten was sie da sollten (Veritas, und die rechts vom BVD-Stand).
An den anderen Ständen wurde viel Papier verteilt, jedoch überwiegend Dinge die nur wenige DJ´s jemals benötigen.
Die Technikstände waren überwiegend damit beschäftigt sich gegenseitig in Sachen Lautstärke zu übertrumpfen, ein echtes Gespräch war fast nicht möglich.
Zudem gab es dort nichts zu sehen, was nicht kurz vorher in Frankfurt ausgestellt wurde.
Aber sie gehören einfach zum Meeting dazu.
In der 2. Technikhalle – oder sollte man besser Abstellkammer dazu sagen – taten mir die Aussteller schon fast leid.
Lieblos waren die Stände verteilt worden, kühl war es dort zudem auch noch.
Was aber in meinen Augen der Gipfel war ist, das die Halle selber so aussah, als wenn in einer Rumpelkammer schnell etwas Platz gemacht und alles nur an die Seite geschoben wurde.
Wenigstens ein paar Heras Gitter und etwas schwarzen Molton hätte man zur Dekoration der Halle einsetzen können um wenigstens die Gastroteile (Schläuche, Tische, Paletten usw.) abzudecken.
An einer Gangseite wurde dies mit Stellwänden streckenweise gemacht, an der anderen hat man es sich gespart.
So aber war diese Halle einfach…!
Es gab aber auch positive Bereiche bei den Ausstellern – hier ist z.B. der Präsentator „Sunshine Live“ zu nennen, der sich ordentlich präsentierte und auch sonst sehr rührig war (Liveübertragung).
Ebenso der BVD, welcher zwar nicht den schönsten Stand hatte, sich im Gegensatz zu vielen anderen Ausstellern aber als sehr offen und Kontaktfreudig erwies, was nicht zuletzt auch an den netten Damen lag, die nett bemalt ein echter Blickfang waren.
Aber auch die anderen Mädels von den verschiedenen anderen Agenturen waren sehr nett anzusehen und immer freundlich.
Trotzdem bleibt die Frage, was haben wir DJ´s davon?
Wann bucht der DJ. die Gogos?
Früher wurden hier neue Trends gezeigt und gesetzt – und heute?
Zudem hatte man ständig das Gefühl, das alle DJ´s über 30 eigentlich zum alten Eisen gehören, aber dazu unten mehr.
Nachdem ich schon nach weniger als einer Stunde mit meinem Rundgang fertig war, und ich habe wahrlich nicht gehetzt, habe ich mich in die Main Area begeben und das Treiben dort beobachtet.
Leider war noch nicht viel los, so das ich mir etwas verloren vorkam.
Also änderte ich wieder meinen Standort und begab mich in den Cateringbereich.
Für 10,00€ Essen solange man will – endlich etwas wirklich positives und neues!
Und wahrlich, das Buffet war äußerst reichhaltig, warm und kalt, und gut gelungen – wenn ich da an die früheren Dramen zu diesem Thema denke, so war das schon eine Revolution – eine positive!
Übrigens, geschmeckt hat es auch, und auch nach meinem 3. Besuch dort war immer wieder etwas neues zu entdecken!
Dort habe ich dann auch mit einigen Kollegen, die ich schon seit Jahren kenne, in Ruhe über alles mögliche, darunter auch dieses Meeting, diskutiert.
Alle sahen das ähnlich wie ich, was die vorhandenen Aussteller und fehlenden Aussteller angeht, sowie das wir älteren eigentlich hier fehl am Platz sind.
Danach ging es wieder in die Main-Area, wo die am Pult agierenden DJ´s die Anlage bis zur Grenze ausgefahren haben.
Zwischendurch gab es ein Paar ansagen das dies alles Live übertragen würde, aber dies war zumindest in der Area kaum zu verstehen (das Mikrofon zerrte stark).
Egal, trotz extremer Lautstärke – und einem leider bescheidenen Klang – hielt ich dort aus.
Dann endlich ist es soweit, die offizielle Begrüßung und der Liveauftritt von „Culture Beat“!
Caba bemühte sich auch redlich um gute Laune, aber irgendwie sprang der Funke nicht über.
Dies galt auch für den Auftritt von Culture Beat, die sich wirklich Mühe gaben!
Aufgrund der bescheidenen Tontechnik hörte sich die Frontfrau eher kreischend an, während der Sänger verzweifelt versuchte die Menge zum mitklatschen zu bewegen – was irgendwie nicht gelang!
Bei einem Publikum von DJ´s ist das aber auch kaum zu schaffen, diese sind bekanntlich bei Konzerten eher als steif einzuordnen oder als „Muckerpolizei“ !
Einziger Höhepunkt war dann auch die Scene, wo der Sängerin das nette Oberteil Ihres Kostüms verrutschte und sie uns Ihre volle Pracht präsentierte !
Immerhin nahm sie es sehr locker, was auf Ihre Professionalität zurück zu führen ist!
Nach dem Auftritt waren wieder die DJ´s am Werk – und ich reif für die Heimreise!
Leider gab es hier keine Liveauftritte von Gruppen mehr, die sich präsentieren wollen oder die von den Labels gepusht werden usw.!
Auch ist der Fokus des meetings immer noch extrem auf den Club zugeschnitten, und außer Dance/Trance und Hip-Hop usw. ist kaum eine andere Musikrichtung vorhanden.
Irgendwie werden die anderen Musikrichtungen wie Rock, Mainstream, Independance usw. dort nicht wirklich unterstützt, was ich selber sehr schade finde.
Fazit für mich: mit 40 Jahren bin ich anscheinend für diese Scene zu alt, und zudem ist das Meeting ohne die Unterstützung der Labels mittlerweile sehr uninteressant geworden.
Nur um uns einfach mal zu treffen sind mir die Kosten dort inzwischen zu hoch, und als Konzert nebenbei ist das Programm zu einseitig und langweilig.
Ich glaube, dass das DJ-Meeting in seiner jetzigen Form seinen Höhepunkt schon überschritten hat, und das es dringend einer Reform des Konzeptes bedarf!
Wobei hier auch die Einbeziehung anderer Musikstile versucht werden sollte, nicht alle DJ´s stehen nur auf Bumm Bumm Mucke!!
Wenn es diese Reform wirklich gibt werde ich wieder dabei sein, bis dahin werde ich mich lieber mit einigen netten, ebenfalls >30 jährigen, Kollegen abseits des Meetings treffen und austauschen!
Der Funbird (Heiko Weiberg)
Es ist der 05.05.04, der Tag nach dem diesjährigen DJ-Meeting in der Turbinenhalle in Oberhausen.
Nach drei Jahren hatte ich mich gestern mal wieder entschlossen dem bunten Treiben in Oberhausen beizuwohnen.
In Gedanken freute ich mich schon auf nette Gespräche mit den Labels, neue Kontakte zu Agenturen und Gruppen – und auf eine nette Party.
Also auf nach Oberhausen.
Um 17.30 war ich dann auch vor Ort, und war begeistert gleich den Goodybag kaufen zu können.
Nachdem ich meine 15,00€ bezahlt hatte war ich natürlich schon gespannt was ich darin finden würde – ist ja immerhin nicht wenig Geld.
Meine Begeisterung ließ schnell nach, einige Maxis von weiß der Geier wem, jede menge Werbung und kleine Gimmicks!
Schnell war mir klar – schade um das Geld, aber was solls, dafür habe ich wenigstens die Tasche (wenn auch recht Teuer bezahlt)!
Pünktlich um kurz nach 18.00 Uhr ging es dann auch schon weiter, die Türen zur Turbinenhalle wurden geöffnet und die inzwischen recht große Menge vor der Tür strömte hinein.
An der Kasse noch schnell die 10,00€ Eintritt gezahlt und auf ging es zur großen Runde.
Was in den letzten 2 Jahren gewesen ist kann ich nicht beurteilen, aber was ich dieses Jahr hier fand war eher erschreckend!
Wo waren die ganzen Labels geblieben, die Pools und die Künstler???
Wo ich früher mit den Leuten von EMI oder Pool-Position über die Trends der beginnenden Saison diskutiert habe, da waren Sicherheitsfirmen und irgendwelche Mädels und Jungens in knappen Sachen, bzw. Labels die ich bis dato nicht einmal gehört hatte!
Um es kurz zu machen, es war vor Ort KEIN einziges der amtlichen Labels vor Ort, geschweige denn ein bekannter Pool!
Was da waren sind einige Agenturen gewesen, die Gogos in diversen Outfits präsentierten.
Dazu kamen einige der amtlichen Technikfirmen wie Pioneer, Denon, Numark, Gemini, Alcatech, Technics, Roland, Vestax und Ecler!
Gewürzt wurde das ganze durch einen Stand von SIXT und diversen Promoständen von Getränken.
Dazwischen waren einige sehr kleine Labels und eine Fachzeitung!
Als ich durch die Hallen ging wurde mir schnell klar, das ich das Glück hatte die goldenen Zeiten des DJ-Meetings erlebt zu haben – früher im Tarm-Center und die ersten Jahre hier in Oberhausen!
Heute sah es in Oberhausen überwiegend so aus:
An einigen Ständen saßen einige brave Jungs (fast noch Kinder), die selber nicht wirklich wussten was sie da sollten (Veritas, und die rechts vom BVD-Stand).
An den anderen Ständen wurde viel Papier verteilt, jedoch überwiegend Dinge die nur wenige DJ´s jemals benötigen.
Die Technikstände waren überwiegend damit beschäftigt sich gegenseitig in Sachen Lautstärke zu übertrumpfen, ein echtes Gespräch war fast nicht möglich.
Zudem gab es dort nichts zu sehen, was nicht kurz vorher in Frankfurt ausgestellt wurde.
Aber sie gehören einfach zum Meeting dazu.
In der 2. Technikhalle – oder sollte man besser Abstellkammer dazu sagen – taten mir die Aussteller schon fast leid.
Lieblos waren die Stände verteilt worden, kühl war es dort zudem auch noch.
Was aber in meinen Augen der Gipfel war ist, das die Halle selber so aussah, als wenn in einer Rumpelkammer schnell etwas Platz gemacht und alles nur an die Seite geschoben wurde.
Wenigstens ein paar Heras Gitter und etwas schwarzen Molton hätte man zur Dekoration der Halle einsetzen können um wenigstens die Gastroteile (Schläuche, Tische, Paletten usw.) abzudecken.
An einer Gangseite wurde dies mit Stellwänden streckenweise gemacht, an der anderen hat man es sich gespart.
So aber war diese Halle einfach…!
Es gab aber auch positive Bereiche bei den Ausstellern – hier ist z.B. der Präsentator „Sunshine Live“ zu nennen, der sich ordentlich präsentierte und auch sonst sehr rührig war (Liveübertragung).
Ebenso der BVD, welcher zwar nicht den schönsten Stand hatte, sich im Gegensatz zu vielen anderen Ausstellern aber als sehr offen und Kontaktfreudig erwies, was nicht zuletzt auch an den netten Damen lag, die nett bemalt ein echter Blickfang waren.
Aber auch die anderen Mädels von den verschiedenen anderen Agenturen waren sehr nett anzusehen und immer freundlich.
Trotzdem bleibt die Frage, was haben wir DJ´s davon?
Wann bucht der DJ. die Gogos?
Früher wurden hier neue Trends gezeigt und gesetzt – und heute?
Zudem hatte man ständig das Gefühl, das alle DJ´s über 30 eigentlich zum alten Eisen gehören, aber dazu unten mehr.
Nachdem ich schon nach weniger als einer Stunde mit meinem Rundgang fertig war, und ich habe wahrlich nicht gehetzt, habe ich mich in die Main Area begeben und das Treiben dort beobachtet.
Leider war noch nicht viel los, so das ich mir etwas verloren vorkam.
Also änderte ich wieder meinen Standort und begab mich in den Cateringbereich.
Für 10,00€ Essen solange man will – endlich etwas wirklich positives und neues!
Und wahrlich, das Buffet war äußerst reichhaltig, warm und kalt, und gut gelungen – wenn ich da an die früheren Dramen zu diesem Thema denke, so war das schon eine Revolution – eine positive!
Übrigens, geschmeckt hat es auch, und auch nach meinem 3. Besuch dort war immer wieder etwas neues zu entdecken!
Dort habe ich dann auch mit einigen Kollegen, die ich schon seit Jahren kenne, in Ruhe über alles mögliche, darunter auch dieses Meeting, diskutiert.
Alle sahen das ähnlich wie ich, was die vorhandenen Aussteller und fehlenden Aussteller angeht, sowie das wir älteren eigentlich hier fehl am Platz sind.
Danach ging es wieder in die Main-Area, wo die am Pult agierenden DJ´s die Anlage bis zur Grenze ausgefahren haben.
Zwischendurch gab es ein Paar ansagen das dies alles Live übertragen würde, aber dies war zumindest in der Area kaum zu verstehen (das Mikrofon zerrte stark).
Egal, trotz extremer Lautstärke – und einem leider bescheidenen Klang – hielt ich dort aus.
Dann endlich ist es soweit, die offizielle Begrüßung und der Liveauftritt von „Culture Beat“!
Caba bemühte sich auch redlich um gute Laune, aber irgendwie sprang der Funke nicht über.
Dies galt auch für den Auftritt von Culture Beat, die sich wirklich Mühe gaben!
Aufgrund der bescheidenen Tontechnik hörte sich die Frontfrau eher kreischend an, während der Sänger verzweifelt versuchte die Menge zum mitklatschen zu bewegen – was irgendwie nicht gelang!
Bei einem Publikum von DJ´s ist das aber auch kaum zu schaffen, diese sind bekanntlich bei Konzerten eher als steif einzuordnen oder als „Muckerpolizei“ !
Einziger Höhepunkt war dann auch die Scene, wo der Sängerin das nette Oberteil Ihres Kostüms verrutschte und sie uns Ihre volle Pracht präsentierte !
Immerhin nahm sie es sehr locker, was auf Ihre Professionalität zurück zu führen ist!
Nach dem Auftritt waren wieder die DJ´s am Werk – und ich reif für die Heimreise!
Leider gab es hier keine Liveauftritte von Gruppen mehr, die sich präsentieren wollen oder die von den Labels gepusht werden usw.!
Auch ist der Fokus des meetings immer noch extrem auf den Club zugeschnitten, und außer Dance/Trance und Hip-Hop usw. ist kaum eine andere Musikrichtung vorhanden.
Irgendwie werden die anderen Musikrichtungen wie Rock, Mainstream, Independance usw. dort nicht wirklich unterstützt, was ich selber sehr schade finde.
Fazit für mich: mit 40 Jahren bin ich anscheinend für diese Scene zu alt, und zudem ist das Meeting ohne die Unterstützung der Labels mittlerweile sehr uninteressant geworden.
Nur um uns einfach mal zu treffen sind mir die Kosten dort inzwischen zu hoch, und als Konzert nebenbei ist das Programm zu einseitig und langweilig.
Ich glaube, dass das DJ-Meeting in seiner jetzigen Form seinen Höhepunkt schon überschritten hat, und das es dringend einer Reform des Konzeptes bedarf!
Wobei hier auch die Einbeziehung anderer Musikstile versucht werden sollte, nicht alle DJ´s stehen nur auf Bumm Bumm Mucke!!
Wenn es diese Reform wirklich gibt werde ich wieder dabei sein, bis dahin werde ich mich lieber mit einigen netten, ebenfalls >30 jährigen, Kollegen abseits des Meetings treffen und austauschen!
Der Funbird (Heiko Weiberg)
auf die Probe gestellt.
