Klavier oder Keyboard spielen lernen?

Hallo zusammen,

da Producen am PC überhaupt nicht mein Ding ist tendiere ich momentan dazu mir einen Synthesizer zuzulegen. Allerdings muss ich dazu erstmal lernen ein Tasteninstrument zu spielen.

Nur weiß ich nicht was hier mehr Sinn macht: Klavier oder Keyboard?

Auf Thomann haben die meisten Synthesizer eine Anschlagdynamik und nur wenige eine Hammermechanik, was also glaub ich für Keyboard sprechen würde. Allerdings hab ich jetzt schon öfters im Netz gelesen das Klavier lernen auch sehr stark das musikalische Wissen über Harmonie usw. fördert.


Was meint ihr dazu? Was würdet ihr mir empfehlen?


Gruß Alex

grundsätzlich ist musikalisches hintergrundwissen fürs musikmachen hilfreich. das ist so billig, weil schon eine tautologie.

an einem klavier hast du eine andere mechanik, quasi nur einen sound und zwingend immer anschlagdynamisches verhalten, weil mechanische tonerzeugung.

bei keyboards hingegen hast du verschiedene tastaturtypen. das spielen auf nem klavier ist für nen keyboarder sicherlich schwerer als andersrum.

es dürfte ne sehr subjektive angelegenheit sein. wie spielst du deine musik ein, wie komponierst du? wer viele melodieverläufe erzeugt, improvisiert sicherlich mehr am instrument. wer nur klickerklackerminimalzeug macht, wird sicher eher auch mit anderen eingabemöglichkeiten, womöglich gar der maus, klarkommen.

gehts dir richtig um unterricht? dann nimm probestunden. es mag begabte autodidakten geben oder auch leute ohne jede ahnung mit etwas klimperei oder (wie mich) zwischendinge: hab mal unterricht gehabt und tonleitern, akkorde und notenwerte sind kein völliges fremdwort für mich, aber meist improvisiere ich. wenn nötig, versuch ich mir sachen anzulesen und auszuprobieren.

und geh wegen geräteanschaffung in nen laden, wo du verschiedenes mal ausprobieren kannst. keyboards mit hammermechanik werden gewiss vor allem von denen gekauft, die damit auch klavier-plugins spielen wollen. viele haben auch mehrere tasten daheim, je nach gerade benötigtem spielgefühl die passenden.

um nen computer wirst du aber letztlich nicht herumkommen, da läuft heute alles, mindestens ganz zum schluss, in den allermeisten fällen zusammen. man ist einfach viel flexibler.

Also die Musik die ich machen möchte geht so in Richtung Jean Michel Jarre bzw. Klaus Schulze. Als eher mit Flächen, Harmonien usw.. Also Musik die Emotionen weckt.

Und mir ist halt sehr wichtig das ich die Sounds selber produziere d.h. ich will keine Samples verwenden, ausser ich hab sie selber produziert. Deswegen brauch ich Hardware mit Tasten zum experementieren bzw. improvisieren.

Gruß Alex

Merke gerade das noch ein paar Fragen offen sind.

Also einspielen tu ich die Musik momentan eigentlich mit der Maus oder Tastatur. Das ist natürlich sehr aufwendig. Das Problem dabei ist halt bis ich überhaupt mal eine Melodie zusammen habe dauert sehr lange, auch aufgrund meines musikalischen Unwissens. Wenn ich dann Sound verändere und merke das die Melodie nicht mehr zum Sound passt dauerts halt immer ewig bis ich sie umgebaut habe. Zudem find ich am Synthesizer rumspielen mit der Maus total ineffizient.

Ich hab mir zwar das Auflegen autodiktatisch beigebracht bzw. mir die Technik durch anhören von Sets geistig erarbeitet aber das funktioniert hier leider nicht. Ich brauch jemanden der mir das beibringt.

Gruß Alex

Wär ein Midi-Keyboard plus Midi Controller nicht eventuell billiger? So ein Synthesizer kostet schon ein bisschen.

Das währe fürs erste auf jeden Fall die billigere Lösung und wahrscheinlich auch fürs erste ausreichend. Ein Midi-Keyboard hab ich ja schon.

Mir gehts eigentlich in dem Thread eher darum was, für die Musik die ich produzieren möchte, sinnvoller ist zu erlernen, Keyboard oder Klavier. Ich bin jetzt zwar kein Klassik-Fan, aber die Emotionalität die ein Klavier hervorbringt möchte ich auch in meinen Songs und ich dachte mir das es dann wahrscheinlich sinnvoller währe Klavier zu lernen um hinter dem Geheimnis zu kommen. Zudem möchte ich die Tracks, die mir im Kopf rumschwirren zuerst auf Papier bringen, in Form von Noten, da ich sie dummerweise immer wieder recht schnell vergesse

Gruß Alex

Ich werd jetzt erstmal nen Schnupperkurs in Sachen Keyboard machen. Nachdem ich jetzt nochmal ne Nacht drüber geschlafen habe bin ich zu dem Punkt gekommen das Klavier lernen wahrscheinlich schon bisschen arg übertrieben ist.

Gruß Alex

AlexDozer schrieb:

Ich werd jetzt erstmal nen Schnupperkurs in Sachen Keyboard machen. Nachdem ich jetzt nochmal ne Nacht drüber geschlafen habe bin ich zu dem Punkt gekommen das Klavier lernen wahrscheinlich schon bisschen arg übertrieben ist.

Gruß Alex

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Irgendwie versteh ich offen gestanden Deine Denkweise absolut nicht...


Anscheinend bist Du der Meinung, Keyboard spielen und Klavier spielen seien zwei vollkommen gegensätzliche Dinge...


Erstmal vorneweg: wenn es Dir nur darum geht, auf der Tastatur bzw. Klaviatur (auf Englisch: Keyboard, schon mal als ersten Hinweis) spielen zu können (im Sinne von: flüssig spielend die richtigen Tasten zu treffen) ist es erstmal Jacke wie Hose, welches von beiden Du Dir aussuchst, da das bei beiden ziemlich identisch ist.


Nun zu den unterschieden:

Ein Klavier ist ein mechanisches Instrument, bei dem auf Tastendruck ein kleiner Hammer eine Saite anschlägt und somit einen Klang erzeugt. Je nachdem, wie fest die Taste gedrückt wird wird somit auch die Saite unterschiedlich schnell und fest angeschlagen, wodurch sich unterschiedliche Attack-Zeiten (Einschwingphasen) und Lautstärken erreichen lassen, was dem Spiel (so man es beherrscht) deutlich mehr Ausdruck verleihen kann. Dieses Verhalten nennt sich Anschlagdynamik. Daneben verfügen Klaviere noch über zwei Pedale (Dämpfung und Sustain), mit denen sich das Ausklangverhalten beeinflussen lässt.



Ein Keyboard ist ein elektronisches Instrument (bzw. streng genommen auch nur der englische Ausdruck für die Klaviatur). Da hier die mechanische Komponente fehlt muss die Anschlagdynamik elektronisch emuliert werden. Hierbei dürften sich vermutlich deutliche Qualitätsunterschiede finden, die eventuell Einfluss auf das Spiel haben. Keyboards mit gewichteten Tasten bzw. Hammermechanik sollen dabei das Spielgeführ klassischer Klaviere nachahmen, sind aber aufgrund der aufwändigeren Technik deutlich teurer.


Wenn es Dir also um das ausdrucksstarke Spielen geht ist für Dich, mit Blick auf die Zukunft, zu Beginn ist es wohl egal, wohl ein Midi-Keyboard mit hochwertiger Klaviatur, mit dem Du dann die Synthesizer (Soft- oder Hardware) ansteuerst, das Beste. Die Qualität der in den meisten Synthesizern verbauten Klaviatur dürftest Du damit wohl übertreffen.


Nun zum musikalischen:

Wenn es Dir nicht nur ums rein mechanische Spielen geht, sondern Du auch Dein musikalisches Wissen rund um Tonarten, Tonleitern, etc. fürs Komponieren erweitern willst bist Du vielleicht bei einem Klavierlehrer mit klassicher Ausbildung (oder auch bei einem Jazz-Pianisten) besser aufgehoben als bei Keyboard-Kalle, der sonst auf 60ten Geburtstagen schmissige Versionen von Evergreens (inkl. Beleitautomatik) zum Besten gibt.


Und nur, um Dich vor Enttäuschungen zu bewahren: alleine schon die rein mechanische Beherrschung des Instruments (flüssiges Spielen, wobei beide Hände unabhängig voneinander arbeiten) braucht einiges an Zeit. Das Instrument letztlich so gut zu beherrschen, dass es nicht nur hölzern hingeklopft klingt sondern musikalisch und ausdrucksstark, nimmt noch mal einige Zeit in Anspruch.

Nachdem Du wohl keine komplexen Klavier-Sonaten spielen willst musst Du zwar wohl nicht ein paar Jahre ans Konservatorium, aber erwarte nicht, dass es von heute auf morgen geht.

Von daher verstehe ich auch nicht, inwieweit es "übertrieben" sein soll, Klavier zu lernen. Die Grundlagen sind erstmal nicht so verschieden, und bis Du die drauf hast dauert's eben eine Zeit, egal welches von beiden Du nimmst.

Hallo Toni,

übertrieben von der Seite her das ich

1. Eigentlich überhaupt keine klassische Musik höre. Und wenn man Klavier lernt lernt man halt hauptsächlich mit klassischer Musik.

2. Klavier lernen schon länger dauert als Keyboard weil man beim Klavier die linke Hand genauso benutzt wie die rechte. Zudem soll die Klaviatur schwerer zu erlernen sein da sie ja anders ist als beim Keyboard (schwerere Tasten etc.)

3. Man im Klavier-Unterricht normalerweise mehr Theorie (Harmonielehre ec.) lernt als bei Keyboard. Wobei ich das ja eigentlich sogar will.

Also der Aufwand ist halt schon ein bisschen größer beim Klavier bzw. die Lernkurve ist flacher. Natürlich ist mir klar das man in einem Jahr nicht perfekt spielen kann, egal ob jetzt Klavier oder Keyboard.

Ich frag mich halt, da die meisten Midi-Keyboards und auch die meisten Synthesizer eine Keyboard-Klaviatur haben, es wirklich sinnvoll ist Klavier zu lernen.

Ich hab jetzt nächste Woche nen Keyboard-Schnupperkurs. Da werde ich ja erstmal sehen was mich da erwartet und dann schon merken ob Keyboard das richtige ist. Eine Klavier-Schule hier in der Nähe bietet auch Schnupperkurse an, aber die hat dummerweise über den Ferien zu.

Gruß Alex

AlexDozer schrieb:

Also die Musik die ich machen möchte geht so in Richtung Jean Michel Jarre bzw. Klaus Schulze. Als eher mit Flächen, Harmonien usw.. Also Musik die Emotionen weckt.

Und mir ist halt sehr wichtig das ich die Sounds selber produziere d.h. ich will keine Samples verwenden, ausser ich hab sie selber produziert. Deswegen brauch ich Hardware mit Tasten zum experementieren bzw. improvisieren.

Gruß Alex

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AlexDozer schrieb:

Merke gerade das noch ein paar Fragen offen sind.

Also einspielen tu ich die Musik momentan eigentlich mit der Maus oder Tastatur. Das ist natürlich sehr aufwendig. Das Problem dabei ist halt bis ich überhaupt mal eine Melodie zusammen habe dauert sehr lange, auch aufgrund meines musikalischen Unwissens. Wenn ich dann Sound verändere und merke das die Melodie nicht mehr zum Sound passt dauerts halt immer ewig bis ich sie umgebaut habe. Zudem find ich am Synthesizer rumspielen mit der Maus total ineffizient.

Ich hab mir zwar das Auflegen autodiktatisch beigebracht bzw. mir die Technik durch anhören von Sets geistig erarbeitet aber das funktioniert hier leider nicht. Ich brauch jemanden der mir das beibringt.

Gruß Alex

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Nach Allem was ich da so rauslese, solltest Du nichts unter 76 Tasten kaufen .. ein vollwertiges Klavier hat ja i.d.R. 88 Tasten ... dann gibt es im "elektrischen Bereich" auch noch halbgewichtete Tastaturen, die eine gute Brücke zwischen Klavier und Keyboard schlagen .. ich kann dir die Tastaturen von Kawai empfehlen .. aber Du musst unbedingt (ab einer gewissen Summe) das Gerät/Klavier zum Testen selbst mal anspielen .. dafür musst Du auch erst mal nichts können .. es geht rein um das Spielgefühl der Tastatur

hier, n aktueller test zu nem gewichteten masterkeyboard, worin ganz gut der zusammenhang von tastaturgefühl und der spielweise geschildert werden:

http://www.amazona.de/index.php?page=26&file=2&article_id=3419&page_num=3

Kauf Dir doch erst einmal das Buch "1000 Tipps für Keyboards".

Es zeigt von Null weg um was es geht, auch ohne mühsam Noten lernen zu müssen. Musiktheorie wird ebenso erklärt wie Technik rund ums Keyboarden. Es zielt auf das Spielen in einer Band, also Akkorde, Rhythmen usw.... OHNE diese doofe Begleit-Automatik. Also genau das was Du eigentlich machen willst.

In meinen Augen DAS Buch schlechthin, für Jeden der sich erst mal in das Thema einlesen will bevor er falsches kauft oder sinnlos Geld ausgiebt.

Wichtig ist auch, dass es auch als Lehrbuch dient. Heißt das Wichtigste (Akkorde, Fingersatz, Umkehrungen, Rhythmen...) werden gut erklärt und schnell nachspielbar anhand aktueller Beispiele gezeigt.

Nein. Ich bekomme keine Provision ... ich empfehle das Buch nun schon seit zig Jahren Jedem der mit dem Keyboarden anfangen will. Und es hat bisher keinen gegeben dem es nicht wertvolle Hilfe geleistet hat.

Zur Technik:
Gewichtet muss für den Anfang nicht sein (kostet auch entsprechend). Wichtig ist in meinen Augen eine anschlagdynamische Tastatur mit mind. 76 Tasten und zwar in "normaler" Größe (nicht dies Mini oder mini Tastendinger). Midi In/Out ist klar... Dann einfach mal in einen Laden gehen und einfach mal ein paar Keyboars ausprobieren. Man merkt serh schnell welche Tastenmechanik einem zusagt oder nicht (auch ohen große Vorkenntnisse). Tipp zum Sparen: Es gibt immer wieder sehr günstige Gebraucht-Angebote von Leuten die erst groß eingekauft haben aber dann wieder aufhörten. Meist sind das zwar die üblichen Keyboards mit Automatik usw... aber das kann man ja alles abschalten... Markentipp von mir: Yamaha

Ich selbst habe noch nie Klavier oder ähnliches gelernt. Ich habe einfach begonnen mein Gehör zu schulen, lieder mitzuspielen und dadurch kann ich das was ich für die Produktion am PC benötige.
Sofern man elektronische Musik (Houe, Drum and Bass, etc.) produzieren möchte, muss man kein Spielgenie sein, sondern nur ein musikalisches Verständnis haben und ein gutes Gehör haben.